Mittelfristige Effekte der Elterngeldreform in Ost- und Westdeutschland
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Mittelfristige Effekte der Elterngeldreform in Ost- und Westdeutschland
Kluve, Jochen | Schmitz, Sebastian
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 83 (2014), Iss. 1 : pp. 163–181
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Humboldt-Universität zu Berlin, RWI Essen, IZA Bonn.
- Jochen Kluve ist Professor für Empirische Arbeitsmarktökonomik an der Humboldt-Universität zu Berlin und Leiter des Berliner Büros des RWI (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung). Studium in Heidelberg, Dublin und Amsterdam; Promotion in Heidelberg. Von 2001 bis 2003 als Dozent und Post-Doc an der University of California, Berkeley. Seit Ende 2003 für das RWI tätig, bis 2007 als Leiter des Kompetenzbereichs Arbeitsmarkt, danach Aufbau und Leitung des Berliner Büros. Leitung und Durchführung zahlreicher Evaluationsstudien für Bundesministerien, u.a. Evaluation der Hartz-Reformen (BMWA bzw. BMAS) und Evaluation des Elterngeldes (BMFSFJ). Weitere Forschungsprojekte für die Europäische Kommission, Weltbank, Inter-amerikanische Entwicklungsbank (IDB), Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Veröffentlichungen u.a. in Economic Journal, Labour Economics, Journal of Applied Econometrics und Economic Policy.
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Freie Universität Berlin.
- Sebastian Schmitz ist Doktorand an der Freien Universität Berlin und im Berlin Doctoral Program of Economics und Management Science (BDPEMS). Zuvor studierte er Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Bozen, der Toulouse School of Economics sowie der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich Arbeitsmarkt und Familienpolitik.
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Cited By
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Wirtschaftspolitische Maßnahmen zur Begegnung des demographischen Wandels
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Abstract
Der vorliegende Beitrag analysiert anhand eines natürlichen Experiments die mittelfristigen Effekte der Elterngeldreform in Ost- und Westdeutschland. Die Einführung des Elterngelds im Jahr 2007 hat zu substanziellen Veränderungen in der mittelfristigen Erwerbsbeteiligung (drei bis fünf Jahre nach der Geburt des Kindes) geführt: Im gesamten Bundesgebiet beobachten wir, dass eine größere Anzahl gut ausgebildeter (Erst-)Mütter eine Teilzeitarbeit antritt, anstelle dem Arbeitsmarkt fern zu bleiben. In Westdeutschland zeigt sich außerdem, dass karriere-orientierte Mütter schneller und nachhaltiger in Vollzeiterwerbstätigkeit zurückkehren. In Ostdeutschland hingegen beobachten wir eine Substitution weg von Vollzeit- hin zu mehr Teilzeitbeschäftigung; der Nettoeffekt ist allerdings auch hier positiv. In Ost- und Westdeutschland hat das Elterngeld die Arbeitsmarktbindung der Mütter verbessert: Sowohl die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr zum Arbeitgeber vor der Geburt als auch der Anteil unbefristeter Beschäftigungsverhältnisse haben sich erhöht.
Using a natural experiment, we analyze the medium-term impact of a recent parental benefit reform, focusing on differential effects in East and West Germany. Our results indicate that the new policy led to substantial changes in labor market outcomes three to five years after childbirth: Likewise in the East and the West, well-educated (first-time) mothers tend to have a part-time job instead of being inactive. In West Germany we additionally observe a faster and lasting return to full-time jobs by career-oriented mothers. In the East on the other hand, we find a substitution from full to part-time jobs; however, with a positive net effect on labor participation. In both regions the new policy increased the mothers' probability to return to their pre-birth employers as well as the prevalence of unlimited employment relationships.
JEL Classification: H31, J13, J22