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Vertragsfreiheit und Wettbewerb in der privaten Krankenversicherung

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Thüsing, G., Medem, A. (2008). Vertragsfreiheit und Wettbewerb in der privaten Krankenversicherung. Die Regelung der privaten Krankenversicherung durch das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) im Lichte des Verfassungsrechts. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52974-2
Thüsing, Gregor and Medem, Andreas von. Vertragsfreiheit und Wettbewerb in der privaten Krankenversicherung: Die Regelung der privaten Krankenversicherung durch das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) im Lichte des Verfassungsrechts. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52974-2
Thüsing, G and Medem, A (2008): Vertragsfreiheit und Wettbewerb in der privaten Krankenversicherung: Die Regelung der privaten Krankenversicherung durch das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) im Lichte des Verfassungsrechts, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52974-2

Format

Vertragsfreiheit und Wettbewerb in der privaten Krankenversicherung

Die Regelung der privaten Krankenversicherung durch das Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-WSG) im Lichte des Verfassungsrechts

Thüsing, Gregor | Medem, Andreas von

Schriften zum Gesundheitsrecht, Vol. 12

(2008)

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Abstract

Die Gesundheitsreform 2007 will auch die private Krankenversicherung grundlegend umgestalten: Die PKV muss einen Basistarif anbieten. Die Alterungsrückstellungen, welche das demographiefeste Finanzierungssystem der PKV ausmachen, sollen "portabel" werden. Auch wird der Wechsel von der GKV in die PKV erschwert. Durch die Einführung von Wahltarifen in der GKV erwächst der PKV staatliche Konkurrenz in dem bislang allein ihr vorbehaltenen Bereich der Zusatzversicherungen.

