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Das Recht auf selbstbestimmtes, freiverantwortliches Sterben: Zur Freiverantwortlichkeit des Suizidentschlusses als Voraussetzung der Straflosigkeit der Suizidassistenz

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Dannecker, G. Das Recht auf selbstbestimmtes, freiverantwortliches Sterben: Zur Freiverantwortlichkeit des Suizidentschlusses als Voraussetzung der Straflosigkeit der Suizidassistenz. Zeitschrift für Lebensrecht, 34(3), 209-226. https://doi.org/10.3790/zfl.2025.397887
Dannecker, Gerhard "Das Recht auf selbstbestimmtes, freiverantwortliches Sterben: Zur Freiverantwortlichkeit des Suizidentschlusses als Voraussetzung der Straflosigkeit der Suizidassistenz" Zeitschrift für Lebensrecht 34.3, 2025, 209-226. https://doi.org/10.3790/zfl.2025.397887
Dannecker, Gerhard (2025): Das Recht auf selbstbestimmtes, freiverantwortliches Sterben: Zur Freiverantwortlichkeit des Suizidentschlusses als Voraussetzung der Straflosigkeit der Suizidassistenz, in: Zeitschrift für Lebensrecht, vol. 34, iss. 3, 209-226, [online] https://doi.org/10.3790/zfl.2025.397887

Format

Das Recht auf selbstbestimmtes, freiverantwortliches Sterben: Zur Freiverantwortlichkeit des Suizidentschlusses als Voraussetzung der Straflosigkeit der Suizidassistenz

Dannecker, Gerhard

Zeitschrift für Lebensrecht, Vol. 34(2025), Iss. 3 : pp. 209–226 | First published online: October 17, 2025

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Prof. Dr. Gerhard Dannecker, Universität Heidelberg, Juristische Fakultät Friedrich-Ebert-Anlage 6–10 69117 Heidelberg, Deutschland

Abstract

In its decision on assisted dying, the Federal Constitutional Court assumes a broad concept of autonomy. Dignity is understood as the subject’s freedom to decide for themselves. An objective content of human dignity that develops dignity protection against the subject itself is not compatible with the concept of freedom. The prerequisite for a self-determined decision is free responsibility, which the BVerfG denies in the case of psychiatric illnesses and in the case of dangers to autonomy that are based on current and foreseeable real life circumstances. On the basis of a knowledge-based overall assessment and contextualization, the court comes to the conclusion that a freely responsible suicide decision must have been made “on the basis of a reality-based assessment of the pro’s and contra’s aligned with one’s own self-image”; in doing so, it is guided by the high requirements for informed consent in medical law. The Federal Constitutional Court affirms that the state has a duty to prevent suicide. It does not recognize a state obligation to advise those who wish to die.

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Gerhard Dannecker, Heidelberg: Das Recht auf selbstbestimmtes, freiverantwortliches Sterben: Zur Freiverantwortlichkeit des Suizidentschlusses als Voraussetzung der Straflosigkeit der Suizidassistenz 209
I. Anerkennung des Rechts auf selbstbestimmtes Sterben 210
1. Selbstbestimmte Verfügung über das eigene Leben als unmittelbarer Ausdruck der der Menschenwürde innewohnenden autonomen Persönlichkeitsentfaltung 211
2. Menschenwürde als Würde des Menschenwürdeträgers/ kein Würdeschutz gegen sich selbst 212
II. Freiverantwortlichkeit des Suizids als Weichenstellung für die strafrechtliche Beurteilung der Mitwirkung an Selbsttötungsakten und Schutzpflicht des Staates für nicht-freiverantwortliche Personen 214
III. Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts an die Freiverantwortlichkeit der Suizidentscheidung 215
1. Erfordernis eines freien Willensentschlusses, einer frei gebildeten und autonomen Entscheidung 216
2. Die Freiwilligkeit konstituierende bzw. ausschließende Elemente 216
a) Fähigkeit zur freien und unbeeinflussten Willensbildung 216
b) Kenntnis aller entscheidungserheblichen Gesichtspunkte, wie bei einer Einwilligung in eine Heilbehandlung 216
c) Unzulässige Einflussnahme oder Druckausübung als die Willensfreiheit ausschließende Elemente 217
d) Dauerhaftigkeit und innere Freiheit des Entschlusses 217
e) Ausschluss psychischer Erkrankungen 217
f) Vorübergehende Lebenskrisen 217
g) Umfassende Aufklärung über alle relevanten Umstände und Entscheidungsalternativen 218
h) Ausschluss sonstiger Formen der Einflussnahme, insbesondere soziologischer und psychosozialer Aspekte 218
3. Verfahrensrechtliche Vorgaben zur Prüfung der Freiverantwortlichkeit 218
4. Präferierung der Einwilligungslösung durch das Bundesverfassungsgericht: Vorgaben in Anlehnung an den informed consent im Medizinrecht 218
a) Strafrechtsdogmatische Bedenken gegen die Konzeption des Bundesverfassungsgerichts „in dubio pro vita“ 220
b) Vorrang der verfassungsrechtlichen „Schutzpflicht für ein Leben in Autonomie“ vor strafrechtsdogmatischen Bedenken 221
c) Verpflichtung des Staates zur Suchtprävention 223
d) Fazit und Ausblick 224