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Mediation in Erbstreitigkeiten

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Siegel, R. (2009). Mediation in Erbstreitigkeiten. Die Vorzüge eines interessenbasierten Verfahrens für die Lösung familieninterner Konflikte mit erbrechtlichem Bezug. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53028-1
Siegel, Ruth Chr.. Mediation in Erbstreitigkeiten: Die Vorzüge eines interessenbasierten Verfahrens für die Lösung familieninterner Konflikte mit erbrechtlichem Bezug. Duncker & Humblot, 2009. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53028-1
Siegel, R (2009): Mediation in Erbstreitigkeiten: Die Vorzüge eines interessenbasierten Verfahrens für die Lösung familieninterner Konflikte mit erbrechtlichem Bezug, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53028-1

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Mediation in Erbstreitigkeiten

Die Vorzüge eines interessenbasierten Verfahrens für die Lösung familieninterner Konflikte mit erbrechtlichem Bezug

Siegel, Ruth Chr.

Schriften zum Prozessrecht, Vol. 213

(2009)

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Abstract

Lassen sich familieninterne Erbstreitigkeiten im Wege eines interessenbasierten Mediationsverfahrens besser lösen als mit Hilfe eines Zivilrechtsprozesses?

Zur Beantwortung dieser Frage stellt Ruth Chr. Siegel zunächst verschiedene Konfliktfelder dar, die im Rahmen von Erbstreitigkeiten auftauchen können. Dabei arbeitet sie die Abhängigkeit der möglichen Konfliktpunkte von der Zusammensetzung der mit einer Erbstreitigkeit befassten Familienmitglieder sowie von deren Standpunkten und - z. T. immateriellen - Interessen heraus. Im Anschluss daran zeigt die Autorin die Schwierigkeiten auf, die sich aus eben diesen Konstellationen für einen prozessualen Lösungsansatz ergeben können. Den Hauptteil der Untersuchung bildet die Darstellung einer Erbmediation einschließlich der einzelnen zu durchlaufenden Verfahrensphasen anhand eines Beispielfalles. Die im Rahmen dieses Verfahrens zu erzielenden Ergebnisse werden in Relation zu den jeweiligen Möglichkeiten gesetzt, die im Rahmen eines Zivilprozesses bestehen, familieninterne Erbstreitigkeiten beizulegen.