Schon während des Gesetzgebungsverfahrens waren die Änderungen rechtlich heftig umstritten. Gregor Thüsing und Andreas von Medem zeigen, dass das Reformwerk nicht mit den Grundrechten der Versicherungsunternehmen und der privat Versicherten vereinbar ist. Ihre Abhandlung beruht auf Verfassungsbeschwerden, die von 24 PKV-Unternehmen eingelegt wurden und über die das Bundesverfassungsgericht voraussichtlich Ende 2008 / Anfang 2009 entscheiden wird.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
I. Die Neuregelungen des GKV-WSG im Hinblick auf das Recht der privaten Krankenversicherung 15
1. Das Geschäftsmodell der privaten Krankenversicherung nach bisherigem Recht 16
a) Organisation der Versicherung 16
b) Abschlussfreiheit bei enger aufsichtsrechtlicher und vertragsrechtlicher Regulierung des Vertragsinhalts 16
c) Risikoäquivalenz 17
d) Ausschluss der ordentlichen Kündigung durch den Versicherer 17
e) Alterungsrückstellungen 18
aa) Rechtliche Rahmenbedingungen 18
bb) Verbleiben der Alterungsrückstellung bei Ausscheiden aus dem Kollektiv 19
cc) Konsequenzen der Vererbung 20
dd) Wirtschaftstheoretische Erklärung der Vererbung 22
f) Der (frühere) Standardtarif 25
2. Die Bedeutung der PKV im System der sozialen Sicherheit 25
3. Die gesetzlichen Neuregelungen 26
a) Pflicht zur Versicherung 26
b) Basistarif 27
aa) Standardisierter Leistungsumfang 27
bb) Genereller Kontrahierungszwang 28
cc) Zeitlich beschränkter Kontrahierungszwang zugunsten von Altkunden 29
dd) Wechselmöglichkeit in den Basistarif innerhalb desselben Versicherungsunternehmens 29
ee) Verbot von Risikozuschlägen und Leistungsausschlüssen 29
ff) Begrenzungen der Prämienhöhe 29
gg) Risikoausgleich 31
hh) Umlage der Mehraufwendungen des Basistarifs 31
ii) Versorgung der Versicherten und Vergütung der Ärzte und Zahnärzte 31
c) Öffnung des Standardtarifs 32
d) Ausschluss jeder Kündigungsmöglichkeit bei Verträgen zur Erfüllung der Pflicht zur Versicherung – „Notversorgung“ 32
e) Portabilität der Alterungsrückstellungen bei einem unternehmensinternen Tarifwechsel 33
f) Portabilität bei einem Unternehmenswechsel 33
aa) Neuverträge 33
bb) Altverträge 35
g) Anspruch auf Abschluss einer Zusatzversicherung 36
h) Zahlungen des Bundes an die gesetzliche Krankenversicherung 36
i) Erfordernis des dreimaligen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze 36
j) Wahltarife in der gesetzlichen Krankenversicherung 37
4. Die Auswirkungen der Neuregelungen 38
a) Basistarif 38
aa) Fehlende Kostendeckung 38
bb) Massive Beeinträchtigung des Geschäftsmodells der PKV 39
(1) Der Basistarif bietet keine langfristige Perspektive für die Unternehmen der PKV 40
(a) Fremdbestimmtheit des Leistungsspektrums 40
(b) Höhere Kosten bei gleichem Leistungsangebot wie die GKV 40
(c) Belastung der Normaltarife durch fehlende Kostendeckung 42
(d) Unattraktivität des Basistarifs für durchschnittlich gesunde Neuzugänge 42
(2) Unterschiede zum bisherigen Standardtarif 43
(3) Mittel- und langfristige Zerstörung des Geschäftsmodells der PKV 44
b) Modifizierter Standardtarif 46
c) Fehlende Kündigungsmöglichkeit/Notversorgung 47
d) Portabilität der Alterungsrückstellungen im Neukundenbereich 49
aa) Beitragserhöhung aufgrund der Reduzierung der Stornoquote 49
bb) Verstärkte Risikoselektion als Folge der Portabilität der Alterungsrückstellungen 50
(1) Modelle zur Portabilität der Alterungsrückstellungen 50
(a) Mitgabe der kalkulierten Alterungsrückstellung 51
(b) Mitgabe einer individuellen Alterungsrückstellung 52
(2) Risikoselektion als Folge des im GKV-WSG eingeschlagenen Weges 53
(3) Folgen der Risikoselektion für die Versicherten 54
