Menu Expand

Die »wahre Republik« und das »Bündel von Kompromissen«: Die Staatsphilosophie Immanuel Kants im Vergleich mit der Theorie des amerikanischen Federalist

Cite BOOK

Style

Wawrzinek, C. (2009). Die »wahre Republik« und das »Bündel von Kompromissen«: Die Staatsphilosophie Immanuel Kants im Vergleich mit der Theorie des amerikanischen Federalist. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52804-2
Wawrzinek, Cora. Die »wahre Republik« und das »Bündel von Kompromissen«: Die Staatsphilosophie Immanuel Kants im Vergleich mit der Theorie des amerikanischen Federalist. Duncker & Humblot, 2009. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52804-2
Wawrzinek, C (2009): Die »wahre Republik« und das »Bündel von Kompromissen«: Die Staatsphilosophie Immanuel Kants im Vergleich mit der Theorie des amerikanischen Federalist, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52804-2

Format

Die »wahre Republik« und das »Bündel von Kompromissen«: Die Staatsphilosophie Immanuel Kants im Vergleich mit der Theorie des amerikanischen Federalist

Wawrzinek, Cora

Schriften zur Rechtstheorie, Vol. 248

(2009)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Gibt es eine Verbindung zwischen der Staatsphilosophie Kants (1724-1804), die auf Vernunftprinzipien basiert und die »wahre Republik« propagiert, und der Verfassung der USA, die 1787/88 als pragmatisches »Bündel von Kompromissen« geschaffen wurde?

