Medienöffentliche Vorverurteilung - strafjustizielle Folgerungen für das Erwachsenen- und für das Jugendstrafverfahren?
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Medienöffentliche Vorverurteilung - strafjustizielle Folgerungen für das Erwachsenen- und für das Jugendstrafverfahren?
Eine rechtsdogmatische Analyse auf der Grundlage einer empirischen Erhebung (Experteninterviews)
Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 207
(2009)
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Abstract
Die Auswirkungen der Medienberichterstattung auf das Justizwesen sind vielfältig. Dies gilt in besonderem Maße für die Berichterstattung der als Massenmedien bezeichneten Publikationsorgane.Speziell aus dem Bereich der Strafjustiz werden in letzter Zeit mehr und mehr Stimmen laut, die die zunehmende Anzahl von Fällen beklagen, in denen der einer Straftat zunächst lediglich Verdächtige der Öffentlichkeit bereits als schuldiger Täter präsentiert wird - so geschehen im Fall des sog. Autobahnrasers. Die Karlsruher Justiz aus dem Jahre 2004 und in der Folge weitere Landgerichte haben auf diese Form eines "modernen Prangers" mit Strafmilderungen reagiert.Christian Altermann behandelt die Frage, ob und wie einer häufig mit psychischen, physischen und weiteren Beeinträchtigungen des Beschuldigten verbundenen öffentlichen Vorverurteilung strafjustiziell begegnet werden kann bzw. muss. Hierzu enthält die Arbeit eine umfassende dogmatische Analyse einschlägiger Vorschriften des materiellen und prozessualen Rechts, stets danach differenzierend, ob im konkreten Fall Erwachsenen- oder aber Jugendstrafrecht zur Anwendung gelangen müsste. Die innerhalb der letztlich zu treffenden Abwägungsentscheidung heranzuziehenden Kriterien sowie Anwendungsbereiche, Voraussetzungen und Beschränkungen werden dabei im Einzelnen hergeleitet und erläutert.In einem empirischen Teil wurden 33 Experteninterviews mit Strafrichtern am Landgericht Berlin geführt, deren Ergebnisse in die Darstellungen einbezogen wurden.Dem strafjuristischen Rechtsanwender ermöglicht das sich insgesamt ergebende, für das Erwachsenen- und Jugendstrafrecht erstmalig gemeinsam und erschöpfend entwickelte Konzept nunmehr eine adäquate staatliche Reaktion auf Fälle öffentlicher Vorverurteilungen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 13 | ||
Erster Teil: rEinleitung | 25 | ||
Erstes Kapitel: Ein einführender Fall | 25 | ||
A. Sachverhalt | 25 | ||
B. Erste öffentliche Reaktionen | 26 | ||
C. Reaktionen auf die Entscheidung in erster Instanz | 28 | ||
I. Erstinstanzliche Entscheidung | 28 | ||
II. Reaktionen | 29 | ||
D. Reaktionen auf die berufungsgerichtlicheEntscheidung | 29 | ||
I. Entscheidung in der Berufungsinstanz | 29 | ||
II. Reaktionen | 31 | ||
Zweites Kapitel: Wirkmächtigkeit medialer Berichterstattung | 32 | ||