Überlegungen zu Zulässigkeit und Zweckmäßigkeit letztwilliger Mediationsklauseln sowie zu Regelungen der vorweggenommenen Erbfolge führen zu dem Schluss, noch bessere Lösungen als in einem Mediationsverfahren nach dem Erbfall gemeinsam mit dem späteren Erblasser bereits vor dessen Tod im Rahmen eines interessenbasierten Verfahrens erzielen zu können. Die Autorin schließt nach entsprechender Erörterung die Arbeit mit der Empfehlung, Erbstreitigkeiten in den Katalog des § 15a EGZPO aufzunehmen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
A. Einleitung 19
I. Gegenstand der Untersuchung 19
II. Gang der Untersuchung 21
B. Die Erbschaft als konfliktträchtiges Moment 23
I. Die gesetzliche Erbfolge 23
1. Veränderungen für die Erben im Moment der Erbfolge 24
2. Das Konfliktpotential 25
a) Individuell-emotional bedingte Konflikte, die Einfluss auf die Situation innerhalb der Erbengemeinschaft haben können 28
aa) Persönlicher Umgang mit Verlust und Trauer 28
bb) Beziehung zum Verstorbenen 29
cc) Einstellung zur Erbschaft 30
dd) Persönliche Wertzumessungen 32
b) Sozial-emotional bedingte Konflikte, die ihren Ursprung im Beziehungsgeflecht der Miterben untereinander haben 33
aa) Die Eltern-Kind-Beziehung 33
bb) Geschwisterbeziehungen 34
c) Zwischenergebnis 36
II. Die gewillkürte Erbfolge 37
1. Veränderungen für die Erben im Moment des Erbfalls – auch im Unterschied zur gesetzlichen Erbfolge 38
2. Das Konfliktpotential – im Unterschied zu Fällen mit gesetzlicher Erbfolge 38
a) Das Testament als Konfliktursache 39
b) Zwischenergebnis 42
III. Zwischenbilanz: Das Konfliktpotential eines Erbfalles 42
C. Unterschiedliche Lösungsansätze 44
I. Die interne Nachlassregelung 44
1. Mögliche Motivation für eine interne Regelung 46
2. Schwierigkeiten, mit denen die Miterben bei einem internen Regelungsversuch konfrontiert sind 49
3. Häufig zu beobachtende Schwierigkeit bei Verhandlungen und streitigen Auseinandersetzungen: Intuitives Kommunikations- und Konfliktverhalten 51
a) Positionendenken 51
b) Verteidigung der eingenommenen Positionen 54
c) Weitere Verhandlungsbarrieren 55
d) Bilanz 57
4. Zwischenergebnis 57
II. Die Beilegung mit Hilfe eines Gerichts 58
1. Gerichtliche Streitbeilegung in Fällen gesetzlicher Erbfolge 60
a) Die Nachlassverwaltung 60
b) Die Auseinandersetzung 63
aa) Nachlassverbindlichkeiten 64
bb) Ausgleichungspflichten unter den Miterben 68
cc) Verteilung des Überschusses 73
c) Zwischenergebnis 76
2. Gerichtliche Streitbeilegung in Fällen gewillkürter Erbfolge 77
a) Nachlassverwaltung und Berichtigung von Nachlassverbindlichkeiten, Ausgleichungen und Auseinandersetzung 77
b) Die Auslegung eines Testaments 78
aa) Erbeinsetzung oder Vermächtnis – nicht zuletzt eine Frage der Zusammensetzung der Erbengemeinschaft 81
bb) Teilungsanordnung oder Vorausvermächtnis 83
cc) Auflage, Vermächtnis oder bedingte Erbeinsetzung 86
dd) Ungenaue Personen- und Gegenstandsbezeichnungen 88
ee) Vor- und Nacherbfolge 90
ff) Anordnung der Testamentsvollstreckung 92
gg) Zwischenergebnis 93
c) Anfechtung der letztwilligen Verfügung 93
d) Zwischenergebnis 96
3. Zwischenbilanz: Bei der gerichtlichen Beilegung müssen bestimmte Aspekte ungelöst bleiben 96
III. Die Konsequenz für Erbstreitigkeiten 102
D. Die Beilegung von Erbstreitigkeiten im Wege eines Mediationsverfahrens – nach dem Erbfall 103
I. Mögliche Ausgangssituationen 105
1. Fälle gesetzlicher Erbfolge 105
2. Fälle gewillkürter Erbfolge 106
II. Hinderungsgründe 109
1. Der Wille des Gesetzgebers 109
a) Die gesetzliche Verankerung der Mediation 111
