Wegbereiter der Emanzipation?
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Wegbereiter der Emanzipation?
Studien zur Judenpolitik des »Aufgeklärten Absolutismus« in Preußen (1763 - 1812)
Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Vol. 39
(2010)
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Tobias Schenk studierte Neuere und Neueste Geschichte, Mittlere Geschichte und Politikwissenschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und promovierte mit einer Studie über friderizianische Judenpolitik. 2006/07 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission für Westfalen tätig und absolvierte anschließend ein zweijähriges Referendariat im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Seit 2009 arbeitet er für die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen an der Erschließung der Akten des kaiserlichen Reichshofrats im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien.Abstract
Während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mehrten sich die Anzeichen für einen grundlegenden Wandel im Verhältnis zwischen christlicher Mehrheitsgesellschaft und jüdischer Minderheit. Diese vielbeachtete Entwicklung verdichtete sich in der preußischen Hauptstadt Berlin im Kreis um den jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn und den Beamten Christian Wilhelm von Dohm.Zu gleicher Zeit jedoch strebte der von antijüdischen Ressentiments beherrschte preußische König Friedrich II. eine Reduzierung der Judenschaft auf wenige, möglichst finanzkräftige Familien an. Welche sozialen und demographischen Wirkungen diese über Jahrzehnte hinweg betriebene Politik auf die davon betroffenen Juden zwischen Kleve und Königsberg entfaltete, untersucht Tobias Schenk in der vorliegenden Studie erstmals auf breiter empirischer Grundlage.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Tabellen- und Abbildungsverzeichnis | 11 | ||
I. Verzeichnis der Tabellen im Text | 11 | ||
II. Abbildungsnachweis | 12 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
A. Einleitung | 15 | ||
I. Juden im friderizianischen Preußen – eine Erfolgsgeschichte? | 15 | ||
II. Zum Untersuchungsgegenstand | 27 | ||
III. Quellenlage und Forschungsstand | 51 | ||
IV. Von Münzen und Maßen | 62 | ||
B. Zur brandenburgisch-preußischen Judenpolitik von 1671 bis 1740 | 66 | ||
I. Der Beginn „absolutistischer“ Judenpolitik in Brandenburg-Preußen: Die erneute Aufnahme von Juden in Brandenburg im Jahre 1671 | 66 | ||
II. Grundzüge der rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der jüdischen Minderheit bis zur Thronbesteigung Friedrichs II. im Jahre 1740 | 71 | ||
C. Zur Judenpolitik Friedrichs des Großen von 1740 bis 1763 | 78 | ||
I. Zur Rolle der Juden im Denken Friedrichs des Großen. Einführende Bemerkungen | 78 | ||
II. Entwicklungen in der Judenpolitik unter besonderer Berücksichtigung des Generalreglements von 1750 | 82 | ||
III. Zum Einfluß des Siebenjährigen Krieges auf die Judenpolitik | 96 | ||
D. Die zweiten Kinder und ihr jährlicher Manufakturwarenexport von 1763 bis um 1800 | 103 | ||
I. Die Verhandlungen um eine Rückgewinnung des Rechts zur Ansetzung des zweiten Kindes 1763–1765 | 103 | ||
II. Das Generalfiskalat als judenrechtliche Kontrollinstanz | 126 | ||
III. Zu den Modalitäten des Manufakturwarenexports | 130 | ||