A. Wirkmächtigkeit von Berichterstattung im Allgemeinen | 33 | ||
B. Wirkmächtigkeit vorverurteilender Straftatenberichterstattung im Besonderen | 35 | ||
I. Wirkungssphären | 35 | ||
1. Auswirkungen auf die Öffentlichkeit | 35 | ||
2. Auswirkungen auf die Ermittlungsbehörden | 36 | ||
3. Auswirkungen auf bestimmte Verfahrensbeteiligte | 37 | ||
a) Gericht | 37 | ||
b) Zeugen und Sachverständige | 38 | ||
c) Opfer und Nebenkläger | 39 | ||
4. Auswirkungen auf den Beschuldigten | 40 | ||
5. Auswirkungen auf die Strafrechtspflege als Institution | 42 | ||
6. Auswirkungen auf die Medien selbst | 42 | ||
7. „Verstärkerkreislauf“ | 43 | ||
II. Wahl der Untersuchungsperspektive | 43 | ||
Drittes Kapitel: Fragestellung und Gang der Untersuchung | 45 | ||
Zweiter Teil: Zum Begriff der„medienöffentlichen Vorverurteilung“ | 48 | ||
Erstes Kapitel: Bisherige Definitionsversuche | 48 | ||
A. Die Arbeitsdefinition des Bundesministers der Justiz (1984) | 48 | ||
I. Definition | 48 | ||
II. Stellungnahme und Kritik | 49 | ||
III. Zwischenergebnis 1 | 50 | ||
B. Der auf den Schutz der Verfahrensrollen der Beteiligten bezogene Ansatz von Hassemer (1985) | 50 | ||
I. Definition | 50 | ||
II. Stellungnahme und Kritik | 52 | ||
III. Zwischenergebnis 2 | 53 | ||
C. Die Ausführungen Roxins (1991) | 53 | ||
I. Keine eigene Definition | 53 | ||
II. Zwischenergebnis 3 | 54 | ||
D. Ergebnis | 54 | ||
Zweites Kapitel: Neudefinition in Anlehnung an den allgemeinen Aussagegehalt der Unschuldsvermutung | 54 | ||
A. Begriffsinhalte | 54 | ||
I. Begriffsbestandteil „Vorverurteilung“ | 55 | ||
II. Begriffsbestandteil „öffentlich“ | 56 | ||
B. Die Definition von Schulz (2002) | 57 | ||
C. Ergebnis | 58 | ||
Drittes Kapitel: rSchlussbetrachtung zum Zweiten Teil | 59 | ||
Dritter Teil: Zu Methodik und Praxis der empirischen Erhebung (Experteninterviews) | 60 | ||
Erstes Kapitel: rAllgemeine Vorbemerkungen | 60 | ||
Zweites Kapitel: rDer Begriff des „Experten“ | 61 | ||
A. Verwendete Expertenbegriffe | 62 | ||
I. Alltagsbegriffe | 62 | ||
II. Wissenschaftliche Begriffe | 63 | ||
1. Begriffsinhalte | 63 | ||
2. Relativität des Expertenbegriffs | 64 | ||
3. Ergebnis | 65 | ||
B. Der hier zugrunde gelegte Expertenbegriff | 66 | ||
I. Herleitung eines spezifischen Expertenbegriffs | 66 | ||
II. Anwendung der Begriffsmerkmale | 67 | ||
III. Auswahl der Interviewpartner | 68 | ||
C. Ergebnis | 69 | ||
Drittes Kapitel: rDas Experten-Interview | 69 | ||
A. Das Interview als Erhebungsmethode | 69 | ||
I. Der Methodenkanon empirischer Forschung | 70 | ||
II. Überblick zu den qualitativen Erhebungsmethoden | 72 | ||
III. Angewandte Erhebungsmethode | 73 | ||
B. Klassifizierung der geführten Interviews | 74 | ||
I. Sinn und Zweck der Interviews | 74 | ||
II. Gegenstand der Interviews (Erkenntnisinteresse) | 74 | ||
III. Art der Interviewpartner und deren Anzahl je Interview | 75 | ||
