Beteiligungskontrolle durch Anteilsvinkulierung
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Beteiligungskontrolle durch Anteilsvinkulierung
Zur Effektivität der Kontrolle des Beteiligtenkreises mittels Vinkulierungsklausel am Beispiel von GmbH und AG
Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 230
(2010)
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Abstract
Matthias Mittermeier gliedert die vorliegende Publikation in drei Teile. Gegenstand des ersten Teils ist die vinkulierte Mitgliedschaft als solche. Die im zweiten und dritten Teil der Arbeit untersuchte Frage nach der Umgehungsresistenz von Vinkulierungsklauseln hat mehrere Dimensionen. Selbst ein weit gefasster Umgehungstatbestand, d. h. geringe Voraussetzungen für die Annahme einer Umgehungsgestaltung, vermag dann keinen Schutz gegen Umgehung zu gewähren, wenn die im Falle einer Umgehungsgestaltung eingreifenden Rechtsfolgen keinen Anreiz darstellen, von solchen Umgehungsgestaltungen abzusehen. Der Autor geht des Weiteren auf die Rechtsfolgen, die einen Umgehungstatbestand nach sich ziehen, ein.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
§ 1 Einleitung | 17 | ||
I. Erkenntnisinteresse | 17 | ||
II. Gang der Untersuchung | 21 | ||
1. Teil: Die vinkulierte Mitgliedschaft als solche | 26 | ||
§ 2 Grundlagen der vinkulierten Mitgliedschaft | 26 | ||
I. Vinkulierung von GmbH-Geschäftsanteilen | 26 | ||
1. Gesetzliche Übertragungsbeschränkungen | 27 | ||
a) Die Bedeutung des Formzwangs gemäß § 15 Abs. 3 und 4 GmbHG im Hinblick auf die Umgehung einer Vinkulierung | 27 | ||
b) Reichweite des Formzwangs nach § 15 Abs. 3 GmbHG | 27 | ||
c) Ergebnis | 29 | ||
2. Statuarische Abtretungsbeschränkungen/Übertragungshindernisse | 29 | ||
a) Begründung, Änderung und Aufhebung von Abtretungsbeschränkungen | 30 | ||
b) Statuarisches Genehmigungserfordernis | 31 | ||
c) Ausschluss der Abtretbarkeit | 32 | ||
II. Vinkulierte Namensaktien | 33 | ||
III. Zwischenergebnis | 36 | ||
IV. In der Kautelarpraxis gängige Vinkulierungsklauseln | 37 | ||
1. Die Vinkulierungsklausel allgemein | 38 | ||
2. Einfache und verlängerte Konzernklausel | 39 | ||
a) Die einfache Konzernklausel | 39 | ||
b) Die verlängerte Konzernklausel | 39 | ||
§ 3 Die mit der Beteiligtenkontrolle verfolgten Zwecke und deren Umsetzung in der Kautelarpraxis | 40 | ||
I. Zweck einer Anteilsvinkulierung | 40 | ||
1. Rechtsformunabhängige Zwecke der Beteiligungskontrolle | 42 | ||
a) Die Kapitalgesellschaft personalistischer Prägung | 42 | ||
(1) Familienunternehmen | 43 | ||
(2) Die zweigliedrige GmbH bzw. allgemein die „Mitunternehmergemeinschaften“ | 44 | ||
b) Sicherung bestehender Mehrheitsverhältnisse bzw. allgemein Vermeidung eines Mehrheitsgesellschafters | 46 | ||
c) Statuarische Sonderrechte | 47 | ||
d) Sicherung der Leistungsfähigkeit im Falle bestehender Nebenleistungspflichten | 48 | ||
e) Geheimnissschutz durch Vinkulierung der Anteile | 49 | ||
2. AG-spezifische Vinkulierungszwecke | 50 | ||
a) Prüfung und Sicherung der Zahlungsfähigkeit von Aktionären beim Erwerb nicht volleingezahlter Aktien (namentlich in der Versicherungswirtschaft) | 50 | ||
b) Schutz vor „feindlichen Übernahmen“ | 51 | ||
II. Ermittlung und Bedeutung des im Einzelfall konkret verfolgten Vinkulierungszwecks | 52 | ||
1. Das der Kontrolle des Gesellschafterkreises zugrunde liegende Motiv | 52 | ||
