Internetökonomie und Ethik
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Internetökonomie und Ethik
Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven des Internets
Editors: Aufderheide, Detlef | Dabrowski, Martin
Volkswirtschaftliche Schriften, Vol. 556
(2009)
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About The Author
Prof. Dr. habil. Detlef Aufderheide; Business Ethics and Strategic Management, School of International Business, Hochschule Bremen. Studium der Volkswirtschaftslehre und der Rechtswissenschaften in Bielefeld, Göttingen und Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und unternehmensethischen Thema (im Verlag Duncker & Humblot erschienen). Habilitation zum Thema Wettbewerb durch Regulierung netzgebundener Energieversorgung. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.Dr. Martin Dabrowski; Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politikwissenschaft an der Universität Münster. Diplom-Volkswirt. Promotion zu einem wirtschafts- und sozialethischen Thema. Er arbeitet seit 1994 als Dozent in der katholisch-sozialen Akademie Franz Hitze Haus und leitet dort den Fachbereich »Wirtschaft, Sozialethik, Medien«. Herausgeber der Reihe »Wirtschaftsethische und moralökonomische Perspektiven« (zusammen mit Martin Dabrowski), die im Verlag Duncker & Humblot erscheint.Abstract
Auch wenn nicht wenige Techniker das aktuelle Entwicklungsstadium der digital vernetzten Ökonomie - oder kurz: der Internetökonomie - mit der Frühzeit des Automobilbaus vergleichen, ist die Entwicklung bereits sehr rasch und sehr weit fortgeschritten. Unter anderem haben erhebliche Kostensenkungen im Bereich von Information und Kommunikation neuen Geschäftsmethoden Raum gegeben - keineswegs nur in Marketing und Vertrieb, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette - und damit ein enormes Wachstumspotential freigesetzt.Allerdings fördert die Internetökonomie allem Anschein nach auch eine Reihe von Praktiken, die sich als ethisch höchst fragwürdig - und über kurz oder lang für Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen schädlich - erweisen können. Die enormen Herausforderungen an die normativen Grundlagen unserer Wirtschaft und Gesellschaft liegen auf der Hand. Sie reichen von den Möglichkeiten und Grenzen politischer Gestaltungsfähigkeit auf nationaler und supranationaler Ebene über eine fragliche Neuorientierung des Wettbewerbs bis zu Grundfragen vertrauensvoller menschlicher Kommunikation und des individuellen Datenschutzes, die regelmäßig in Interessenkonflikte zwischen Marktakteuren münden.Dieser Band greift deshalb zentrale ethisch relevante Fragen der Internetökonomie auf und spiegelt sie, im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Disziplinen, an aktuellen Erkenntnissen ökonomischer Theorie. Den Eigenheiten des Gegenstands Internet ist dabei ein Problem moderner wissenschaftlicher Arbeitsteilung in besonderer Weise geschuldet: Komplexe, jeweils fachbezogene Detailinformationen müssen für den Transport über die Grenzen von Disziplinen hinweg verständlich aufbereitet werden, damit Vertreter von Ethik und Informatik, von Ökonomik und Jurisprudenz sowie weitere Interessierte jeweils dringend benötigtes Orientierungswissen für ihre eigenen, fachbezogenen Fragen nutzen können. In den unvermeidlich gesetzten Grenzen dient der nunmehr vorliegende Sammelband auch diesem Anliegen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Karsten Weber: Anything goes? Ethisch sensible Problemfelderin der digital vernetzten Wirtschaftr | 11 | ||
