Leipziger gelehrte Schöffenspruchsammlung
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Leipziger gelehrte Schöffenspruchsammlung
Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte in Kursachsen im 16. Jh
Schriften zur Rechtsgeschichte, Vol. 143
(2009)
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Abstract
Gegenstand des Werkes ist die Gutachter- und Urteilstätigkeit von Professoren der Leipziger Juristenfakultät am Beispiel ihrer Arbeit im Leipziger Schöppenstuhl während des 16. Jahrhunderts. Der Schöffenstuhl Leipzig war ein bedeutendes Gremium, an das sich viele untere Gerichte und Private mit der Bitte um Rechtsrat wandten. Leipzig, belehnt mit Magdeburger und Hallischem Recht, war Bestandteil des Oberhofzuges. Kleinere Schöffengerichte wandten sich an den Oberhof, um diesen zu befragen, wie in einer bestimmten Rechtsangelegenheit zu urteilen sei.Ausgangs- und Mittelpunkt der Forschung ist eine Handschrift des Domstifts St. Petri in Bautzen. Die in ihr enthaltenen Teilstücke wurden ediert sowie inhaltlich und statistisch ausgewertet um nachzuweisen, wie die Rechtsanwendung in diesem bedeutenden juristischen Gremium stattfand. Es handelt sich um eine Sammlung von Präzedenzfällen, die sich ein im Schöppenstuhl tätiger Schöffe für den eigenen Gebrauch angelegt hat. Besonders und in dieser Form einzigartig ist der Umstand, dass in der Sammlung die Rechtsstellen, auf die sich der Spruch stützte, explizit genannt werden. In allen anderen bisher bekannten Sammlungen fehlen diese Angaben. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass nun erstmals nachvollzogen wird, wie die Rezeption des römisch-kanonischen Rechts und seine Abgrenzung von bzw. seine Verschmelzung mit dem einheimischen Recht erfolgte.Julia Pätzold bettet die Edition in Ausführungen zur Entstehung und Entwicklung des Leipziger Schöffenstuhls sowie die hiesige Stadtgeschichte ein und erarbeitet Kurzbiographien zu den dort tätigen Schöffen. Der Rechtszustand im Kursachsen des 16. Jahrhunderts, in dem die Schöffen tätig wurden, wird erörtert. Zahlreiche Indizes runden die Arbeit ab.Ausgezeichnet mit dem Förderpreis 2009 der Dr.-Feldbausch-Stiftung für überdurchschnittliche Arbeiten auf den Gebieten Forschung, Kunst und Kultur.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
Teil 1: Die Tätigkeit Leipziger Professoren am Schöppenstuhl Leipzig im 16. Jh | 15 | ||
A. Einleitende Bemerkungen zu Sinn und Zweck des Buches | 15 | ||
B. Das Umfeld der hier edierten Schöffenspruchsammlung | 18 | ||
I. Entstehung des Leipziger Schöppenstuhls | 18 | ||
II. Das allmähliche Eindringen von Doktoren der Juristenfakultät in den Schöppenstuhl | 20 | ||
III. Schöffenstreit und Neugründung des Leipziger Schöppenstuhls 1574 | 21 | ||
IV. Weitere Entwicklung nach 1600 | 28 | ||
V. Weitere Recht sprechende Institutionen im Umfeld des Schöppenstuhls | 29 | ||
1. Das Stadtgericht und der Leipziger Rat | 29 | ||
2. Das Oberhofgericht | 30 | ||
3. Das Konsistorium | 31 | ||
4. Die Leipziger Juristenfakultät | 32 | ||
VI. Ansehen und Bedeutung des Leipziger Schöppenstuhls | 33 | ||
C. Die hier edierte Schöffenspruchsammlung – Beschreibung, Biographien der Schöffen, erste Auswertungen der edierten Sprüche | 37 | ||
I. Herkunft und Beschreibung der Handschrift | 37 | ||
II. Inhalt | 40 | ||
1. Die Handschrift M II 53 als Leipziger Schöffenspruchsammlung und verwandte Sammlungen | 40 | ||
2. Exkurs: Zwei weitere Handschriften der Domstiftsbibliothek Bautzen | 41 | ||
3. Bisher bekannt gewordene Sammlungen Leipziger Sprüche | 43 | ||
4. Herkunft der Sprüche | 46 | ||
5. Zeitrahmen der Sprüche | 49 | ||
6. Anfrageorte | 50 | ||
7. Art der Anfragen | 52 | ||
a) Rechtsbelehrungen für Privat- und Amtspersonen außerhalb gerichtlicher Verfahren | 53 | ||
b) Anfragen in anhängigen Verfahren | 54 | ||
8. Schöffen | 55 | ||
a) Spruchfindung im Schöppenkollegium | 56 | ||
b) Kurzbiographien der beteiligten Schöffen | 58 | ||
aa) Leonhard Badehorn | 58 | ||
bb) Ludwig Fachs | 60 | ||
cc) Jakob Thoming (Thomingus) | 62 | ||
dd) Johann Scheffel (Schoffel, Schöffel) | 63 | ||
