Moderne Staatswissenschaft
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Moderne Staatswissenschaft
Beiträge zu Leben und Werk Martin Draths
Editors: Henkel, Michael | Lembcke, Oliver W.
Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 156
(2010)
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Abstract
Martin Drath (1902 - 1976) gehört zu jenen Gelehrten, die an der intellektuellen Gründung der Bundesrepublik Deutschland mitgewirkt haben. Als politischer Professor ist er heute nahezu vergessen, als Verfassungsrichter dem Fachpublikum der Staatsrechtslehre noch ein Begriff. Die Autoren des Sammelbands setzen sich zum Ziel, Person und Werk Martin Draths in ihrem zeitgeschichtlichen Zusammenhang in den Blick zu nehmen, um an seinem Beispiel die Quellen darzustellen, aus denen die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft schöpfen konnte.Zunächst wird ein Blick auf den Lebensweg Draths geworfen. Im Kontext seiner durch den Gang der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts besonders geprägten Biographie ist sein Einsatz für eine demokratisch-sozialistische Gestaltung des westdeutschen Gemeinwesens von besonderem Interesse. Ein weiteres Themenfeld bezieht sich auf die staatspolitischen Konzepte Martin Draths, denen er in seiner Funktion als Verfassungsrichter eine gewisse politische Strahlkraft verleihen konnte. Hier steht auch die Frage nach dem Anteil Draths am Aufbau der Politikwissenschaft in Deutschland, der sich inhaltlich nicht zuletzt in der Ausarbeitung eines eigenständigen totalitarismustheoretischen Ansatzes manifestiert.Schließlich wird die Staatstheorie Martin Draths vor dem Hintergrund des Diskurses beleuchtet, der in der Zwischenkriegszeit um den Staat und seine Zukunft geführt wurde. Vor allem in kritischer Auseinandersetzung mit seinen Lehrern Hermann Heller und Rudolf Smend sowie mit seinem politischen Antipoden Carl Schmitt entwickelte Drath eine dezidiert sozialwissenschaftliche Staatslehre. Mit ihr bietet er ein Konzept des Staates an, das an eine moderne Gesellschaftstheorie anknüpft und dabei zugleich die bleibenden Resultate der Weimarer Debatte um Staat und Recht aufgreift. Gerade dieser Rückgriff ermöglicht es Draths Theorie, auch einen Zugang zur Praxis des modernen Rechtssprechungsstaates zu finden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Sebastian Lasch: Biographische Anmerkungen zu Martin Drath | 11 | ||
I. Lebensstationen Draths | 12 | ||
II. Drath in Jena | 16 | ||
III. Anwürfe gegen Drath | 21 | ||
Literatur | 25 | ||
Gerd Sälzer: Martin Drath: Ein Bericht über Lebensabschnitte mit vorwiegend hessischem Einschlag und über Draths Verhältnis zu Rudolf Smend | 29 | ||
I. Einleitung | 29 | ||
II. Biografische Annotationen | 31 | ||
1. Elternhaus und Ausbildung | 31 | ||
2. Berufstätigkeit als Verbandsjurist | 33 | ||
3. Assistent an der Berliner Juristischen Fakultät | 34 | ||
4. Dozent in Frankfurt | 35 | ||
5. Dienst in der Militärverwaltung | 37 | ||
6. Kriegsende und Neubeginn in Thüringen | 43 | ||
a) Berufstätigkeiten | 43 | ||
b) Politische Vorstellungen | 45 | ||
c) Familiäre Verhältnisse | 46 | ||
III. Hochschullehrer in Jena | 47 | ||
1. Verhandlungen mit der Fakultät | 47 | ||
2. Gutachten Smends | 49 | ||
3. Arrangement mit der Fakultät | 50 | ||
4. Verdächtigungen und Gerüchte um die Habilitation | 51 | ||