I. Vorbemerkungen | 11 | ||
II. Dystopien und was wir daraus lernen könnten | 12 | ||
III. Informationsethik statt Internetethik | 14 | ||
IV. Informationsfreiheit als Problemfeld der Informationsethik | 17 | ||
V. Drei Formen der Informationsfreiheit | 18 | ||
1. Rechte und Freiheiten | 19 | ||
2. Freiheit vor Informationseingriffen | 22 | ||
3. Freiheit zur Verwendung eigener Informationen | 24 | ||
4. Freiheit beim Zugriff auf Informationen | 26 | ||
VI. Schlussfolgerungen | 28 | ||
VII. Eine letzte Bemerkung | 30 | ||
Literatur | 31 | ||
Alexander Filipovic: Die Informationsfreiheit und der Zusammenhang von Abwehr- und Anspruchsrechten – Korreferat zu Karsten Weber – | 35 | ||
I. Einleitung | 35 | ||
II. Christlich-sozialethische Anmerkungen zum Verhältnis von negativen und positiven Freiheiten | 36 | ||
III. Informationseingriffe und das Gemeinwohl | 38 | ||
IV. Kompetente und verantwortliche Verwendung eigener Informationen | 39 | ||
V. Geistiges Eigentum und die Verfügung über Informationen | 40 | ||
VI. Fazit | 41 | ||
Literatur | 42 | ||
Eric Christian Meyer: Informationsfreiheit – Eine ökonomische Analyse – Korreferat zu Karsten Weber | 45 | ||
I. Einleitung | 45 | ||
II. Informationen aus ökonomischer Perspektive | 46 | ||
1. Informationsasymmetrien | 46 | ||
2. Netzeffekte | 47 | ||
3. Innovation | 48 | ||
4. Zwischenfazit | 49 | ||
III. Eigentumsrechte an Informationen | 49 | ||
IV. Herausforderungen durch das Internet und neue Informations- und Kommunikationstechnologien | 53 | ||
V. Fazit | 54 | ||
Literaturverzeichnis | 55 | ||
Aloys Prinz: Software-Patenter | 57 | ||
I. Einleitung | 57 | ||
II. Gütercharakteristika von Software | 59 | ||
III. Charakteristika von Patenten | 61 | ||
IV. Generelle Wirkungen von Patenten | 62 | ||
V. Eignung von Software zur Patententierung | 67 | ||
VI. Schlussfolgerungen | 74 | ||
Literatur | 75 | ||
Florian Bien: Patentschutz für Computerprogramme – Aktuelle Rechtslage und Reformüberlegungen – Korreferat zu Aloys Prinz – | 79 | ||
I. Einleitung | 79 | ||
II. Patentierbarkeit von Computerprogrammen | 80 | ||
III. Die Voraussetzung der Erfindungshöhe | 82 | ||
IV. Anreize für eine strenge Selektion durch die Patentbehördenr | 82 | ||
1. Gebührenstruktur | 82 | ||
2. Anreize für Mitarbeiter | 83 | ||
3. Selbstkontrolle des Amtes | 83 | ||
V. Breite der Schutzwirkung | 84 | ||
VI. Schutzdauer | 84 | ||
VII. Zwangslizenz | 85 | ||
Literatur | 86 | ||
Stefan Kooths: Patentschutz: Sonderregeln für die Softwareindustrie? – Korreferat zu Aloys Prinz – | 89 | ||
I. Kurzzusammenfassung des Referates (Gegenstand, Vorgehensweise und Ergebnis) | 89 | ||
II. Generelle Bemerkung zur Vorgehensweise | 89 | ||
III. Gütereigenschaften und patentrelevante Schlussfolgerungen | 90 | ||
IV. Charakteristika und generelle Wirkung von Patenten | 91 | ||
V. Eignung von Software zur Patentierung | 93 | ||
VI. Sonstige Anmerkungen | 94 | ||
VII. Fazit | 95 | ||
Christoph Lütge: Schattenseiten des Internets? Zensur und Kontroller | 97 | ||
I. Einleitung | 97 | ||
II. Entwicklung in der Kritik des Internets | 98 | ||
III. Das Implementierungsproblem von Normen in der Ordnungsethik | 101 | ||
IV. Kontrollmöglichkeiten im Internet | 103 | ||
1. Kontrollmöglichkeiten am einzelnen PC | 105 | ||
2. Kontrollmöglichkeiten beim Internet-Service-Provider (ISP) | 106 | ||
3. Kontrollmöglichkeiten am Backbone | 106 | ||
4. Weitere Kontrollmöglichkeiten | 106 | ||
V. Zensur und Kontrolle des Internets am Beispiel China | 107 | ||
