Zerschlagungsabwendende Verfahren im deutschen und italienischen Insolvenzrecht
BOOK
Cite BOOK
Style
Format
Zerschlagungsabwendende Verfahren im deutschen und italienischen Insolvenzrecht
Eine rechtsvergleichende Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der italienischen Reformgesetzgebung
Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 179
(2009)
Additional Information
Book Details
Pricing
Abstract
Das deutsche und das italienische Insolvenzrecht halten zum Zweck der Zerschlagungsabwendung - d. h. der Sanierung und Fortführung eines insolventen Unternehmens - verschiedene Instrumente bereit. Mit Blick auf das deutsche Recht ist vor allem das Insolvenzplanverfahren zu nennen. Aber auch das Eigenverwaltungsverfahren und die übertragende Sanierung können zur Zerschlagungsabwendung genutzt werden.Das italienische Recht kennt anders als das deutsche Recht kein einheitliches Insolvenzverfahren. Es unterscheidet (im Hinblick auf zerschlagungsabwendende Verfahren) zwischen Ausgleich, Umschichtungsabkommen, Sanierungsplan, Zwangsausgleich und der außerordentlichen Verwaltung. Ein Großteil dieser Verfahren wurde durch die Reform der Jahre 2005-2007 wesentlich umgestaltet.Lisa Busch erörtert in einer rechtsvergleichend angelegten Gegenüberstellung zentrale Themenbereiche, die für den "Erfolg" einer insolvenzrechtlichen Sanierung grundlegende Bedeutung haben - beispielsweise die Verwalterauswahl, den Personalabbau und die Beschaffung frischen Kapitals. Dabei zeichnet die Verfasserin die Entwicklung des italienischen Insolvenzrechts infolge seiner jüngsten Reform nach und geht auch auf den aktuellen Sanierungsfall "Alitalia" ein. Auf dieser Grundlage entwickelt sie schließlich abwägend konkrete Empfehlungen für die Gestaltung des deutschen Rechts.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 26 | ||
1. Kapitel: Einleitung | 27 | ||
A. Fragestellung | 27 | ||
I. Definition des Begriffs „zerschlagungsabwendend“ | 27 | ||
II. Zerschlagungsabwendung als wirtschaftliche Notwendigkeit | 28 | ||
III. Beispiele für zerschlagungsabwendende Verfahren | 29 | ||
IV. Ziel der Untersuchung | 29 | ||
V. Argumente für eine vergleichende Untersuchung des italienischen Rechts | 31 | ||
B. Gang der Darstellung | 31 | ||
2. Kapitel: Zerschlagungsabwendende Verfahren im deutschen Recht | 33 | ||
A. Das Insolvenzplanverfahren gem. §§ 217 ff. InsO | 33 | ||
I. Erfolgsfaktor: Niedrige Zugangsschwelle | 34 | ||
1. Insolvenzfähigkeit | 34 | ||
2. Eröffnungsgründe | 34 | ||
3. Keine Mindestquote | 36 | ||
II. Erfolgsfaktor: Maßvolle Anforderungen an die Annahme des Plans | 36 | ||
III. Erfolgsfaktor: Überwindung von Blockadeverhalten | 38 | ||
1. Die Voraussetzungen des Obstruktionsverbots gem. § 245 InsO | 38 | ||
a) Formelle Voraussetzungen des § 245 InsO | 39 | ||
b) Materielle Voraussetzungen des § 245 InsO | 39 | ||
2. Kritik am Obstruktionsverbot gem. § 245 InsO | 39 | ||
IV. Erfolgsfaktor: Frisches Kapital | 41 | ||
1. Nutzung von Massekrediten | 41 | ||
2. Nutzung von unechten Massekrediten | 42 | ||
3. Privilegierung von Sanierungskrediten | 43 | ||
4. Debt-Equity-Swap | 45 | ||
V. Erfolgsfaktor: Umfassende Kontrollbefugnisse des Gerichts | 47 | ||
VI. Erfolgsfaktor: Auswahl eines fähigen und anerkannten Insolvenzverwalters | 48 | ||
1. Bedeutung der Verwalterauswahl | 48 | ||
2. Kriterien der Verwalterauswahl | 50 | ||