Cora Wawrzinek vergleicht Kants Staatsbegründung und Gesellschaftsvertragstheorie sowie seine Ausführungen zu Gewaltenteilung, Repräsentation und Föderalismus mit den entsprechenden Ansichten des Federalist, des klassischen amerikanischen Verfassungskommentars. Ausgangspunkt beider Konzepte ist die Freiheit des einzelnen. Auf dieser Basis legitimieren die Autoren staatliche Herrschaft auf unterschiedliche Weise, kommen jedoch zu ähnlichen Ergebnissen hinsichtlich der Gestalt des »richtigen« Staates. Diese Übereinstimmung zeigt, daß sich auf Vernunftprinzipien ein stabiler demokratischer Staat begründen läßt. Wawrzineks Arbeit ist somit nicht nur von philosophisch-historischem Interesse, sondern auch für die heutige Zeit relevant.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 14
A. Einleitung 17
B. Einführender Überblick 24
I. Überblick über Kants Philosophie 24
1. Zeitgeschichtlicher Hintergrund 24
2. Einordnung der kantischen Rechtsphilosophie 25
II. Historischer Überblick Nordamerika/USA 27
1. Entstehung der Kolonien: Besiedlung 27
2. Entstehung der Einzelstaaten: Revolution 30
3. Entstehung des Staatenbundes: Konföderationsartikel 35
4. Entstehung des Bundesstaates: Verfassung 36
a) Die Kritische Periode 37
(1) Situation des Kongresses 37
(2) Demokratisierung der Gesellschaft 40
(3) Situation in den Einzelstaaten 41
(4) Reformbestrebungen 43
b) Der Verfassungskonvent in Philadelphia 44
(1) Strittige Punkte 45
(2) Der Verfassungsentwurf und seine Annahme 48
(3) Weiterleitung des Entwurfes 51
c) Verfassungsdebatte: Federalists und Anti-Federalists 51
(1) Terminologie 53
(2) Basis und Argumente der beiden Gruppen 54
d) Die Debatte in New York und The Federalist 56
(1) Die Autoren 59
(2) Kurzüberblick über den Federalist 63
e) Ratifizierung der Verfassung 64
(1) Die Ratifizierungskonvente 64
(2) Die Entscheidung 66
f) Bildung des neuen Staates 68
g) Politische Entzweiung von Madison und Hamilton 71
(1) Hamiltons Finanzprogramm 71
(2) Entstehung des ersten Parteiensystems 73
III. Anmerkungen zum Federalist 75
1. Keine „Persönlichkeitsspaltung“ Publius’ 76
2. Urheberschaft der Essays 78
3. Bedeutung der Aufsätze 81
a) Verfassungspropaganda 81
b) Verfassungskommentar und Leitfaden 83
c) Staatstheoretisches Werk 84
C. Begründung der Notwendigkeit staatlicher Herrschaft 87
I. Bei Kant: Gebotenheit des Staates 87
1. Eigentumstheoretische Begründung 87
a) Die systematische Stellung von Kants Eigentumstheorie in der Metaphysik der Sitten 87
(1) Unterscheidung „Privatrecht – öffentliches Recht“ 88
(2) Inhalt des Privatrechts 89
(3) Kants Eigentumsbegriff 90
b) Begründung des Eigentums als Rechtsinstitut 92
(1) Möglichkeit, Eigentum haben zu können 93
(2) Notwendigkeit, Eigentum haben zu können 97
(a) Freiheitswidrigkeit eines prinzipiellen Gebrauchsverbotes 98
(b) „Gebrauchen“ als umfassendes Herrschaftsrecht 101
(3) Reziprozität der Eigentumsansprüche 104
(a) Zwischenmenschliche Dynamik: Staat 105
(aa) Provisorisches und peremtorisches Eigentum 105
(bb) Das Erlaubnisgesetz 109
(b) Staatstranszendente Dynamik: Völker- und Weltbürgerrecht 111
(c) Staatsimmanente Dynamik: Republikanisierung 113
c) Begründung individueller Eigentumsansprüche 114
(1) Erwerbung alles Äußeren nötig 114
(2) Ursprüngliche Erwerbung möglich 115
(3) Voraussetzungen der ursprünglichen Erwerbung 116
(a) Die Besitznehmung 118
(aa) Ablehnung der Arbeitstheorie 119
(bb) Keine quantitativen Aneignungsschranken 122
(b) Die Bezeichnung 125
(c) Die Zueignung 126
(aa) Scheinbarer Widerspruch 126
(bb) Idee des a priori vereinigten Willens 127
(cc) Verpflichtung zum Staat und zur weitergehenden Verrechtlichung 129
(dd) Ursprünglicher Gesamtbesitz 130
d) Verhältnis von Eigentum, Naturzustand und Staat 134