(4) Folgen der Risikoselektion für die Versicherungsunternehmen 55
(5) Folgen für den Wettbewerb 56
(6) Folgen für den privaten Krankenversicherungsmarkt 57
(7) Prognosesicherheit 57
e) Portabilität der Alterungsrückstellungen im Altkundenbereich 58
aa) Risikoselektion 58
bb) Unberechenbare Umwälzungen des Versicherungsmarktes 59
cc) Prämienmindernde Berücksichtigung der Stornowahrscheinlichkeit 60
dd) Faktische Unmöglichkeit der Berechnung des Übertragungswertes gemäß § 13a Abs. 2 KalV 61
f) Zahlungen an die GKV 61
g) Dreimaliges Überschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze 62
h) Wahltarife 63
aa) Das Angebot der PKV und die Konkurrenz durch die Wahltarife 63
(1) Kostenerstattung 63
(2) Besondere Therapierichtungen 65
(3) Krankengeld 65
bb) Einführung von Wahltarifen durch die GKV 65
cc) Wettbewerbsvorteile der GKV 66
(1) Geringere Regulierung der Beitragskalkulation 66
(a) Einführung von Tarifen 67
(b) Folgen bei Unterkalkulation 68
(c) Anreizeffekte für die GKV 69
(2) Geringere Regulierung der Beitragsanpassung und Kündigung 70
(3) Bindung an die GKV durch Pflichtmitgliedschaft sowie Zugang zu Daten 72
(4) Sonstige Vorteile 72
dd) Entsolidarisierung in der GKV 73
II. Verfassungsrechtliche Würdigung 77
1. Formelle Verfassungswidrigkeit 77
a) Die unmittelbar die PKV betreffenden Regelungen 77
aa) Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG 77
(1) Pflicht zur Versicherung 78
(2) Kontrahierungszwang zur Versicherung im Basistarif 79
(3) Verpflichtung zum Angebot eines Basistarifs/Fremdbestimmung der Leistungspflicht 79
(4) Verbot individueller Risikozuschläge und Leistungsausschlüsse/Risikoausgleich 81
(5) Leistungspflicht auch für bestehende Krankheiten 81
(6) Prämienbegrenzungen im Basistarif 83
(7) Kündigungsausschluss/Notfallversorgung 83
(8) Fazit 83
bb) Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG 85
b) Wahltarife 86
c) Ergebnis 88
2. Materielle Verfassungswidrigkeit 88
a) Basistarif 89
aa) Grundrechte der Versicherungsunternehmen 89
(1) Berufsfreiheit 90
(a) Schutzbereich 90
(b) Eingriff 90
(c) Rechtfertigung 91
(aa) Begünstigung freiwillig gesetzlich Versicherter 91
(bb) Generelle Höchstgrenze bei durchschnittlichem GKV-Höchstsatz 93
(cc) Individuelle Höchstgrenze bei halbem GKV-Höchstsatz 94
(dd) Unverhältnismäßige Indienstnahme Privater unter Ausschaltung der Privatautonomie 95
(ee) Insbesondere: Zwang zur Aufnahme von Personen, die wegen Täuschung, Drohung oder vorsätzlicher Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht ihren Versicherungsschutz verloren haben 97
(ff) Fremdbestimmung des Leistungsumfangs durch den Gemeinsamen Bundesausschuss 97
(2) Vereinigungsfreiheit 98
(a) Schutzbereich 98
(b) Eingriff 99
(c) Rechtfertigung 100
bb) Grundrechte der Versicherten 100
(1) Vereinigungsfreiheit 100
(2) Allgemeine Handlungsfreiheit 102
(3) Allgemeiner Gleichheitssatz 102
b) Modifizierter Standardtarif 103
c) Kündigungsmöglichkeit/Notversorgung 103
aa) Berufsfreiheit der Versicherungsunternehmen 103
(1) Eingriff in den Schutzbereich 103
(2) Rechtfertigung 104
bb) Vereinigungsfreiheit von Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit 107
(1) Schutzbereich 107
(2) Eingriff 107
(3) Rechtfertigung 108
cc) Vereinigungsfreiheit der Versicherten 108
d) Portabilität im Neukundenbereich 108
aa) Berufsfreiheit der Versicherungsunternehmen 108
(1) Eingriff in den Schutzbereich 109
(2) Rechtfertigung 109
(a) Ungeeignetheit 109
(b) Fehlende Erforderlichkeit 111
(c) Unangemessenheit 112
(aa) Schwerwiegende Beeinträchtigung der berufsbezogenen Vertragsfreiheit 112
(bb) Schwerwiegende faktische Folgen für bestimmte Versicherungsunternehmen 114