IV. Um eine Professur in Frankfurt am Main | 53 | ||
1. Die Initiative von Fritz Hoch | 53 | ||
a) Kontaktaufnahme und Briefwechsel mit Hoch | 53 | ||
b) Hochs Brief an Walter Kolb | 55 | ||
c) Bericht des Dekans an den Kurator | 56 | ||
d) Reaktion von Hermann Brill | 58 | ||
2. Das Vorhaben von Erwin Stein | 59 | ||
a) Inspiration | 59 | ||
b) Position des Fachreferenten | 61 | ||
c) Verfahrensgang | 63 | ||
d) Stellungnahme von Rudolf Smend | 65 | ||
e) Gedanken zur Stellungnahme | 66 | ||
f) Abschluß des Vorgangs | 69 | ||
g) Reaktion Draths | 71 | ||
V. Exkurs: Zur Entwicklung der Beziehungen zwischen Drath und Smend | 72 | ||
1. Die Zeit zwischen 1931 und 1945 | 72 | ||
2. Der Disput um das Gutachten Smends von 1947 | 75 | ||
3. Der Disput um Smends Bewertung der Berliner Juristischen Fakultät | 78 | ||
a) Draths Kritik am Verhalten der Fakultät und an Smend | 79 | ||
b) Die Kontroverse um die Berufungen von Heller und Schmitt | 81 | ||
4. Die Zeit zwischen 1962 und 1974 | 83 | ||
VI. Im Dienst des Landes Hessen | 85 | ||
1. Die Zeit „reift“ | 85 | ||
2. Der Streit zwischen Hilpert und Zinn | 87 | ||
3. Persönliche Angriffe auf Drath | 89 | ||
4. Arbeit im hessischen Landespersonalamt | 90 | ||
VII. Miszellen | 92 | ||
1. Professor in Berlin | 92 | ||
2. Abendroth-Nachfolge in Wilhelmshaven | 95 | ||
3. Richter am Bundesverfassungsgericht | 95 | ||
4. Berufung nach Darmstadt | 104 | ||
5. Politisches Engagement | 109 | ||
a) Brief zur Deutschlandfrage | 109 | ||
b) Tagespolitische Aktivitäten | 110 | ||
6. Ebracher Gespräche | 111 | ||
VIII. Ein wissenschaftliches Kolloquium zu Ehren Draths | 113 | ||
1. Teilnehmer, Thematik | 113 | ||
2. Laudatio | 115 | ||
3. Dankadresse Draths | 116 | ||
Quellen und Literatur | 118 | ||
Literatur | 119 | ||
Dirk van Laak: Staatsdenken in der frühen Bundesrepublik: Carl Schmitt und Martin Drath | 123 | ||
I. | 123 | ||
II. | 127 | ||
III. | 131 | ||
IV. | 134 | ||
Literatur | 134 | ||
Michael Henkel: Der Staat der Industriegesellschaft: Staatstheorie bei Martin Drath und Ernst Forsthoff | 139 | ||
I. Einleitung: Martin Drath und Ernst Forsthoff in der deutschen Staatsrechtslehre | 139 | ||
II. Industriegesellschaft und Staat | 141 | ||
1. Die Eigenart der Industriegesellschaft und das Verhältnis von Gesellschaft und Staat | 142 | ||
2. Industriegesellschaftlicher Staat und Gewaltenteilung | 144 | ||
3. Rechtsprechung im Staat der Industriegesellschaft | 148 | ||
III. Konvergenzen und Divergenzen: Der Begriff des Politischen | 153 | ||
IV. Der Staat der Industriegesellschaft – heute | 157 | ||
Literatur | 159 | ||
Klaus Roth: Martin Drath und die Perspektive des demokratischen Sozialismus in den 1950er und 1960er Jahren | 163 | ||
I. Draths Staatstheorie und die politische Lage in der Nachkriegszeit und in der frühen Bundesrepublik | 164 | ||
II. Draths Kritik am „real existierenden Sozialismus“ | 169 | ||
Literatur | 174 | ||
Martin Wieczorek: Martin Draths Rolle bei den Beratungen über das Godesberger Parteiprogramm der SPD | 177 | ||
I. Einleitung | 177 | ||
II. Martin Draths Rolle bei den Vorarbeiten zum Godesberger Parteiprogramm | 179 | ||
III. Drath im Unterausschuß „Verfassungspolitik“ | 181 | ||
1. „Zur Frage der wissenschaftlichen Gutachten“ | 183 | ||
2. Draths Anmerkungen zu Abendroths „Sozialem Rechtsstaat?“ | 184 | ||
