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Rando, D. (2008). Johannes Hinderbach (1418–1486). Eine »Selbst«-Biographie. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53022-9
Rando, Daniela. Johannes Hinderbach (1418–1486): Eine »Selbst«-Biographie. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53022-9
Rando, D (2008): Johannes Hinderbach (1418–1486): Eine »Selbst«-Biographie, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53022-9

Format

Johannes Hinderbach (1418–1486)

Eine »Selbst«-Biographie

Rando, Daniela

Schriften des Italienisch-Deutschen Historischen Instituts in Trient, Vol. 21

(2008)

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Abstract

Johannes Hinderbach (1418 - 1486), Bischof von Trient, hat die Texte seiner umfangreichen Bibliothek mit Tausenden von Randglossen versehen. Sie bieten in Inhalt und Form Gelegenheit, seinen geistigen und emotionalen Horizont weitgehend zu rekonstruieren: das Rechtsstudium in Wien und Padua, die Karriere als Sekretär und Diplomat am Hof Kaiser Friedrichs III., schließlich die Erhebung zum Reichsfürsten an der Nahtstelle zwischen germanischem und romanischem Kulturkreis. Die Randbemerkungen erhellen die Endphase des Basler Konzils, die Neuordnung des Verhältnisses von Reich und Kirche, das Kreuzzugsprojekt seines Kollegen aus der kaiserlichen Kanzlei Enea Silvio, Papst Pius II., nach der Eroberung von Konstantinopel 1453. Sie geben auch intime Auskunft über den Bruch in Hinderbachs Biographie: sein rabiates Vorgehen gegen die jüdische Gemeinde in Trient (1475), Kehrseite einer verheerenden Sehnsucht nach Erlösung als Versuch, einen Kinder-Kult um das "Opfer", den kleinen Simon, zu etablieren. Diese letzte Erfüllung blieb ihm versagt - Hinderbachs Marginalien liefern uns Bausteine für seine Gefühls- und Gedankenwelt, sein Erinnerungsvermögen, sein Räsonieren über Gegenwart und Vergangenheit, Männer und Frauen, Türken und Juden, Sünde und Sühne, Schuld und Einsamkeit: eine echte "Selbst"-Biographie.

"... an important and intriguing study." John Van Engen, in: Renaissance Quarterly 59 (2006)

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 5
Quellen des Selbst 7
Erster Teil 17
I. Anfänge 19
1. An den Universitäten Wien und Padua 19
Studiengang 19
Hinderbach als Student 24
Der Musterscholar 30
2. Theorie und Politik im akademischen Milieu 38
Konzil, Kaiser und Universität 38
Zur Konzilsproblematik 54
Das Konzil in der „Lectura“ Antonio Rosellis von 1444 61
Das „monarchische“ Denken 77
„Imperialis celsitudo“: Begeisterung und Hingabe 92
II. Am Hof Kaiser Friedrichs III. 101
1. Der Berufsdiplomat 101
Karrierebeginn 101
Italien als Aktionsfeld 105
Innerhabsburgische Auseinandersetzungen 114
Am päpstlichen Hof 121
Der Bürgeraufstand in Wien 1462 128
Hinderbach als „gelehrter Rat“ 137
Freundschaften und Ämterpatronage 142
2. Der Kleriker 157
Im Benefizialsystem 157
Kaiser, „natio Germanica“ und Papst im Konflikt: Die Wahl zum Bischof von Trient 165
Zur „Germania“ Enea Silvios: Kommentar ohne Illusion 175
„Ignobilis doctus“ 186
Zweiter Teil 193
I. Stimmen der Bücher, Flüstern des Gedächtnisses 195
1. Die Bibliothek 195
Hinderbachs Textaneignung 195
Der „hermeneutische Dialog“ 199
Das exegetische Verfahren 200
Orte der „memoria“ und des Selbst 203
2. Das Ich als „beschriebenes Blatt“ 206
Die Kalendare 206
Die fiktive Bischofsgenealogie 214
Der vorweggenommene Nekrolog 220
II. Seele und Seelenheil 227
1. Der Bischof und seine Vorbilder 227
„Specula episcoporum“ im Spätmittelalter 227
Ideal und Konvention 235
2. Das unglückliche Bewußtsein 252
Sünde und Angst 252
Vermittler zwischen Himmel und Erde 259
Frömmigkeit zum Anfassen 268
Mittel und Wege der Heilsgewinnung 277
3. Eifer und Riten 284
Das Privatgebet 284
Der liturgische Gestus 293
4. Furcht und Wut 312
„Weib“/Weiblichkeit 312
Der Türke 333
Die Juden 355
Schluß 387
Literatur 393
1. Abkürzungen 393
2. Bibliographie 394
Verzeichnis der Archivalien, Manuskripte und Inkunabeln 439
Personenregister 443
Ortsregister 459