(cc) Gefährdung der dauernden Erfüllbarkeit 114
(dd) Keine langfristige Absicherung des Krankheitsrisikos in den Normaltarifen 114
(ee) Allenfalls minimale Förderung des Wettbewerbs im (Neu-)Bestandskundenbereich 115
bb) Vereinigungsfreiheit 115
cc) Grundrechte versicherungswilliger Personen 116
e) Portabilität im Altkundenbereich 116
aa) Grundrechte der Versicherungsunternehmen 116
(1) Berufsfreiheit 116
(a) Eingriff in den Schutzbereich 116
(b) Rechtfertigung 116
(aa) Kein Eigentum der Versicherungsnehmer an der Alterungsrückstellung 117
(α) Die Alterungsrückstellung als Bilanzposten ist kein Objekt des Eigentumsschutzes 117
(β) Die geschaffenen Vermögenswerte (Aktiva) als Eigentum 117
(γ) Fehlende Individualisierbarkeit der nach dem bisherigen System aufgebauten Alterungsrückstellung 118
(δ) Ergebnis 121
(bb) Unverhältnismäßigkeit 121
(α) Eignung und Angemessenheit hinsichtlich der Ziele? 122
(β) Rückwirkungsverbot 122
(γ) Änderung der Stornowahrscheinlichkeiten 124
(δ) Ergebnis 124
(2) Vereinigungsfreiheit 125
(3) Eigentumsfreiheit 125
(a) Eingriff in den Schutzbereich 125
(b) Rechtfertigung 126
(4) Verletzung der allgemeinen Handlungsfreiheit durch Verpflichtung zu der faktisch nicht durchführbaren Berechnung des Übertragungswertes 126
bb) Grundrechte der Versicherten 127
(1) Eigentumsfreiheit 127
(2) Allgemeine Handlungsfreiheit 128
(3) Vereinigungsfreiheit 129
f) Zahlungen des Bundes an die GKV 129
aa) Art. 3 Abs. 1 i.V.m. Art. 6 Abs. 1 GG hinsichtlich Privatversicherter mit Kindern 129
(1) Die Finanzierung der beitragsfreien Mitversicherung der Kinder als Zweck der Zahlungen an die GKV 130
(2) Ungleichbehandlung von wesentlich Gleichen 131
(3) Rechtfertigung der Ungleichbehandlung 131
bb) Grundrechte der Versicherungsunternehmen aus Art. 12 Abs. 1 i.V.m. 3 Abs. 1 GG 133
cc) Hilfsweise: Ungerechtfertigte Ungleichbehandlung auch bei anderer Zweckrichtung der Zahlung 135
g) Erfordernis des dreimaligen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze 136
aa) Allgemeine Handlungsfreiheit der betroffenen Beschäftigten 136
bb) Berufsfreiheit der privaten Krankenversicherungsunternehmen 140
h) Wahltarife 141
aa) Chancengleichheit im Wettbewerb, Art. 3 Abs. 1 GG 141
(1) Ungleichbehandlung 142
(a) Vergleich Wahltarife – Zusatzversicherungen 142
(b) Vergleich PKV-Vollversicherung – GKV-Versicherung inklusive Wahltarifen für freiwillig Versicherte 143
(c) Vergleich PKV-Vollversicherung – GKV-Versicherung inklusive Wahltarifen für Pflichtversicherte 143
(2) Prüfungsmaßstab 143
(a) Betroffenheit von Freiheitsgrundrechten 144
(b) Personen- oder Verhaltensbezogenheit 145
(c) Betroffenheit von natürlichen Personen 145
(d) Zwischenergebnis 146
(3) Rechtfertigung 146
(a) Die Gründe zur unterschiedlichen Ausgestaltung von PKV und GKV in der Rechtsprechung des BVerfG 146
(b) Gewichtungen in der bisherigen Rechtsprechung 147
(aa) Schutz vor Wettbewerb der PKV 147
(bb) Eingriffe in die Rechte der Leistungserbringer 147
(c) Grenzen der Unterscheidungsmöglichkeiten 148
(aa) Personelle Beschränkung 148
(bb) Sachliche Beschränkung 148
(cc) Beschränkung der Mittel 149
(d) Rechtfertigung der ungleichen Behandlung 150
(aa) Überschreitung in personeller Hinsicht 150
(bb) Überschreitung in sachlicher Hinsicht 152
(cc) Überschreitung hinsichtlich der Mittel 152
(dd) Fazit 154
bb) Berufsfreiheit 154
(1) Eingriff in den Schutzbereich 154
(2) Rechtfertigung 155
i) Gesamtbetrachtung 156
III. Zusammenfassung 159
Literaturverzeichnis 163
I. Aufsätze, Festschriftenbeiträge etc. 163
II. Monographien und Kommentare 165
Sachwortverzeichnis 167