2. Notwendigkeit einer Differenzierung anhand des Zwecks/Motives im weiteren Verlauf der Untersuchung | 55 | ||
§ 4 Systematische und teleologische Vorgaben für die Bestimmung der Reichweite von Vinkulierungsmöglichkeiten und deren Umgehung | 58 | ||
I. Die Vinkulierung als dinglich wirkende Verfügungsbeschränkung mit vertraglicher Grundlage | 58 | ||
1. Die Vorschrift des § 137 Satz 1 BGB | 59 | ||
a) Allgemein: Die § 137 Satz 1 BGB beigemessenen Schutzzwecke und Funktion(en) | 59 | ||
b) §§ 15 Abs. 5 GmbHG, 68 Abs. 2 AktG im Kontext der Kontroverse um rechtsgeschäftliche Verfügungsbeschränkungen | 60 | ||
2. Das Verhältnis von §§ 399 Fall 2, 413 BGB (in der Alternative der Abtretungsbeschränkung und nicht des Abtretungsausschlusses) zu § 137 S. 1 BGB | 62 | ||
a) Das Meinungsspektrum zum Verhältnis der §§ 399 Fall 2 BGB und § 137 S. 1 BGB | 63 | ||
(1) Das Meinungsspektrum | 63 | ||
(2) § 399 Fall 2 BGB als Regelung des Ausschlusses der (Allein)Verfügungsmacht des Gläubigers (Berger) | 65 | ||
b) Die Vinkulierbarkeit „anderer Rechte“ im Sinne von § 413 BGB | 68 | ||
3. Einordnung der §§ 15 Abs. 5 GmbHG, 68 Abs. 2 AktG | 69 | ||
II. Schlussfolgerungen für die Ausgestaltung der Vinkulierung und deren Umgehungsresistenz | 70 | ||
§ 5 Die Vinkulierung als individuelles Recht eines jeden Gesellschafters auf Teilhabe an der Entscheidung über die Zusammensetzung des Gesellschafterkreises | 72 | ||
I. Die Ausgestaltung der Stellung des Gesellschafters durch das gesetzliche Normalstatut und Möglichkeiten der Satzungsgestaltung | 72 | ||
1. Die Stellung des Gesellschafters in der GmbH | 72 | ||
a) Die Rolle der Geschäftsführung bei der Veräußerung von GmbH-Geschäftsanteilen | 73 | ||
(1) Körperschaftliche Variante einer Vinkulierungsklausel | 73 | ||
(2) Personengesellschaftliche Variante einer Vinkulierungsklausel | 75 | ||
(3) Gegenüberstellung der beiden Varianten | 76 | ||
b) Die Rolle des einzelnen Gesellschafters bei der Veräußerung von GmbH-Geschäftsanteilen | 77 | ||
c) Delegation der Entscheidungsbefugnis | 78 | ||
2. Die Stellung des Aktionärs in der AG | 81 | ||
II. Beschränkung durch Minderheitenschutz/Anspruch auf Zustimmung | 84 | ||
1. Umfang des Anspruchs auf Zustimmung | 85 | ||
a) Beschränkungen/Bindungen des zur Entscheidung berufenen Organs | 86 | ||
(1) Beschränkungen bei der Entscheidung über die Zustimmung | 86 | ||
(2) Erfordernis einer sachlichen Rechtfertigung für die Verweigerung der Zustimmung? | 88 | ||
(3) Die Treupflicht als Grundlage von Zustimmungspflichten | 89 | ||
b) Gesichtspunkte für einen Anspruch auf Zustimmung | 91 | ||
(1) Wirtschaftliche Lage des veräußerungswilligen Gesellschafters | 92 | ||
(2) Unzumutbarkeit des Verbleibs in der AG | 92 | ||
(3) Berücksichtigung von Belangen des potenziellen Erwerbers | 93 | ||
c) Unterschiede zwischen GmbH und AG | 94 | ||
d) Anfechtung eines die Zustimmung versagenden Beschlusses | 96 | ||
e) Zusammenfassung | 97 | ||
2. Die Bedeutung der Satzung im Zusammenhang mit einem Anspruch auf Zustimmung | 97 | ||
a) Festschreibung von Voraussetzungen für Genehmigungserteilung/-versagung | 97 | ||
b) Ausschluss des Anspruchs auf Zustimmung durch Satzung | 99 | ||
3. Zusammenfassung/Auswertung | 100 | ||
III. Beschränkung der Vinkulierung durch Prinzip der Mehrheitsherrschaft | 100 | ||
1. Stimmverbot | 101 | ||
a) Das gesetzliche Normalstatut | 101 | ||
(1) Schutzzweck der §§ 47 Abs. 4 GmbHG, 136 AktG | 101 | ||