IV. Technik der Datenerhebung | 75 | ||
1. Grad der Standardisierung | 75 | ||
a) Teil-standardisierte Interviews | 76 | ||
b) Interviewleitfaden | 77 | ||
aa) Funktionen des Leitfadens | 78 | ||
bb) Konstruktion und Struktur des Leitfadens | 79 | ||
(1) Einleitende Bemerkungen | 79 | ||
(2) Leitfadeninhalt | 80 | ||
(a) Leitfaden für Erwachsenenrichter | 80 | ||
(b) Leitfaden für Jugendrichter | 82 | ||
(c) Prinzip der Offenheit | 82 | ||
(3) Schluss | 83 | ||
(4) Modifizierung des Leitfadens | 83 | ||
cc) Anwendung des Leitfadens | 84 | ||
2. Form der Kommunikation | 85 | ||
C. Auswertung der Interviews | 86 | ||
I. Informationssicherung | 86 | ||
II. Informationsauswertung | 87 | ||
1. Überblick zu den qualitativen Auswertungsmethoden | 88 | ||
2. Angewandte Auswertungsmethode | 88 | ||
3. Gütekriterien | 90 | ||
4. Repräsentativität | 92 | ||
D. Interviewbericht | 94 | ||
I. Anzahl der geführten Interviews | 94 | ||
II. Inhaltliche Ausgestaltung | 95 | ||
1. Kontaktaufnahme | 95 | ||
a) Erstkontaktierung | 95 | ||
b) Zweitkontaktierung | 96 | ||
2. Aspekte der Erhebungssituation | 98 | ||
3. Bewertung der spezifischen Interviewsituation | 99 | ||
Viertes Kapitel: rSchlussbetrachtung zum Dritten Teil | 100 | ||
Vierter Teil: Konzeption einer strafjustiziellen Berücksichtigung | 101 | ||
Erstes Kapitel: Mögliche Reaktionsebenen und -arten | 101 | ||
A. Betrachtung de lege lata | 102 | ||
B. Überlegungen de lege ferenda | 107 | ||
C. Zwischenergebnis | 108 | ||
Zweites Kapitel: Grundlegung einer strafzumessungsimmanenten Berücksichtigung | 109 | ||
A. Kritische Erörterung von Gegenargumenten | 109 | ||
I. Aspekt eines (zu) hohen gerichtlichen Feststellungsaufwandes | 109 | ||
II. Einwände im Zusammenhang mit dem Verhalten des Beschuldigten | 111 | ||
1. Instrumentalisierung der Medien | 111 | ||
2. Schweigen und wahrheitswidriges Leugnen des Beschuldigten | 112 | ||
3. Straftat als alleiniger Impulsgeberder Berichterstattung | 112 | ||
III. Bedenken hinsichtlich des (sich verändernden) Verhältnisses zwischen Justiz und Öffentlichkeit | 113 | ||
1. Die Medienfreiheiten des Art. 5 Abs. 1 S. 2 GG im Allgemeinen | 113 | ||
2. Die Pressefreiheit gemäß Art. 5 Abs. 1 S. 2 Alt. 1 GG im Besonderen | 115 | ||
a) Verfassungsrechtlicher Stellenwert | 115 | ||
b) Presse-Rechte | 116 | ||
c) Sorgfaltspflichten | 118 | ||
3. Veränderungen des Medienwesens und ihre Auswirkungen | 120 | ||
IV. Aspekte der Ungleichbehandlung | 122 | ||
1. Keine Berücksichtigung bei Freispruch des Beschuldigten | 122 | ||
2. Widersprüche bei der Häufigkeit der Anwendung | 123 | ||
3. (Keine) Berücksichtigung erst nachträglich eintretender Beeinträchtigungen | 124 | ||
V. Beschränkter Kreis der Begünstigten | 124 | ||
VI. Aspekt fehlender Verantwortlichkeit des Staates | 125 | ||
VII. Einwand mangelnder Bestimmbarkeit | 127 | ||