ee) Modestinus Pistoris | 64 | ||
ff) Hartmann Pistoris von Seuselitz und Hirschstein | 65 | ||
gg) Martin(us) Lössel (Lossel, Lussel, Lussol) | 66 | ||
hh) Andreas Funck(e) | 67 | ||
ii) Wolfgang Scheibe (Schaube) | 68 | ||
9. Themenbereiche | 68 | ||
III. Vermutungen zur Person des Autors und Zweck der Sammlung | 70 | ||
IV. Rechtsquellen der Spruchtätigkeit | 74 | ||
1. In der Bautzener Handschrift sind die Sprüche juristisch begründet | 74 | ||
2. Zitate des Gemeinen Rechts überwiegen weit die Zitate Sächsischen Rechts | 77 | ||
Teil 2: Edition der Handschrift M II 53 des Domstiftkapitels zu Bautzen | 101 | ||
A. Editionsgrundsätze | 101 | ||
B. Repertorium der Handschrift M II 53 | 103 | ||
C. Edition der in der Handschrift M II 53 enthaltenen Sprüche | 104 | ||
D. Inhaltsverzeichnis der Handschrift M II 53 | 864 | ||
E. Schlusswort | 866 | ||
Anhänge | 869 | ||
Anhang 1: Ordnung der Sprüche nach Spruchbehörden | 871 | ||
Anhang 2: Sprüche des Leipziger Schöppenstuhls sowie Consilien des Ludwig Fachs mit bekannten Empfängern | 873 | ||
Anhang 3: Personenregister | 874 | ||
Anhang 4: Ortsregister | 938 | ||
A. Register aller in der HS vorkommenden Orte mit Ausnahme der Anfrageorte | 938 | ||
B. Register aller in der HS vorkommenden Anfrageorte (auch Anfragen an andere Institutionen) | 947 | ||
C. Kartenmaterial | 962 | ||
Anhang 5: Übersicht über die in der Bautzener Handschrift genannten Rechtsquellen | 965 | ||
A. Corpus Iuris Canonici | 965 | ||
I. Decretum Gratiani | 965 | ||
II. Liber Extra | 966 | ||
III. Liber Sextus | 973 | ||
IV. Clementinae | 974 | ||
B. Corpus Iuris Civilis | 974 | ||
I. Institutionen | 974 | ||
II. Digesten | 977 | ||
III. Codex | 1003 | ||
C. Authenticae | 1020 | ||
D. Libri Feudorum | 1022 | ||
E. Sachsenspiegel | 1024 | ||
I. Landrecht | 1024 | ||
II. Lehnrecht | 1028 | ||
F. Sächsisches Weichbild | 1028 | ||
G. Andere | 1029 | ||
I. Speculum iudiciale | 1029 | ||
II. Kursächsische Konstitutionen | 1030 | ||
III. Constitutio Criminalis Carolina | 1030 | ||
IV. Reichskammergerichtsordnung | 1031 | ||
V. Konstitution Friedrich I. | 1031 | ||
VI. Verfremdete Zitate, die nicht aufgelöst werden konnten, aber dennoch dem ius commune zuzuordnen sind | 1031 | ||
Anhang 6: Aufteilung der Teilstücke nach Sächsischem und Gemeinem Recht | 1032 | ||
A. Teilstücke, die allein Sachsenspiegel oder Weichbild zitieren | 1032 | ||
B. Teilstücke, die allein römisches oder kanonisches Recht zitieren | 1032 | ||
C. Teilstücke, die sowohl Sächsisches als auch Gemeines Recht zitieren | 1033 | ||
Anhang 7: Ordnung der datierten oder datierbaren Sprüche des Schöppenstuhls Leipzig und der Consilia des Ludwig Fachs nach ihrer Entstehungszeit | 1034 | ||
A. Sprüche/Consilia mit bekanntem Abfassungsdatum | 1034 | ||
B. Sprüche/Consilia mit unbekanntem Abfassungsdatum | 1043 | ||
Anhang 8: Beteiligung der einzelnen Schöffen an der Entscheidungsfindung | 1044 | ||
A. Beteiligung Ludwig Badehorn | 1044 | ||
B. Beteiligung Ludwig Fachs | 1044 | ||
C. Beteiligung Andreas Funcke | 1044 | ||
D. Beteiligung Hartmann Pistoris | 1044 | ||
E. Beteiligung Jacob Thoming | 1045 | ||
F. Beteiligung Martin Lössel | 1045 | ||
G. Beteiligung Modestinus Pistoris | 1045 | ||
H. Beteiligung Wolfgang Scheibe | 1045 | ||
I. Beteiligung Johann Scheffel | 1046 | ||
J. Gewicht, das die einzelnen Schöffen bei der Entscheidungsfindung hatten | 1046 | ||
K. Besetzung des Entscheidungsgremiums | 1046 | ||
Anhang 9: Auflistung der Kapitelüberschriften | 1047 | ||
Anhang 10: Textauszüge aus der Bautzener Handschrift M II 53 | 1058 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 1064 | ||
I. Archivalische Quellen | 1064 | ||
1. Bibliothek des Domstiftkapitels Bautzen | 1064 | ||
2. Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden | 1064 | ||
3. Stadtarchiv Leipzig | 1064 | ||
4. Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar | 1065 | ||
5. Universitätsbibliothek Albertina Leipzig | 1065 | ||
II. Gedruckte Quellen | 1065 | ||
III. Literatur | 1067 | ||
Stichwortverzeichnis | 1079 |