3. Einfluss der Gläubiger auf die Auswahlentscheidung | 53 | ||
VII. Erfolgsfaktor: Erhaltung des Unternehmens als funktionsfähige wirtschaftliche Einheit | 56 | ||
B. Die Sonderrolle der übertragenden Sanierung | 58 | ||
I. Definition des Begriffs „übertragende Sanierung“ | 58 | ||
II. Vorteile der Trennung zwischen Unternehmen und Unternehmensträger | 59 | ||
III. Nachteile der Trennung zwischen Unternehmen und Unternehmensträger | 60 | ||
IV. Das Verhältnis des Insolvenzplanverfahrens zur übertragenden Sanierung | 61 | ||
V. Erfolgsfaktor: Abbau von Personalüberhang | 61 | ||
1. Behinderung durch § 613a BGB | 61 | ||
a) Regelungsgehalt des § 613a BGB | 62 | ||
b) § 613a BGBG als mögliches Sanierungshemmnis | 62 | ||
c) Anwendbarkeit des § 613a BGB auf den Betriebsübergang in der Insolvenz | 63 | ||
aa) Anwendbarkeit der bestandsschutzrechtlichen Regelungen des § 613a BGB in der Insolvenz | 63 | ||
(1) Einschränkungslose Anwendbarkeit des § 613a I, IV BGB in der Insolvenz | 64 | ||
(2) Möglichkeiten zur Gestaltung des Personalabbaus in Einklang mit § 613a I, IV BGB | 65 | ||
(a) Kündigung auf der Grundlage eines Erwerberkonzepts | 65 | ||
(b) Einsatz einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG) | 67 | ||
(aa) Zweck einer BQG | 67 | ||
(bb) Funktionsweise einer BQG | 67 | ||
(α) Schritt 1 | 67 | ||
(β) Schritt 2 | 68 | ||
(γ) Schritt 3 | 68 | ||
(cc) Finanzierung einer BQG | 69 | ||
bb) Anwendbarkeit der haftungsrechtlichen Regelungen des § 613a BGB in der Insolvenz | 70 | ||
d) Fazit | 71 | ||
2. Erleichterung des Personalabbaus durch insolvenzarbeitsrechtliche Sonderregelungen | 72 | ||
a) § 113 S. 2 InsO | 73 | ||
b) § 125 I 1 Nr. 1 i.V.m. § 128 II InsO | 73 | ||
VI. Erfolgsfaktor: Ausschluss des Anfechtungsrisikos | 74 | ||
1. Veräußerung des Unternehmens vor Verfahrenseröffnung | 74 | ||
a) Veräußerung durch den vorläufigen „starken“ Insolvenzverwalter | 75 | ||
b) Veräußerung mit Zustimmung des vorläufigen „schwachen“ Insolvenzverwalters | 76 | ||
2. Veräußerung des Unternehmens nach Verfahrenseröffnung | 76 | ||
C. Das Verfahren der Eigenverwaltung gem. §§ 270 ff. InsO | 77 | ||
I. Charakteristika | 79 | ||
II. Erfolgsfaktor: Senkung der Hemmschwelle des Schuldners | 79 | ||
III. Erfolgsfaktor: Nutzung der besonderen Sachkunde des Schuldners | 80 | ||
1. Gesetzeszweck | 80 | ||
2. Rechtspraxis | 81 | ||
3. Vereinbarkeit der derzeitigen Rechtspraxis mit dem Gesetzeszweck | 81 | ||
IV. Das Verhältnis der Eigenverwaltung zum Insolvenzplan | 84 | ||
D. Zusammenfassung: Rahmenbedingungen der Unternehmenssanierung im deutschen Recht | 86 | ||
3. Kapitel: Entwicklung von Fragestellungen zur Analyse des italienischen Rechts | 89 | ||
4. Kapitel: Zerschlagungsabwendende Verfahren im italienischen Recht | 92 | ||
A. Reform des italienischen Insolvenzrechts | 92 | ||
I. Zeitlicher Ablauf und Gegenstand der Reform | 92 | ||
II. Notwendigkeit einer Reform | 94 | ||
III. Ziele der Reform | 96 | ||
B. Überblick über die verschiedenen Insolvenzverfahren des geltenden italienischen Rechts und ihr Verhältnis zueinander | 97 | ||
C. Die zerschlagungsabwendenden Verfahren des italienischen Rechts im Einzelnen | 99 | ||
I. Verfahren zur Abwendung der Konkurseröffnung | 99 | ||
1. Der Ausgleich (concordato preventivo) gem. Art. 160 ff. LF | 99 | ||
a) Möglicher Inhalt des Ausgleichs | 99 | ||