VIII. Fehlen einer gesetzlichen Grundlage | 128 | ||
IX. Ergebnis | 128 | ||
B. Normative Grundlage | 128 | ||
I. § 46 StGB | 128 | ||
1. Einführende Bemerkungen | 129 | ||
a) Ausgangspunkt: § 46 Abs. 1 S. 1 StGB | 129 | ||
b) Abwägung gemäß § 46 Abs. 2 StGB | 130 | ||
c) Strafzwecke | 132 | ||
2. Keine Rechtsgrundlage in § 46 Abs. 1 S. 1 und 2 StGB | 134 | ||
3. Katalogisierter Umstand i. S. d. § 46 Abs. 2 S. 2 StGB? | 135 | ||
a) „Persönliche und wirtschaftliche Verhältnisse“ (Grp. 5 Alt. 2) | 136 | ||
b) „Verschuldete Auswirkungen der Tat“ (Grp. 4 Alt. 2) | 137 | ||
c) Ergebnis | 139 | ||
4. Nicht katalogisierter Umstand i. S. d. § 46 Abs. 2 S. 2 i. V. m. S. 1 StGB? | 139 | ||
II. § 51 StGB | 140 | ||
III. § 60 StGB | 142 | ||
1. ratio legis | 143 | ||
a) Tatvergeltende Aspekte | 143 | ||
b) Weitere Aspekte | 145 | ||
c) Abschließende Betrachtung | 146 | ||
d) Anwendung der strafzweckbezogenen Überlegungen | 146 | ||
2. Adressat | 147 | ||
3. Tatbestandliche Voraussetzungen | 147 | ||
a) „Folgen der Tat“ | 147 | ||
aa) Begrenzung auf Negativ-Folgen | 147 | ||
bb) Unmittelbare und mittelbare Tatfolgen | 148 | ||
b) „die den Täter getroffen haben“ | 150 | ||
aa) Begriff des „Täters“ | 150 | ||
bb) Persönliche Betroffenheit | 151 | ||
c) Tatfolgen auf Seiten des Täters wiegen „schwer“ | 152 | ||
aa) Allgemeine Grundsätze | 152 | ||
bb) Einzelnes | 153 | ||
d) Tatfolgen wiegen „so schwer“, dass eine Strafverhängung „offensichtlich verfehlt“ wäre | 156 | ||
aa) Verfehltsein von Strafe | 156 | ||
bb) Offensichtlichkeit | 158 | ||
cc) In dubio pro reo | 158 | ||
e) Beschränkung des § 60 S. 2 StGB (Ein-Jahres-Grenze) | 159 | ||
aa) Anwendungsausschluss bei „Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr“ | 159 | ||
bb) Strafe „verwirkt“ | 160 | ||
cc) „für die Tat“ verwirkte Strafe | 162 | ||
f) Zwischenergebnis 1 | 163 | ||
4. Rechtsfolge | 164 | ||
a) Obligatorischer Charakter | 164 | ||
b) Absehen von „Strafe“ | 164 | ||
c) „Alles oder nichts“-Prinzip | 164 | ||
d) Zwischenergebnis 2 | 166 | ||
5. Ergebnis | 167 | ||
IV. § 60 StGB i. V.m. § 46 Abs. 2 StGB | 167 | ||
1. Ausdehnende Interpretation des § 60 StGB anhand von § 46 Abs. 2 StGB | 167 | ||
a) Problemkonstellation | 167 | ||
b) Problemlösung | 168 | ||
c) Zwischenergebnis zum Erwachsenenstrafrecht | 170 | ||
2. Gesamtabwägung | 170 | ||
a) Straftatbezogene Gesichtspunkte | 171 | ||
aa) Deliktskategorie | 171 | ||
bb) Verdachtsgrad | 172 | ||
cc) Stand des Verfahrens | 174 | ||
b) Medienbezogene Gesichtspunkte | 175 | ||
aa) Dauer und Intensität der Berichterstattung | 175 | ||
(1) Art und Verbreitungsgrad des Mediums | 175 | ||
(2) Inhalt der Veröffentlichungen | 176 | ||
(3) Dauer der Berichterstattung | 177 | ||
bb) Art der Informationserlangung | 177 | ||
c) Beschuldigtenbezogene Gesichtspunkte | 178 | ||
