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Erwerbsminderungsrente in Deutschland – Ein unterschätztes Risiko(?)

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Hagen, C., Himmelreicher, R. Erwerbsminderungsrente in Deutschland – Ein unterschätztes Risiko(?). Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, 83(2), 115-138. https://doi.org/10.3790/vjh.83.2.115
Hagen, Christine and Himmelreicher, Ralf K. "Erwerbsminderungsrente in Deutschland – Ein unterschätztes Risiko(?)" Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung 83.2, , 115-138. https://doi.org/10.3790/vjh.83.2.115
Hagen, Christine/Himmelreicher, Ralf K.: Erwerbsminderungsrente in Deutschland – Ein unterschätztes Risiko(?), in: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, vol. 83, iss. 2, 115-138, [online] https://doi.org/10.3790/vjh.83.2.115

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Erwerbsminderungsrente in Deutschland – Ein unterschätztes Risiko(?)

Hagen, Christine | Himmelreicher, Ralf K.

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 83 (2014), Iss. 2 : pp. 115–138

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Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA).

  • Christine Hagen, Dr. rer. pol., Dipl.-Soziologin, geb. 1968 in Hamburg. Studium der Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Promotion am Sonderforschungsbereich 186 ‘Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf‘ an der Universität Bremen. Berufspraktische Tätigkeiten als Dezernentin für Sozialberichterstattung des Landes Brandenburg und Referentin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie Brandenburg sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Robert Koch-Institut. Seit 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Zentrum für Altersforschung. Arbeits- und Forschungsgebiete: Geschäftsstelle der Altenberichte, Soziale und gesundheitliche Ungleichheit, Partizipation und Engagement.
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Freie Universität Berlin, Institut für Soziologie.

  • Ralf Himmelreicher, Elektriker und PD Dr. rer. pol. habil., Dipl.-Soziologe, geb. 1962 in Schongau am Lech. Studium der Soziologie, Volkswirtschaftslehre sowie Statistik an der FU Berlin. Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Arbeitnehmerkammer Bremen und im Institut für Konjunkturund Strukturforschung an der Universität Bremen. Promotion zum Dr. rer. pol. am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) an der Universität Bremen. Referent beim Verband Deutscher Rentenversicherungsträger in Frankfurt am Main. Aufbau des Forschungsdatenzentrums der Rentenversicherung (FDZ-RV) bei der Deutschen Rentenversicherung Bund in Berlin. Habilitation an der Freien Universität Berlin (Venia Legendi in Soziologie). In 2013/14 Vertretung der Professur für “Sozialstruktur und Soziologie alternder Gesellschaften“ an TU Dortmund. Ab April 2014 Referent im FDZ-RV in Berlin und Privatdozent am Institut für Soziologie (Master-Studiengang “Soziologie – Europäische Gesellschaften“) an der FU Berlin. Arbeits- und Forschungsgebiete: Einkommen und Vermögen im Lebenslauf, Altersvorsorge und Alterseinkünfte in vergleichender Perspektive sowie soziale Ungleichheit und Gesundheit.
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Abstract

Der Bezug von Erwerbsminderungsrente ist ein unterschätztes Risiko – es trifft in Deutschland mit mehr als jedem fünften Arbeitnehmer mehr Menschen als man denkt. Die empirischen Befunde, die auf verschiedenen Analyseebenen ansetzen, verdeutlichen: Im sechsten Lebensjahrzehnt ist das Risiko wegen chronischer Erkrankungen den Arbeitsmarkt vorzeitig zu verlassen besonders hoch. Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist bei diesen Menschen nicht möglich. Ostdeutsche Männer weisen bereits im fünften Lebensjahrzehnt ein höheres Erwerbsminderungsrisiko aufgrund somatischer Erkrankungen auf. Wieder zunehmende absolute Zahlen bei den Erwerbsminderungsrenten gehen jedoch vor allem auf Zugänge von (westdeutschen) Frauen wegen psychischer Erkrankungen zurück. Insgesamt nehmen psychische Erkrankungen bei Frauen und Männern zu, jedoch im Vergleich zu somatischen Erkrankungen tendenziell einige Jahre früher im Lebenslauf. Psychische Erkrankungen werden in allen Regionen in Deutschland bei zunehmend mehr Personen diagnostiziert; sie führen auch bei höher Qualifizierten häufig zum dauerhaften Ausschluss aus dem Erwerbsleben. Damit in Verbindung steht nicht zuletzt wegen regelmäβig fehlender Kompensationsmöglichkeiten der überwiegend geringen Erwerbsminderungsrenten durch private Berufsunfähigkeitsversicherungen ein erhöhtes Armutsrisiko. Aus sozialpolitischer Sicht finden die genannten Aspekte im “Rentenpaket“ der neuen Bundesregierung zu wenig Berücksichtigung.

JEL Classification: I38, J32, R11

Summary: In Germany the risk of reduced earning capacity through chronical illness is high. More than every fifth employee is affected. The highest risk exists from the age of 55 until 60 years old. However, East German men also have higher invalidity risks due to somatic diseases in younger years. The total rise in recipients of invalidity benefits in the last years is driven by mental illness. Especially female employees are concerned. Compared to chronical somatic problems, mental illnesses strike some years earlier in the live course. Mental diseases are rising in all German regions, and affecting higher educated employees as well. The earning capacity is reduced livelong. This results in high income poverty risks, because of low invalidity benefits and a poor distribution of private invalidity pensions. Health status is decisive for active participation in the labour market. These aspects are not addressed adequately in the current pension policy program “Rentenpaket” of the new German Federal Government.