aa) Rechtslage vor dem 16.07.2006 | 100 | ||
bb) Rechtslage seit dem 16.07.2006 | 100 | ||
b) Erfolgsfaktor: Niedrige Zugangsschwelle | 102 | ||
aa) Insolvenzfähigkeit | 102 | ||
(1) Keine Insolvenzfähigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben | 102 | ||
(2) Keine Insolvenzfähigkeit von öffentlichen Körperschaften | 103 | ||
(3) Keine Insolvenzfähigkeit von Kleinunternehmern | 103 | ||
(a) Wandel des Kleinunternehmerbegriffs | 103 | ||
(aa) Rechtslage vor dem 16.07.2006 | 103 | ||
(α) Definitionen des Kleinunternehmers | 103 | ||
(β) Verhältnis der in Art. 2083 cc und Art. 1 II LFenthaltenen Definitionen zueinander | 104 | ||
(γ) Ungleichbehandlung von „kleinen“ Einzelunternehmen und „kleinen“ Gesellschaften | 104 | ||
(bb) Rechtslage zwischen dem 16.07.2006 und dem 01.01.2008 | 105 | ||
(α) Vorschläge für eine Neufassung der Definition des Kleinunternehmers | 105 | ||
(β) Verhältnis der in Art. 2083 cc und Art. 1 II LF enthaltenen Definitionen zueinander | 107 | ||
(γ) Gleichbehandlung von „kleinen“ Einzelunternehmen und „kleinen“ Gesellschaften | 108 | ||
(cc) Rechtslage seit dem 01.01.2008 | 108 | ||
(b) Gründe für den Ausschluss des Kleinunternehmers | 110 | ||
bb) Eröffnungsgrund | 110 | ||
(1) Rechtslage vor dem 17.03.2005: Zustand der Insolvenz (stato d’insolvenza) | 111 | ||
(2) Rechtslage seit dem 17.03.2005: Krisenlage (stato di crisi) | 111 | ||
(a) Verhältnis der Begriffe „Krisenlage“ und „Zustand der Insolvenz“ zueinander | 112 | ||
(aa) Exklusivitätsverhältnis von Krisenlage und Insolvenz | 112 | ||
(bb) Spezialitätsverhältnis von Krisenlage und Insolvenz | 112 | ||
(cc) Klarstellung durch den Gesetzgeber | 113 | ||
(b) Unklarheiten trotz Klarstellung durch den Gesetzgeber | 113 | ||
(aa) Vorschläge zur Definition der Krisenlage i. S. d. Art. 160 LF | 113 | ||
(bb) Stellungnahme | 115 | ||
cc) Mindestquote | 116 | ||
(1) Rechtslage vor dem 17.03.2005 | 116 | ||
(a) Mindestquote hinsichtlich der nichtbevorrechtigten Gläubiger (creditori chirografari) | 116 | ||
(b) Mindestquote hinsichtlich der privilegierten Gläubiger (creditori privilegiati) | 117 | ||
(2) Rechtslage zwischen dem 17.03.2005 und dem 01.01.2008 | 117 | ||
(a) Mindestquote hinsichtlich der nichtbevorrechtigten Gläubiger | 118 | ||
(b) Mindestquote hinsichtlich der privilegierten Gläubiger | 118 | ||
(aa) Vollständige Befriedigung der privilegierten Gläubiger erforderlich | 118 | ||
(bb) Teilweise Befriedigung der privilegierten Gläubiger zulässig | 119 | ||
(cc) Stellungnahme | 120 | ||
(3) Rechtslage seit dem 01.01.2008 | 123 | ||
dd) Weitere Voraussetzungen für die Zulassung zum Ausgleichsverfahren | 123 | ||
(1) Rechtslage vor dem 17.03.2005 | 123 | ||
(a) Ausgleichswürdigkeit des Schuldners | 123 | ||
5. Kapitel: Rechtsvergleich – Wertende Betrachtung des italienischen Rechts | 239 | ||
A. Mögliche Vorteile der italienischen Rechtsordnung | 239 | ||
I. Berechenbarkeit des Verfahrens | 239 | ||
1. Vermögensverwaltung und Unternehmensführung | 240 | ||
2. Plangestaltung | 241 | ||
II. Insolvenzabwendung | 241 | ||
1. Anfechtungsfeste Vereinbarungen in vorkonkurslichen Sanierungsrunden | 241 | ||
2. Vergleich der italienischen Rechtslage mit der deutschen | 242 | ||
3. Kritische Würdigung der italienischen Rechtslage – Vergleich mit dem österreichischen URG | 243 | ||
a) Abwendung des Insolvenzverfahrens | 243 | ||
