Beyond Methodology. Max Weber’s Conception of Wissenschaft
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Beyond Methodology. Max Weber’s Conception of Wissenschaft
Sociologia Internationalis, Vol. 52 (2014), Iss. 2 : pp. 157–218
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Peter Ghosh, Jean Duffield Fellow in History St. Anne’s College, Oxford Woodstock Road Oxford, OX2 6HS
Cited By
-
History and theory in Max Weber’s ‘Protestant Ethic’
Ghosh, Peter
Global Intellectual History, Vol. 4 (2019), Iss. 2 P.121
https://doi.org/10.1080/23801883.2018.1437327 [Citations: 3]
Abstract
Die heutige Bedeutung Max Webers beruht vor allem darauf, dass er gerade unter modernen Bedingungen, die sich durch Spezialisierung und kulturelle Differenzierung auszeichnen und gegenüber jeglichem Universalismus abweisend sind, dennoch ein universeller Denker ist. Mit Blick auf seine Schriften zu Wissenschaft und Hochschulbildung wird behauptet, dass Weber eine bestimmte Konzeption von Wissenschaft besaß, die erheblich weiter gefasst ist als seine wohlbekannte “Methodologie“. Es wird gezeigt, dass die Webersche Wissenschaft zuerst sinnvoll ist im Zusammenhang von Gesellschaft und Kultur, weil dies ein umfassender Wertzusammenhang ist. Hier, wie überall, ist er ein Denker, der sich besonders für gesellschaftliche Zusammenhänge interessiert. Daher ändert sich die Grundlage seines Denkens prinzipiell auch nicht, wenn er sich der wissenschaftlichen Forschung zuwendet, sich mit der Konstruktion eines methodologischen Werkzeugs wie des Idealtypus’ beschäftigt, die Beziehungen zwischen Professoren und Studenten oder das Verhältnis zwischen Hochschulen und Staat erörtert. Die Stärke dieses Denkens besteht in der Fähigkeit, moderne und traditionelle Momente miteinander zu kombinieren: also (auf der einen Seite) in der Forderung, Wissenschaft müsse sowohl auf persönlichen Werten und Verpflichtungen basieren als auch weiterhin den Anspruch verfolgen, “Wahrheit“ suchen zu wollen und für “Sachlichkeit“ einzutreten. Dies alles (auf der anderen Seite) in Anerkennung der modernen Realität, dass es keine universellen und allgemein akzeptierten gesellschaftlichen Werte mehr gibt. Bestandteile dieser realistischen Einschätzung wurden zu Zeiten Webers zwar weitgehend geteilt, doch nur er war bereit, dies als ein unveränderliches Faktum anzuerkennen und bei seinen theoretischen Überlegungen zu berücksichtigen. Der Kernbegriff dieses Denkens steht außer Frage und ist wohlbekannt: die Notwendigkeit einer allgemein erschließbaren “Wertfreiheit“ innerhalb wissenschaftlicher Analyse. Aber “Wertfreiheit“ ist kein bloßes Klischee der Methode; es kann nur verstanden werden im gesellschaftlichen Kontext einer Vielfalt einander zusammenstoßender Wertvorstellungen. Die aktuelle Relevanz einer solchen Wissenschaftskonzeption dürfte einleuchten.
Max Weber is important to us today above all because he is a universalist thinker capable of operating under modern conditions, such as specialization and cultural difference, that are radically hostile to universalism. Paying particular attention to his writings on