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Munding, C. (2010). Das Grundrecht auf effektiven Rechtsschutz im Rechtssystem der Europäischen Union. Überlegungen zur Rechtsnatur und Quellenhermeneutik der unionalen Rechtsschutzgarantie sowie zur Wirksamkeit des Systems primären Individualrechtsschutzes gegen normative EG-Rechtsakte. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53074-8
Munding, Christoph-David. Das Grundrecht auf effektiven Rechtsschutz im Rechtssystem der Europäischen Union: Überlegungen zur Rechtsnatur und Quellenhermeneutik der unionalen Rechtsschutzgarantie sowie zur Wirksamkeit des Systems primären Individualrechtsschutzes gegen normative EG-Rechtsakte. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53074-8
Munding, C (2010): Das Grundrecht auf effektiven Rechtsschutz im Rechtssystem der Europäischen Union: Überlegungen zur Rechtsnatur und Quellenhermeneutik der unionalen Rechtsschutzgarantie sowie zur Wirksamkeit des Systems primären Individualrechtsschutzes gegen normative EG-Rechtsakte, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53074-8

Format

Das Grundrecht auf effektiven Rechtsschutz im Rechtssystem der Europäischen Union

Überlegungen zur Rechtsnatur und Quellenhermeneutik der unionalen Rechtsschutzgarantie sowie zur Wirksamkeit des Systems primären Individualrechtsschutzes gegen normative EG-Rechtsakte

Munding, Christoph-David

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 149

(2010)

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Abstract

Die Garantie effektiven Rechtsschutzes nimmt im rechtsstaatlichen System der EU eine herausragende Stellung ein. Christoph-David Munding beschäftigt sich mit den rechtsdogmatischen Hintergründen der Rechtsschutzgarantie in der EU und geht der Frage nach, ob das Individualrechtsschutzsystem der EU den Anforderungen dieser Garantie gerecht wird.

Dazu beleuchtet der Autor zunächst die Rechtsnatur der EU-Grundrechte und qualifiziert das Recht auf effektiven Rechtsschutz als eigenständiges Grundrecht innerhalb dieses Grundrechtsregimes. In der Folge wendet sich der Verfasser der allgemeinen Grundrechtsquellenhermeneutik der EU zu. Die Einbettung der Charta der Grundrechte in die prätorisch geprägte Grundrechtsquellensystematik wird dabei in einem dritten Schritt besonders thematisiert. Munding widmet sich anschließend der Frage nach der Effektivität des Individualrechtsschutzsystems und untersucht hierbei vor allem die Möglichkeiten des Einzelnen, normative EU-Rechtsakte anzugreifen. Er kommt zu dem Ergebnis, dass das Individualrechtsschutzsystem in seiner durch den EuGH geprägten Gestalt der Rechtsschutzgarantie nicht vollends gerecht wird. Daher untersucht er mögliche Wege der Verbesserung im zentralen sowie dezentralen Rechtsschutzzweig. Im Ergebnis empfiehlt der Autor de lege lata eine Neuauslegung der Klagebefugnis der Nichtigkeitsklage sowie de lege ferenda die Änderung der Anforderungen an die Individualklagebefugnis verbunden mit der Einführung eines vorausgehenden Klageannahmeverfahrens.

