Bewahrung des ökologischen Gleichgewichts durch Völker- und Europarecht
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Bewahrung des ökologischen Gleichgewichts durch Völker- und Europarecht
Editors: Giegerich, Thomas | Proelß, Alexander
Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Vol. 174
(2010)
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About The Author
Prof. Dr. Thomas Giegerich, LL.M. (University of Virginia), ist seit 2006 Professor für Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Völkerrecht und Europarecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Ko-Direktor des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht. Zuvor war er seit 2002 Professor an der Universität Bremen.Nach dem Studium in Mainz und Virginia (Fulbright-Stipendiat) wurde er 1991 in Mainz promoviert. Von 1990 bis 2002 war er als Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, unterbrochen durch eine zweijährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht. 2001 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg.Die Forschungsschwerpunkte Thomas Giegerichs liegen im Verhältnis von Europäischem und nationalem Verfassungsrecht, im völkerrechtlichen Menschenrechtsschutz, im Völkervertragsrecht und in der Verfassungsvergleichung.Alexander Proelß ist seit Oktober 2010 Universitätsprofessor für Öffentliches Recht, insbesondere Völkerrecht und Europarecht, und Direktor des Instituts für Umwelt- und Technikrecht der Universität Trier. Zuvor lehrte er als Co-Direktor des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht und Mitglied des Exzellenzclusters »Ozean der Zukunft« Öffentliches Recht mit dem Schwerpunkt Seerecht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Das internationale Umwelt- und Seerecht bildet einen seiner Forschungsschwerpunkte.Abstract
Eingedenk der epochalen Herausforderung des Klimawandels erscheint heute, 15 Jahre nach Abschluss der Rio-Konferenz, eine Bestandsaufnahme des auf normativer Ebene Vorhandenen mehr denn je geboten. Ohne eingehende Analyse des geltenden Rechts lassen sich Regelungslücken nicht mit hinreichender Sicherheit lokalisieren und Reformbedürfnisse nicht überzeugend begründen und umsetzen. Angesichts der Vielzahl existierender, sich teilweise sachlich überlagernder, dabei aber auf unterschiedlichen Ansätzen beruhender vertraglicher Instrumente zeigt das internationale Umweltrecht prototypische Symptome der als Gefahr für seine Geltungskraft und Kohärenz identifizierten Fragmentierung des Völkerrechts. Vor diesem Hintergrund bestellen die in vorliegendem Band versammelten Beiträge den dogmatisch-systematischen Boden für die erforderliche Diskussion der $agrand challenges$z der internationalen Umweltpolitik.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Alexander Proelß: Einführung | 7 | ||
Thilo Marauhn: Menschenrecht auf eine gesunde Umwelt – Trugbild oder Wirklichkeit? | 11 | ||
A. Der Diskurs über ein Menschenrecht auf eine gesunde Umwelt | 12 | ||
B. Der völkerrechtliche Schutz des Menschen und seiner Umwelt zwischen Interdependenz und Differenz | 16 | ||
C. Die ausnahmsweise Berücksichtigung individueller Interessen in umweltvölkerrechtlichen Verträgen: Partielle Individualisierung des Umweltschutzes? | 20 | ||
I. Die grundsätzlich zwischenstaatliche Verpflichtungsstruktur des Umweltvölkerrechts | 20 | ||
II. Die Begünstigung nichtstaatlicher Akteure | 23 | ||
III. Die Gewährleistung prozeduraler Rechte | 25 | ||
D. Die Umwelt als Schutzobjekt menschenrechtlicher Verträge: partielle Kollektivierung des Menschenrechtsschutzes? | 29 | ||
I. Das beredte Schweigen universeller Menschenrechtsinstrumente | 30 | ||
II. Der ausdrückliche Schutz der menschlichen Umwelt im regionalen Menschenrechtsschutz | 35 | ||
III. Die Berücksichtigung umweltspezifischer Belange bei der Auslegung und Anwendung regionaler Menschenrechtsverträge | 38 | ||