2. Anthropologische Begründung 137
3. Herleitung direkt aus der Freiheit der Menschen 142
4. Zweck des Staates 145
a) Primär: Freiheits- durch Rechtssicherung 145
b) Sekundär: Förderung des Gemeinwohls 147
(1) Im Gemeinspruch 147
(2) In Zum ewigen Frieden 148
(3) In der Metaphysik 150
c) Keine weitergehende sozialstaatliche Komponente 155
5. Ergebnis 159
II. Im Federalist: Nützlichkeit des Staates 162
1. Die Impulse menschlichen Handelns 162
a) Meinungen, Leidenschaften und Interessen 164
b) Die Entstehung der Impulse 167
2. Das Verhältnis der Impulse zueinander 168
a) Vernunft und Leidenschaften 169
b) Vernunft und Interessen 173
c) Leidenschaften und Interessen 176
d) Ergebnis: Das Menschenbild des Federalist 178
3. Zweck des Staates 180
a) Freiheits- und Rechtssicherung 183
b) Gemeinwohlförderung 184
c) Verhältnis der Zwecke zueinander 187
III. Vergleich und Ergebnis 188
D. Funktion des Gesellschaftsvertrages 191
I. Bei Kant: Normatives Kriterium 191
1. Virtualisierung der Vertragskonzeption 196
2. In der Aufklärung und im Gemeinspruch: Kriterium bezüglich der einfachen Gesetze 198
3. Kriterien des Gesellschaftsvertrages 202
a) Freiheit 203
(1) Innere Freiheit 205
(a) Negative Freiheit 205
(b) Positive Freiheit 206
(2) Äußere Freiheit 209
(a) Negative Freiheit (als Mensch) 210
(b) Positive Freiheit (als Staatsbürger) 211
b) Gleichheit 212
(1) Natürliche Gleichheit (als Untertan) 213
(2) Bürgerliche Gleichheit (als Staatsbürger) 215
c) Selbständigkeit 216
(1) Grund für den Ausschluß vom Stimmrecht 219
(2) Unterscheidung zwischen apriorischem Prinzip und empirischer Ausfüllung 221
(3) Apriorisches Kriterium: Mündigkeit 223
4. In der Metaphysik, im Frieden und Streit: Kriterium bezüglich der Verfassung 226
a) Unterscheidung „Regierungsart – Staatsform“ 228
b) Zunächst Republikanisierung der Regierungsart 230
c) Letztlich umfassende Republikanisierung 232
d) Unterschiede zwischen der Konzeption des Friedens und der Metaphysik 236
5. Kein Instrument der Widerstandslegitimierung 241
a) Umfang des Widerstandsverbotes 242
b) Begründung 249
(1) Rückfall in den Naturzustand 249
(2) Unvereinbarkeit mit der Unteilbarkeit der Souveränität 251
(3) Verstoß gegen die Publizitätsfähigkeit 253
(4) Weitere Probleme im vorrepublikanischen Staat 254
c) Rechte des Volkes 257
(1) Recht auf freie Meinungsäußerung 257
(2) Recht auf passiven Widerstand aus Gewissensgründen 259
d) Folgen einer erfolgreichen Revolution 262
e) Bewertung von Kants Position 263
(1) Vereinbarkeit mit Kants positiver Bewertung historischer Revolutionen 264
(2) Keine systematische Inkonsistenz 266
(3) Kein Versagen angesichts von Unrechtsregimes 269
6. Zusammenfassung und Ergebnis 273
II. Im Federalist: Herrschaftslegitimation und -limitation 275
1. Herrschaftslegitimation 276
2. Prinzipien des Gesellschaftsvertrages 282
a) Leben und Freiheit 282
(1) Negative, persönliche Freiheit 283
(2) Positive, öffentliche Freiheit 287
b) Eigentum 292
c) Gleichheit 295
(1) Persönliche Gleichheit (Gerechtigkeit) 295
(2) Politische Gleichheit 298
d) Vergleich zwischen Unabhängigkeitserklärung und Verfassung 300
3. Herrschaftslimitation: Instrument der Widerstandslegitimierung 302
a) Prinzipielles Revolutionsrecht des Volkes 303
b) Versuch der Verhinderung in praxi 305
c) Die Bedeutung der Meinungs- und Pressefreiheit 307
4. Zusammenfassung und Ergebnis 309
III. Vergleich und Ergebnis 310
1. Herrschaftslegitimation 310
2. Normative Funktion des Gesellschaftsvertrages 314
3. Widerstandslegitimierung 317
4. Ergebnis 319
E. Aufbau des Staates 320
I. Die drei Gewalten 320
1. Bei Kant 320
a) Vorstrukturierung durch das Privatrecht 321
(1) Legislative 323
(2) Exekutive 326
