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Höfler, R. (2009). Die Unionsbürgerfreiheit. Ansprüche der Unionsbürger auf allgemeine Freizügigkeit und Gleichheit unter besonderer Berücksichtigung sozialer Rechte. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52350-4
Höfler, Rosemarie. Die Unionsbürgerfreiheit: Ansprüche der Unionsbürger auf allgemeine Freizügigkeit und Gleichheit unter besonderer Berücksichtigung sozialer Rechte. Duncker & Humblot, 2009. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52350-4
Höfler, R (2009): Die Unionsbürgerfreiheit: Ansprüche der Unionsbürger auf allgemeine Freizügigkeit und Gleichheit unter besonderer Berücksichtigung sozialer Rechte, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52350-4

Format

Die Unionsbürgerfreiheit

Ansprüche der Unionsbürger auf allgemeine Freizügigkeit und Gleichheit unter besonderer Berücksichtigung sozialer Rechte

Höfler, Rosemarie

Tübinger Schriften zum internationalen und europäischen Recht, Vol. 92

(2009)

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Abstract

Der EuGH verleiht der Unionsbürgerschaft in seinen Entscheidungen in den letzten Jahren eine rechtliche Tragweite, die in den eher unscheinbaren Regelungen zur Unionsbürgerschaft nicht ohne weiteres zu erkennen ist. Art. 18 EGV ist Grundlage eines allgemeinen Freizügigkeitsrechts und dem Grunde nach anwendbar bei mitgliedstaatlichen Maßnahmen, die den Anreiz zur Ausübung dieses Rechts beschränken. Darüber hinaus gewährt die Unionsbürgerschaft i. V. m. dem allgemeinen Diskriminierungsverbot einen Anspruch auf Gleichbehandlung, welcher seine praktisch überaus relevante Bedeutung vor allem im Sozialrecht entfaltet. Diese Entwicklung wird im wissenschaftlichen Schrifttum unter methodischen, sozialpolitischen, integrationspolitischen und integrationstheoretischen Gesichtspunkten problematisiert. Rosemarie Höfler analysiert in der vorliegenden Arbeit die Rechtsprechung im Gesamtzusammenhang, wobei die Einordnung in bekannte dogmatische Figuren im Vordergrund steht.Within the past years, the European Union citizenship, established 1992 in the frame of the Maastricht Treaty, has developed into an institution of a meaning which the contracting parties have certainly not foreseen. The European Court of Justice has made Art. 18 ECT the base of a General Freedom of Movement Act which is applied to measures that affect the exercise of the respective liberty. Eventually, the European Union citizenship in combination with a general prohibition of discriminatory practices results in a right to equal treatment which most of all deploys its meaning within the social legislation. The present work indicates the enormous practical pertinence of this jurisdiction widely exceeds the respective judicial field. The author analyzes the enacted jurisdiction in an overall context and offers a dogmatic integration. The work's core is constituted by reflections as to the European Union citizen's Freedom of Movement Act and the prohibition of restraint included therein as well as the limits of the right of residence and the right to equal treatment within the social law. The author completes her work by addressing the issue of the jurisdiction's theoretic-constitutional dimensions.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
A. Einleitung 15
B. Der Entwicklungsprozess hin zur Unionsbürgerschaftr 19
I. Vom homo oeconomicus zum homo europeus 19
1. Der Marktbürger 19
2. Der EU-Bürger 20
II. Politische Ansätze zur Intensivierung der Bürgerstellung in Europa 22
1. Entwicklung 22
2. Der Begriff des Unionsbürgers 23
3. Die Unionsbürgerschaft nach dem Maastrichter Vertrag 25
C. Rechtliche Ausprägungen der Unionsbürgerschaft 29
I. Allgemeine Unionsbürgerrechte 29
II. Die im Zweiten Teil des EGV besonders erwähnten Unionsbürgerrechte 29
1. Politische Rechte des Art. 19 EGV 29
a) Kommunalwahlrecht 30
b) Europawahlrecht 32
2. Diplomatischer und konsularischer Schutz 34
3. Petitionsrecht 36
