Postsouveräne Territorialität. Die Europäische Union als supranationaler Raum
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Postsouveräne Territorialität. Die Europäische Union als supranationaler Raum
Jureit, Ulrike | Tietze, Nikola
Der Staat, Vol. 55 (2016), Iss. 3 : pp. 353–371
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Dr. Ulrike Jureit, Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Feldbrunnenstraße 52, 20148 Hamburg
Dr. Nikola Tietze, Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Feldbrunnenstraße 52, 20148 Hamburg
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Abstract
Anhand des Begriffs Postsouveräne Territorialität reflektiert der Beitrag die Verklammerung von territorialem Selbstverständnis, staatlichen Ordnungsvorstellungen und raumbezogenen Konfliktkonstellationen in der Europäischen Union (EU). Im Mittelpunkt steht die Beobachtung, dass die Interdependenz von garantierter Freizügigkeit im Inneren und einer mittlerweile immer rigideren Abschottung nach Außen mit einem demokratischen Staatsverständnis in Konflikt gerät, das diesen territorialen Grundwiderspruch eigentlich überwinden wollte, ihn aber letztlich auf supranationaler Ebene maßstabsgerecht reproduziert. Während die EU einerseits nationalstaatliche Grenzregime, ihre Prinzipien und Praktiken auf die postsouveräne Ebene transferiert, widerspricht es andererseits ihrem demokratischen Grundkonsens, die Unterscheidung des Eigenen vom Fremden anhand der für klassische Nationalstaaten konstitutiven Homogenitätsprinzipen räumlich zu materialisieren. Dieses Dilemma wird in drei Schritten beleuchtet: Zunächst geht es um räumliche Ordnungssemantiken in historischer Perspektive. Zweitens wird die Ausdifferenzierung der EU als postsouveräne Ordnung skizziert, drittens richtet sich der Blick auf postsouveräne Konfliktdynamiken am Beispiel europäischer Sozialpolitiken. Abschließend werden vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingsbewegungen und damit verbundenen Herausforderungen für Europa einige aktuelle Konfliktdynamiken angesichts indifferenter Grenzregime analysiert.