E. Sinnhaftigkeit menschenrechtlichen Umweltschutzes | 42 | ||
I. „Agenda setting“ durch Individualrechte | 43 | ||
II. Die Reduzierung des umweltvölkerrechtlichen Vollzugsdefizits durch Individualrechte | 44 | ||
III. Eine ungewöhnliche Perspektive: die Inuit und der Klimawandel | 45 | ||
IV. Der Spatz in der Hand: die umweltspezifische Anwendung und Auslegung menschenrechtlicher Instrumente | 46 | ||
Gerd Winter: Die institutionelle und instrumentelle Entstaatlichung im Klimaschutzregime: Gestalt, Problemlösungskapazität und Rechtsstaatlichkeit | 49 | ||
A. Einleitung | 49 | ||
B. Das Klimaschutzregime | 50 | ||
I. Kontingentierung von Emissionsmengen | 50 | ||
II. Flexible Mechanismen | 53 | ||
1. Emissionshandel | 54 | ||
2. Gemeinsame Projektumsetzung (joint implementation – JI) | 55 | ||
3. Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (clean development mechanism – CDM) | 57 | ||
III. Charakterisierung des Regimes | 58 | ||
1. Die Bedeutung der völkerrechtlichen Ebene | 58 | ||
2. Die Bedeutung der flexiblen Instrumente | 62 | ||
3. Untersuchungsprogramm | 63 | ||
C. Auswirkungen und ihre Erklärung | 63 | ||
I. Auswirkungen | 63 | ||
II. Erklärung | 70 | ||
1. Allgemeines | 70 | ||
2. Unzutreffende Prämisse | 71 | ||
3. Kontraproduktive Effekte | 73 | ||
4. Nachteilige Seiteneffekte | 75 | ||
5. Transaktionskosten | 76 | ||
6. Zusammenfassung | 77 | ||
7. Reform | 77 | ||
D. Rechtsstaatlichkeit | 79 | ||
I. Demokratische Legitimation | 79 | ||
II. Beachtung von Grundwerten | 81 | ||
1. Eigentum und Unternehmensfreiheit | 81 | ||
2. Allgemeiner Gleichheitssatz | 83 | ||
3. Schutzpflichten | 84 | ||
4. Zusammenfassung | 86 | ||
E. Ergebnis | 86 | ||
Rudolf Dolzer / Charlotte Kreuter-Kirchhof: Das Umweltvölkerrecht als Wegweiser neuer Entwicklungen des allgemeinen Völkerrechts? | 91 | ||
A. Langfristigkeit und Internationalität als Kennzeichen des Umweltvölkerrechts | 95 | ||
I. Nachhaltige Umweltschutzregime | 96 | ||
II. Globale völkerrechtliche Umweltschutzregime | 97 | ||
B. Übertragbarkeit auf andere völkerrechtliche Fragestellungen | 98 | ||
C. Antworten des Umweltvölkerrechts und ihre Übertragbarkeit auf das allgemeine Völkerrecht | 102 | ||
I. Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung | 102 | ||
II. Der Vorsorgegrundsatz | 105 | ||
III. Gemeinsame Anliegen der Menschheit im Umweltvölkerrecht | 107 | ||
IV. Das Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten | 108 | ||
V. Institutionelle Entwicklungen im Umweltvölkerrecht | 111 | ||
1. Die Globale Umweltfazilität (GEF) | 111 | ||
2. Die Kyoto-Mechanismen | 113 | ||
D. Schlussfolgerung | 116 | ||
Henrik Horn / Petros C. Mavroidis: Trade, Environmental Policies and the Role of Jurisdiction in the WTO | 119 | ||
A. Introduction | 119 | ||
B. Tariff Distinctions Based on Environmental Impact | 123 | ||
I. Unilateral Tariff Distinctions Based on Environmental Impact | 123 | ||
1. The Right to Challenge Tariff Classifications under the WTO | 124 | ||
2. The MFN Clause | 126 | ||
a) The Barebones of the MFN Clause | 126 | ||
b) The Meaning of “Like” | 127 | ||
c) The Meaning of “Unconditionally” | 128 | ||
3. The General Exceptions (Art. XX GATT) | 130 | ||
4. A GATT Panel’s Likely Response | 132 | ||
5. The Default Rules | 134 | ||
II. Multilaterally Agreed Tariff Distinctions Based on Environmental Impact | 135 | ||
1. A GATT Panel’s Likely Response | 135 | ||
2. The Default Rules | 135 | ||
C. Domestic EP Distinctions Absent Any Transboundary Externality | 136 | ||
I. A GATT Panel’s Likely Response | 136 | ||
II. The Default Rules | 137 | ||
D. Domestic EP Distinctions Based on Transboundary Pecuniary Externalities | 137 | ||
I. Art. III GATT | 137 | ||
II. A GATT Panel’s Likely Response | 139 | ||
1. First Line of Defense: A Restores Equality of Competitive Conditions | 139 | ||
