Menu Expand

Cite BOOK

Style

Hamel, R. (2009). Strafen als Sprechakt. Die Bedeutung der Strafe für das Opfer. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52991-9
Hamel, Roman. Strafen als Sprechakt: Die Bedeutung der Strafe für das Opfer. Duncker & Humblot, 2009. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52991-9
Hamel, R (2009): Strafen als Sprechakt: Die Bedeutung der Strafe für das Opfer, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52991-9

Format

Strafen als Sprechakt

Die Bedeutung der Strafe für das Opfer

Hamel, Roman

Schriften zum Strafrecht, Vol. 208

(2009)

Additional Information

Book Details

Pricing

Abstract

Welche Bedeutung hat das Strafrecht für das Opfer einer Straftat? Vom Individuum aus gesehen stellt sich das Strafrecht als Kommunikationsvorgang dar, durch welchen Botschaften bzw. Bedeutungen kommuniziert werden. Gegenstand der Untersuchung sind dabei zwei kommunikative Funktionen, die dem Strafrecht allgemein zugeschrieben werden: die Bestätigung der verletzten Norm und der Ausdruck sozialethischer Missbilligung.

Roman Hamel analysiert die Bedeutung dieser strafrechtlichen Kommunikationsakte mittels eines sprachtheoretischen Ansatzes, der so genannten Sprechakttheorie. Durch die Anwendung der Sprechakttheorie zeigt er den spezifischen Gehalt strafrechtlicher Kommunikation auf und setzt ihn in Beziehung zu der Bedeutung, die eine Straftat und die anschließenden Erfahrungen für das Opfer haben können. In die Untersuchung werden soziologische und psychologische Ansätze einbezogen. Aus der Bedeutungsanalyse ergeben sich praktische Implikationen hinsichtlich aktueller verfahrens- und materiellrechtlicher Entwicklungen.

