Der Europäische Integrationsauftrag der EU
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Der Europäische Integrationsauftrag der EU
Überlegungen zur Erweiterungs-, Assoziierungs- und Nachbarschaftspolitik der EU aus der Warte einer europäischen Prinzipienlehre
Hamburger Studien zum Europäischen und Internationalen Recht, Vol. 51
(2009)
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Abstract
Karin Alsen begründet und konkretisiert einen rechtlich determinierten Integrationsauftrag der EU gegenüber europäischen Staaten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Konstitutionalisierungsdebatte werden die »Erweiterung« und die »Vertiefung« der EU als Rechtsprinzipien und damit als Optimierungsgebote qualifiziert. Spannungen zwischen beiden Integrationszielen erscheinen als Prinzipienkollision und folglich als lösbares und zu lösendes Abwägungsproblem, in dessen Zentrum die Integrationsfähigkeit der EU steht. Ziel der Abwägung ist die Herstellung praktischer Konkordanz. Ausgehend von der These einer rechtlichen Bindung der EU und ihrer Mitgliedstaaten bei Entscheidungen über die Erweiterung und die Assoziierung europäischer Staaten stellt sich die Autorin aktuellen Rechtsfragen, insbesondere mit Blick auf den umstrittenen Beitritt der Türkei und die Europäische Nachbarschaftspolitik.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Vorbemerkung | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 16 | ||
Einführung | 19 | ||
A. Gegenstand der Arbeit | 22 | ||
I. Begriffsklärung | 23 | ||
II. Die Rechtsfragen im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um die Grenzen der EU | 24 | ||
III. Die Forderung einer europäischen (Verfassungs-)Prinzipienlehre | 27 | ||
IV. Stand der wissenschaftlichen Forschung | 28 | ||
B. These: Der europäische Integrationsauftrag der EU als tauglicher Anknüpfungspunkt einer europäischen Prinzipienlehre | 29 | ||
C. Methodisches Vorgehen | 32 | ||
I. Die EU als Gebilde zwischen internationalem und konstitutionellem Regime | 32 | ||
II. Berücksichtigung verschiedener Rechtsdisziplinen | 34 | ||
III. Interdisziplinäres Vorgehen | 35 | ||
IV. Theorie und Praxis | 37 | ||
D. Gliederung der Arbeit | 38 | ||
1. Kapitel: Rechtliche und politische Grundlagen des europäischen Integrationsauftrags der EU | 42 | ||
A. Primärrechtliche Vorgaben zum Integrationsauftrag der EU | 42 | ||
I. Präambel- und Zielbestimmungen | 43 | ||
II. Art. 49 EU | 46 | ||
III. Art. 310 EG | 49 | ||
IV. Regelungen im Vertrag über eine Verfassung für Europa und im Reformvertrag | 51 | ||
1. Regelungen im (nicht ratifizierten) Vertrag über eine Verfassung für Europa | 51 | ||
2. Geplante Neuerungen im Reformvertrag | 53 | ||
V. Grenzen der klassischen Auslegungsmethoden | 54 | ||
B. Anhaltspunkte für die Annahme eines Primats der Politik bei der Konkretisierung des europäischen Integrationsauftrags | 56 | ||
I. Politische Präferenzen und Positionen zum tatsächlichen Verhältnis von Erweiterung und Vertiefung | 56 | ||
II. Zuspitzung in der Debatte um die Grenzen der EU | 60 | ||
1. Der Fall Türkei als Beispiel für das Scheitern des Konzepts „Erweiterung und Vertiefung“ | 62 | ||
2. Der Einsatz der ENP zur flexiblen Lösung aktueller Spannungen zwischen Erweiterung und Vertiefung | 64 | ||
3. Überblick über flexible Gesamteuropakonzepte in Politik und Politikwissenschaft | 69 | ||
a) Die Forderung flexibler Außengrenzen | 72 | ||
b) Gesamteuropakonzepte mit der EU als Zentrum | 74 | ||
C. Zwischenergebnis | 77 | ||
2. Kapitel: Sozialwissenschaftliche und völkerrechtliche Ansätze zur Erklärung und Bewertung der europäischen Integration | 79 | ||
A. Die Übertragung der Aussagen der traditionellen Integrationstheorien auf die Erweiterung der EU | 81 | ||
B. Die Klubtheorie – Die Bedeutungvon Kosten-Nutzen-Analysen | 84 | ||
