Korrupte Staatsangestellte oder korrupte Regierungen – Was schadet mehr?
JOURNAL ARTICLE
Cite JOURNAL ARTICLE
Style
Format
Korrupte Staatsangestellte oder korrupte Regierungen – Was schadet mehr?
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 73 (2004), Iss. 2 : pp. 200–211
Additional Information
Article Details
Author Details
1Lehrstuhl für Volkswirtschaftstheorie an der Universität Passau.
Abstract
Ein Anstieg der Korruption um einen Punkt (auf einer Skala von 0 bis 10) verringert die Produktivität um 4% und die Nettokapitalzuflüsse um 0,5 % des Bruttoinlandsprodukts. Entscheidend für den negativen Einfluss auf die Produktivität ist der Zusammenhang zwischen Korruption und mangelnder Qualität der Bürokratie, also das Problem korrupter Staatsangestellter. Entscheidend für den Einfluss auf Nettokapitalimporte ist der Zusammenhang zwischen Korruption und fehlender rechtsstaatlicher Tradition, also das Problem mit korrupten Regierungen. Reformansätze sollten sich auf administrative Reformen konzentrieren, sofern eine Steigerung der Produktivität angestrebt wird. Um verstärkt Kapital aus dem Ausland anzulocken, sollte eine rechtsstaatliche Tradition aufgebaut werden.
An increase in corruption by one point on a scale from 10 (highly clean) to 0 (highly corrupt) lowers productivity by 4% of GDP and decreases net annual capital inflows by 0.5% of GDP. Central to the impact of corruption on productivity is its adverse influence on bureaucratic quality, that is, corrupt agents. Crucial for corruption to deter net annual capital inflows is its association with a lacking tradition of law and order, that is, corrupt principals. Anti-corruption reform should focus on public sector reform if priority is given to increasing productivity. Legal reform should be addressed if countries want to attract foreign capital.