Menu Expand

Der lange Weg zur integralen Elementarschadenversicherung und -vorbeugung in der Schweiz

Cite JOURNAL ARTICLE

Style

Fischer, M. Der lange Weg zur integralen Elementarschadenversicherung und -vorbeugung in der Schweiz. Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, 77(4), 98-103. https://doi.org/10.3790/vjh.77.4.98
Fischer, Markus "Der lange Weg zur integralen Elementarschadenversicherung und -vorbeugung in der Schweiz" Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 77.4, , 98-103. https://doi.org/10.3790/vjh.77.4.98
Fischer, Markus: Der lange Weg zur integralen Elementarschadenversicherung und -vorbeugung in der Schweiz, in: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, vol. 77, iss. 4, 98-103, [online] https://doi.org/10.3790/vjh.77.4.98

Format

Der lange Weg zur integralen Elementarschadenversicherung und -vorbeugung in der Schweiz

Fischer, Markus

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 77 (2008), Iss. 4 : pp. 98–103

1 Citations (CrossRef)

Additional Information

Article Details

Author Details

1Gebäudeversicherung Graubünden GVG, Ottostrasse 22, 7001 Chur, Schweiz.

  • Markus Fischer, Dr. oec. HSG, geboren 1945, Mittelschule in der Westschweiz, Studium und Doktorat an der Universität St. Gallen (Abschluss 1973). Leitende Aufgaben bei der Credit Suisse, dem Migros Genossenschaftsbund und in der Ems-Gruppe (Direktor Zentrale Dienste mit Planung, Betriebswirtschaft, Informatik, Personal, Werbung, Liegenschaften, Einkauf). Seit 1993 Direktor der Gebäudeversicherung Graubünden, Ottostrasse 22, 7001 Chur, 1998 bis 2008 Präsident der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) und ab 2003 Präsident der Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen. Befasst sich intensiv mit raumplanerischen, technischen und ökonomischen Fragen der Risikosenkung im Elementarschadenbereich, insbesondere durch Objektschutzmassnahmen.
  • Email
  • Search in Google Scholar

Cited By

  1. Natural hazard insurance in Europe: tailored responses to climate change are needed

    Schwarze, Reimund

    Schwindt, Manijeh

    Weck‐Hannemann, Hannelore

    Raschky, Paul

    Zahn, Ferdinand

    Wagner, Gert G.

    Environmental Policy and Governance, Vol. 21 (2011), Iss. 1 P.14

    https://doi.org/10.1002/eet.554 [Citations: 54]

Abstract

Bis zum Auftreten der ersten Versicherungen prägten zwei Verhaltensweisen die Bewältigung von Elementarereignissen: Einerseits wurden die Leistungen auf freiwilliger Basis erbracht, andererseits kamen die Solidaritätsleistungen immer erst nach dem Eintritt der verheerenden Naturereignisse zustande. Sie entfalteten daher nur in Ansätzen präventive Wirkungen. Es war sogar außerordentlich schwer, Spendenmittel für vorbeugende Maßnahmen, zum Beispiel für den Wuhrbau, abzuzweigen. Offenbar betrachtete man Vorbeugemaßnahmen weitgehend als Aufgabe der öffentlichen Hand, während Hilfeleistungen an Geschädigte eher privater Wohltätigkeit überlassen wurden. “Gebäudeversicherung“ wurde demnach bis zum beginnenden 19. Jahrhundert gewissermaßen mit “nachschüssiger Prämie“ betrieben, d. h. die verschont gebliebene Bevölkerung finanzierte mit Spenden die Wiederherstellung zerstörter Bauten. Dafür durften die Nichtbetroffenen hoffen, selbst von der Wohltätigkeit profitieren zu können, wenn ihre Häuser durch einen Brand oder ein Naturereignis zerstört werden sollten. Diese letztlich auf Mitleid beruhende Solidarität war mit drei wesentlichen Nachteilen behaftet. Der erste ist die Freiwilligkeit, die je nach Ereignis und Wirtschaftslage besser oder weniger gut zum Tragen kam. Ein zweites Problem bestand darin, dass die Wohltätigkeit bei spektakulären Katastrophen besser funktionierte als bei den viel häufigeren Einzelschäden. Schließlich waren die Hilfsaktionen nach Natur- oder Brandereignissen weitgehend von präventiven Maßnahmen isoliert. Hilfsaktionen nach Elementarkatastrophen waren demnach eine höchst unzuverlässige, unnachhaltige Antwort auf die wirtschaftlichen Probleme im Gefolge von Gebäudebränden oder Zerstörungen durch Naturgewalten.

Abstract

Up until the appearance of early insurance, financial relief for victims of natural hazards was characterised by two facts: First, private support to victims was provided on a purely voluntary basis. Second, help was only given after an extreme event had happened. “Charity” of this sort was never geared to either help prevent the occurance of these damages or to support measures to lower the frequency of extreme events. In fact, it proved overly difficult to mobilise private resources for preventive efforts such as dam construction. The prevention of natural hazards was seen as a public duty, while help to victims was left to private charity. “Insurance” at this time meant that those who were lucky to escape the forces of nature were supposed to help those who were hit by an extreme event. This sympathy-based type of ex post-solidarity had three major weaknesses. First, as long as help was voluntary, victims could not count on sufficient resources to cover their loss. Second, charity was ever greater in spectacular, catastrophic events than in case of wide spread small damages. Third, financial support to the victims was totally unrelated to any previous preventive efforts. In sum, financial relief for victims of natural hazards was unreliable, unsustainbale and inefficient. This article shows how a more systematic response of natural disaster management developed historically and institutionally in the “Kantonale Gebäudeversicherungen” in Switzerland.

JEL Classification: Q54, G22