C. Die Gemeinschaftstheorie – Die Bedeutung von Werten,Normen und Identität | 87 | ||
D. Der Mehrebenenansatz – Die Bedeutungvon Institutionen | 89 | ||
I. Aussagen über die Gestalt und die Zukunft der EU | 90 | ||
II. Aussagen über die Problemlösungsfähigkeit der EU | 91 | ||
III. Erkenntnisse für die Verfassungsdiskussion | 92 | ||
IV. Erkenntnisse für die Erweiterung | 93 | ||
E. Das völkerrechtliche Universalitätsprinzip und die Lehre von den notwendigen Internationalen Organisationen | 94 | ||
3. Kapitel: Eine europäische Prinzipienlehre als rechtlicher Lösungsansatz zur Begründung und Konkretisierung des europäischen Integrationsauftrags der EU | 98 | ||
A. Einbettung der Prinzipienlehre in die europäische Verfassungsdiskussion | 99 | ||
I. Das problematische Verhältnis von Recht und Politik | 99 | ||
II. Die Konstitutionalisierung des Europarechts | 103 | ||
III. Die Forderung einer Konstitutionalisierung durch (Verfassungs-)Prinzipien | 106 | ||
B. Konkretisierung der europäischen Prinzipienlehre | 108 | ||
I. Der Prinzipienbegriff | 109 | ||
1. Der Prinzipienbegriff im deutschen Verfassungsrecht | 109 | ||
a) Leit- und Strukturprinzipien | 110 | ||
b) Prinzipien als rechtsverbindliche Optimierungsgebote | 111 | ||
2. Kein völkerrechtlicher Prinzipienbegriff | 116 | ||
3. Europäischer Prinzipienbegriff | 117 | ||
a) Bisherige Vorschläge | 118 | ||
b) Stellungnahme | 119 | ||
4. Fazit: Keine wesentliche Relevanz der Unbestimmtheit von Normen | 120 | ||
II. Herleitung europäischer Prinzipien | 122 | ||
1. Herleitung aus dem Primärrecht und der Praxis der EU | 123 | ||
2. Herleitung aus dem Recht der Mitgliedstaaten | 125 | ||
III. Wirkungen europäischer Prinzipien | 126 | ||
1. Rechtsverbindlichkeit der Prinzipien | 126 | ||
2. Änderungsfestigkeit von Prinzipien? | 128 | ||
a) Wandelbarkeit von Prinzipien | 129 | ||
b) Materielle Grenze für die Vertragsänderung | 130 | ||
3. Eigenständige Bedeutung der Prinzipien? | 130 | ||
4. Ergänzende Bedeutung der Prinzipien im Verhältnis zu Spezialnormen | 133 | ||
IV. Auflösung von Prinzipienkollisionen durch Abwägung | 134 | ||
1. Voraussetzungen der Abwägung | 135 | ||
2. Anforderungen an die Abwägung | 136 | ||
a) Herstellung einer bedingten Vorrangrelation | 136 | ||
b) Strukturierung mit Hilfe des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes | 138 | ||
3. Die Pflicht zur Abwägung als reine Verfahrenspflicht | 140 | ||
a) Der Streit um die Leistungsfähigkeit von Abwägungen | 140 | ||
b) Die Abwägung als berechtigte Rationalisierung des Entscheidungsprozesses | 141 | ||
4. Die Pflicht zur Abwägung als Rechtspflicht | 142 | ||
V. Justiziabilität von Prinzipienkollisionen | 143 | ||
1. Justiziabilität von Vertragszielbestimmungen | 145 | ||
2. Denkbare prozessuale Grundkonstellationen | 145 | ||
3. Eingeschränkte Kontrolldichte | 146 | ||
C. Kritik an einer europäischen Prinzipienlehre | 148 | ||
I. Grundsätzliche Kritik an der Prinzipienlehre | 148 | ||
1. Kritik bezüglich der Handhabbarkeit | 148 | ||
2. Kritik am Abwägungskonzept („Zuviel“ an Politik) | 149 | ||
3. Kritik an der Konstitutionalisierungsfunktion („Zuviel“ an Recht) | 150 | ||
II. Kritik an einer europäischen Prinzipienlehre | 151 | ||
1. Kritik an der Verfassungsleseart des europäischen Primärrechts | 151 | ||
2. Zweifel am ordnenden Nutzen einer europäischen Prinzipienlehre | 153 | ||
3. Denkbare Einwände gegen die Anwendung der Prinzipienlehre in intergouvernementalen Bereichen des EU-Rechts | 154 | ||
III. Fazit | 155 | ||
D. Das Spannungsverhältnis zwischen Erweiterung und Vertiefung als Prinzipienkonflikt | 156 | ||
I. Der Rechtsprinzipiencharakter des Erweiterungs- unddes Vertiefungsziels | 156 | ||
1. Rechtsverbindlichkeit | 156 | ||
2. Strukturtheoretischer Prinzipiencharakter | 157 | ||