Schließlich wird auch die im Täter-Opfer-Ausgleich herbeigeführte Kommunikation mittels der Sprechakttheorie untersucht und herausgearbeitet, warum der wesentliche Bedeutungsgehalt strafrechtlicher Kommunikation dort nicht erzeugt werden kann. Roman Hamel erörtert verschiedene aktuelle Probleme, die auf die kommunikativen Eigenschaften der Sprechakte im Täter-Opfer-Ausgleich zurückzuführen sind und entwickelt Kriterien, die bei der strafrechtlichen Bewertung des Ausgleichs maßgeblich sein sollten.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 13
I. Das Opfer im Strafrecht 13
II. Fragestellung 19
III. Gang der Untersuchung 20
Erstes Kapitel: Methodischer Ausgangspunkt 23
A. Die Stellung des Opfers aus Sicht der Theorie autopoietischer Systeme 23
B. Zeichen- und sprachtheoretischer Ansatz 27
C. Strafrecht als kommunikative Verwendung von Zeichen 34
D. Kommunikative Verwendung von Zeichen als sprachliche Handlung 38
Zweites Kapitel: Die Sprechakttheorie 42
A. Der Sprechakt nach Searle 42
I. Der Äußerungsakt 42
II. Der illokutionäre Akt 43
III. Der propositionale Gehalt und seine Abhängigkeit von der illokutionären Kraft 43
IV. Illokutionäre Verben als Indikator der illokutionären Kraft 45
V. Die Komponenten der illokutionären Kraft 47
1. Der illokutionäre Zweck als Ausgangspunkt einer Taxonomie 47
2. Weitere Komponenten der illokutionären Kraft 51
a) Die Aufrichtigkeitsbedingung 52
b) Weitere Ausprägungen der illokutionären Kraft 55
B. Wann gelingt ein Sprechakt, wann ist er erfüllt, wann erfolgreich? 56
I. Die Gelingensbedingungen 56
II. Die Erfüllungsbedingungen 57
III. Die Erfolgsbedingungen 59
IV. Eingeschränkte Korrelation von Sprechakttypen und intendierten perlokutionären Effekten 61
Drittes Kapitel: Sprechakte im Strafrecht 64
A. Das Urteil als Sprechakt 64
I. Wie institutionelle Tatsachen entstehe 64
II. Die Komponenten deklarativer Sprechakte 69
III. Die deklarative illokutionäre Kraft des Strafurteils 71
B. Normbestätigung und sozialethische Missbilligung als Sprechakte 73
I. Vorüberlegungen 74
1. Zur Anwendbarkeit der Sprechakttheorie auf „konkludente“ Sprechakte und tatsächliche Handlungen 74
2. Verhältnis von Bedeutung und Zweck der Strafe 78
3. Exkurs: Die gesellschaftliche Bedeutung von Urteil und Strafe und die neuere Systemtheorie Luhmanns 81
II. Normbestätigung und Missbilligung in der alltäglichen Kommunikation 82
1. Die Normbestätigung im Sinne der Alltagskommunikation 82
a) Der Normbegriff bei Luhmann 83
b) Bezug zu Searles Verständnis institutioneller Tats 87
c) Kontrafaktische Stabilisierung von Verhaltenserwartungen als Sprechak 88
2. Die Missbilligung im Sinne der Alltagskommunikation 92
a) Die alltägliche Missbilligung nach Strawson 92
b) Das Verhältnis der alltäglichen Missbilligung zur Normbestätigung 96
c) Die alltägliche Missbilligung als Sprechakt 99
aa) Expressive Elemente in der alltäglichen Missbilligung 99
bb) Alltägliche Missbilligung als direktiver Sprechakt 109
cc) Alltägliche Missbilligung als assertiver Sprechakt 111
III. Normbestätigung und Missbilligung als strafrechtliche Kommunikation 115
1. Normbestätigung durch das Strafrecht 115
a) Recht im Sinne der Normtheorie Luhmanns 116
b) Die normbestätigende Funktion der Strafe nach Jakobs 118
c) Normwiderspruch und Normbestätigung als Sprechakt 122
2. Die strafrechtliche Missbilligung 128
a) Der Bezug der Strafe zur Moral 129
b) Das Verhältnis der sozialethischen Missbilligung zur strafrechtlichen Normbestätigung 134
c) Sozialethische Missbilligung als Sprechakt 137
aa) Expressive Elemente in der strafrechtlichen Reaktion 137
bb) Urteil und Strafe als präventiv ausgerichteter, direktiver Sprechakt 142
cc) Das sozialethische Unwerturteil als Sprechakt 150
IV. Die Funktion der Übelszufügung 153
Viertes Kapitel: Strafrechtliche Sprechakte und das Opfer 166
A. Opfer und Psychotraumatologie 167
B. Sozialethische Missbilligung und strafrechtliche Normbestätigung aus der Perspektive des Opfers 176
I. Deklarative Sprechakte und die Rekonstruktion der sozialen Wirklichkeit 178
II. Das Opfer als Adressat des sozialethischen Unwerturteils 181
III. Das Opfer als Adressat der strafrechtlichen Normbestätigung 184
C. Implikationen für das materielle Strafrecht, die Strafzumessung und das Strafverfahrensrecht 188
I. Opfermitverantwortung als strafbarkeitseinschränkendes Kriterium 188
1. Einschränkungen auf der Voraussetzungsseite der Norm 188
2. Opfermitverantwortung als Strafmilderungsgrund 193
II. Strafverfahrensrecht 202
Fünftes Kapitel: Sprechakte im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs 207
A.Wiedergutmachung und Täter-Opfer-Ausgleich im deutschen Strafrecht 207
B. Der kommunikative Hintergrund des Täter-Opfer-Ausgleichs 211
C. Sprechakte im Täter-Opfer-Ausgleich 220
D. Implikationen für das Verhältnis des Strafrechts zum Täter-Opfer-Ausgleich 230
I. Geständnis als Voraussetzung für den Täter-Opfer-Ausgleich bei Gewalt- und Sexualstraftaten? 231
II. Die Bedeutung des Opferwillens im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleichs nach § 46a Nr. 1 StGB 236
III. Die Ausweitung des Anwendungsbereichs 247
1. Ausweitung der Diversion 247
2. Täter-Opfer-Ausgleich bei schweren Gewaltdelikten sowie Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 250
3. Täter-Opfer-Ausgleich bei Gewaltdelikten im sozialen Nahraum 254
Schluss 262
Literaturverzeichnis 264
Personen- und Sachverzeichnis 278