VI. Auswirkungen auf Unternehmen: Öffentlichkeit als Sanktionsinstrument | 110 | ||
VII. Abschließende Bemerkungen | 113 | ||
Literatur | 114 | ||
Karsten Giese: Kontrolle, Zensur und Ethik unter den Bedingungen von Balkanisierung und Nationalisierung – Korreferat zu Christoph Lütge – | 117 | ||
I. Demokratie, Kontrolle, Zensur | 117 | ||
II. Internet in China – Anachronistischer Einzelfall oder Zukunftsmodell? | 118 | ||
1. Kontrolle, Zensur, Sanktion – ein panoptisches System | 121 | ||
2. Ethik und Kommerz: Transnationale Internetunternehmen in China | 123 | ||
a) Suchmaschinen: Google | 124 | ||
b) E-Mail-Services: Yahoo! | 125 | ||
c) Audiovisuelle und textbasierte P2P-Kommunikation: Skype | 127 | ||
d) Bloggosphäre: Microsoft Network (MSN) | 128 | ||
III. Fazit | 129 | ||
Literatur | 131 | ||
Jürgen Pelzer: InterNET Governance: Zensur, Demokratie und Kontrolle des Internets – Korreferat zu Christoph Lütge – | 137 | ||
I. Eine philosophische Definition von Zensur | 137 | ||
II. Die vier Schichten des Internets, Monopole und Zensurgefahr | 138 | ||
III. Arten der Zensur und Ihre Anfrage an die Kontrolle des Internets | 138 | ||
IV. Kontrolle über das Netz | 140 | ||
V. Die WSIS Folgeprozesse: Bewegung in Richtung Global Internet Governance | 140 | ||
VI. Weiterentwicklung des Internets bedarf leitender Normen: Netzneutralität (NN) | 141 | ||
VII. Fazit: Google, die Jugend und die wahren Gefahren | 143 | ||
Literatur | 143 | ||
Stefan Klein: Der gläserne Mensch. RFID-Technik, Cookies etc. als Chance für die Wirtschaft und Gefahr für den Menschen?r | 145 | ||
I. Die Vermessung und Vernetzung der Welt | 145 | ||
II. Versuch einer Einordnung und Bewertung von RFID | 146 | ||
1. Aktuelle Entwicklungen und Trends | 146 | ||
2. Technik im Kontext | 148 | ||
3. Quid novi – quid non novi? | 149 | ||
4. Beispiele und Szenarien | 151 | ||
a) Grenzüberschreitender Containertransport | 152 | ||
b) Lebensmittelhandel | 152 | ||
c) Gesundheitswesen | 153 | ||
5. Ziele und Zwecke der Informationssammlung auf Basis automatischer Identifikation | 153 | ||
III. Öffentliche Wahrnehmung und Bewertung von Risiken | 156 | ||
1. Utopien und Dystopien | 156 | ||
2. Der Diskurs zur Risikogesellschaft | 158 | ||
3. Megaprojekte | 159 | ||
IV. Ansatzpunkte für einen verantwortungsvollen Umgang mit RFID | 160 | ||
1. Informationstechnik als Objekt der Gestaltung | 160 | ||
2. Institutionalisierung der Technikfolgeabschätzung | 161 | ||
3. Informationsethik | 162 | ||
V. Zusammenfassung und Folgerungen | 164 | ||
Literatur | 165 | ||
Frank Pallas: 4 Thesen zu RFID, Cookies & Co – Korreferat zu Stefan Klein – | 167 | ||
I. Zur Einstimmung | 167 | ||
II. Kritik und Ergänzungen | 168 | ||
III. Alternative Ansätze | 174 | ||
Literatur | 177 | ||
Klaus Wiegerling: Zur Wirkung der RFID-Technologie im Rahmen der „Vermessung und Vernetzung der Welt“ – Korreferat zu Stefan Klein – | 179 | ||
I. Zur Wirkung der RFID-Technologie | 179 | ||
II. RFID-Technologie, das Problem des Privatheitsverlustes und der Entsozialisierung | 181 | ||
III. Zur Vermessung und Vernetzung der Welt | 183 | ||
IV. Zur ethischen Bewertung der RFID-Technologie und das Stuttgarter Konzept der Parallelkommunikation | 183 | ||
Literatur | 186 | ||
Hansueli Stamm: Entstehung von Vertrauen beim elektronischen Handelr | 187 | ||
I. Einleitung | 187 | ||
II. Die Institution Markt als Kommunikationsdrehscheibe | 188 | ||
III. Vertrauen als kritischer Faktor | 189 | ||