(2) Institut des Stimmrechtsmissbrauchs | 102 | ||
(3) Zusammenfassung | 103 | ||
b) Möglichkeit der Vereinbarung eines Stimmverbotes durch Satzung | 104 | ||
2. Inhaltliche Begrenzung der Mehrheitsmacht durch Treupflichten | 104 | ||
§ 6 Dogmatische Vorgaben für die Behandlung von Umgehungsgeschäften | 105 | ||
I. Satzungs- oder Gesetzesumgehung | 105 | ||
1. Der Regelungsgehalt der §§ 15 Abs. 5 GmbHG, 68 Abs. 2 AktG | 106 | ||
a) §§ 15 Abs. 5 GmbHG, 68 Abs. 2 AktG als Grundlage einer (mitgliedschaftlichen) Zustimmungspflicht? | 106 | ||
b) Lediglich besondere Rechtsfolge der Verletzung der Zustimmungspflicht | 107 | ||
c) Die §§ 15 Abs. 5 GmbHG, § 68 Abs. 2 als Möglichkeit, die Mitgliedschaft in dem betreffenden Verband besonders auszugestalten | 108 | ||
2. Die Umgehung von Vinkulierungsklauseln: Gesetzes- oder Satzungsumgehung? | 108 | ||
II. Die zur Gesetzesumgehung vertretenen Standpunkte als Ausgangspunkt der Überlegungen | 109 | ||
1. Umgehungsgestaltungen als Problem der Gesetzesanwendung („Normanwendungslehre“) | 111 | ||
2. Gesetzesumgehung als eigenständige dogmatische Kategorie | 113 | ||
3. Die Anwendung von § 138 BGB im Zusammenhang mit Umgehungsgeschäften | 114 | ||
4. Der Standpunkt der Rechtsprechung hinsichtlich der Behandlung von Umgehungsgeschäften | 115 | ||
5. Stellungnahme | 116 | ||
III. Satzungsumgehung | 117 | ||
1. Allgemein | 117 | ||
2. Satzungsumgehung als Fall der kombinierten Anwendung von institutionellem Umgehungsverbot (§ 134 BGB) und der Normanwendungstheorie (Asmus) | 118 | ||
3. Der Standpunkt des BGH zur Satzungsumgehung | 119 | ||
4. Die Bedeutung von § 138 BGB im Bereich der Satzungsumgehung | 120 | ||
a) Der Standpunkt des Reichsgerichts und die neuere Rechtsprechung des BGH | 120 | ||
b) Sittenwidrigkeit bei Beeinträchtigung schutzwürdiger Interessen (Overrath) | 121 | ||
5. Die Treupflichtlehre zur Erfassung von Satzungsumgehungen | 121 | ||
a) Umgehung der Vinkulierung als Treupflichtverstoß | 121 | ||
b) Normativer Geltungsgrund von Treupflichten | 124 | ||
(1) Früher: Konkretes persönliches Vertrauen entscheidend | 124 | ||
(2) Normative Verhaltensanforderungen aufgrund (vertraglich) eingeräumter Einwirkungsmöglichkeit auf fremde Rechtsgüter und Interessen | 125 | ||
(3) Rechtsgrundlage der Treupflicht | 125 | ||
(4) Die Unterscheidung von eigennützigen und fremdnützigen Gesellschafterrechten | 127 | ||
6. Stellungnahme | 128 | ||
7. Zusammenfassung | 131 | ||
IV. Erforderlichkeit eines subjektiven Elements (in Form von Umgehungsabsicht)? | 131 | ||
2. Teil: Mittelbare Beteiligung auf schuldvertraglicher Grundlage | 133 | ||
§ 7 Der Umgehungstatbestand im Falle mittelbarer Beteiligungen auf schuldvertraglicher Grundlage | 133 | ||
I. Stimmbindungsvereinbarungen | 134 | ||
1. Die Zulässigkeit von Stimmbindungsvereinbarungen (mit gesellschaftsfremden Dritten) | 137 | ||
a) Allgemeine vinkulierungsunabhängige Grenzen | 137 | ||
b) Vinkulierungsspezifische Beschränkungen | 139 | ||
c) Zwischenergebnis | 140 | ||
2. Stimmbindungsvereinbarungen als Umgehung einer Anteilsvinkulierung | 141 | ||
a) Gewisses Maß an Einfluss | 142 | ||
b) Dauerhaftigkeit der Stimmbindungsvereinbarung | 144 | ||
c) Einzelfallbezogene Stimmbindungen | 145 | ||
(1) Grundsatz | 145 | ||
(2) Grenzen der Zulässigkeit einzelfallbezogener Stimmbindung | 145 | ||
(3) Zwischenergebnis | 147 | ||
d) Abstimmung nur nach Weisungen des Dritten bzw. in dessen Interesse | 147 | ||
