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Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, Ergänzungspflegschaft und gerichtliche Genehmigung: rechtsgeschäftlicher Minderjährigenschutz bei Eltern-Kind-Schenkungen

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Allmendinger, J. (2009). Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, Ergänzungspflegschaft und gerichtliche Genehmigung: rechtsgeschäftlicher Minderjährigenschutz bei Eltern-Kind-Schenkungen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53071-7
Allmendinger, Jörg. Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, Ergänzungspflegschaft und gerichtliche Genehmigung: rechtsgeschäftlicher Minderjährigenschutz bei Eltern-Kind-Schenkungen. Duncker & Humblot, 2009. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53071-7
Allmendinger, J (2009): Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, Ergänzungspflegschaft und gerichtliche Genehmigung: rechtsgeschäftlicher Minderjährigenschutz bei Eltern-Kind-Schenkungen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53071-7

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Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, Ergänzungspflegschaft und gerichtliche Genehmigung: rechtsgeschäftlicher Minderjährigenschutz bei Eltern-Kind-Schenkungen

Allmendinger, Jörg

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 396

(2009)

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Abstract

Die Regelungen des rechtsgeschäftlichen Minderjährigenschutzes erweisen sich bei Eltern-Kind-Schenkungen als erhebliches Verkehrserschwernis und werden oftmals weder den Interessen des Kindes noch denen der Eltern gerecht. Als gesetzliche Vertreter ihres minderjährigen Kindes unterliegen die Eltern zwangsläufig dem Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, sofern die Schenkung nicht lediglich rechtlich vorteilhaft ist. Die Verfahren der Ergänzungspflegschaft sowie der häufig kumulativ einzuholenden gerichtlichen Genehmigung sind oft langwierig und mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet.