III. Pflichten der Unionsbürger 37
IV. Evolutivklausel des Art. 22 EGV und Ermächtigungsgrundlagen 37
D. Das allgemeine Freizügigkeitsrecht als besondere Ausprägung der Unionsbürgerschaft 39
I. Marktbezogene Freizügigkeitsrechte 39
1. Arbeitnehmerfreizügigkeit 39
a) Das Aufenthaltsrecht der Arbeitnehmer 40
b) Das Aufenthaltsrecht der Familienangehörigen 41
c) Diskriminierungsverbot 41
d) Soziale Leistungen an Familienangehörige des Arbeitnehmers 43
e) Soziale Leistungen an Studenten im Zusammenhang mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit 44
2. Die Niederlassungsfreiheit 45
3. Die Dienstleistungsfreiheit 46
II. Freizügigkeitsrechte im Zusammenhang mit einer Berufsausbildung (sog. „Gravier-Doktrin“) 47
III. Sekundärrechtliche Freizügigkeitsregelungen: Die drei Aufenthaltsrichtlinien 49
1. Bedeutung 49
2. Entwicklung 50
3. Inhalt 51
E. Die Unionsbürgerfreiheit im Einzelnen 53
I. Allgemeine Entwicklung 53
II. Persönlicher Anwendungsbereich: Die Unionsbürger 54
1. Die Rechtssache Zhu und Chen 55
a) Schlussanträge des Generalanwalts 56
b) Urteil des EuGH 57
2. Keine allgemeine Erstreckung auf Drittstaatsangehörige 58
3. Ausdehnung auf Familienangehörige von Unionsbürgern 58
4. Anwendung auf Juristische Personen 59
III. Inhalt des Freizügigkeitsrechts aus Art. 18 I EGV 60
1. Bewegungsfreiheit 60
2. Aufenthaltsrecht 61
IV. Artikel 18 EGV als Grundtatbestand 62
V. Unmittelbare Anwendbarkeit des Art. 18 EGV 67
1. Herleitung 67
2. Das Urteil Baumbast und R 67
VI. Die Entstehung des Aufenthaltsrecht 70
1. Art. 18 I EGV: Grundfreiheit mit Rechtsbegründungsvorbehalt 71
2. Art. 18 I EGV: Grundfreiheit mit Schrankenvorbehalt 72
3. Bewertung 73
4. Die Rechtssache Trojani 77
a) Schlussanträge des Generalanwalts L. A. Geelhoed 77
b) Urteil des EuGH 78
VII. Das Freizügigkeitsrecht im Verfassungsentwurf und Lissabonner Vertrag 81
VIII. Das Aufenthaltsrecht nach der Freizügigkeitsrichtlinie 2004/ 38/EGr 82
IX. Drittwirkung des allgemeinen Freizügigkeitsrechts 84
1. Anlehnung an die Rechtsprechung zu den besonderen Grundfreiheiten 84
2. Anwendungsfall „Stipendienvergabe durch private Organisationen“ 86
F. Grenzen des Aufenthaltsrechts 87
I. Völlige Aufgabe des Sozialvorbehalts? 87
II. Regelungen der Aufenthaltsrichtlinien wurden in Art. 18 EGV inkorporiert 88
III. Verstoß gegen das Europäische Fürsorgeabkommen und die Europäische Sozialcharta? 89
1. Europäisches Fürsorgeabkommen 89
2. Europäische Sozialcharta 91
IV. Auslegung im Sinne der Unionsbürgerschaft – Reichweite des Sozialvorbehalts 92
1. Die Rechtsprechung 93
a) Die Rechtssache Grzelczyk 93
aa) Schlussanträge des Generalanwalts Alber 94
b) Urteil des EuGH 95
c) Die Rechtssache Baumbast und R 96
2. Reduktion auf einen Zugangsvorbehalt bzw. auf einen Missbrauchsvorbehaltr 97
3. Begrenzungen der Einschränkungsmöglichkeiten aufgrund allgemein anerkannter Prinzipien, insbesondere aufgrund des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes 99
a) Allgemeines 99
b) Abwägungspunkte 101
c) Besonderheiten für Studenten und Auszubildende 104
V. Erlass aufenthaltsbeschränkender Maßnahmen nach dem Rechtsrahmen der RL 2004/38/EGr 105
VI. Weitere Rechtfertigungsmöglichkeiten 106
1. Der ordre-public-Vorbehalt 106
2. Zwingende Gründe des Allgemeininteresses 110
G. Das allgemeine Freizügigkeitsrecht als Beschränkungsverbot 114
I. Ausbau der Grundfreiheiten zu Beschränkungsverboten 114
1. Arbeitnehmerfreizügigkeit und Beschränkungsverbot 114
2. Niederlassungsfreiheit und Beschränkungsverbot 117
3. Reichweite des Beschränkungsverbots 120
a) Von der Rechtsprechung aufgezeigte Einschränkungsmöglichkeiten 120
aa) Differenzierung nach Verkaufs- und Produktmodalitäten – Die Keck-Mithouard-Formelr 120
bb) Parallelproblematik im Rahmen der Personenverkehrsfreizügigkeiten 121
cc) Einschränkung durch die Kriterien der „Spürbarkeit“ und „Unmittelbarkeit“ 122
b) Lösungsansätze der Literatur – Reduktion auf ein Markt-Zugangsbeschränkungsverbotr 123
II. Anwendung der Dogmatik des allgemeinen Beschränkungsverbots auf das allgemeine Freizügigkeitsrecht in Art. 18 EGV 124