e) Zusätzliche objektive Kriterien: Verlagerung des wirtschaftlichen Risikos? | 148 | ||
f) Zusammenfassung | 148 | ||
II. Stimmrechtsvollmachten | 149 | ||
1. Unwiderruflichkeit der Vollmacht | 150 | ||
2. Das der Bevollmächtigung zugrunde liegende Innenverhältnis | 151 | ||
3. Zusammenfassung | 152 | ||
III. Mittelbare Teilhabe an einem Unternehmen | 153 | ||
1. Treuhandkonstruktionen | 154 | ||
a) Treuhandverhältnisse an Gesellschaftsanteilen | 155 | ||
b) Erfordernis der Zustimmung bei Begründung eines Treuhandverhältnisses | 157 | ||
2. Unterbeteiligung | 160 | ||
a) Die verschiedenen Formen der Unterbeteiligung | 161 | ||
b) Zustimmungsbedürftigkeit der Unterbeteiligung | 162 | ||
IV. Ähnliche Gestaltungen auf schuldrechtlicher Grundlage | 164 | ||
§ 8 Rechtsfolgen des Vorliegens eines Umgehungstatbestandes | 164 | ||
I. Das Umgehungsgeschäft selbst | 165 | ||
1. Der Standpunkt der Rechtsprechung | 166 | ||
2. Ansätze zur Begründung der schwebenden Unwirksamkeit | 168 | ||
II. Die Wirksamkeit der Stimmabgabe im Falle eines Umgehungsgeschäftes | 169 | ||
1. Das Meinungsspektrum | 170 | ||
a) Allgemein | 170 | ||
b) Die Stimmabgabe als Umgehung der Vinkulierung | 172 | ||
2. Stellungnahme | 172 | ||
III. Statuarische Vorsorgemöglichkeiten (gegen Umgehungsgeschäfte) | 174 | ||
1. Allgemeine Möglichkeiten (ohne vinkulierte Geschäftsanteile) | 175 | ||
a) Meinungsstand | 175 | ||
b) Stellungnahme | 176 | ||
2. Gestaltungsmöglichkeiten im Falle vinkulierter Geschäftsanteile | 177 | ||
3. Teil: Gesellschaftsrechtliche Umgehungsgestaltungen | 180 | ||
§ 9 Die Umgehung der Anteilsvinkulierung als Verstoß gegen die gesellschaftsrechtliche Treupflicht? | 180 | ||
I. Der Fall „Springer/Kirch“ | 181 | ||
II. Lehre vom Zurechnungsdurchgriff | 184 | ||
III. Die Ansicht Liebschers | 186 | ||
1. Die Reichweite der Treupflicht | 186 | ||
a) Inhalt der (mittelbaren) Treupflicht | 186 | ||
b) Kriterien für die Beurteilung eines Treupflichtverstoßes | 187 | ||
2. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen die Treupflicht | 188 | ||
a) Unwirksamkeit der Übertragung (nach § 138 BGB) | 188 | ||
b) Lediglich Verstoß im Innenverhältnis | 189 | ||
IV. Das Urteil des OLG Naumburg vom 22. Januar 2004 | 190 | ||
V. Stellungnahme | 191 | ||
1. Die Treupflicht des Gesellschafters der Beteiligungsgesellschaft gegenüber der Untergesellschaft | 192 | ||
2. Stellungnahme | 192 | ||
§ 10 Umgehungstatbestand | 194 | ||
I. Übertragung der Anteile an der Beteiligungsgesellschaft | 194 | ||
1. Bedeutung der Aktiva der Beteiligungsgesellschaft | 196 | ||
2. Rechtsform der Beteiligungsgesellschaft | 197 | ||
II. Zwischenschaltung einer Beteiligungsgesellschaft | 198 | ||
1. Erstmalige Veräußerung an Beteiligungsgesellschaft | 198 | ||
2. Spätere Veräußerung der Anteile an der Beteiligungsgesellschaft | 198 | ||
a) Meinungsstand zur Zustimmungspflicht | 199 | ||
b) Stellungnahme | 199 | ||
3. Rechtsfolge einer ohne Zustimmung vorgenommenen Übertragung | 200 | ||
III. Vinkulierte Anteile als Nachlassbestandteil | 200 | ||
IV. Nicht-verhältniswahrende Abspaltung | 202 | ||
§ 11 Zusammenfassung | 204 | ||
1. Teil: Die vinkulierte Mitgliedschaft als solche | 204 | ||
2. Teil: Mittelbare Beteiligung auf schuldvertraglicher Grundlage | 206 | ||
3. Teil: Gesellschaftsrechtliche Umgehungsgestaltungen | 207 | ||
Literaturverzeichnis | 208 | ||
Stichwortverzeichnis | 220 |