Eine Untersuchung der bestehenden Beschränkungen der elterlichen Vertretungsmacht zeigt, dass diese jedenfalls bei Schenkungen weder im Interesse eines ausreichenden Minderjährigenschutzes erforderlich noch vor dem Hintergrund der elterlichen Sorge angemessen sind.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 17
I. Thema 17
II. Gang der Untersuchung 20
A. Vertretungsverbot bei Insichgeschäften, § 181 BGB 21
I. Eltern-Kind-Schenkungen als Rechtsgeschäfte mit potentiellem Interessenkonflikt 21
1. Rechtsnatur der Schenkung 21
2. Tatbestand der Schenkung 22
a) Zuwendung 22
b) Bereicherung 25
aa) Bereicherung trotz Widerrufsvorbehalt? 25
bb) Der freie Widerrufsvorbehalt bei der Schenkung von Gesellschaftsanteilen 28
(1) Zulässigkeit freier Hinauskündigungsklauseln im Gesellschaftsrecht 28
(2) Auswirkungen auf das Schenkungsrecht? 29
(3) Inhaltskontrolle des Widerrufsvorbehalts 32
(a) Schenkung 33
(b) Treuhand 33
(c) Kapitalistische Gesellschaftsbeteiligungen 34
(d) „Gesellschafter auf Probe“ 34
(e) Widerrufsvorbehalt gegen Abfindungsklausel 35
(f) Eltern-Kind-Schenkungen 36
(4) Ausübungskontrolle des Widerrufs 36
cc) Forderungsschenkung 38
c) Unentgeltlichkeit 39
aa) Subjektive Einigung über objektive Unentgeltlichkeit 39
bb) Wesen der Unentgeltlichkeit 40
cc) Unentgeltlichkeit bei Grundstücksübertragungen 41
dd) Unentgeltlichkeit bei Schenkungenauf dem Gebiet des Gesellschaftsrechts 43
3. Das Konfliktpotential der verschiedenen Schenkungsarten 44
a) Reine (altruistische) Schenkungen 44
b) Schenkung unter Auflage 45
c) Zweck- bzw. Wunschschenkung 46
d) Gemischte Schenkungen 46
e) Zusammenfassung 47
4. Verwandte rechtsgeschäftliche Erscheinungsformen 47
a) Vorweggenommene Erbfolge 48
b) Unbenannte Zuwendungen 50
c) Ausstattung 53
aa) Begriff der Ausstattung 53
bb) Die Ausstattung als Instrument der vorweggenommenen Erbfolge 54
cc) Eltern- und Kindesinteressen 57
5. Ergebnis 57
II. Das Vertretungsverbot des § 181 BGB für Eltern bei Schenkungen an ihre Kinder 58
1. Der Schutz vor Interessenkonflikten und das Verbot von Insichgeschäften 59
a) Der Begriff des Insichgeschäfts 59
aa) Formelle Bestimmung 59
bb) Die Unterfälle des Selbstkontrahierens und der Mehrvertretung 60
cc) Die Untervertretung 62
dd) Versuche einer materiellen Deutung des Insichgeschäfts 62
b) Der Interessenkonflikt 64
aa) Arten von Interessenkonflikten 64
bb) Intensität von Interessenkonflikten 64
cc) Interessenkonflikte bei Eltern-Kind-Schenkungen 64
c) Die Handhabung des § 181 BGBdurch die Rechtsprechung 65
d) Die Haltung der Literatur 68
aa) Betonung der Rechtssicherheit 68
bb) Abstellen auf einen konkreten Interessenkonflikt 69
cc) Vermittelnde Ansicht 71
2. Die Auslegung des Tatbestands des § 181 BGB 72
a) Wortsinn 72
aa) Rechtsgeschäfte „mit sich“ 73
bb) Stellvertretung 74
cc) „mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten“ 74
b) Gesetzessystematik 74
c) Entstehungsgeschichte 75
d) Normzweck 78
aa) Schutz des Vertretenen 78
bb) Schutz der Rechtssicherheit 80
cc) Verhältnis der beiden Normziele 81
e) Ergebnis zur Auslegung des § 181 BGB 81
3. Die gesetzlichen Ausnahmetatbestände und ihre Relevanz für Eltern-Kind-Schenkungen 82
a) Gestattung 82
aa) Gesetzliche Gestattung 83
bb) Rechtsgeschäftliche Gestattung 84
cc) Gestattung aufgrund Verkehrssitte 84
dd) Möglichkeit einer gerichtlichen Gestattung 84
(1) Ablehnende Haltung von Rspr. und Teilen der Literatur 85