(3) Judikative 328
b) Verhältnis der Gewalten zueinander 330
(1) Funktionelle Trennung 331
(2) Personell-institutionelle Trennung 335
(a) Verhältnis „Legislative – Exekutive“ 335
(b) Stellung der Judikative 338
(c) Ergebnis 341
(3) Verortung der Souveränität 342
2. Im Federalist 344
a) Machtkonstituierende Funktion der drei Gewalten 345
(1) Legislative 347
(a) Funktionale Stärkung 348
(aa) Geltungsbereich der Gesetze 348
(bb) Supreme law of the land-Klausel 351
(cc) Enumerierte Kompetenzen 352
(dd) Necessary and proper-Klausel 353
(b) Strukturelle Stabilisierung 356
(2) Exekutive 359
(a) Strukturelle Komponente 361
(b) Funktionale Komponente 364
(3) Judikative 367
(a) Zuständigkeit in Fällen des Bundesrechts 368
(b) Parteienbezogene Zuständigkeit 372
b) Machtbegrenzende Funktion der drei Gewalten 373
(1) Verhinderung tyrannischer Herrschaft 373
(2) Notwendiger Grad der Trennung 376
(3) Mittel zur Durchsetzung der Gewaltenteilung 379
(a) Strukturelle Maßnahmen zur Separierung 380
(aa) Exekutive 381
(bb) Judikative 383
(cc) Legislative 385
(b) Personelle Separierung der Gewalten 387
(c) Funktionale Verschränkungen 387
(aa) Exekutive: Gesetzgebungsveto 388
(bb) Judikative: Normenkontrollrecht 389
(cc) Legislative: Amtsenthebungsverfahren 394
(d) Voluntative Komponente 396
(aa) Motivation der Exekutive 397
(bb) Motivation der Judikative 399
(cc) Motivation der Legislative 401
(e) Ergebnis 403
(4) Verhinderung faktiöser Herrschaft 404
3. Vergleich und Ergebnis 408
II. Repräsentation 410
1. Bei Kant 411
a) Im Gemeinspruch 411
b) Im Frieden 412
c) In der Metaphysik 416
(1) (Staats-)Transzendente Bedeutung 416
(2) (Staats-)Immanente Bedeutung 418
(a) Mittel der umfassenden Republikanisierung 419
(b) Vereinigung des Volkes 422
2. Im Federalist 424
a) Das Problem der Faktionen 424
(1) Unvermeidbarkeit ihrer Entstehung 426
(2) Eindämmung ihrer Auswirkungen 430
b) Wirkung der Repräsentation 432
(1) Erweiterung der geistigen Sphäre 432
(2) Erweiterung der geographischen Sphäre 435
(a) Förderung der Wahl geeigneter Repräsentanten 436
(b) Diversifizierung der Gesellschaft 439
(3) Abgrenzung zur aktuellen und virtuellen Repräsentationskonzeption 443
3. Vergleich und Ergebnis 447
III. „Föderalismus“ 448
1. Bei Kant 449
a) Begründung der Notwendigkeit der globalen Verrechtlichung 449
(1) In der Idee, dem Gemeinspruch und Frieden 450
(2) In der Metaphysik 454
(a) Öffentlich-rechtliche Begründung 454
(b) Privatrechtliche Begründung 455
b) Form der Verrechtlichung 458
(1) Endziel: Völkerstaat 459
(2) „Negatives Surrogat“: Völkerbund 462
(a) Versuch der vernunftrechtlichen Begründung 464
(aa) Freiheit der Staaten 464
(bb) Freiheit der Menschen 466
(b) Eigentlicher Grund: Pragmatische Probleme 468
(aa) Unregierbarkeit eines globalen Staates 468
(bb) Mangelnde Bereitschaft der Staaten zum Souveränitätsverzicht 469
(c) Evolutionärer Prozeß 471
(aa) Kein zwangsweiser Zusammenschluß 472
(bb) Friedensfördernde Faktoren 476
c) Funktion des Völkerstaates 478
2. Im Federalist 483
a) Form des Zusammenschlusses 484
b) Kompetenzverteilung zwischen Bund und Einzelstaaten 488
(1) Gesetzgebungskompetenzen 488
(a) Ausschließliche Zuständigkeit 490
(b) Gleichzeitige und konkurrierende Zuständigkeit 491
(2) Verwaltungs- und Rechtsprechungskompetenzen 494
(3) Kompetenzpräsumtion und Kompetenzkompetenz 496
c) Einordnung des neuen Systems 502
(1) Hamiltons Terminologie 504
(2) Madisons Terminologie 509
d) Freiheitssichernde Funktion der Einzelstaaten 513
(1) Kontrolle des Bundes durch die Einzelstaaten 513
(2) Kontrolle der Einzelstaaten durch den Bund 517
(3) Ergebnis 518
3. Vergleich und Ergebnis 519
F. Schlußbetrachtung 523
Literaturverzeichnis 528
Personen- und Sachverzeichnis 550