Ernst-Wilhelm Bohle
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Ernst-Wilhelm Bohle
Gauleiter im Dienst von Partei und Staat
Zeitgeschichtliche Forschungen, Vol. 38
(2009)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Ernst Wilhelm Bohle (1903-1960) wurde 1933 mit 30 Jahren der jüngste Gauleiter der NSDAP und war von 1938 bis 1941 als Staatssekretär im Auswärtigen Amt (AA) tätig. Die Geschichtswissenschaft beschäftigte sich mit ihm bisher nur am Rande und richtete ihr Augenmerk vor allem auf seinen Anteil am Aufbau der von ihm von 1933 bis 1945 geleiteten Auslandsorganisation der NSDAP (AO) und ihre weltweite Propagandaarbeit.Die vorliegende Biographie ist Verlaufsgeschichte und reflexiver Akt zugleich. Auf der Grundlage umfangreicher Archivstudien widmet sich Frank-Rutger Hausmann erstmals Bohles Elternhaus, betrachtet die in Südafrika verlebte Jugend, sein Studium und seine Berufstätigkeit. Er stellt Bohles enges Verhältnis zu Rudolf Heß dar sowie seine Spannungen mit Reichsaußenminister von Ribbentrop, seine Reise- und Rednertätigkeit im Dienst der Partei, seine Beziehungen zu Goebbels, Himmler und Ley sowie die in Nürnberg, Landsberg und diversen US-amerikanischen Internierungscamps verbrachte Haftzeit vor und nach dem Nürnberger bzw. dem Wilhelmstraßen-Prozeß. Hausmann schließt mit der Beschreibung Bohles letzter Lebensjahre in Hamburg - in diesen Zeitraum fallen seine Entnazifizierung und seine Tätigkeit als »Werbeberater für den englischen Sprachbereich« für mehrere überregionale Industrieunternehmen.Wie andere im Ausland aufgewachsene NS-Führer war Bohle ein Vertreter des nationalkonservativen Auslandsdeutschtums. Allerdings machte ihn die britische Erziehung, die er in Kapstadt genossen hatte, besonders geschmeidig. Die im Kontakt mit drei Kulturen - der deutschen, britischen und südafrikanischen - erworbene Weltläufigkeit prädestinierte ihn zum Diplomaten. Später übte er als Gauleiter der AO und Staatssekretär im AA eine wichtige Doppelfunktion aus.Wenngleich Bohle »liberaler« als die meisten anderen Gauleiter agierte, darf man seine nationalsozialistische Grundeinstellung nicht unterschätzen. Er war ehrgeizig und baute die AO zu einer Behörde mit über 800 Mitarbeitern aus, die bis zum Ende des »Dritten Reiches« höchst effektiv arbeitete.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhalt | 15 | ||
Verzeichnis der Abkürzungen | 16 | ||
I. Herkunft und Jugend | 21 | ||
1. „Sippe“ und Familie | 21 | ||
2. Jugend in Südafrika, Studium und erste Berufstätigkeit | 39 | ||
II. Im Dienst von Partei und Staat | 53 | ||
1. Abteilungsleiter oder Gauleiter? | 53 | ||
2. Der Schützling von Rudolf Heß | 64 | ||
3. Der Theoretiker der Auslandsorganisation der NSDAP | 69 | ||
4. Reichsdeutsche und Volksdeutsche | 76 | ||
5. Übersiedelung nach Berlin | 87 | ||
6. Die einzelnen Landesgruppen der Auslandsorganisation | 97 | ||
7. Das Amt Seefahrt | 108 | ||
8. Die Festigung der Auslandsorganisation | 111 | ||
9. Die Reichstagungen der Auslandsorganisation | 120 | ||
10. Staatssekretär im Auswärtigen Amt und „Nebenaußenminister“ | 133 | ||
11. Vom „Anschluß“ zur „Reichskristallnacht“ – das Jahr 1938 | 153 | ||
12. In Ungnade | 163 | ||
13. Zusammenarbeit mit Himmler und Goebbels | 176 | ||
14. Auslandsreisen im Krieg | 187 | ||
III. Der Wilhelmstraßen - Prozeß | 196 | ||
1. Zeuge der Anklage im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß | 196 | ||
2. Wilhelmstraßen-Prozeß und Verurteilung | 212 | ||
3. Landsberg und die vorzeitige Freilassung | 231 | ||
4. Exkurs: Heinrich Bohle | 237 | ||
IV. Der mühsame Neuanfang | 245 | ||
1. Werbeberater in Hamburg | 245 | ||
2. Ein früher Tod | 258 | ||
Anhang | 261 | ||
E. W. Bohle: Why Germany Failed Reflections of a German from abroad (ca. 1946/1947) | 261 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 271 | ||
Quellen | 271 | ||
Ungedruckte Quellen | 271 | ||
Gedruckte zeitnahe Quellen | 276 | ||
Mehrfach zitierte Literatur | 279 | ||
Abbildungsnachweis | 288 | ||
Namenregister | 289 |