II. Abstrakte Gleichrangigkeit der beiden Integrationsziele | 158 | ||
4. Kapitel: Die Konkretisierung des europäischen Integrationsauftrags anhand von Rechtsfragen im Zusammenhang mit der Erweiterungs-, Assoziierungs- und Nachbarschaftspolitik der EU | 160 | ||
A. Die materiellen Voraussetzungenim Rahmen von Art. 49 EU | 162 | ||
I. Europäischer Staat | 163 | ||
1. Rechtsnatur | 163 | ||
2. Meinungsspektrum zur Auslegung der Beitrittsvoraussetzung | 163 | ||
3. Aussagen der Prinzipienlehre | 165 | ||
II. Die Kopenhagener Kriterien | 165 | ||
1. Die Rechtsnatur der Kopenhagener Kriterien | 166 | ||
2. Die Auslegung der Kopenhagener Kriterien | 170 | ||
a) Das erste Kopenhagener Kriterium – Politische Grundsätze des Art. 6 Abs. 1 EU | 171 | ||
aa) Die einzelnen Elemente des ersten Kopenhagener Kriteriums | 173 | ||
bb) Qualitative Anforderungen an die Verwirklichung | 177 | ||
b) Das zweite Kopenhagener Kriterium – Die Binnenmarktfähigkeit | 180 | ||
c) Das dritte Kopenhagener Kriterium – Die Übernahme des gemeinschaftlichen Besitzstandes | 182 | ||
d) Das vierte Kopenhagener Kriterium – Die Integrationsfähigkeit der EU | 182 | ||
aa) Die Berücksichtigung von Eigenschaften der Kandidatenstaaten | 184 | ||
bb) Konkretisierung durch die EU-Organe | 186 | ||
3. Entscheidungsspielraum bei der Anwendung der Kopenhagener Kriterien | 189 | ||
4. Aussagen der Prinzipienlehre | 190 | ||
a) Aussagen zur Rechtsnatur der Kopenhagener Kriterien | 191 | ||
b) Aussagen zum Inhalt der Kopenhagener Kriterien | 192 | ||
aa) Grundsätzliche Überlegungen | 192 | ||
bb) Bewertung der Kopenhagener Kriterien und ihrer Konkretisierung | 194 | ||
B. Die Rechtsfolgen des Art. 49 EU | 199 | ||
I. Kein Recht auf Beitritt, aber eine abstrakte Beitrittsperspektive | 200 | ||
1. Meinungsspektrum | 200 | ||
2. Aussagen der Prinzipienlehre | 201 | ||
II. Die Reichweite des Rechtsfolgenermessens | 202 | ||
1. Freies politisches Ermessen | 202 | ||
2. Rechtlich gebundenes Ermessen | 204 | ||
3. Aussagen der Prinzipienlehre | 207 | ||
III. Zwischenergebnis | 210 | ||
C. Das Stufenverhältnis der verschiedenen Integrationsinstrumente | 210 | ||
I. Unzulässige Partizipationsinstrumente | 212 | ||
1. Meinungsspektrum | 212 | ||
2. Aussagen der Prinzipienlehre | 215 | ||
II. Das Verhältnis der zulässigen Partizipationsinstrumente zueinander, insb. der Grundsatz der bestmöglichen Partizipation | 216 | ||
1. Meinungsspektrum | 216 | ||
2. Aussagen der Prinzipienlehre | 218 | ||
D. Auslegung der Assoziierungsabkommen mit europäischen Staaten | 220 | ||
E. Änderbarkeit des europäischen Integrationsauftrags der EU | 223 | ||
I. Die Abgrenzung zwischen Art. 48 und 49 EU | 225 | ||
II. Materielle Grenzen der Vertragsänderung | 227 | ||
III. Die Zulässigkeit der Reduzierung des Stands der Vertiefung | 228 | ||
IV. Die Zulässigkeit der Einführung von Teilbeitritten | 229 | ||
V. Die ENP als Alternative zum Beitritt? | 230 | ||
VI. Die Zulässigkeit eines exklusiven Kerneuropasaufgrund völkerrechtlicher Kooperation | 231 | ||
VII. Aussagen der Prinzipienlehre | 232 | ||
Ausblick | 235 | ||
Zusammenfassung | 238 | ||
1. Kapitel: Rechtliche und politische Grundlagen des europäischen Integrationsauftrags der EU | 239 | ||
2. Kapitel: Sozialwissenschaftliche und völkerrechtliche Ansätze zur Erklärung und Bewertung der europäischen Integration | 241 | ||
3. Kapitel: Eine europäische Prinzipienlehre als rechtlicher Lösungsansatz zur Begründung und Konkretisierung des europäischen Integrationsauftrags der EU | 242 | ||
4. Kapitel: Die Konkretisierung des europäischen Integrationsauftrags anhand von Rechtsfragen im Zusammenhang mit der Erweiterungs-, Assoziierungs- und Nachbarschaftspolitik der EU | 246 | ||
Literaturverzeichnis | 258 | ||
Sachverzeichnis | 290 |