2. Second Line of Defense: A Counteracts B’s Subsidization through Lax Environmental Standards | 141 | ||
3. Third Line of Defense: Art. XX GATT Exception | 142 | ||
4. Fourth Line of Defense: NVC (Non-Violation Complaint) | 143 | ||
III. The Default Rules | 144 | ||
E. Domestic EP Distinctions Based on Physical Transboundary Externalities | 144 | ||
I. Domestic EP Introduced Prior to Negotiations and Maintained Thereafter | 144 | ||
1. A GATT Panel’s Likely Response | 145 | ||
2. The Default Rules | 145 | ||
II. Domestic EP Introduced after Negotiations | 146 | ||
1. A GATT Panel’s Likely Response | 146 | ||
2. The Default Rules | 146 | ||
III. Domestic EP Introduced before Negotiations, but Abandoned Thereafter | 146 | ||
Peter-Tobias Stoll: Gerechte Nutzung genetischer Ressourcen zwischen Bewahrung der Artenvielfalt, Schutz indigenen Wissens und Wirtschaftsfreiheit | 159 | ||
A. Einleitung | 159 | ||
B. Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) und seine Regelungen über den Zugang zu genetischen Ressourcen und die faire und gerechte Teilung der daraus erwachsenen Vorteile | 160 | ||
C. Der Hintergrund: Kontroversen um Rechte an genetischen Ressourcen und an Ergebnissen der Biotechnologie | 162 | ||
D. Rechtliche Formen der Nutzung genetischer Ressourcen unter Vorteilsteilhabe und ihre Durchsetzung | 165 | ||
E. Bestandsaufnahme und weitere Entwicklung | 169 | ||
I. Konzeptionelle Defizite | 169 | ||
II. Der Soft-Law-Ansatz: Die Bonner Richtlinien | 170 | ||
III. Die Schaffung eines „International Regime“ | 171 | ||
F. Ausblick | 172 | ||
Astrid Epiney: Abfalltourismus aus rechtlicher Sicht – ausgewählte europarechtliche Aspekte | 173 | ||
A. Einleitung | 173 | ||
B. Zur Frage der Rechtsgrundlage | 175 | ||
C. Die Verordnung 1013 / 2006 – ein Überblick | 181 | ||
I. Allgemeine Bestimmungen | 182 | ||
II. Abfallverbringung zwischen EU-Mitgliedstaaten | 183 | ||
1. Zur Anwendbarkeit und zum Ablauf des Notifizierungsverfahrens | 183 | ||
2. Die Einwendungstatbestände | 184 | ||
a) Abfälle zur Beseitigung | 185 | ||
b) Abfälle zur Verwertung | 186 | ||
III. Abfallverbringung zwischen EU-Mitgliedstaaten und Drittstaaten | 186 | ||
IV. Abfallverbringung innerhalb eines Mitgliedstaates | 187 | ||
V. Zur Primärrechtskonformität der VO 1013 / 2006 | 187 | ||
D. Ausgewählte Probleme des Abfallverbringungsrechts | 189 | ||
I. Zur Abgrenzung zwischen Verwertung und Beseitigung | 189 | ||
1. Zur Bedeutung der Verfahrenslisten | 190 | ||
2. Zur Abgrenzung von Verwertung und Beseitigung | 191 | ||
3. Zur Neufassung der Abfallrahmenrichtlinie | 196 | ||
II. Zu den nationalen Alleingängen | 197 | ||
1. Zu den tatbestandlichen Voraussetzungen des Art. 176 EGV | 197 | ||
2. Zur Tragweite des Art. 176 EGV im Zusammenhang mit der VO 1013 / 2006 | 202 | ||
a) Erweiterung der Abfalllisten | 203 | ||
b) Weitere qualitative oder prozedurale Erfordernisse | 203 | ||
c) Numerus clausus der behördlichen Entscheidungen nach Art. 9 ff.? | 204 | ||
d) Verstärkte Schutzmaßnahmen bei der Verbringung von und nach Drittstaaten | 210 | ||
E. Schluss | 210 | ||
Ulrich Beyerlin: Wege zur Verbesserung der Nord-Süd-Kooperation in globalen Umweltfragen | 213 | ||
A. Einführung | 213 | ||
B. Die Genese der Nord-Süd-Beziehungen | 216 | ||
C. Klimawandel und Schwund der biologischen Vielfalt aus nördlicher und südlicher Perspektive | 223 | ||
D. Konzeptionelle Ansätze zur Umweltschutzkooperation zwischen Nord und Süd | 226 | ||
I. Nachhaltige Entwicklung | 227 | ||
II. Gemeinsame, aber differenzierte Verantwortlichkeiten | 228 | ||
III. Verfahrensgerechtigkeit | 231 | ||
IV. Verteilungsgerechtigkeit | 233 | ||
E. Schlussfolgerung | 235 | ||
Kari Hakapää: Protection of the Marine Environment in the Light of New Uses and Old Dangers | 237 | ||
A. Past | 237 | ||
B. Present | 242 | ||
C. Future | 248 | ||
D. Conclusion | 252 | ||
Autorenverzeichnis | 255 |