aa) Aspekte der gesellschaftlichen Stellung | 179 | ||
bb) Individuelle Verteidigungsfähigkeit | 181 | ||
cc) Psychische und physische Belastungen sowie Stigmatisierungseffekte | 182 | ||
d) Abschließende Betrachtung | 183 | ||
aa) Anwendungshäufigkeit | 184 | ||
bb) Fallgruppen | 184 | ||
(1) Krasses Missverhältnis zwischen verwirklichter Schuld und Ausmaß vorverurteilender Berichterstattung | 184 | ||
(2) Krasses Missverhältnis zwischen Tatvorwurf und Ermittlungsergebnissen | 185 | ||
(3) Schwerwiegende Eingriffe in den sozialen Nahbereich des Beschuldigten | 185 | ||
(4) Wiederholungsfälle | 186 | ||
(5) Straftaten im Zusammenhang mit dem Beruf | 186 | ||
cc) Exemplarische Anwendung auf eingangs geschilderten Fall | 186 | ||
3. Verfahrensrechtliche Erörterungen | 187 | ||
a) Tatsacheninstanz | 187 | ||
aa) Strafmilderung | 187 | ||
bb) Absehen von Strafe | 188 | ||
b) Revisionsinstanz | 189 | ||
aa) Strafmilderung | 189 | ||
bb) Absehen von Strafe | 191 | ||
4. Registerrechtliche Erörterungen | 192 | ||
a) Zweck und Inhalt des Bundeszentralregisters | 192 | ||
b) Auskunftserteilung | 193 | ||
aa) Erteilung eines sog. Führungszeugnisses | 193 | ||
bb) Erteilung sog. unbeschränkter Auskunft | 194 | ||
c) Konsequenzen für den Betroffenen | 195 | ||
aa) Vorhalt und Verwertung gemäß § 51 Abs. 1 BZRG | 195 | ||
bb) Offenbarungspflicht gemäß § 53 Abs. 1 BZRG | 196 | ||
cc) Stigmatisierende Wirkung des Bundeszentralregisters | 196 | ||
V. Ergebnis zum Erwachsenenstrafrecht | 197 | ||
C. Im Speziellen: Jugendliche und heranwachsende Angeklagte | 197 | ||
I. § 2 Abs. 2 JGG, § 60 StGB | 198 | ||
1. Anwendbarkeit des § 60 StGB im Jugendstrafrecht? | 198 | ||
a) § 2 Abs. 2 JGG | 198 | ||
b) Bestehen einer Regelungslücke | 199 | ||
c) Sog. unbewusste Regelungslücke | 200 | ||
d) Ergebnis | 203 | ||
2. Erforderliche Modifikationen | 204 | ||
a) Adressat | 204 | ||
b) Tatbestandliche Voraussetzungen | 204 | ||
aa) „Folgen der Tat“ | 204 | ||
bb) „die den Täter getroffen haben“ | 205 | ||
cc) Tatfolgen auf Seiten des Jugendlichen bzw. Heranwachsenden wiegen „schwer“ | 206 | ||
dd) Tatfolgen wiegen „so schwer“, dass eine Strafverhängung „offensichtlich verfehlt“ wäre | 207 | ||
ee) Beschränkung des § 60 S. 2 StGB (Ein-Jahres-Grenze) | 208 | ||
ff) Zwischenergebnis 1 | 209 | ||
c) Rechtsfolge | 209 | ||
aa) Obligatorischer Charakter | 209 | ||
bb) Absehen von „Strafe“ | 209 | ||
(1) „Absehen von Erziehungsmaßregeln“? | 210 | ||
(a) Erste Ansicht | 210 | ||
(b) Zweite Ansicht | 211 | ||
(c) Stellungnahme | 212 | ||
(2) „Absehen von Zuchtmitteln“? | 213 | ||
(3) Ergebnis | 214 | ||
cc) „Alles oder nichts“-Prinzip | 214 | ||
dd) Zwischenergebnis 2 | 215 | ||
3. Ergebnis | 215 | ||
II. § 2 Abs. 2 JGG, § 60 StGB i. V.m. § 46 Abs. 2 StGB bzw. § 18 Abs. 2 JGG u. a. | 215 | ||
III. § 2 Abs. 2 JGG, § 60 StGB i. V.m.dem Erziehungsgedanken des JGG | 216 | ||