1. Die EuGH-Rechtsprechung 124
a) Die Rechtssache Wijsenbeek 124
aa) Schlussanträge des Generalanwalts Georges Cosmas 125
bb) Das Urteil des Gerichtshofs 125
b) Die Rechtssache Elsen 127
c) Die Rechtssache D’Hoop 127
aa) Schlussanträge des Generalanwalts L. A. Geelhoed 128
bb) Die Entscheidung des EuGH 129
(1) Diskriminierung grenzüberschreiten der Sachverhalte als mittelbare Ungleichbehandlung aufgrund der Staatsangehörigkeit 130
(2) Diskriminierung grenzüberschreitender Sachverhalte als weiterer Anwendungsbereich des Art. 12 EGV 131
(3) Diskriminierung grenzüberschreitender Sachverhalte als Beschränkung des Freizügigkeitsrechts 131
d) Die Rechtssache Pusa 132
aa) Schlussanträge des Generalanwalts Francis G. Jacobs 133
bb) Entscheidung des EuGH 134
e) Die Rechtssache Standesamt Stadt Niebüll 135
f) Die Rechtssache De Cuyper 136
g) Die Rechtssache Tas-Hagen und Tas 137
h) Die Rechtssache Turpeinen 137
i) Die Rechtssache Europäische Kommission/Bundesrepublik Deutschlandr 138
j) Die Rechtssache Schwarz und Gootjes-Schwarz 138
k) Die Rechtssache Morgan/Bucherr 138
2. Auslegung des Art. 18 EGV 139
a) Der Wortlaut des Art. 18 EGV 139
b) Stellung des Art. 18 im Zweiten Teil des EGV 140
c) Art. 18 EGV als Auffangbeschränkungstatbestand 140
d) Bedeutung des Unionsbürgerstatus im Rahmen des Art. 18 EGV 141
e) Gesamtzusammenfassung 142
3. Reichweite des Beschränkungsverbots in Art. 18 EGV 143
III. Rechtfertigung einer Beschränkung durch zwingende Erfordernisse des Allgemeininteresses 146
H. Sozialrechtlicher Gleichbehandlungsanspruch 149
I. Begriff und Abgrenzung zu anderen Diskriminierungsverboten 150
II. Sachlicher Anwendungsbereich des Art. 12 EGV (ratione materiae)r 151
1. Vorliegen eines EG-rechtlichen Kompetenztitels 152
2. Vorliegen einer gemeinschaftsrechtlich geregelten Situation 152
a) Die Rechtssache Bickel und Franz 153
aa) Schlussanträge des Generalanwalts Jacobs 154
bb) Urteil des EuGH 154
b) Die Rechtssache Martínez Sala 156
aa) Schlussanträge des Generalanwalts La Pergola 156
bb) Urteil des EuGH 157
c) Sozialhilfe im Ausland 161
3. Soziale Kompetenzen der EU 161
4. Der dynamische Anwendungsbereich entsprechend dem Stand der europäischen Integration 164
5. Tatbestandliche Reduktion des Anwendungsbereichs durch die Bedingungen und Beschränkungen des Art. 18 EGV? 167
6. Ausdehnung des Anwendungsbereichs auf bilaterale bzw. multilaterale Abkommen 169
III. Grenzüberschreitender Bezug 170
IV. Unmittelbare und mittelbare Diskriminierungen 171
V. Derivatives Teilhaberecht 172
VI. Ökonomische Auswirkungen auf den Sozialstaat 173
VII. Rechtfertigungsmöglichkeiten 176
1. Die Rechtssache Avello 178
2. Die Rechtssache Collins 180
a) Schlussanträge des Generalanwalts Colomer 181
b) Urteil des EuGH 182
3. Die Rechtssache Bidar 184
a) Schlussanträge des Generalanwalts L. A. Geelhoed 185
b) Urteil des EuGH 186
VIII. Gleichbehandlung nach der Freizügigkeitsrichtlinie 2004/38/EGr 187
IX. Grenzen der negativen Integration 189
I. Die Unionsbürgerschaft als verfassungstheoretische Herausforderung 191
I. Erste Bewertungen der Idee einer Unionsbürgerschaft 191
II. Einordnung der Unionsbürgerschaft in die verschiedenen Konzepte 193
1. Zur Rechtsnatur der Europäischen Union 193
a) Begriff der Europäischen Union 193
b) Abgrenzung zum Staatenbund und zur Internationalen Organisation 194
c) Die EU als supranationale Organisation 195
d) Bewertung 195
e) Europäischer Bundesstaat 196
2. Staatsangehörigkeit und Staatsbürgerschaft 197
a) Strukturmerkmale der Staatsangehörigkeit 199
b) Rechte der Staatsangehörigen 200
3. Die Unionsbürgerschaft – keine Staatsangehörigkeit bzw. Staatsbürgerschaft im klassischen Sinn 200
4. Die Vorstellung von einer post-nationalen Bürgerschaft 203
5. Das europäische Indigenat 204
III. Die Suche nach einer europäischen Identität 206
1. Voraussetzungen 206
2. Bedeutung für die Unionsbürgerrechte 209
J. Zusammenfassung in Thesen 212
Literaturverzeichnis 214
Sachverzeichnis 232