Kritik des Common Sense
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Kritik des Common Sense
Gesunder Menschenverstand, reflektierende Urteilskraft und Gemeinsinn – der Sensus communis bei Kant
Erfahrung und Denken, Vol. 100
(2010)
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Robert Nehring studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin Philosophie und Neuere deutsche Literatur. 2009 wurde er für seine umfassende Arbeit über den gesunden Menschenverstand promoviert. Aktuell ist er als Verleger und Chefredakteur in Berlin tätig. 2015 sind zahlreiche Artikel von ihm im »Kant-Lexikon in drei Bänden« erschienen.Abstract
Die Beziehung zwischen Common Sense und Wissenschaft ist von gegenseitigen Vorurteilen geprägt, dabei sind beide in hohem Maße aufeinander angewiesen. Robert Nehring untersucht Nutzen und Nachteil des Common Sense für die Wissenschaft und insbesondere für die Philosophie. Bedeutung und Funktion des vielschichtigen Bedeutungskomplexes ›Common Sense‹ erschließt er hauptsächlich anhand des Gesamtwerkes von Immanuel Kant. Von diesem lasse sich diesbezüglich paradoxerweise am meisten lernen. Paradox, weil in Kant bislang ein entschiedener Gegner dieses Vermögens gesehen werde.Nach einer genauen Bestimmung des Begriffs und dessen Erscheinungsformen bei Kant verfolgt der Autor die drei Hauptgestalten des Common Sense bei dem Königsberger Philosophen - ›gesunder Menschenverstand‹, ›reflektierende Urteilskraft‹ und ›Gemeinsinn‹ - durch dessen vorkritische (populäre) Periode, die drei Hauptwerke der Kritik und die nachkritische (pragmatische) Schaffensphase. Dabei werden Funktionen des Common Sense herausgearbeitet, die für die Philosophie, die Einzelwissenschaften und darüber hinaus unentbehrlich sind. Im Ergebnis zeigt sich, dass Kant dieses Vermögen in einer beispiellosen Tiefe und Breite erforscht hat. Er selbst lässt sich als Common-Sense-Philosoph betrachten, seine Hauptwerke erscheinen als ›Kritiken des Common Sense‹. So erweist sich Robert Nehrings »Kritik des Common Sense« nicht nur als Schlüssel zu Wesen und Nutzen des Common Sense, sondern auch als Schlüssel zu der Philosophie Kants.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 13 | ||
A. Der Bedeutungskomplex ‚Common Sense‘ | 20 | ||
I. Der aktuelle allgemeine Sprachgebrauch | 20 | ||
II. Die Entwicklungsgeschichte | 31 | ||
B. Der Common Sense bei Kant | 47 | ||
I. Definition des Common Sense im Werk Kants | 47 | ||
II. Kants Terminologie im Begriffsfeld ‚Common Sense‘ | 53 | ||
C. Common Sense und Popularität. Das vorkritische Werkr | 64 | ||
I. Die Wissenschaft und die Natur ihrer Gegenständer | 64 | ||
II. Der Nutzen für die Philosophie | 69 | ||
1. Logik | 70 | ||
2. Metaphysik | 71 | ||
3. Moralphilosophie | 73 | ||
4. Ästhetik | 74 | ||
5. Weltkenntnis | 75 | ||
III. Kant und die Hochphase der Popularphilosophie | 78 | ||
D. Common Sense und Kritik. Die Hauptwerker | 89 | ||
I. Die Kritik der Urteilskraft | 89 | ||
1. Formen der Urteilskraft | 90 | ||
2. Reflektierende Urteilskraft | 93 | ||
3. Ästhetische Urteilskraft: sensus communis aestheticus | 100 | ||
4. Teleologische Urteilskraft: Zweckmäßigkeit nach Begriffen | 118 | ||
II. Die Kritik der praktischen Vernunft | 132 | ||
1. Gemeine praktische Menschenvernunft | 132 | ||
2. Praktisch-reflektierende Urteilskraft | 140 | ||
3. Moralischer Gemeinsinn | 146 | ||
III. Die Kritik der reinen Vernunft | 152 | ||
1. Allgemeine Menschenvernunft | 152 | ||
2. Theoretisch-reflektierende Urteilskraft | 169 | ||
3. Logischer Gemeinsinn | 178 | ||
E. Common Sense und Pragmatik. Das nachkritische Werkr | 185 | ||
I. Politik: Anspruch und Ausübung | 185 | ||
II. Die oberen Fakultäten: Gelehrsamkeit und Gehorsamkeitr | 198 | ||
1. Theologie | 204 | ||
2. Rechtswissenschaft | 210 | ||
3. Medizin | 217 | ||
III. Die untere Fakultät: Philosophie prüft und wachtr | 227 | ||
IV. Kant und die Spätphase der Popularphilosophie | 244 | ||
Fazit und Ausblick | 262 | ||
Literaturverzeichnis | 274 | ||
Personenregister | 287 | ||
Sachregister | 289 |