1. Ausdehnende Interpretation des § 60 StGB anhand des Erziehungsgedankens des JGG | 217 | ||
a) Problemkonstellation und -lösung | 217 | ||
b) Zwischenergebnis zum Jugendstrafrecht | 218 | ||
2. Gesamtabwägung | 218 | ||
a) Straftatbezogene Gesichtspunkte | 218 | ||
b) Medienbezogene Gesichtspunkte | 219 | ||
c) Beschuldigtenbezogene Gesichtspunkte | 221 | ||
aa) Aspekte der gesellschaftlichen Stellung | 221 | ||
bb) Individuelle Verteidigungsfähigkeit | 222 | ||
cc) Psychische und physische Belastungen sowie Stigmatisierungseffekte | 222 | ||
d) Abschließende Betrachtung | 223 | ||
aa) Anwendungshäufigkeit | 224 | ||
bb) Fallgruppen | 225 | ||
3. Verfahrensrechtliche Erörterungen | 225 | ||
a) Tatsacheninstanz | 226 | ||
b) Revisionsinstanz | 228 | ||
4. Registerrechtliche Erörterungen | 229 | ||
a) Zweck und Inhalt des Bundeszentralregisters | 229 | ||
b) Auskunftserteilung | 230 | ||
c) Konsequenzen für den jugendlichen bzw. heranwachsenden Betroffenen | 231 | ||
aa) Vorhalt und Verwertung sowie Offenbarungspflicht gemäß §§ 51 Abs. 1, 53 Abs. 1 BZRG | 231 | ||
bb) Stigmatisierende Wirkung des Bundeszentralregisters | 231 | ||
IV. Ergebnis zum Jugendstrafrecht | 233 | ||
Drittes Kapitel: Grundlegung einer strafprozessualen Berücksichtigung | 233 | ||
A. § 153b StPO | 234 | ||
I. Allgemeine Voraussetzungen und Beschränkungen | 235 | ||
1. § 60 StGB als Norm i. S. d. § 153b StPO | 235 | ||
2. Vorliegen der Voraussetzungen im Einzelnen | 236 | ||
3. Allgemeine Beschränkungen in der Anwendung und Anwendungshäufigkeit | 237 | ||
II. Besondere Voraussetzungen und Beschränkungen | 238 | ||
1. Absehen von Klage nach § 153b Abs. 1 StPO | 238 | ||
2. Einstellung des Verfahrens gemäß § 153b Abs. 2 StPO | 239 | ||
3. Anwendungsverhältnis nach dem Stand des Verfahrens | 241 | ||
III. Rechtsbehelfe des Betroffenen | 241 | ||
IV. Kein Registereintrag | 243 | ||
V. Zwischenergebnis zum Erwachsenenstrafverfahren | 243 | ||
B. §§ 153, 153a StPO | 243 | ||
I. Inhaltliche Voraussetzungen | 244 | ||
II. Kein Registereintrag | 245 | ||
III. Konkurrenzverhältnis: § 153b StPO und §§ 153 bzw. 153a StPO | 245 | ||
C. Weitere Vorschriften | 246 | ||
D. Ergebnis zum Erwachsenenstrafverfahren | 246 | ||
E. Im Speziellen: Jugendliche und heranwachsende Beschuldigte | 246 | ||
I. §§ 45 Abs. 2 S. 1, 47 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 JGG | 248 | ||
1. Medienöffentliche Vorverurteilung als „erzieherische Maßnahme“ i. S. der §§ 45 Abs. 2 S. 1, 47 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 JGG? | 248 | ||
a) Begriff der „erzieherischen Maßnahme“ i. S. der §§ 45 Abs. 2 S. 1, 47 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 JGG | 249 | ||
b) Anwendung des ermittelten Begriffsinhalts auf Fälle medienöffentlicher Vorverurteilung | 253 | ||
