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Reuband, K. Der Dresdner Brückenstreit und das Weltkulturerbe. Der Einfluss kultureller Wertorientierungen auf die Einstellungen der Bürger. Sociologia Internationalis, 53(2), 221-233. https://doi.org/10.3790/sint.53.2.221
Reuband, Karl-Heinz "Der Dresdner Brückenstreit und das Weltkulturerbe. Der Einfluss kultureller Wertorientierungen auf die Einstellungen der Bürger" Sociologia Internationalis 53.2, , 221-233. https://doi.org/10.3790/sint.53.2.221
Reuband, Karl-Heinz: Der Dresdner Brückenstreit und das Weltkulturerbe. Der Einfluss kultureller Wertorientierungen auf die Einstellungen der Bürger, in: Sociologia Internationalis, vol. 53, iss. 2, 221-233, [online] https://doi.org/10.3790/sint.53.2.221

Format

Der Dresdner Brückenstreit und das Weltkulturerbe. Der Einfluss kultureller Wertorientierungen auf die Einstellungen der Bürger

Reuband, Karl-Heinz

Sociologia Internationalis, Vol. 53 (2015), Iss. 2 : pp. 221–233

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Prof. Dr. Karl-Heinz Reuband, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Sozialwissenschaften, Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf

Abstract

Die “Waldschlösschenbrücke“, die über die Elbe führt und das Landschaftsbild änderte, war über mehrere Jahre hinweg Gegenstand heftiger Kontroversen in Dresden und führte schließlich zu einer Volksabstimmung, die mehrheitlich zugunsten des Brückenbaus ausging. Von den Anhängern der Brücke wurden wirtschaftliche und verkehrstechnische Argumente vorgebracht, von den Gegnern kulturell-ästhetische Argumente: danach wäre der Anblick der Elblandschaft durch den Brückenbau zerstört. Untersucht wird, wie sich die Einstellungen der Bürger im Lauf der Auseinandersetzungen entwickelten und welchen Einfluss Wertorientierungen ausüben. Als Indikator für Wertorientierungen wird der Inglehart-Index genommen. Empirische Grundlage ist eine 2014 in Dresden durchgeführte repräsentative Bevölkerungsumfrage (N=730). Es zeigt sich, dass sich jüngere Befragte und solche mit höherer Bildung überproportional häufig gegen den Brückenbau aussprachen, die Mehrheit aber den Brückenbau bejahte. Des Weiteren zeigt sich, dass Gegnerschaft mit zunehmendem Postmaterialismus steigt und die breite Nutzung hochkultureller Einrichtungen den Effekt unter den Postmaterialisten maßgeblich verstärkt. Der Postmaterialismus erfährt damit erst durch die kulturelle Partizipation seine besondere Dynamik, der Einfluss auf der Werteebene erweist sich in starkem Maße als Folge eines Interaktionseffekts.

Abstract

The “Waldschlösschen”-bridge that crosses the river Elbe and affects the view of the landscape has been a matter of controversy in the East German city of Dresden for many years. It finally led to a referendum that favored building the bridge. The arguments of the supporters were economic and traffic specific ones, the arguments of the opponents cultural-aesthetic ones: according to them the Elbe landscape would be destroyed. The article focuses on the changes in attitudes of the population towards building the bridge over time and the role of values. Inglehart’s index of postmaterialism is taken as the indicator of value orientation. A representative survey of the population of Dresden in 2014 (N=730) serves as empirical basis. The younger and better educated turn out to be more often against the bridge than the older and lesser educated but they too are mostly in favor of it. Postmaterialism increases opposition when being combined with broad cultural participation on part of the respondents. The influence of values thus turns out mainly to be an interaction effect.