(2) Die Befürworter einer gerichtlichen Gestattung 86
(3) Eigene Stellungnahme 88
b) Die ausschließliche Erfüllung einer Verbindlichkeit 88
aa) Elterliche Unterhaltspflicht als Verbindlichkeit 89
bb) Eltern-Kind-Schenkung als wirksames Kausalgeschäft 90
(1) Separate Betrachtung von § 107 BGB und § 181 BGB letzt. Hs. 90
(2) Gesamtbetrachtung und teleologische Reduktion des § 181 BGB letzt. Hs. 91
4. Die teleologische Reduktion des § 181 BGB 94
a) Zulässigkeit einer teleologischen Reduktion 94
aa) Die Rechtssicherheit als Hürde 94
bb) Konkrete Anforderungen an die Rechtssicherheit bei Eltern-Kind-Geschäften 96
(1) Die am Rechtsgeschäft unmittelbar Beteiligten 96
(2) Mittelbar betroffene Dritte 97
(3) Allgemeinheit 98
b) Die Ausnahme lediglich rechtlich vorteilhafter Geschäfte i. S.v. § 107 BGB 99
aa) Schenkungen und rechtlich vorteilhafte Rechtsgeschäfte 100
bb) Vergleich der Schutzzwecke von § 181 BGB und § 107 BGB 101
cc) Die Bestimmbarkeit des lediglich rechtlichen Vorteils 103
(1) Die Bedeutung des § 107 BGB 104
(2) Der Begriff des lediglich rechtlichen Vorteils 104
(a) Formale Bestimmung des lediglich rechtlichen Vorteils 105
(b) Wertende Betrachtungsweise zum lediglich rechtlichen Vorteil 107
(aa) Typisierend wirtschaftliche Betrachtungsweise 107
(bb) Sorgerechtliche Betrachtungsweise 110
(3) Die BGH-Rechtsprechung zum Vorliegen eines lediglich rechtlichen Nachteils 112
(a) Die Entscheidung des BGH vom 25. 11. 2004 113
(aa) Einzelne Rechtsfragen 113
(bb) Allgemeine Aussagen zum lediglich rechtlichen Vorteil 115
(b) Ergänzungen durch die Entscheidung des BGH vom 3. 2. 2005 118
(c) Anwendung der allgemeinen Grundsätze auf andere Streitfragen 120
(aa) Schenkungssteuer 120
(bb) Anlieger- und Erschließungsbeiträge 121
(cc) Öffentlich-rechtliche Polizeipflichten 122
(dd) Privatrechtliche Pflichten 123
(4) Stellungnahme: Die Bestimmung des lediglich rechtlichen Nachteils bei Eltern-Kind-Geschäften 124
dd) Die Ausnahme relativ rechtlich nachteiliger Geschäfte 127
c) Die Ausnahme liberaler Schenkungen 128
aa) Die überschießende Tendenz des Verbots von Insichgeschäften bei Schenkungen 128
bb) Vereinbarkeit mit dem Telos des § 181 BGB 129
(1) Schutz des Vertretenen 129
(2) Schutz der Rechtssicherheit 131
cc) Die Anforderungen des Minderjährigenschutzes 131
(1) Der Schutz vor rechtlichen Nachteileni. S.v. § 107 BGB 131
(2) Der Schutz vor Überschuldung nach § 1629a BGB 132
(a) Verfassungsrechtlicher Hintergrund des MHbeG 133
(b) Allgemeine Haftungsbeschränkung für Minderjährige 134
(c) Umfang und Ausgestaltung des Schutzes 135
(d) Haftungsbeschränkung bei öffentlich-rechtlichen Verbindlichkeiten? 136
(3) Der Schutz vor Verarmungwegen elterlicher Misswirtschaft 139
dd) Grundprinzipien des Eltern-Kind-Verhältnisses 141
(1) Grundzüge der elterlichen Sorge 141
(a) Die geschichtliche Entwicklung der elterlichen Sorge 141
(b) Die Rechtsnatur der elterlichen Sorge 145
(c) Der Einfluss des Kindeswohls 146
(d) Pflichtbindung und Handlungsmacht 149
(2) Verfassungsrechtliche Vorgabenzur elterlichen Sorge 150
(a) Elternrecht 150
(b) Staatliches Wächteramt 152
B. Die Ergänzungspflegschaft 154
I. Die Rolle des Ergänzungspflegers bei Eltern-Kind-Geschäften 154
1. Die Funktion des Ergänzungspflegers im Rahmen des Sorgerechts 155
2. Die Voraussetzungen der Pflegerbestellung bei Eltern-Kind-Geschäften 155
a) Rechtliche Verhinderung des Sorgerechtsinhabers 156
b) Verhinderung eines oder beider Elternteile? 156
