Gerechtigkeit als »Die Unruh im Uhrwerk«
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Gerechtigkeit als »Die Unruh im Uhrwerk«
Debatten, Gespräche, Aufsätze zu Rechtstheorie, Rechtslinguistik und Methodik, zu Verfassungslehre und Verfassungsvergleichung
Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 242
(2009)
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Abstract
Die Texte dieses Bandes sind im Rahmen der deutschsprachigen Rechtswissenschaft ganz überwiegend unveröffentlicht: Aufsätze zur vergleichenden Verfassungsdogmatik; zur Theorie und Interpretation der nationalen und internationalen Menschenrechte; zu einer materialistischen Sicht auf Verfassung, Gesellschaft, Demokratie; zum emphatisch verstandenen Kern von Demokratie und Republik. Ferner wurden aus den Interviews, Debatten und Gesprächen hier einige ausgewählt: zum Streit um die Möglichkeit einer marxistischen Rechtstheorie; zu den Grundlagen juristischer Methodik; zur noch jungen Disziplin der Rechtslinguistik; zu Praktischer Semantik und Strukturierender Rechtslehre; ferner zu Entstehung und wissenschaftsgeschichtlicher Verortung dieser theoretischen Position und zum Praxis-, Demokratie- und Politikbezug ihrer einzelnen Arbeitsfelder; schließlich zu Streitfragen der gegenwärtigen Rechtstheorie im Zwiegespräch zwischen Forschern aus Deutschland und den Vereinigten Staaten: Diskussionen, reich an Material und gedanklichen Ansätzen - in der gemeinsamen Zuversicht, Klärung durch Kontroverse und Verdichtung durch Dialog zu erreichen.Was betreibt den Rechtsbetrieb, was treibt ihn an? Es sind Triebe (nach Macht, nach Gütern) und also Konflikte. Auf etwas anderes zielt die Frage: Was beunruhigt die Welt des Rechts? Es ist das Bedürfnis nach Gerechtigkeit inmitten der Konflikte, nach Gegengewichten gegen das "Recht" (die Übermacht) des Stärkeren. Das Paradox besteht darin, dass es gerade die "Unruh" ist, die das Uhrwerk regelnd in Gang hält - das Uhrwerk als einen Betrieb des Rechts und nicht nur als eine Mechanik von Macht. In "Rechtsbetrieb" steckt eben auch "Recht".In diesem Buch geht es - unter all diesen Perspektiven - um das reale Recht und darum, es zu verstehen - das Recht, in dessen Räderwerk das Bedürfnis nach Gerechtigkeit den Platz der Unruh einnimmt.Aus dem Vorwort des Verfassers
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
I. Debatten und Gespräche | 9 | ||
Ist eine marxistische Rechtstheorie möglich?: Ein Streitgespräch zu Rousseau, Marx und Bloch | 11 | ||
Gespräch über Strukturierende Rechtslehreund praktische Semantik | 35 | ||
Juristische Methodik – Ein Gespräch im Umkreis der Rechtstheorie | 79 | ||
Diskussion über Rechtslinguistik | 95 | ||
Zu Hintergrund und Entstehung, theoretischer Verortung, Arbeitsfeldern sowie Praxis- und Demokratiebezug der Strukturierenden Rechtslehre | 134 | ||
Die Strukturierende Rechtslehre in Brasilien: Theoretische Grundlagen – Methodik – Demokratie und die Rolle des Volks – Verfassungslehre – Politik | 155 | ||
Einige Probleme der gegenwärtigen Rechtstheorie – Ein deutsch-nordamerikanisches Gespräch | 174 | ||
II. Aufsätze | 207 | ||
Die Brasilianische Verfassung und die Verfassungender Welt im 21. Jahrhundert | 209 | ||
1. Einige Basisfragen des Verfassungsrechts in Brasilien und Deutschland | 209 | ||
a) Direkte Geltung der Verfassung | 209 | ||
b) Unmittelbare Geltung der Grundrechte | 213 | ||
c) Keine Rangunterschiede unter den Vorschriften der Verfassung | 215 | ||
2. Zwei Bemerkungen nach fünfzehn Jahren Verfassungsentwicklung | 217 | ||
a) Der Grundrechtsteil der Verfassung von 1988 | 217 | ||
b) Institutionelle Reformen? | 218 | ||
3. Verbindungen zwischen Globalisierung und Verfassungsdebatte | 222 | ||
4. Transnationale Fragen | 223 | ||
Zu Theorie und Interpretation der nationalen und internationalen Menschenrechte | 225 | ||
1. Theorie und Interpretation der Grund- und Menschenrechte im nationalen Raum | 225 | ||
2. Weitere Strukturierungen, inklusive der internationalen Grund- und Menschenrechte | 227 | ||
3. Die Grund- und Menschenrechte im globalen Rahmen einer Struktur der Weltverfassung | 231 | ||
Demokratie und Republik | 234 | ||
1. | 234 | ||
2. | 235 | ||
3. | 236 | ||
4. | 238 | ||
5. | 242 | ||
Elemente zur Erneuerung eines materialistischen Rechtsdenkens: Verfassung, Gesellschaft, Demokratie | 244 | ||
1. Materialistische Philosophie und sozialistische Theorie des Staats im Ansatz des frühen Marx | 244 | ||
2. Ökonomie, Politik und Verfassung der Gesellschaft im späteren Marxismus | 247 | ||
3. Zur Erneuerung materialistischen Rechts- und Staatsdenkens: Zurück und vorwärts zur Demokratie | 253 | ||
a) Ansätze im ursprünglichen Marxismus | 253 | ||
b) Ernstnehmen des Pluralismus | 255 | ||
c) Abkehr vom zentralistisch-holistischen Denken oder: der Ort des Politischen | 257 | ||
III. | 261 | ||
SÄTZE für Jacques Derrida | 263 | ||
„Die Unruh im Uhrwerk“ | 275 |