b) Rechtssicherheit vs. Gläubigergleichbehandlung | 244 | ||
c) Praktikabilität | 245 | ||
aa) Kosten | 245 | ||
bb) Vertraulichkeit | 246 | ||
cc) Vollstreckungssperre | 247 | ||
dd) Befriedigung der unbeteiligten Gläubiger | 247 | ||
ee) Besteuerung von Sanierungsgewinnen | 248 | ||
d) Zwischenergebnis | 248 | ||
III. Anfechtungsrisiken | 249 | ||
IV. Zugang zu zerschlagungsabwendenden Verfahren | 250 | ||
1. Kleinunternehmer | 250 | ||
a) Sanierungsfeindlichkeit | 250 | ||
b) Verteilungskonflikte | 252 | ||
2. Sonstige Unternehmer | 253 | ||
a) Sanierungsplan | 253 | ||
b) Umschichtungsabkommen | 253 | ||
c) Ausgleichsverfahren | 254 | ||
d) Zwangsausgleichsverfahren | 254 | ||
3. Zwischenergebnis | 254 | ||
V. Anforderungen an die Annahme des Plans | 255 | ||
1. Ausgleichsverfahren | 255 | ||
2. Zwangsausgleichsverfahren | 256 | ||
3. Verfahren der gewöhnlichen außerordentlichen Verwaltung | 257 | ||
4. Zwischenergebnis | 258 | ||
VI. Überwindung von Blockadeverhalten | 258 | ||
VII. Abbau von Personalüberhang | 259 | ||
1. Parallelen zu §§ 111, 112 BetrVG | 260 | ||
2. Praktikabilität | 261 | ||
a) Unkooperatives Verhalten der Gewerkschaften – Bsp. Alitalia | 262 | ||
b) Rechtsunsicherheit | 263 | ||
c) Zwischenergebnis | 264 | ||
VIII. Akquise von frischem Kapital | 264 | ||
IX. Kontrollbefugnisse des Gerichts | 265 | ||
X. Verwalterauswahl | 265 | ||
1. Auswahlkriterien | 265 | ||
2. Gläubigerbeteiligung | 267 | ||
3. Zwischenergebnis | 267 | ||
B. Fazit | 268 | ||
I. Berechenbarkeit des Verfahrens | 268 | ||
II. Annahme des Plans | 268 | ||
C. Übertragbarkeit vorbildlicher Regelungen des italienischen Rechts – Lösungen zur Stärkung des Insolvenzstandortes Deutschland | 268 | ||
I. Berechenbarkeit des Verfahrens | 269 | ||
1. Anordnung der Eigenverwaltung | 269 | ||
a) Rechtsbehelf gegen die Entscheidung über die Eigenverwaltung | 270 | ||
aa) De lege lata | 270 | ||
(1) Statthaftigkeit | 270 | ||
(a) Unanfechtbarkeit der gerichtlichen Entscheidung | 270 | ||
(b) Anfechtbarkeit der gerichtlichen Entscheidung | 271 | ||
(c) Stellungnahme | 272 | ||
(2) Zulässigkeit | 275 | ||
(a) Formelle Beschwer | 275 | ||
(b) Materielle Beschwer | 276 | ||
(3) Ergebnis | 277 | ||
bb) De lege ferenda | 277 | ||
b) Ausschluss von Versagungsgründen | 277 | ||
aa) Erforderliche Mehrheit | 279 | ||
(1) Summenmehrheit in Anlehnung an § 271 InsO | 279 | ||
(2) Qualifizierte Minderheit | 280 | ||
(3) Stellungnahme | 280 | ||
bb) Feststellung der Mehrheit | 281 | ||
cc) Sicherungsmaßnahmen | 281 | ||
dd) Vorteile der skizzierten Regelung | 282 | ||
2. Auswahl des Insolvenzverwalters | 282 | ||
a) De lege lata | 283 | ||
b) De lege ferenda | 285 | ||
aa) Vorschlagsrecht des Schuldners | 285 | ||
bb) Vorschlagsrecht der Gläubiger | 286 | ||
cc) Erforderliche Mehrheit | 287 | ||
(1) Summen- und Kopfmehrheit in Anlehnung an § 57 InsO | 287 | ||
(2) Qualifizierte Minderheit | 287 | ||
(3) Stellungnahme | 288 | ||
dd) Feststellung der Mehrheit | 288 | ||
ee) Rolle des Richters | 289 | ||
II. Annahme des Plans | 289 | ||
D. Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse in Thesenform | 289 | ||
Anhang | 295 | ||
A. Zentrale Normen der legge fallimentare | 295 | ||
I. Artikel 1 | 295 | ||
1. Ursprungsfassung R. D. 16 marzo 1942, n. 267 | 295 | ||
a) Wortlaut im Original | 295 | ||
Literaturverzeichnis | 310 | ||
Stichwortverzeichnis | 329 |