3. Draths Referat „Grundrechte“ | 187 | ||
IV. Fazit | 191 | ||
Archivarische Quellen | 193 | ||
1. Archiv der sozialen Demokratie, Bonn | 193 | ||
2. Bundesarchiv, Bonn | 194 | ||
Literatur | 194 | ||
Hubertus Buchstein: Martin Draths Totalitarismustheorie in der Kontroverse | 197 | ||
I. Einleitung: Verwendungskontexte der Totalitarismustheorie | 197 | ||
II. Drath und das Berliner‚ Institut für Politische Wissenschaft‘ (IfPW) | 200 | ||
III. Martins Draths Neuformulierung der Totalitarismusth | 203 | ||
IV. Draths Konzeption in der Kritik | 209 | ||
V. Schluß: Draths Totalitarismustheorie heute | 218 | ||
Literatur | 220 | ||
Marcus Llanque: Die Transformation sozialer Wirklichkeit in Recht bei Georg Jellinek und ihr Einfluß auf Martin Draths Neukonzipierung der Staatslehre als Gesellschaftslehre | 223 | ||
I. Einleitung | 223 | ||
II. Jellinek und die „normative Kraft des Faktischen“ | 227 | ||
III. Draths eigener Beitrag zu einer sozialwissenschaftlichen Theorie des Rechts | 232 | ||
Literatur | 236 | ||
Christoph Müller: Das Staatsdenken von Martin Drathin den Traditionen der Weimarer Republik | 239 | ||
I. Persönliche Vorbemerkung | 239 | ||
II. Der Staat als Gegenstand der Sozialwissenschaft | 242 | ||
1. Staatsrecht und Staatssoziologie | 242 | ||
2. Das Wahlprüfungsrecht bei der Reichstagswahl | 242 | ||
3. Übergang zu soziologischen Fragestellungen | 243 | ||
4. Regierung und Grundrechte | 247 | ||
5. Traditionen der Weimarer Republik in den Zeiten des Grundgesetzes | 250 | ||
6. Die Gewaltenteilung im heutigen deutschen Staatsrecht | 253 | ||
III. Empirische Staatslehre und allgemeine juridische Staatslehre | 257 | ||
1. Allgemeine und positive Theorie von Staat und Recht | 257 | ||
2. Positives Recht (Satzungsrecht und Gewohnheitsrecht) und Rechtssoziologie | 261 | ||
3. Unterschied und Zusammenhang von juristischer „Geltung“ und sozialer „Wirksamkeit“ | 265 | ||
4. Außerrechtliche Normen, die weder Recht, noch Ethik, noch Sitte sind | 266 | ||
5. Rechtstatsachenforschung zur Volksrepräsentation | 270 | ||
6. Martin Drath und Rudolf Smend | 273 | ||
IV. Schlußbemerkung | 276 | ||
Literatur | 277 | ||
Oliver W. Lembcke und Michael Henkel: Draths „Aufhebung“ der Weimarer Staatslehre in einer modernen Staatswissenschaft | 281 | ||
I. Akademische Prägungen Draths | 281 | ||
II. Drath und der Rechtspositivismus, in Sonderheit die Reine Rechtslehre Kelsens | 283 | ||
III. Drath und die Integrationslehre Rudolf Smends | 287 | ||
IV. Drath und die Staatslehre Hermann Hellers | 291 | ||
V. Zur Eigenart der sozialwissenschaftlichen Staats- und Rechtslehre Drath | 297 | ||
Literatur | 302 | ||
Anhang | 307 | ||
Dokumente | 307 | ||
DOKUMENT 1 | 308 | ||
DOKUMENT 2 | 310 | ||
DOKUMENT 3 | 311 | ||
DOKUMENT 4 | 314 | ||
DOKUMENT 5 | 315 | ||
DOKUMENT 6 | 316 | ||
DOKUMENT 7 | 317 | ||
DOKUMENT 8 | 318 | ||
DOKUMENT 9 | 320 | ||
DOKUMENT 10 | 321 | ||
DOKUMENT 11 | 322 | ||
DOKUMENT 12 | 324 | ||
DOKUMENT 13 | 325 | ||
DOKUMENT 14 | 327 | ||
DOKUMENT 15 | 328 | ||
DOKUMENT 16 | 330 | ||
DOKUMENT 17 | 331 | ||
DOKUMENT 18 | 332 | ||
DOKUMENT 19 | 333 | ||
Verzeichnis der Schriften Martin Draths | 335 | ||
1. Selbständige Schriften | 335 | ||
2. Editionen | 335 | ||
3. Aufsätze und sonstige Beiträge | 336 | ||
4. Schriftensammlung | 339 |