IV. Probleme aus dem Alltag | 141 | ||
V. Sanktionsmaßnahmen bei Nichterfüllung der Exportauflagen | 163 | ||
VI. Zum Fortdauern der Exportauflagen bis zur Jahrhundertwende | 168 | ||
VII. Der Niedergang des Manasse Jacob aus Bernau | 175 | ||
E. Die Templiner Strumpf- und Mützenmanufaktur. Teil 1 (1765–1786) | 182 | ||
I. Von der Gründung durch die Kurmärkische Kammer bis zur Übernahme durch die Judenschaft (1765–1769) | 182 | ||
II. Der Übernahmevertrag vom 12. Januar 1769 und die Finanzierung der Templiner Manufaktur durch die Judenschaft | 202 | ||
III. Auf der Suche nach einem Entrepreneur: Johann Heinrich Düntz oder Abraham Jacob Eschwege? | 210 | ||
IV. Grundzüge der Templiner Arbeits- und Betriebsorganisation | 214 | ||
V. Die Manufaktur unter der Direktion von Abraham Jacob Eschwege zur Zeit Friedrichs des Großen | 219 | ||
VI. „... da soll ihnen freystehen, sich allda anzusetzen“? Angestrebte Niederlassungsbeschränkungen und die Haltung einzelner Magistrate | 240 | ||
F. Zur Porzellanherstellung in Preußen und ihren Problemen | 250 | ||
I. Die Geschichte der Porzellanherstellung in Preußen bis zur Gründung der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM) im Jahre 1763 | 250 | ||
II. Zur fiskalischen Funktion der KPM | 253 | ||
III. Probleme des „auswärtigen Debits“ bis zur Einführung des Exportzwangs für die Lotteriepächter und die Judenschaft im Jahre 1769 | 255 | ||
G. Der Porcellaineexportationszwang. Teil 1 (1769–1779) | 260 | ||
I. Einführung und erste „Ausführungsbestimmungen“ | 260 | ||
1. Das Kabinettsdekret vom 21. März 1769 | 260 | ||
2. Die Bestimmung von Exportsortimenten | 262 | ||
3. Die Einrichtung der Manufakturquittungen und Zollatteste | 266 | ||
II. Die Umsetzung des Exportzwangs – Einzelbeispiele aus den ersten Jahren | 274 | ||
1. Vorbemerkung | 274 | ||
2. Textilfabrikant Berend Hirsch aus Potsdam | 275 | ||
3. Seidenhändler Seligmann Joseph aus Königsberg/Pr. | 284 | ||
III. Erneuter Rechtsbruch: Der Exportzwang bei der Ansetzung erster und zweiter Kinder | 292 | ||
IV. „... allermaßen dieses gar nicht als eine Abgabe oder Beschwerde anzusehen ist“. Der Porzellanexport bei der Vergabe von Konzessionen zum Hausbesitz | 305 | ||
V. Die Ausnahmeregelung für die ostfriesische Judenschaft | 325 | ||
VI. Zur Lage der Generalprivilegierten | 329 | ||
VII. Der Porzellanexport bei der Approbation von Gemeindebedienten | 337 | ||
VIII. Porzellanexporte durch jüdische Gemeinden | 345 | ||
1. Vorbemerkung | 345 | ||
2. Der Erwerb Westpreußens und die Judenschaft in den Danziger Vorstädten | 346 | ||
3. Potsdam | 354 | ||
4. Frankfurt an der Oder | 357 | ||
5. Brandenburg an der Havel | 362 | ||
IX. Zur Organisation von Zwangsexporten einer Luxusware: Kommissionäre und Käufer von „Judenporzellan“ | 362 | ||
X. Die Haltung der KPM-Direktion sowie der Kabinettsräte Galster und Stelter zu den sinkenden Einnahmen durch den Exportzwang | 374 | ||
XI. Zwischenergebnis | 382 | ||
H. Der Porcellaineexportationszwang. Teil 2 (1779–1786) | 384 | ||
I. Bürgerliche Verbesserung der Juden? Skizze einer Debatte | 384 | ||
II. Ein Münchner Todesfall und seine Folgen. Die fiskalische Revision des Exportzwangs im Jahre 1779 | 388 | ||
III. Vertreibung zweier Sündenböcke? Jacob Salomon Friedländer und Simon Samuel Aaron | 397 | ||
IV. Zur Konzessionsvergabe nach 1779 | 404 | ||