c) Besonderes Bedürfnis 158
3. Die rechtliche Stellung des Ergänzungspflegers 160
a) Handlungsmacht 160
aa) Wirkungskreis 161
bb) Genehmigungspflichtige Rechtsgeschäfte 161
b) Verhältnis zur elterlichen Sorge 163
aa) Partielle Verdrängung der elterlichen Sorge 163
bb) Die Behandlung von Meinungsverschiedenheiten 164
c) Pflichten des Ergänzungspflegers 164
II. Verfahren der Pflegerbestellung 167
1. Anzeigepflicht, § 1909 Abs. 2 BGB 168
2. Zuständiges Gericht 169
a) Anordnung der Pflegschaft 169
aa) § 1693 BGB 169
bb) § 1697 BGB 171
b) Auswahl des Pflegers 173
c) Bestellung des Pflegers 173
3. Personalentscheidung 173
4. Rechtsschutz im Rahmen der Ergänzungspflegschaft 176
a) Rechtsbehelf gegen die Auswahl des Ergänzungspflegers 177
b) Reaktionsmöglichkeit gegen die Entscheidung des Ergänzungspflegers 177
III. Erfordernis mehrerer Ergänzungspfleger? 179
1. Schenkung von Gesellschaftsanteilen an mehrere minderjährige Kinder 179
a) Kapitalgesellschaften 179
aa) Aktiengesellschaft 179
bb) GmbH 180
b) Personengesellschaften 180
aa) KG 181
bb) GbR 182
cc) Stille Gesellschaft 183
2. Stellungnahme 183
C. Die gerichtliche Genehmigung 185
I. Die Bedeutung der gerichtlichen Genehmigungbei Eltern-Kind-Geschäften 185
1. Funktion der gerichtlichen Genehmigung bei Eltern-Kind-Geschäften 186
2. Wesen der gerichtlichen Genehmigung 186
3. Die Genehmigungspflichtigkeit bei Eltern-Kind-Geschäften 187
a) Rechtsnatur der Katalogtatbestände der §§ 1821 f. BGB 187
b) Die Privilegierung der Eltern gem. § 1643 Abs. 1 BGB 188
c) Genehmigungspflichtige Grundstücksgeschäfte zwischen Eltern und Kindern 189
aa) Normzweck 189
bb) Maßstab der Genehmigungspflicht bei Grundstücksgeschäften 190
(1) Schenkung eines unbelasteten Grundstücks 191
(2) Schenkung eines mit Grundpfandrechten, Dienstbarkeiten, einem Vorkaufsrecht oder einer Vormerkung belasteten Grundstücks 192
(3) Schenkung eines mit einer Reallast belasteten Grundstücks 192
(4) Schenkung unter Belastungsvorbehalt 193
(5) Schenkung eines vermieteten Grundstücks 194
(6) Schenkung unter Rückforderungsvorbehalt 195
cc) Ergebnis 195
d) Genehmigungsvorbehalte bei der Übertragung von Erwerbsgeschäften und im Gesellschaftsrecht 196
aa) Normzweck 196
(1) § 1822 Nr. 3 BGB 196
(2) § 1822 Nr. 10 BGB 198
bb) Maßstab der Genehmigungspflicht im Gesellschaftsrecht 199
(1) § 1822 Nr. 3 BGB 199
(a) § 1822 Nr. 3 Var. 1 BGB 199
(aa) Die Beschränkung auf eine erwerbswirtschaftliche Tätigkeit 199
(bb) Das Merkmal der Entgeltlichkeit 203
(b) § 1822 Nr. 3 Var. 2 BGB 203
(aa) Werbende Gesellschaften 203
(bb) Das Merkmal des Abschlusses eines Gesellschaftsvertrags 204
(2) § 1822 Nr. 10 BGB 206
(a) Beschränkung auf die akzessorische Haftung 206
(b) Akzessorische Haftung im Gesellschaftsrecht 207
cc) Ergebnis 208
4. Die Genehmigungsfähigkeit von Eltern-Kind-Geschäften 208
a) Der Maßstab im Recht der elterlichen Sorge 209
aa) Die Regelung des § 1697a BGB 210
bb) Inhalt des Kindeswohls 211
cc) Kindeswohl als gerichtlicher Entscheidungsmaßstab 212
dd) Das Vorgehen nach Standards 213
ee) Interpretationsprärogative der Eltern bei der Bestimmung des Kindeswohls 214
b) Der Maßstab im Vormundschaftsrecht 215
c) Der Maßstab bei Eltern-Kind-Geschäften 217
II. Rechtsschutz im Verfahrender gerichtlichen Genehmigung 218
III. Die kumulative Beteiligungvon Ergänzungspfleger und Gericht 220
Zusammenfassung 222
Literaturverzeichnis 226
Sachwortverzeichnis 235