IV. Lösung des Vertrauensproblems in verschiedenen Marktarrangements | 193 | ||
V. Was ist neu beim elektronischen Handel? | 195 | ||
1. Beispiel für eine „neue“ institutionelle Lösung des Vertrauensproblems: Die digitale Signatur | 196 | ||
a) Ausgangslage für die Entwicklung digitaler Signaturen | 197 | ||
b) Vertrauensprobleme bei digitalen Signaturen | 197 | ||
2. Beispiel für eine „alte“ institutionelle Lösung des Vertrauensproblems: Reputation | 202 | ||
VI. Fazit | 205 | ||
Literatur | 206 | ||
Mathias Erlei: Vertrauensbildung in elektronischen Märkten – Korreferat zu Hansueli Stamm – | 209 | ||
I. Der Bezug zur Ethik | 209 | ||
II. Digitale Signatur | 211 | ||
III. eBays Reputationsmechanismus | 213 | ||
IV. Der Selbstdurchsetzungscharakter von Institutionen | 215 | ||
Literatur | 216 | ||
Michael Florian: Vertrauen im elektronischen Handel – Korreferat zu Hansueli Stamm – | 217 | ||
I. Einleitung | 217 | ||
II. Probleme der Definition von Vertrauen | 218 | ||
III. Konklusion | 223 | ||
Literatur | 224 | ||
Johannes J. Frühbauer: Soziale Ungleichheiten überwinden und Partizipationschancen eröffnen – der Digital Divideals ethische Herausforderung | 227 | ||
I. Digital Divide(s) – Differenzierungen eines komplexen Phänomens | 228 | ||
II. Onliner & Offliner: Notizen zur Internetnutzung in Deutschland | 230 | ||
III. Der Digital Divide und die Frage nach sozialer Ungleichheit | 231 | ||
IV. Die Überwindung des Digital Divide aus ethischer Sicht | 234 | ||
1. Das Menschenrecht auf informationelle Grundversorgung | 234 | ||
2. Informationelle Gerechtigkeit | 236 | ||
3. Praktische Realisierung des Universalisierungsgrundsatzes durch die Überwindung des Digital Divide? | 239 | ||
V. Der Digital Divide als globale Herausforderung und Ansätze zu seiner Überwindung aus kontinentalen Perspektiven | 241 | ||
1. „Get Africa Connected!“ – Notizen zur Überwindung des Digital Divides auf dem schwarzen Kontinent | 242 | ||
2. MISTICA – eine lateinamerikanische Perspektive | 243 | ||
Literatur | 245 | ||
Thorsten Ricke: Der Digital Divide aus medienrechtlicher Sicht: Informationelle Grundversorgung durch Medienkompetenzförderung – Korreferat zu Johannes J. Frühbauer – | 247 | ||
I. Einleitung | 247 | ||
II. Das Recht auf informationelle Grundversorgung | 248 | ||
1. Der Zugang zur Technik | 249 | ||
2. Der Zugang zu den Inhalten | 250 | ||
III. Förderung der Medienkompetenz | 250 | ||
1. Die Gründe für die Ablehnung des Internets | 250 | ||
2. Medienkompetenzförderung als Lösung | 252 | ||
Literatur | 253 | ||
Balthas Seibold: Die globale digitale Kluft ist eine Lern- und Innovationskluft. Ethische Herausforderungen und Lösungsansätze durch Fokus auf Aus- und Weiterbildungschancen – Korreferat zu Johannes J. Frühbauer – | 255 | ||
I. Die digitale Spaltung auf globaler Ebene: „access divide“ als „poverty divide“? | 255 | ||
II. „Learning divide“ – die Lern-Kluft | 256 | ||
III. „Innovation divide“ – die Innovationskluft | 258 | ||
1. Sprach- und Lokalisierungsbarrieren – „language divide“ | 258 | ||
2. Fehlende Inhalte und Medienkompetenz – „content divide“ | 259 | ||
3. Digitale Macht- und Eigentums-Klüfte | 259 | ||
IV. Ethische Dimensionen aus globaler Sicht | 261 | ||
1. Digitale Informationswelt als „un-bedingt nötiges Gut“ | 261 | ||
2. Wissen als globales öffentliches Gut | 262 | ||
V. Lösungsansätze: Kommunikationssystem für Innovation und globale digitale Gütergerechtigkeit offen halten | 263 | ||
VI. Fazit | 266 | ||
Literatur | 266 | ||
Autorenverzeichnis | 269 |