Unerwartete Unternehmensinsolvenz trotz testiertem Risikomanagement? – Lessons Learned aus der Insolvenz der Gerry Weber International AG
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Unerwartete Unternehmensinsolvenz trotz testiertem Risikomanagement? – Lessons Learned aus der Insolvenz der Gerry Weber International AG
Gleißner, Werner | Hofmann, Kay H.
Der Betriebswirt, Vol. 61 (2020), Iss. 3 : pp. 139–154
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Prof. Dr. Werner Gleißner, Technische Universität Dresden (BWL, insb. Risikomanagement), FutureValue Group AG (Vorstand), Obere Gärten 18, 70771 Leinfelden-Echterdingen, w.gleissner@futurevalue.de, www.FutureValue.de, www.werner-gleissner.de
- Prof. Dr. Werner Gleißner ist Vorstand der FutureValue Group AG und Honorarprofessor für Betriebswirtschaftslehre, insb. Risikomanagement, an der TU Dresden. Er ist Mitglied im Internationalen Controller Verein (ICV), im Beirat der Risk Management Association (RMA) und Vorstand der European Association of Certified Valuators and Analysts (EACVA) sowie Autor zahlreicher Fachartikel und -bücher.
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Prof. Dr. Kay H. Hofmann, Hochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Caprivistraße 30a, 49076 Osnabrück.
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Skandalfall Wirecard: Eine wissenschaftlich-fundierte interdisziplinäre Analyse
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Gleißner, Werner
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2022
https://doi.org/10.1007/978-3-658-35609-5_11 [Citations: 0]
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Abstract
Summary
Studies show that the implemented and certified early risk detection systems in practice are often unable to identify developments that could jeopardize a company’s existence. This is due to methodological weaknesses, e.g. insufficient consideration of the liquidity effect of risks, the lack of analysis of extreme risks and, in particular, the absence of adequate risk aggregation that considers interdependencies and hence combination effects of risks. In many recent insolvencies, among them the here investigated case of Gerry Weber International AG, it is easy to see that the early risk detection system, as explained in the Annual Report, has not fulfilled the legal requirements. In order to avoid such „unexpected insolvencies“, it is necessary to implement advanced risk management procedures and pursue audits that are more rigorous. The article at hand develops a concise but comprehensive assessment scheme that may not only be easily applied within companies but also by external auditors.
Zusammenfassung
Die meisten börsennotierten Gesellschaften haben ein Risikofrüherkennungssystem, das vom Abschlussprüfer ohne den Verweis auf schwerwiegende Mängel testiert wird. Tatsächlich zeigen Studien, dass die in der Praxis implementierten Systeme häufig ungeeignet sind, um an sich erkennbare bestandsgefährdende Entwicklungen zu identifizieren. Dies liegt an methodischen Schwächen, z. B. an einer fehlenden Betrachtung der Liquiditätswirkung von Risiken, einer vernachlässigten Analyse von Extremrisiken und insb. am Fehlen einer Risikoaggregation, die auch Kombinationseffekte berücksichtigt. Bei Insolvenzen, wie hier im Beispiel von Gerry Weber, lässt sich bei Betrachtung des dokumentierten Risikomanagementsystems erkennen, dass die gesetzlichen Anforderungen nicht erfüllt wurden. Um solche „überraschenden Insolvenzen“ zu vermeiden, ist es erforderlich, bessere Verfahren zu implementieren und durch Prüfer testieren zu lassen, was bisher nicht konsequent geschieht. Der Beitrag schlägt ein einfaches aber umfassendes Prüfschema für Risikofrüherkennungssysteme vor, das sowohl intern als auch von externen Prüfern verwendet werden kann.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
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Werner Gleißner / Kay H. Hofmann: Unerwartete Unternehmensinsolvenz trotz testiertem Risikomanagement? – Lessons Learned aus der Insolvenz der Gerry Weber International AG | 1 | ||
Summary | 1 | ||
Zusammenfassung | 2 | ||
Ausgangspunkt und Problemstellung | 2 | ||
Beschreibung des Gerry Weber Konzerns | 4 | ||
Methodik und Erkenntnisse des Risikomanagements der Gerry Weber International AG | 7 | ||
Wie beweist man das Versagen des Risikofrüherkennungssystems? | 9 | ||
I. Unzureichende Risikoaggregation durch inadäquate Methoden | 1 | ||
II. Vernachlässigung seltener, aber relevanter „Extremrisiken“ mit potenziell bestandsgefährdenden Auswirkungen | 1 | ||
III. Fehlende Betrachtung der Liquiditätswirkung von Risiken | 1 | ||
IV. Mangelhafte Präzisierung und Analyse des Gesamtfeldes möglicher „bestandsgefährdender Entwicklungen“ | 1 | ||
V. Trügerische Risikoquantifizierung basierend auf Eintrittswahrscheinlichkeiten und erwarteten Schadenshöhen | 1 | ||
VI. Defizitäre Risikoanalyse zur Entscheidungsvorbereitung | 1 | ||
Fazit und Lessons Learned | 1 | ||
Literatur | 1 |