V. Die Wiedereinführung des Exportzwangs in Ostfriesland | 413 | ||
VI. Christliche Kolonisten – der Provinz viel zuträglicher als eine Porcellaine-Exportation? Der Porzellanexportzwang im Netzedistrikt | 426 | ||
VII. Porcellainefreyheit in Preußen. Dispensationen auf königlichen Befehl nach 1779 | 434 | ||
VIII. Generalfiskal d’Anières, KPM-Direktor Grieninger und ihr Feldzug gegen die Porcellainerestanten (1779 –1786) | 444 | ||
1. Die Einrichtung der Kommission d’Anières-Grieninger und ihre erste Tätigkeit | 444 | ||
2. Der Beginn der Exekutionen | 451 | ||
3. Die Armenliste und die Hypothekenscheine | 461 | ||
4. Der Entzug der Schutzbriefe | 466 | ||
IX. Judenporzellan und Retablissement. Zu den Auswirkungen des Exportzwangs auf das ländliche Wirtschaftsgefüge. Beispiele aus Westpreußen und Pommern | 480 | ||
X. Zwischenergebnis | 490 | ||
I. Ein neuer König in Preußen. Friedrich Wilhelm II. und die gescheiterte Reform des Judenwesens | 497 | ||
J. Aufhebung und Nachleben des Porcellaineexportationszwangs | 514 | ||
I. Eine „verhältnismäßigere“ Einrichtung des Exportzwangs? Friedrich Wilhelm II. und das Judenporzellan bis zum Frühjahr 1787 | 514 | ||
II. Die Einrichtung der KPM-Kommission unter Friedrich Anton von Heinitz im April 1787 | 520 | ||
III. Die Verhandlungen zwischen Heinitz und den jüdischen Oberlandesältesten und Generaldeputierten bis zur Aufhebung des Exportzwangs im Februar 1788 | 527 | ||
IV. Zur „Abwicklung“ des Abnahmezwangs: Die Rückgabe eingezogener Konzessionen und der Hypothekenscheine | 540 | ||
V. Die Aufbringung der Ablösesumme von 40.000 Rt. und die dadurch hervorgerufenen Spannungen innerhalb der Judenschaft | 547 | ||
VI. Die Verwendung der Ablösesumme durch die Porzellanmanufaktur und das Kabinett | 559 | ||
K. Die Templiner Strumpf- und Mützenmanufaktur. Teil 2 (1786–1812) | 562 | ||
I. Die gescheiterte Initiative David Friedländers (1792–1794) | 562 | ||
II. Die Auseinandersetzungen zwischen den Berliner Ältesten und der Klevischen Landjudenschaft (1798–1803) | 567 | ||
III. Von Abraham Jacob Eschwege zu Christian Friedrich Dünz (1801–1806) | 579 | ||
IV. Am Ende war Napoleon (1806–1812) | 610 | ||
L. Fazit | 625 | ||
M. Anhang: Dokumente | 646 | ||
1. Vertrag zwischen der Kurmärkischen Kriegs- und Domainenkammer und den Ältesten der Judenschaft über die Übernahme der Strumpf- und Mützenmanufaktur zu Templin vom 27. Dezember 1768 | 646 | ||
2. Zweiter Vertrag zwischen den Oberlandesältesten der Judenschaft und Abraham Jacob Eschwege über den Betrieb der Templiner Manufaktur vom 25.August 1782 | 652 | ||
3. Supplik David Friedländers um Entbindung der Judenschaft vom weiteren Betrieb der Templiner Manufaktur vom 7. März 1794 | 654 | ||
4. Entwurf eines Vertrages zwischen dem Manufaktur- und Kommerzienkollegium und Christian Friedrich Düntz wegen Übernahme der Templiner Manufaktur vom 26. September 1802 | 655 | ||
5. Formular für das erste Schreiben der Porzellankommission, mit dem sich diese 1779 über Magistrate und Fiskalate an die Porcellainerestanten wandte | 658 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 660 | ||
I. Verzeichnis ungedruckter Quellen | 660 | ||
II. Literaturverzeichnis | 663 | ||
Quellen | 663 | ||
Literatur | 671 | ||
Personenregister | 729 | ||
Ortsregister | 743 | ||
Sachregister | 752 |