Smarte Regulierung in der Ernährungswirtschaft durch Name-and-Shame
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Smarte Regulierung in der Ernährungswirtschaft durch Name-and-Shame
Hirschauer, Norbert | Mußhoff, Oliver
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 81 (2012), Iss. 4 : pp. 163–181
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Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Professur für Unternehmensführung im Agribusiness.
- Norbert Hirschauer, Prof. Dr. habil., Dipl.-Ing. agr., geb. 1962, seit 2010 Inhaber der Professur für Unternehmensführung im Agribusiness, 2007 Habilitation über innovative Ansätze des Risikomanagements im Agribusiness und 2000 Promotion zu den Altschulden landwirtschaftlicher Unternehmen. Autor zahlreicher Monografien (u. a. von vier Lehrbüchern), wissenschaftlicher Artikel und Fachbeiträge. Arbeits- und Forschungsgebiete: Entscheidungsunterstützung und Optimierung, Risikomanagement, Moral Hazard in der Lebensmittelproduktion, experimentelle Ökonomik und smarte Regulierung, Bereitstellung ökosystemarer Dienstleistungen durch die Landwirtschaft, demografischer Wandel und Frauen in Leitungspositionen von Agrarunternehmen.
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Georg-August-Universität Göttingen, Arbeitsbereich für Landwirtschaftliche Betriebslehre.
- Oliver Mußhoff, Prof. Dr., geb. 1976; seit 2008 Leiter des Arbeitsbereichs für Landwirtschaftliche Betriebslehre, 2006 Habilitation über Risikoanalyse und -management im Agrarbereich und 2003 Promotion zur Bedeutung von Realoptionen in der Landwirtschaft. Autor zahlreicher wissenschaftlicher Artikel und Fachbeiträge. Arbeits- und Forschungsgebiete: Entscheidungsunterstützung und Optimierung, Investition und Finanzierung, Risikomanagement, experimentelle Ökonomik und Regulierungsfolgenabschätzung, Betriebswirtschaft nachhaltiger Agrarsysteme.
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Abstract
Eine Reihe von Lebensmittelskandalen der jüngeren Vergangenheit hat gezeigt, dass fehlgeleitete ökonomische Anreize eine bedeutsame Risikoquelle sind. Der Normappell des Gesetzes reicht augenscheinlich nicht bei allen Lebensmittelunternehmern aus, um sie von gewinnträchtigen Verstößen gegen lebensmittelrechtliche Vorschriften abzuhalten. Vor diesem Hintergrund gibt der vorliegende Beitrag mit Blick auf die Ernährungswirtschaft einen Überblick über Regulierungsanforderungen, -möglichkeiten und -ansätze. Für eine effektive und kosteneffiziente Prävention sind smarte Regulierungsansätze erforderlich, die nicht nur dysfunktionale Effekte wie Crowding-Out und Reaktanz vermeiden, sondern in der Lage sind, intrinsische Motive und extrinsische Anreize zur Regelbefolgung gleichzeitig zu stärken (Crowding-In). Insbesondere Name-and-Shame erscheint hierfür aus verhaltensökonomischer Sicht geeignet zu sein.
A series of food scandals has indicated lately that misdirected economic incentives, in conjunction with a lack of norms to abide by the law, induce non-compliance with food regulations and thus behavioural food risks. Against this background, we outline both the specific need for regulation and the available regulatory approaches in the food sector. An effective and cost-efficient prevention of rule-breaking behaviour requires smart regulation. Smart approaches to regulation not only avoid the dysfunctional effects of crowding-out and reactance but simultaneously enhance intrinsic motives and extrinsic incentives to comply (crowding-in). From a behavioural economic point of view, name-and-shame has a good chance of qualifying as “smart”.
JEL Classification: D18, D78, Q18