Zwischen Ökonomisierungsangst und Wachstumseuphorie: Zur Governance der Arbeit im Pflegesektor
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Zwischen Ökonomisierungsangst und Wachstumseuphorie: Zur Governance der Arbeit im Pflegesektor
Evans, Michaela | Thiele, Günter | Ziegler, Kai | Risthaus, Franziska
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 83 (2014), Iss. 4 : pp. 123–136
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Institut für Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen
- Michaela Evans, geb. 1972, Diplom-Sozialwissenschaftlerin, seit 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Arbeit und Technik (IAT) der Westfälischen Hochschule, Gelsenkirchen, seit 2014 als Gruppenleiterin am Institut Arbeit und Technik (IAT), Forschungsschwerpunkt Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität zuständig für den Aufbau des Forschungsfeldes “Arbeit und Qualifizierung“. Arbeits- und Forschungsgebiete: Wirtschaftliche Entwicklung, Steuerung und Regulierung der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, Regionale Entwicklungsstrategien in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, Dienstleistungsentwicklung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, Arbeitspolitik, Berufliche Bildung und Arbeitsgestaltung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Aktuelle Lehrtätigkeiten unter anderem an der Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Wirtschaft und Arbeit (Professor Dr. Rolf G. Heinze) und an der Hochschule für Gesundheit (HSG), Bochum. Laufende Promotion an der Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Wirtschaft und Arbeit (Betreuer: Professor Dr. Rolf G. Heinze).
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Alice Salomon Hochschule Berlin
- Günter Thiele, Prof. Dr., Diplom-Ökonom, Magister rer.publ., Assessor des Verwaltungsdienstes, geb. 1952. Studium der Ökonomie an der Universität Hannover, Studium der Verwaltungswissenschaften an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Wirtschaftsreferendariat beim Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen. Promotion 2004 an der Universität Bielefeld zum “Doctor of Public Health“. Berufspraktische Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung und im Krankenhaus; zuletzt Verwaltungsdirektor einer Klinik in Berlin. Von 1994 bis 2009 Professor für Krankenhausbetriebslehre und Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Katholischen Hochschule Freiburg. Seit 2009 Professor für Betriebswirtschaft und Gesundheitsmanagement an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Seit 2014 Studiengangsleiter des Bachelor-Studiengangs Gesundheits- und Pflegemanagement. Arbeits- und Forschungsgebiete: Sozialökonomie, Arbeitsmarkt Pflege, Pflegeökonomie und Pflegewirtschaftslehre.
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Alice Salomon Hochschule Berlin
- Kai Ziegler, geb. 1975, seit 1995 Krankenpfleger, seit 2009 freiberuflicher Krankenpfleger, seit 2011 Studierender des Gesundheits- und Pflegemanagements, Alice Salomon Hochschule Berlin. Forschungsgebiete: Rolle und Entwicklung der Pflege in Deutschland.
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Alice Salomon Hochschule Berlin
- Franziska Risthaus, Bachelor of Science; geb. 1985; seit 2006 examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, Schwerpunkt: ambulante Pflege; 2011 bis 2014 Studium Gesundheits- und Pflegemanagement an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Arbeits- und Forschungsgebiete: Personalmanagement in der Pflege, Organisation und Konzeptualisierung von Pflegeeinrichtungen, Rolle und Entwicklung der Pflege in Deutschland.
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Cited By
-
Personenbezogene Dienste: Vom Krisendiskurs zu Sozialer Innovation
Evans, Michaela | Hilbert, JosefSozialer Fortschritt, Vol. 65 (2016), Iss. 1–2 P.1
https://doi.org/10.3790/sfo.65.1-2.1b [Citations: 1] -
Angst in Kultur und Politik der Gegenwart
Entfremdung vom Sozialstaat? Angsterfahrungen in Arbeitskontexten der Daseinsvorsorge
Betzelt, Sigrid | Bode, Ingo2020
https://doi.org/10.1007/978-3-658-30431-7_8 [Citations: 2]
Abstract
Diskurse zur Zukunft der Arbeit im Pflegesektor zeichnen derzeit ein widersprüchliches Bild. Einerseits werden Wachstums- und Beschäftigungsperspektiven betont, andererseits wächst die Sorge um eine weitere Ökonomisierung und Prekarisierung von Pflegearbeit. Der vorliegende Beitrag reflektiert diesen Diskurs vor dem Hintergrund der institutionellen Arrangements der Arbeitsbeziehungen aus der Perspektive von Arbeitgeberorganisationen im Pflegesektor. Normalerweise sind einheitliche und branchenweite Repräsentations- und Verhandlungsstrukturen der organisierten Sozialpartner in der Wirtschaft ein wichtiger Impuls dafür, dass Anbieter vorwiegend über Preise oder die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen konkurrieren. Eine Konkurrenz der Anbieter zu Lasten der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen kann so eingedämmt werden. Die fragmentierten Strukturen, Handlungslogiken und -routinen der organisierten Sozialpartner im Pflegesektor befördern demgegenüber eine Abwärtsspirale hinsichtlich der Standards von Arbeitsbedingungen und Entgelten. Hiervon ausgehend kann die Ökonomisierung der Pflegearbeit als Ergebnis organisierter Machtlosigkeit in den überbetrieblichen Arbeitsbeziehungen interpretiert werden. Paradoxerweise könnte diese “Krise“ jedoch den Weg für neue institutionelle Arrangements und eine Re-Organisation der Sozialpartnerschaft im Pflegesektor bereiten.
JEL Classification: D60, I11, J53