Menu Expand

Strafbegründung und Demokratieprinzip

Cite JOURNAL ARTICLE

Style

Gärditz, K. Strafbegründung und Demokratieprinzip. Der Staat, 49(3), 331-367. https://doi.org/10.3790/staa.49.3.331
Gärditz, Klaus Ferdinand "Strafbegründung und Demokratieprinzip" Der Staat 49.3, , 331-367. https://doi.org/10.3790/staa.49.3.331
Gärditz, Klaus Ferdinand: Strafbegründung und Demokratieprinzip, in: Der Staat, vol. 49, iss. 3, 331-367, [online] https://doi.org/10.3790/staa.49.3.331

Format

Strafbegründung und Demokratieprinzip

Gärditz, Klaus Ferdinand

Der Staat, Vol. 49 (2010), Iss. 3 : pp. 331–367

5 Citations (CrossRef)

Additional Information

Article Details

Pricing

Author Details

1Professor Dr. Klaus Ferdinand Gärditz, Universität Bonn, Institut für Öffentliches Recht, Adenauerallee 24–42, 53113 Bonn.

Cited By

  1. Comment on Andreas von Hirsch: The Roles of Harm and Wrongdoing in Criminalisation Theory

    Seher, Gerhard

    Criminal Law and Philosophy, Vol. 8 (2014), Iss. 1 P.257

    https://doi.org/10.1007/s11572-013-9205-1 [Citations: 2]
  2. Institutional response to criminalization decisions

    Wilenmann, Javier

    International Journal of Law, Crime and Justice, Vol. 49 (2017), Iss. P.22

    https://doi.org/10.1016/j.ijlcj.2017.01.004 [Citations: 1]
  3. The Quest for Core Values in the Application of Legal Norms

    Of Forging into Swords on the Dialectic of Rights and the New Liberal Desire for Criminal Law

    Burchard, Christoph

    2021

    https://doi.org/10.1007/978-3-030-78953-4_3 [Citations: 0]
  4. Legitime Ziele von Grundrechtseingriffen. Konformitätspflichten zwischen Staatsverständnissen und Dogmatik

    Hohnerlein, Jakob

    Der Staat, Vol. 56 (2017), Iss. 2 P.227

    https://doi.org/10.3790/staa.56.2.227 [Citations: 0]
  5. Un desarrollo preocupante: sobre una tendencia reciente en el control constitucional de leyes penales

    Grez Hidalgo, Pablo | Wilenmann von Bernath, Javier

    Revista de derecho (Coquimbo), Vol. 26 (2019), Iss. P.e3859

    https://doi.org/10.22199/issn.0718-9753-2019-0014 [Citations: 1]

Abstract

Es ist unbestritten, dass staatliches Strafen einer adäquaten Strafbegründung bedarf. Da Strafe ein Produkt des positiven Rechts ist und sich nur innerhalb einer konkreten Rechtsordnung entfaltet, muss eine Strafbegründung, zumal wenn sie für die Rechtsdogmatik anschlussfähig sein soll, den Systementscheidungen des geltenden Rechts adäquat sein. Der vorliegende Beitrag widmet sich einem verfassungsrechtlichen Teilausschnitt dieses Themenfeldes und untersucht Strafbegründungen durch die Brille des Demokratieprinzips.

Im Strafrecht werden metaphysisch begründete Gerechtigkeitsideale oft unbesehen in die Anwendung des positiven Rechts transportiert. Dies wird gerade den spezifischen Rahmenbedingungen demokratischer Rechtserzeugung nicht gerecht. Demokratie setzt die Kontingenz und Revisibilität von legislativen Entscheidungen voraus und gründet auf politischen Kompromissen, die von vornherein kein Ideal einer metaphysisch begründeten Gerechtigkeit abbilden wollen. Eine Idealisierung des Strafrechts degradiert demgegenüber den Gesetzgeber letztlich zum Notar der Strafrechtsphilosophie.

Der Beitrag leitet aus diesen Voraussetzungen konkrete Anforderungen an eine demokratieadäquate Strafbegründung ab. Ein demokratieadäquates Strafrecht lässt sich nicht absolut begründen oder in ein Korsett vorpositiver Rechtsgüter zwängen. Grenzen eines in einem demokratischen Rechtsstaat notwendig funktionalen Strafrechts sind durch eine adäquate Grundrechtsdogmatik zu entwickeln, die freilich bislang Desiderat ist.