Why Kant Was Not a “Racist”
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Why Kant Was Not a “Racist”
Kant’s ‘Race Theory’ Within the Context of Physical Geography and Anthropology – A Philosophical Approach Instead of Ideologically Motivated Ones
Jahrbuch für Recht und Ethik / Annual Review of Law and Ethics, Vol. 30 (2022), Iss. 1 : pp. 263–357
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Geismann, Georg, Prof. em. Dr., Elßholzstraße 15, D-10781 Berlin; auch erreichbar unter: www.georggeismann.de
Cited By
-
Autonomy, Enlightenment, Justice, Peace – and the Precarities of Reasoning Publically
Westphal, Kenneth R.
Conatus, Vol. 8 (2023), Iss. 2 P.725
https://doi.org/10.12681/cjp.35297 [Citations: 0]
Abstract
Kant stellte seine ‘Rassenlehre’ erstmals 1775 vor; und obwohl er sie dann 1785 und 1788 weiter ausarbeitete, blieben die Grundzüge dieselben; und auch in den 1790er Jahren hat er sie im Wesentlichen nicht verändert oder gar aufgegeben. Auch hat es zu keiner Zeit irgendwelche Inkonsistenzen zwischen seiner ‘Rassenlehre’ und seiner eigentlichen Philosophie, insbesondere seiner Moralphilosophie, gegeben.
Einerseits können (moralische) Unterschiede zwischen Menschen als freien Wesen (Personen) im Hinblick auf Kants Aussagen zu Rassen als solchen keine Rolle spielen, da solche Unterschiede nicht angeboren, geschweige denn innerhalb einer Rasse sowie im Falle von Rassenmischung notwendig vererblich sind. Andererseits können (empirische) Unterschiede zwischen Menschen als bloßen Naturwesen (Tieren) im Hinblick auf Kants moralische Urteile keine Rolle spielen, da sie nicht zurechenbar sind.
Der Vorwurf des “Rassismus” ist nur in zwei Fällen möglich: (1) Eine wissentlich falsche Aussage über Rassen erfolgt in alleiniger Diskriminierungsabsicht. Das müssten Kants Gegner beweisen. (2) Empirische Unterschiede, ob wirklich gegeben oder irrtümlich angenommen, dienen als Grundlage für rechtliche oder soziale Diskriminierung. Genau das ist mit Kant’s Moralphilosophie prinzipiell und in Bezug auf die ganze Menschheit ausgeschlossen.
Die Literatur, in der Kant “Rassismus” vorgeworfen wird, zeigt einen eklatanten Mangel an systematischer, methodenkritischer und prinzipientheoretischer Sorgfalt und Textvertrautheit bei der Kant-Exegese.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Georg Geismann: Why Kant Was Not a “Racist” | 263 | ||
I. Kant – A Racist? | 263 | ||
II. Elaboration and Development of Physical Geography and Anthropology | 266 | ||
III. Kant’s ‘Race Theory’ as Science | 273 | ||
IV. Kant’s Primary Interest in Scientific Cognition | 294 | ||
First Excursus: Play with Hypotheses | 299 | ||
Second Excursus: Hierarchical Classification | 301 | ||
V. The Reproach of Racism and its Failure in Principles | 304 | ||
Third Excursus: “Dumm” and “Stupide” | 316 | ||
VI. The Reproach of Racism in the Light of Concrete Statements of Kant | 318 | ||
Fourth Excursus: On a Hermeneutic Lapse | 345 | ||
VII. Moral Philosophy and Philosophy of History – And What About ‘Race Theory’? | 349 | ||
VIII. Review | 353 | ||
Zusammenfassung | 355 | ||
Bibliographical Notes | 356 |