Die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung durch Kopfbeiträge aus verfassungsökonomischer Sicht
JOURNAL ARTICLE
Cite JOURNAL ARTICLE
Style
Format
Die Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung durch Kopfbeiträge aus verfassungsökonomischer Sicht
Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Vol. 71 (2002), Iss. 4 : pp. 505–512
Additional Information
Article Details
Author Details
1Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Universität Konstanz.
Abstract
Dieser Beitrag untersucht aus verfassungsökonomischer Sicht den Reformvorschlag, die Gesetzliche Krankenversicherung durch Kopfbeiträge zu finanzieren. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich die Bürger im Verfassungszustand einem nicht versicherbaren Prämienrisiko gegenübersehen. Das Niveau des öffentlichen Gesundheitswesens wird im demokratischen Entscheidungsprozess festgelegt. Ein Vergleich des politischen Gleichgewichts bei einer Finanzierung durch Kopfbeiträge und bei einer einkommensabhängigen Finanzierung zeigt, dass eine Verbindung von Einkommensumverteilung und der Umverteilung zwischen Gesunden und Kranken im Verfassungszustand von allen Bürgern vorgezogen werden kann. Bei einer Einführung von Kopfbeiträgen ist deshalb darauf zu achten, dass die Einkommensumverteilung und die Umverteilung zwischen Gesunden und Kranken nicht vollständig entkoppelt werden.
This paper examines from a constitutional perspective the consequences of switching from income-based contributions to flat fees in the German public health insurance system. At the constitutional stage it is assumed that insurance against changes in risk-based health insurance premiums due to a deterioration of the health status is not available. The level of public health insurance is determined by majority voting. The political equilibria under a flat fee and under income-based contributions are compared. It is argued that tying together income redistribution and redistribution between the healthy and the sick can be preferred by all citizens at the constitutional stage. If flat fees are introduced, it may therefore be important to avoid a complete separation of income redistribution and redistribution between the healthy and the sick.