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Cite JOURNAL ARTICLE

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Wilder, C. “The Rigor of the Law of Exchange”. How People Changed Commercial Law and Commercial Law Changed People (Hesse-Cassel, 1654–1776). Zeitschrift für Historische Forschung, 42(4), 629-659. https://doi.org/10.3790/zhf.42.4.629
Wilder, Colin F. "“The Rigor of the Law of Exchange”. How People Changed Commercial Law and Commercial Law Changed People (Hesse-Cassel, 1654–1776)" Zeitschrift für Historische Forschung 42.4, , 629-659. https://doi.org/10.3790/zhf.42.4.629
Wilder, Colin F.: “The Rigor of the Law of Exchange”. How People Changed Commercial Law and Commercial Law Changed People (Hesse-Cassel, 1654–1776), in: Zeitschrift für Historische Forschung, vol. 42, iss. 4, 629-659, [online] https://doi.org/10.3790/zhf.42.4.629

Format

“The Rigor of the Law of Exchange”. How People Changed Commercial Law and Commercial Law Changed People (Hesse-Cassel, 1654–1776)

Wilder, Colin F.

Zeitschrift für Historische Forschung, Vol. 42 (2015), Iss. 4 : pp. 629–659

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Dr. Colin F. Wilder, Center for Digital Humanities, Associate Director (faculty), Thomas Cooper Library, 1322 Greene Str., University of South Carolina, Columbia, SC 29208, USA

Abstract

Die Strenge des Wechselrechts. Wie Menschen das Handelsrecht veränderten und das Handelsrecht sie veränderte (Hessen-Kassel, 1654–1776)

Im 18. Jahrhundert übernahm die Landgrafschaft Hessen-Kassel Teile des Wechselrechts (ius cambiale), die insbesondere die Verwendung von Wechselbriefen betrafen. Der Geheime Rat und das Oberappellationsgericht übernahmen und veränderten allgemeine Regeln, die bestimmten, wer Wechsel verwenden durfte und welche Rechte und Pflichten mit dem Gebrauch und der Übertragung von Wechseln verbunden waren. Die vorgestellten Fallstudien zeigen, dass die Regierung die Normen liberalisierte, nach denen Juden und Christen, Bürger und Bauern Wechselbriefe benutzen durften. Darüber hinaus wird deutlich, dass die Rechte derjenigen Parteien gestärkt wurden, die ursprünglich an der Ausstellung des Wechsels oder Schuldscheins beteiligt gewesen waren, was zum Teil auf Kosten der Rechte Dritter ging. Dadurch, dass die Finanzinstrumente verbindlicher und verlässlicher wurden und man die Rechte ihrer Inhaber stärkte, weitete sich ihr Gebrauch auf immer größere Kreise der Bevölkerung aus. Diese Veränderungen reagierten auf den steigenden Bedarf nach einem gesetzlichen Rahmen, der die Übertragung von Kapital einfacher und sicherer machte, und zwar aus staatlicher wie aus individueller Perspektive. Die geistigen Grundlagen dieser neuen Geld- und Handelspolitik lieferten ältere handelsrechtliche Grundsätze, das Reichsrecht und das Naturrecht. Die hier vorgestellten Überlegungen füllen eine Lücke in der handelsrechtlichen Forschung und zeigen, wie im frühneuzeitlichen Reich Schritt für Schritt eine liberale Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung etabliert wurde.