Zum Erfordernis der Bestandsorientierung in der integrierten Raum- und Verkehrspolitik
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Zum Erfordernis der Bestandsorientierung in der integrierten Raum- und Verkehrspolitik
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 79 (2010), Iss. 2 : pp. 113–126
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Stein, Axel
- Axel Stein, Dr., schloss 1992 das Studium als Diplom-Ingenieur für Raumplanung ab und promovierte 2006 zum Thema “Geordneter Raum und öffentlicher Verkehr“ (Dr.-Ing.) an der TU Hamburg-Harburg. Zwischen 1993 und 2004 war er bei verschiedenen Arbeitgebern als Raum- und Verkehrsplaner bzw. -forscher mit den Schwerpunkten integrierte Siedlungs- und Verkehrsplanung, kommunale Entwicklungsstrategien sowie kommunale und regionale Verkehrsplanungskonzepte tätig. Seit September 2004 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung “Regionalisierung und Wirtschaftsräume“ am IRS tätig. Zu seinen Aufgabenschwerpunkten gehören die räumlichen Implikationen der Wissensgesellschaft, Raumentwicklung in Deutschland und Europa, Mobilitäts- und Verkehrsforschung sowie Governance im räumlichen Kontext.
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Abstract
Integrierte Raum- und Verkehrspolitik ist der Nachhaltigkeit verpflichtet. Eine besondere Rolle kommt dabei dem öffentlichen Personenverkehr zu, da er innerhalb des Umweltverbunds gerade auf regionaler Ebene die Funktion eines konzeptionellen Rückgrates übernimmt und wegen seiner begrenzten Flexibilität erhöhte Anforderungen an die Ausgestaltung des Siedlungssystems stellt. In diesem Beitrag wird anhand eines regionalen Beispieles dargestellt, dass trotz räumlicher Veränderungsprozesse (hier: Suburbanisierung) die dauerhafte Beschaffenheit (Persistenz) des Raum- und Verkehrssystems so groß ist, dass nur bei Verzicht auf Investitionen in die Straßeninfrastruktur das System nachhaltiger werden kann, dass die Aufgabenzuweisung innerhalb des Umweltverbundes räumlich differenziert erfolgen muss und dass letztlich die im regionalen Kontext gesteuerte Siedlungsentwicklung zur Gewährleistung der Aufgabenwahrnehmung von erheblicher Bedeutung ist. Letzten Endes läuft dies angesichts begrenzter staatlicher Handlungsspielräume auf eine stärkere Bestandsorientierung in der integrierten Raum- und Verkehrspolitik hinaus.
Integrated spatial and transport policies are bound to sustainability. A special role is given to public transport, as it—among the modes of ecomobility—serves as a conceptional back-bone at the regional level, and as it—due to its limited flexibility—is particularly dependent on the design of the settlement system. This paper shows with a regional case study that even under the condition of spatial change (here: urban sprawl) the composition of the spatial and transport system is so permanent (persistent) that without renunciation of road investments the system will not become more sustainable, that each mode of ecomobility serves a spatially different role, and that regionally efficient settlement control is indispensable to support this. As public scope of action remains to be limited, integrated spatial and transport policies will tend to asset orientation.
JEL Classifications: R42, R58