Preis- und Qualitätsdifferenzierung in Verkehrsnetzen
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Preis- und Qualitätsdifferenzierung in Verkehrsnetzen
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 79 (2010), Iss. 2 : pp. 211–220
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Knieps, Günter
- Günter Knieps, Prof. Dr., Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, Institut für Verkehrswissenschaft und Regionalpolitik, Diplom in Volkswirtschaftslehre 1973, Diplom in Mathematik 1977, Promotion zum Dr. rer. pol. 1977 in Bonn. Habilitation 1985 in Bern. 1988–1992 ordentlicher Professor für Mikroökonomie an der Universität Groningen. Seit 1992 Ordinarius für Wirtschaftspolitik und Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft und Regionalpolitik an der Universität Freiburg. Forschungsschwerpunkte: Netzökonomie, Wettbewerbstheorie- und -politik, (De-)Regulierung und Privatisierung in Europa, Industrieökonomie, Verkehrswissenschaft. Informationen zu den Veröffentlichungen sowie zu den Diskussionsbeiträgen des Instituts für Verkehrswissenschaft und Regionalpolitik sowie den Freiburger Studien zur Netzökonomie sind abrufbar unter: www.vwl.uni-freiburg.de/fakultaet/vw/lehrstuhl.html. Mitgliedschaften: Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung Mitglied des Industrieökonomischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik Mitglied des Wirtschaftspolitischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik Mitglied des Wissenschaftlichen Kuratoriums des Walter Eucken Instituts, Freiburg.
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Abstract
Der Schwerpunkt dieses Beitrags liegt auf den Märkten für Verkehrsinfrastrukturkapazitäten. Mittels geeigneter Preisinstrumente gilt es, eine effiziente Allokation knapper Infrastrukturkapazitäten sowie die erforderliche Kostendeckung anzustreben. Zunehmende Skalenerträge beim Ausbau einer Verkehrsinfrastruktur führen dazu, dass selbst optimale Staugebühren die Investitionskosten der Verkehrsinfrastruktur nicht decken können. Das Ziel marktkonformer Benutzungsgebühren macht es erforderlich, aufbauend auf den sozialen Grenzkosten der knappen Infrastrukturkapazitäten die Potenziale der Preis- und Qualitätsdifferenzierung auszuschöpfen. Funktionsfähiger Wettbewerb auf den Märkten für Verkehrsleistungen erfordert zudem den diskriminierungsfreien Zugang zu den Verkehrsinfrastrukturen für sämtliche aktiven und potenziellen Anbieter von Verkehrsleistungen. Die regulatorische Aufgabe, einen diskriminierungsfreien Zugang zu den Verkehrsinfrastrukturen zu gewährleisten, stellt sich unabhängig vom Kostendeckungsgrad. Demgegenüber ist eine Preisniveau-Regulierung der Zugangstarife nur bei profitablen Infrastrukturen erforderlich. Bei defizitären Infrastrukturen stellt sich dagegen das Bestellerproblem der öffentlichen Hand.
The focus of this paper is on markets for transport infrastructure capacities. Efficient allocation of scarce infrastructure capacities under cost recovery constraints requires the application of adequate pricing instruments. Under increasing returns to scale with respect to the extension of infrastructure capacity optimal congestion fees do not guarantee cost covering of the infrastructure. Therefore, alternative price and quality differentiation mechanisms for access charges are considered based on the social marginal costs of scarce infrastructure capacities. Efficient competition on the markets for transport services requires the non-discriminatory access to the infrastructures for all providers of transport services. The regulatory problem of guaranteeing non-discriminatory access arises, irrespective of whether infrastructure provision is profitable or in deficit. While price level regulation becomes relevant for profitable infrastructures, non-profitable infrastructures have to be ordered by political authorities.
JEL Classifications: L51, L91, R41