Impulse für die Klimapolitik im Koalitionsvertrag
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Impulse für die Klimapolitik im Koalitionsvertrag
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 79 (2010), Iss. 1 : pp. 130–140
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Neuhoff, Karsten
- Karsten Neuhoff ist Forschungsdirektor für Climate Policy Impact und Industry Response am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) sowie Direktor des deutschen Büros der Climate Policy Initiative. Bis Oktober 2009 war er Senior Research Associate an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der University of Cambridge. Dort leitete er Projekte, die sich mit der Zukunft des britischen Energiesystems, der Integration erneuerbarer Technologien und Technologiepolitik befassten. Über das Forschungsnetzwerk Climate Strategies koordinierte er europäische und internationale Projekte zur Implementierung des European Emissions Trading Scheme und der Nord-Süd Klimakooperation. Er besitzt ein Diplom in Physik der Universität Heidelberg sowie einen MSc in Economics der London School of Economics und einen PhD der University of Cambridge.
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Abstract
Das Ziel der Bundesregierung ist es laut Koalitionsvertrag, “die Erderwärmung auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen und Deutschlands Vorreiterrolle beim Klimaschutz beizubehalten“. Zum Erreichen dieses Ziels sollen die deutschen Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Der Artikel erörtert die ökonomische Rechtfertigung für solch eine unilaterale Verpflichtung und erkundet, inwieweit das Integrierte Energie- und Klimaprogramm einen effektiven Rahmen für die Implementierung liefern kann. Die Koalitionsvereinbarung kann eine Grundlage bieten für Innovationsanreize und langfristige Investitionsrahmenbedingungen bieten. Dafür müssen allerdings die Ansätze energisch und sachlich umgesetzt werden – sowohl die nationalen Maßnahmen als auch internationale Mechanismen für effektive Klimazusammenarbeit.
The Federal government has agreed in the coalition agreement 2009 on the objective “to limit global warming at two Degree Celsius and to maintain Germany's leadership role in climate protection.” To achieve this objective the German CO2 emissions are to be reduced by 2020 at 40 percent relative to 1990. The article discusses the economic arguments supporting the unilateral commitment, and explores the integrated energy and climate program as framework for the implementation. The coalition agreement provides the basis for positive incentives for innovation combined with long-term investment frameworks. A stringent implementation is required both of the domestic measures and of international mechanisms to facilitate cooperation on climate policy.
JEL Classifications: D6, H54, L5