aa) Mediation bei Gericht 112
(1) Die obligatorische Güteverhandlung 112
(2) Die Beilegungsvarianten nach § 278 Abs. 5 ZPO 113
bb) Die obligatorische außergerichtliche Streitbeilegung 116
b) Zwischenergebnis 117
2. Die Haltung einzelner Beteiligter 118
3. Zwischenergebnis 123
III. Die Erbmediation 124
1. Die Vorphase 127
a) Die Einleitung der Vorphase durch einen einzelnen Konfliktbeteiligten 127
b) Die gemeinsame Einleitung der Vorphase aller Konfliktbeteiligten 130
c) Im Rahmen der Vorphase zu klärende Aspekte 133
aa) Die Eignung einer Erbstreitigkeit für die Bearbeitung im Rahmen eines Mediationsverfahrens 133
(1) Aspekte, die im Rahmen eines Gerichtsprozesses nicht behandelt werden können 134
(2) Die Intimität der Konflikte 135
(3) Zukunftsperspektive und Akzeptanz der Konfliktlösung 135
(4) Gründe, die einem Mediationsverfahren im Einzelfall entgegenstehen können 138
(5) Zwischenergebnis 141
bb) Die zu beteiligenden Personen 141
(1) Die Beteiligung von Partnern der Erben 142
(2) Die Beteiligung weiterer bedachter, jedoch nicht als Erben eingesetzter Personen 143
(3) Die Beteiligung testamentarisch nicht bedachter Pflichtteilsberechtigter 144
(4) Die Beteiligung eines Testamentsvollstreckers 145
(5) Die Beteiligung von Anwälten 148
(6) Zwischenergebnis 149
cc) Die Einladung, an der Mediation teilzunehmen 149
d) Zwischenbilanz 153
2. Die Vorbereitungs- und Einstiegsphase 155
a) Die Mediationsvereinbarung 157
aa) Dilatorischer Klageverzicht 158
bb) Der Vertragsgegenstand 159
cc) Verfahrens- und Verhaltensregeln 160
(1) Vertraulichkeit 160
(2) Offenheit und gleichwertige Informiertheit 162
(3) Konkrete Verhaltensregeln während der Verhandlungen 163
dd) Organisatorisches 164
ee) Zwischenergebnis 167
b) Der Mediatorenvertrag 167
aa) Die Vertragsart 167
bb) Die konkreten Pflichten des Mediators 169
(1) Die Rolle eines neutralen, allparteilichen Vermittlers 169
(2) Verschwiegenheitspflicht 173
(3) Ermessen bei der Verfahrensgestaltung 174
(a) Einzelgespräche 174
(b) Die nachträgliche Beteiligung eines Co-Mediators 177
(4) Zwischenergebnis 181
cc) Die Pflichten der Konfliktparteien 182
c) Zwischenbilanz 182
3. Die Bestandsaufnahme 183
a) Die Standpunkte der einzelnen Beteiligten 184
b) Die Aufgaben des Mediators während dieser Phase 186
c) Die Alternative: Eine gerichtliche Auseinandersetzung 188
d) Abschluss der Bestandsaufnahme 191
e) Zwischenbilanz 192
4. Die Interessenphase 195
a) Von Positionen und Interessen 195
b) Von den Positionen zu den Interessen 198
aa) Die Bearbeitung alter Konflikte im Rahmen der Interessenphase 199
bb) Unterschiedliches Trauerempfinden sowie mögliche Folgen für die Interessenphase 200
cc) Schwierigkeiten für den Mediator 202
c) Zwischenbilanz 204
5. Die gemeinsame Suche nach denkbaren Lösungen 210
a) Die Reihenfolge der Lösungssuche 211
b) Der kreative Ansatz und die damit verbundene Rolle des Mediators 213
c) Ein Beispiel 216
d) Weitere Aufgaben des Mediators 219
e) Zwischenbilanz 222
6. Die Bewertungsphase 224
a) Die Geeignetheit einzelner Lösungsvorschläge 225
aa) Entwicklung von Bewertungsmaßstäben 229
bb) Entwicklung von Verteilungsverfahren 230
b) Die Realisierbarkeit eines Gesamtlösungsansatzes 234
aa) Rechtliche Hürden 234
bb) Tatsächliche Hinderungsgründe 235
cc) Ein Beispiel für die Bewertung und Weiterentwicklung eines konkreten Lösungsansatzes 236
c) Zwischenbilanz 239
7. Die Schlussphase 240
a) Der richtige Zeitpunkt 241
b) Der Vereinbarungstext 243
aa) Der Inhalt der Abschlussvereinbarung 243
bb) Die rechtliche Ausgestaltung der Abschlussvereinbarung 245
