Bereinigung sozioökonomischer Effekte bei Schäden tropischer Wirbelstürme für eine Analyse zum Einfluss des Klimawandels
JOURNAL ARTICLE
Cite JOURNAL ARTICLE
Style
Format
Bereinigung sozioökonomischer Effekte bei Schäden tropischer Wirbelstürme für eine Analyse zum Einfluss des Klimawandels
Schmidt, Silvio | Kemfert, Claudia | Höppe, Peter
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 77 (2008), Iss. 4 : pp. 116–139
Additional Information
Article Details
Author Details
Schmidt, Silvio
- Silvio Schmidt, Dipl.-Vw., Versicherungskaufmann, geb. 1972, seit 2004 als Consultant in der Abteilung Corporate Responsibility der Münchener Rückversicherung tätig, dort zuständig für das Umweltmanagementsystem am Standort München und für die Klimaneutralitätsstrategie der Rückversicherungsgruppe; im Rahmen einer Dissertation bei Professor Claudia Kemfert arbeitet er an einer Bewertung ökonomischer Folgen von Wetterextremen; Studium der Internationalen Volkswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Umweltökonomie und Sinologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der Nanjing University.
- Search in Google Scholar
1DIW Berlin, 10108 Berlin.
- Claudia Kemfert, Prof. Dr., geb. 1968, seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Umweltökonomie an der Humboldt Universität zu Berlin und Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am DIW Berlin. Claudia Kemfert ist Wirtschaftsexpertin auf den Gebieten Energieforschung und Klimaschutz und hat im Herbst 2008 ein Buch mit dem Titel “Die andere Klima-Zukunft – Innovation statt Depression" veröffentlicht (www.claudiakemfert.de). Claudia Kemfert ist Beraterin von EU-Präsident José Manuel Barroso im Rahmen der High level Group on Energy, für die Weltbank und die Vereinten Nationen, sowie offizielle Gutachterin des Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC). Sie ist Preisträgerin des DAAD und wurde im Jahr 2006 als Spitzenforscherin im Rahmen der Elf der Wissenschaft von der DFG, der Helmholtz- und der Leibniz-Gemeinschaft ausgezeichnet. Claudia Kemfert studierte Wirtschaftswissenschaften in Bielefeld, Oldenburg und Stanford und forschte an der Fondazione Eni Enrico Mattei (FEEM) in Mailand (1998), an der Universität Stuttgart als Leiterin einer Forschernachwuchsgruppe (1999/2000) und an der Universität Oldenburg als Juniorprofessorin und Leiterin einer Forschernachwuchsgruppe (2000-2004). Außerdem war sie Gastprofessorin an den Universitäten von St. Petersburg (2003/04), Moskau (2000/01) und Siena (1998, 2002/03). Claudia Kemfert war die erste Juniorprofessorin Deutschlands, die auf eine ordentliche Professur berufen wurde und ist in zahlreichen Netzwerken wie dem Energy Modeling Forum (EMF) der Universität Stanford tätig.
- Search in Google Scholar
Höppe, Peter
- Peter Höppe, Dipl.-Meteorologe, Prof. Dr. Dr., geb. 1954, seit 2004 Tätigkeit in der Münchener Rück; seit Januar 2005 Leiter des Fachbereichs Geo Risks Research/Corporate Climate Centre der Münchener Rück. Zuvor arbeitete Prof. Höppe in verschiedenen Instituten der Ludwig-Maximilians-Universität (Lehrstuhl für Bioklimatologie und Angewandte Meteorologie, Institut für Arbeits- und Um-weltmedizin) und als Post Doc an der Yale Universität (USA). Kürzere Forschungsaufenthalte verbrachte er in Pakistan und Österreich. Prof. Höppe ist Diplom-Meteorologe und hat in den Fächern Physik und Humanbiologie promoviert und habilitiert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Wirkungen von atmosphärischen Prozessen (Hitze/Kälte, UV-Strahlung, Luftdruckschwankungen) und Luftschadstoffen (Ozon, Partikel) auf den Menschen sowie in der Bewertung von Umweltrisiken. Prof. Höppe ist Mitglied in vielen wissenschaftliches Verbänden. Er war Präsident der International Society of Biometeo-rology von 1999–2002 und ist Mitglied des Vorstands der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft) sowie in unterschiedlichen Funktionen für WHO und WMO tätig. Im April 2007 wurde er zum Klimarat der Bayerischen Staatsregierung berufen. Im Oktober 2007 übernahm er die fachliche Leitung des Finanz-Forums der Hightech-Strategie zum Klimaschutz der Bundesregierung.
- Search in Google Scholar
Abstract
An der Atlantikküste der USA haben die ökonomischen Schäden durch tropische Wirbelstürme in den letzten zehn Jahren dramatisch zugenommen. Es ist anzunehmen, dass ein Großteil der wirtschaftlichen Schäden darauf zurückzuführen ist, dass der Wohlstand der Bevölkerung gestiegen ist und immer mehr Menschen sich in den gefährdeten Gebieten ansiedeln. Es ist aber auch anzunehmen, dass der Klimawandel dazu führt, dass immer häufiger starke Wirbelstürme auftreten. Ziel dieser Arbeit ist es, die sozioökonomischen Effekte zu isolieren und den potentiellen Einfluss des Klimawandels auf diesen Trend festzustellen. Dafür werden Sturmschäden der Jahre 1950 bis 2005 auf das sozioökonomische Niveau im Jahr 2005 angepasst. Ein verbleibender Trend in diesen adjustierten Schäden wäre somit nicht mehr mit den sozioökonomischen Entwicklungen erklärbar. Für die Zeit 1971 bis 2005 findet sich ein statistisch signifikanter Trend mit einem jährlichen Anstieg der um die sozioökonomischen Effekte bereinigten Schäden von 4%.
Economic losses caused by tropical cyclones have increased dramatically. It can be assumed that most losses are due to increased prosperity and a greater tendency for people to settle in exposed areas, but also that the growing incidence of severe cyclones is due to climate change. This paper aims to isolate the socio-economic effects and ascertain the potential impact of climate change on this trend. Storm losses for the period 1950–2005 have been adjusted to 2005 socio-economic values so that any remaining trend cannot be ascribed to socio-economic developments. In the period 1971–2005, losses excluding socio-economic effects show an annual increase of 4% per annum.
JEL Classifications: Q54, Q51