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Eine kriminologische Betrachtung des Selbstmordattentats

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Heusel, J. (2009). Eine kriminologische Betrachtung des Selbstmordattentats. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52957-5
Heusel, Johanna. Eine kriminologische Betrachtung des Selbstmordattentats. Duncker & Humblot, 2009. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52957-5
Heusel, J (2009): Eine kriminologische Betrachtung des Selbstmordattentats, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52957-5

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Eine kriminologische Betrachtung des Selbstmordattentats

Heusel, Johanna

Kriminologische und sanktionenrechtliche Forschungen, Vol. 15

(2009)

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Abstract

Selbstmordattentate sind spätestens seit dem 11. September 2001 ein zentrales Thema des medialen Interesses. Doch was ist dran an dem Bild des fanatischen Einzeltäters, der sich im Kreuzzug gegen die »Ungläubigen« befindet?

In einem phänomenologischen Teil gibt Johanna Heusel einen Überblick über die »Eckdaten« der Täter, den Ablauf eines Attentats und die Organisationen, die Selbstmordattentate einsetzen. Darüber hinaus untersucht sie die Verwandtschaft von Amoklauf und Selbstmordattentat und trägt dem »selbstvernichtenden« Aspekt des Selbstmordattentats Rechnung. Beispielhaft stellt sie zwei Organisationen vor, die Selbstmordattentate einsetzen. Die Autorin arbeitet eine Typologie von Selbstmordattentaten heraus. Anschließend bezieht sie makro- und mikrokriminologische Kriminalitätstheorien in ihre Untersuchung ein, analysiert Teilaspekte eines Attentats und kann diese sowohl auf der systemischen als auch auf der individuellen Ebene einordnen. Interviews, entstanden im Rahmen einer Forschungsreise der Autorin ins Westjordanland mit fünf Familien von Attentätern, stehen im Mittelpunkt des dritten Teils.

Johanna Heusel zeigt, dass es nicht »das« Selbstmordattentat gibt, sondern nur Taten, die abhängig sind von deren Sinngehalt, von dem situativen Kontext und den Akteuren, die sie begangen haben. Auch die Suche nach »dem Profil« des Attentäters bleibt ohne Erfolg. Es zeigen sich jedoch bestimmte Auffälligkeiten, welche teilweise Rückschlüsse auf die den jeweiligen Organisationen zugrunde liegenden Ideologien, auf Arbeitsweisen der Organisationen sowie auf bestimmte Charakteristika des Selbstmordattentats zulassen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 11
Teil 1: Definition des Untersuchungsgegenstandesr 14
I. Definition des Selbstmordattentats 14
II. Typologie des Selbstmordattentats 16
III. Phänomenologie des Selbstmordattentats 20
1. Ablauf des Selbstmordattentats 20
a) Erste Phase: Eintreten in eine organisierte Struktur 20
aa) Zwangsrekrutierung 21
bb) Organisierter Zugang 22
cc) Autonomer Zugang 23
dd) „Gemischtes“ zur Rekrutierungsform 25
b) Zweite Phase: Ideologischer und situativer Hintergrund 26
aa) Situativer Hintergrund 26
(1) Typ I – Autonomiebestreben einer Minderheit 26
(2) Typ II – Kampf gegen Besatzungsmacht 27
(3) Typ III – Extremistische Strömungen innerhalb eines Landes 28
(4) Typ IV – Religiös expansiver Kampf 28
bb) Inhalt des ideologischen Hintergrunds 29
(1) Religiöse Organisationen 31
(2) Säkulare Organisationen 40
c) Dritte Phase: Unmittelbare Vorbereitung auf das Attentat 41
d) Vierte Phase: Eigentliches Attentat 42
e) Fünfte Phase: Nachbereitung des Attentats 44
2. Soziodemographischer Hintergrund 46
a) Alter 46
b) Geschlecht 48
c) Sozio-ökonomischer Hintergrund 52
3. Motive 53
4. Täter-Opfer-Beziehung 62
5. Schlussfolgerungen 63
IV. Zum Suizid 64
1. Begriffsbestimmung und Typisierung Durkheims unter Bezugnahme auf das Selbstmordattentat 65
a) Der egoistische Suizid 66
b) Der altruistische Suizid 71
c) Der anomische Suizid 77
2. Fazit 81
3. Begriffsbestimmung und Typisierung Baechlers unter Bezugnahme auf das Selbstmordattentat 82
a) Die eskapistischen Typen 82
b) Die aggressiven Typen 83
c) Die oblativen Typen 85
d) Die spielerischen Typen 85
e) Institutionalisierung 86
f) Fazit 87
V. Abgrenzung zur Amoktat 88
1. Begriffsbestimmung 88
2. Phänomenologie der Amoktat 88
a) Ablauf 88
b) Soziodemographischer Hintergrund 89
c) Motive 91
d) Täter-Opfer-Beziehung 91
3. Gegenüberstellung 91
VI. Beispiel zweier Organisationen, die Selbstmordattentate einsetzen 96
1. Die HAMAS 96
a) Historie 96
b) Ideologie 97
c) Aufbau und Finanzierung 99
2. Die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) 102
a) Historie 102
b) Ideologie 106
c) Aufbau und Finanzierung 107
d) Anschläge der LTTE 109
Teil 2: Das Selbstmordattentat und Kriminalitätstheorienr 111
I. Kriminalitätstheorien – eine Einleitung 111
II. Makrokriminologische Theorien 113
1. Die Anomietheorie Emile Durkheims und das anomische Selbstmordattentatsmodell 113
2. Subkulturtheorien und das Selbstmordattentat 121
3. Selbstmordattentate und der Kulturkonflikt im Sinne Thorsten Sellins 136
III. Psychologische Überlegungen zum Selbstmordattentat 145
1. Das Selbstmordattentat vor dem Hintergrund des Freudschen Instanzenmodells 146
2. Das Selbstmordattentat als Ausdruck einer narzisstischen Kränkung 149
3. Das Selbstmordattentat als Ausdruck des Gehorsamsbzw. der Autoritätshörigkeit? 152
a) Das Milgram-Experiment 152
b) Dusters Bedingungen für den „Massenmord ohne Schuldgefühle“ 160
IV. Kritische Kriminologie 164
1. Labeling Approach 164
2. Der feministische Ansatz 176
Teil 3: Datenerhebungr 187
I. Einleitung 187
II. Methodenwahl und Durchführung 187
III. Erhobene Daten 190
1. Interview: Familie Idris 190
2. Interview: Familie Ayyash 193
3. Interview: Familie Harb 196
4. Interview: Familie Takrouri 197
5. Interview: Familie Al Kawashmeh 200
IV. Auswertung der Daten 202
Zusammenfassung der Ergebnisse 205
Literaturverzeichnis 210
1. Monographien, Zeitungsartikel, Lehrbücher, Kommentare 210
2. Weitere Internetquellen ohne Autorangabe 221
3. Dokumentationen im Fernsehen 221
Sachverzeichnis 222