cc) Das Abfassen der Abschlussvereinbarung 247
c) Formerfordernisse 249
d) Die Vollstreckbarkeit 250
e) Zwischenbilanz 251
8. Bewertung eines Mediationsverfahrens nach einem Erbfall 252
IV. Zulässigkeit und Zweckmäßigkeit letztwilliger Mediationsklauseln 254
1. Letztwillige Schiedsklauseln 255
2. Analoge Anwendung des § 1066 ZPO auf letztwillige Mediationsklauseln 256
a) Inhaltliche Ausgestaltung einer letztwilligen Mediationsklausel 257
b) Vergleichbare Konstellationen 257
aa) Die zuständige Stelle 258
bb) Fehlen einer gesetzlich vorgegebenen Verfahrensart 258
cc) Offener Ausgang eines Mediationsverfahrens 259
c) Zwischenergebnis 259
3. Letztwillige Mediationsklauseln aufgrund von Gesetzesauslegung 260
a) Mediationsklauseln in Form einer Teilungsanordnung 260
b) Mediationsklauseln in Form einer Auflage 261
c) Mediationsklauseln in Form aufschiebender oder auflösender Bedingungen 262
d) Grundsätzliche Zulässigkeit letztwilliger Mediationsklauseln 264
aa) Bindende Wirkung einer Mediationsklausel 265
bb) Vereinbarkeit mit dem Justizgewährungsanspruch 266
cc) Schwierigkeiten aufgrund einer Verzögerungswirkung 268
dd) Schwierigkeiten im Fall von testamentarisch nicht bedachten Pflichtteilsberechtigten 269
e) Zwischenergebnis 269
4. Die Zweckmäßigkeit letztwilliger Mediationsklauseln 270
a) Zweckmäßigkeitserwägungen vor dem Hintergrund spezifischer Konfliktkonstellationen in Erbstreitigkeiten 270
aa) Die Einsetzung eines der Familie bekannten Mediators 271
bb) Schwierigkeiten aufgrund einer letztwilligen Mediationsklausel, die keinen Mediator benennt 272
cc) Zwischenergebnis 274
b) Zweckmäßigkeitsüberlegungen vor dem Hintergrund gesetzlicher Weichenstellungen 274
aa) Als Wunsch oder Empfehlung formulierte Mediationsklauseln 274
bb) Als Teilungsanordnung oder als Auflage formulierte Mediationsklauseln 274
cc) Als aufschiebende oder auflösende Bedingung formulierte Mediationsklauseln 275
(1) Die letztwillige Mediationsklausel in Verbindung mit einer aufschiebenden Bedingung 275
(2) Die letztwillige Mediationsklausel in Verbindung mit einer auflösenden Bedingung 278
5. Zwischenbilanz 281
E. Ein Mediationsverfahren vor dem Erbfall – Prävention anstelle von nachträglicher Konfliktbearbeitung 282
I. Schwierigkeiten bei der gemeinsamen Nachlassplanung 283
II. Die Nachlassplanung im Rahmen eines Mediationsverfahrens 285
1. Das Geschehen während der Vorphase 286
2. Besonderheiten während der Informations- und Vorbereitungsphase 288
3. Die Phase der Bestandsaufnahme 291
4. Die Interessenphase bei einer Mediation vor dem Erbfall 292
5. Mögliche Lösungsansätze 294
6. Die Bewertung der Lösungsansätze 296
7. Die konkrete Nachlassregelung 298
a) Ein Mediationsvergleich, der keine Verfügungen des Erblassers unter Lebenden vorsieht 299
aa) Zu den Möglichkeiten eines Erbvertrags 300
bb) Mit einem Erbvertrag einhergehende Schwierigkeiten 301
cc) Vorteile durch das Mediationsverfahren 303
b) Ein Mediationsvergleich, der eine vorweggenommene Erbfolge zum Inhalt hat 304
aa) Zu den Möglichkeiten der vorweggenommenen Erbfolge 304
bb) Mit der vorweggenommenen Erbfolge einhergehende Schwierigkeiten 305
cc) Vorteile durch das Mediationsverfahren 308
8. Zwischenergebnis für die mediative Nachlassplanung 308
F. Zusammenfassung zur Erbmediation 310
G. Rechtspolitische Erwägungen zu § 15a EGZPO 311
I. Legitimer Zweck 312
II. Geeignetheit 313
III. Erforderlichkeit 316
IV. Angemessenheit 317
V. Zwischenergebnis 320
H. Zusammenfassung der Ergebnisse 321
Literaturverzeichnis 323
Sachverzeichnis 340