c) Ergebnis der Prüfung | 254 | ||
2. Erzieherische Maßnahme „bereits durchgeführt oder eingeleitet“ | 254 | ||
3. § 45 Abs. 2 S. 1 JGG | 256 | ||
a) Erfordernis eines Anfangsverdachts | 256 | ||
b) (Weitere) Voraussetzungen und Anwendungsbereich | 256 | ||
c) Rechtsfolgen | 258 | ||
aa) Norm-immanente Rechtsfolge | 258 | ||
bb) Registerrechtliche Folge | 258 | ||
(1) Inhalt und Zweck des Erziehungsregisters | 259 | ||
(2) Auskunftserteilung | 259 | ||
(3) Konsequenzen für den Betroffenen | 260 | ||
(a) Vorhalt, Verwertung und Offenbarungspflicht gemäß § 63 Abs. 4 i. V.m. § 51 Abs. 1 BZRG, § 64 Abs. 1 BZRG | 260 | ||
(b) Stigmatisierende Wirkung des Erziehungsregisters und Schlechterstellung | 261 | ||
d) Rechtsbehelfe des Betroffenen | 262 | ||
e) Verhältnis zu § 45 Abs. 1 JGG | 263 | ||
4. § 47 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 JGG | 263 | ||
a) Erfordernis eines hinreichenden Tatverdachts | 263 | ||
b) (Weitere) Voraussetzungen und Anwendungsbereich | 264 | ||
c) Rechtsfolgen | 266 | ||
aa) Norm-immanente Rechtsfolge | 266 | ||
bb) Registerrechtliche Folge | 267 | ||
d) Rechtsbehelfe des Betroffenen | 267 | ||
e) Verhältnis zu § 47 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 JGG | 268 | ||
5. Zwischenergebnis 1 | 268 | ||
II. § 2 Abs. 2 JGG, § 153b StPO | 268 | ||
1. Anwendbarkeit des § 153b StPO im Jugendstrafverfahren? | 269 | ||
2. Voraussetzungen und Beschränkungen | 270 | ||
3. Zwischenergebnis 2 | 272 | ||
4. Verhältnisbestimmungen | 272 | ||
a) § 2 Abs. 2 JGG, § 153b Abs. 1 StPO im Verhältnis zu § 45 Abs. 2 S. 1 JGG | 273 | ||
aa) Fallgruppe 1: Bereits erzielte erzieherische Wirkung | 273 | ||
bb) Fallgruppe 2: Schon erfolgte ahndende Einwirkung | 274 | ||
cc) Klarstellender Hinweis | 274 | ||
b) § 2 Abs. 2 JGG, § 153b Abs. 2 StPO im Verhältnis zu § 47 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 JGG | 274 | ||
aa) Fallgruppe 1: Bereits erzielte erzieherische Wirkung | 275 | ||
bb) Fallgruppe 2: Schon erfolgte ahndende Einwirkung | 275 | ||
cc) Klarstellender Hinweis | 276 | ||
5. Anwendungshäufigkeit | 276 | ||
III. Zwischenergebnis zum Jugendstrafverfahren | 276 | ||
IV. § 2 Abs. 2 JGG, §§ 153, 153a StPO | 277 | ||
1. Verhältnis zu §§ 45, 47 JGG | 277 | ||
2. Verhältnis zu § 2 Abs. 2 JGG, § 153b StPO | 278 | ||
V. Weitere Vorschriften | 278 | ||
VI. Ergebnis zum Jugendstrafverfahren | 279 | ||
Viertes Kapitel: Schlussbetrachtung zum Vierten Teil | 279 | ||
Fünfter Teil: Zusammenfassung und Ausblick | 280 | ||
Anhang | 284 | ||
A. Interviewleitfäden | 284 | ||
I. Interviewleitfaden Erwachsenenrichter | 284 | ||
II. Interviewleitfaden Jugendrichter | 287 | ||
B. Interviewberichtsbogen | 290 | ||
Literaturverzeichnis | 291 | ||
A. Literaturverzeichnis zum dogmatischen Teil | 291 | ||
B. Literaturverzeichnis zum empirischen Teil | 304 | ||
Sachwortverzeichnis | 310 |