Ausgezeichnet mit dem Wolf-Rüdiger-Bub-Preis 2008.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsübersicht 9
Inhaltsverzeichnis 13
Abkürzungsverzeichnis 27
Einleitung 33
A. Problemaufriss 33
B. Gang der Untersuchung 35
Teil 1: Die Grundrechtsqualität der Rechtsschutzgarantie 38
A. Die Unionsgrundrechte und ihre Rechtsnatur 38
I. Kleine Geschichte des Grundrechtsschutzes im Rechtssystem der EU 39
1. Anfangs fehlender gemeinschaftsrechtlicher Grundrechtsschutz 39
2. Entwicklung eines eigenen Grundrechtsregimes 41
3. Anerkennung des primärrechtlichen Rangs und der unmittelbaren Geltung der Grundrechte 45
II. Die Rechtsnatur der Grundrechte im Unionsrecht 47
1. Begriff der grundrechtlichen Rechtsnatur im Kontext der Systementscheidung für oder gegen eine subjektiv-rechtliche Rechtskonzeption 48
a) Blick auf ausgewählte mitgliedstaatliche Systementscheidungen 48
aa) Unterscheidung zwischen objektiven und subjektiven Rechtsschutzsystemen 48
bb) Objektiv- und subjektiv-schützender Geltungsgrund 50
cc) Fehlende Übertragbarkeit der deutschen Schutznormtheorie 50
dd) Abwesenheit streng objektiver oder subjektiver Systeme 51
ee) Zwischenergebnis 53
b) Gemeinschaftsrechtsspezifik der Kriterienanwendung 53
2. Wertender Blick auf die Positionen im Schrifttum 54
3. Wertender Blick auf die gemeinschaftsgerichtliche Rechtsprechung 59
a) Die allgemeine Grundrechtsformel des EuGH 59
b) Begriff des subjektiven Rechts und Existenz individualschützender Rechte im Unionsrecht 60
c) Hinweise auf ein subjektives Grundrechtsverständnis des EuGH 63
d) Zwischenbewertung 69
4. Eigene Bestimmung der Rechtsnatur der Unionsgrundrechte 69
a) Begriff der allgemeinen Rechtsgrundsätze: Grammatikalische Annäherung 70
b) Die Rechtsnatur der allgemeinen Rechtsgrundsätze im Gemeinschaftsrecht 72
c) Überlegungen zu einer rechtsnatürlichen Schicksalsgemeinschaft der allgemeinen Rechtsgrundsätze und der Grundrechte 74
d) Funktionale und prozessuale Betrachtung der Gemeinschaftsgrundrechte 77
aa) Funktionalität der Gemeinschaftsgrundrechte 79
(1) Allgemeine Funktionalität der Grundrechtsgewährung 79
(2) Einzelne Grundrechtsfunktionen 79
bb) Modus der Justitiabilität von Rechten im Verfahrenssystem des EGV 81
(1) Wesensvielfalt des EG-Rechtsschutzsystems 81
(2) Wesenszüge der Individualnichtigkeitsklage nach Art. 230 Abs. 4 EGV 83
(a) Systemapproximation zur französischen Konzeption 83
(b) Subjektiv-rechtliche Elemente 85
(aa) Subjektive Elemente in der Zulässigkeitsprüfung 85
(bb) Implikation materieller Rechts- oder Interessenverletzungen in der Klagebegründetheit 88
(3) Wesenszüge der Individualuntätigkeitsklage 90
(4) Wesenszüge des Vorabentscheidungsverfahrens 91
(5) Konzeption des sekundären Rechtsschutzes 93
(6) Zwischenergebnis 95
e) Folgerungen für die Rechtsnatur der Gemeinschaftsgrundrechte 96
f) Überlegungen zur Übertragbarkeit der Theorie der Grundrechte von Alexy in den gemeinschaftsrechtlichen Bereich 98
B. Rechtsnatürliche Zuordnung der Rechtsschutzgarantie 100
I. Gemeinschaftsgerichtliche Rechtsprechung zur Gewähr und zum Inhalt effektiven Individualrechtsschutzes 100
1. Maßgebende Rechtsprechungsschritte auf dem Weg zur Anerkennung des Rechts auf effektiven Rechtsschutz 100
2. Gängige und abweichende Quellensystematik des EuGH 103
3. Einzelne Anforderungen an die Rechtsschutzgewähr 106
a) Effektiver Zugang 107
b) Recht auf rechtliches Gehör und Anspruch auf ein faires Verfahren sowie hiermit zusammenhängende Schutzaspekte 110
aa) Grundsatz des Fair Trial und Anspruch auf rechtliches Gehör 111
(1) Vereinheitlichte Rechtsherleitung 111
(2) Schutzaspekte 112
bb) Entscheidung in angemessener Frist 117
c) Der Verfahrensgrundsatz „ne bis in idem“ 119
4. Bewertung der Rechtsprechung hinsichtlich einer Positionierung des EuGH pro oder contra grundrechtliche Rechtsnatur der Rechtsschutzgarantie 120
a) Prima-facie-Positionierung 120
b) Unschärfen in der Terminologieanwendung 121
c) Grundrechtliche Qualifizierung einzelner Verfahrensrechte 122
d) Quellenrechtliche Rechtsnaturrückkopplung 124
e) Neuere Tendenzen einer Vergrundrechtlichung der Rechtsschutzgarantie 125
f) Zwischenergebnis 126
II. Schrifttum zur Rechtsnatur der Rechtsschutzgarantie 127
III. Eigene Bewertung 129
1. Die Rechtsschutzgarantie als rechtliche Einheit 129
2. Subsumtion der Rechtsschutzgarantie unter den gemeinschaftsrechtlichen Grundrechtsbegriff 131
C. Ergebnis zu Teil 1 134
Teil 2: Die unionalen Rechtsquellen der Rechtsschutzgarantie 136
A. Verfahrensrechte als rechtsstaatliche Konsequenz zur Anerkennung materieller Grundrechte 136
I. Herleitung der Rechtsschutzgarantie aus den materiellen Grundrechten 137
1. Wesentliche Argumentationsfigur 137
2. Bestätigende Tendenzen in der Rechtsprechung des EuGH 139
II. Argumentationsflankierung durch die Grundsätze des Anwendungsvorrangs und der praktischen Wirksamkeit 139
III. Einwände 141
1. Fehlende Prägung des Unionsrechtssystems durch common law 142
2. Generalklauselcharakter des Art. 10 EGV 143
3. Spezifische Einwände gegen die Argumentation Sacks wider die Eigenständigkeit der Rechtsschutzgarantie 143
4. Relative und reziproke Abhängigkeit zwischen materiellen und prozessualen Grundrechten 145
5. Differenzierung der Rechtsquellen nach dem Schutzobjekt oder einheitliche Quellenhermeneutik der Rechtsschutzgarantie? 147
6. Notwendigkeit der Zuordnung einer eigenständigen Rechtsgrundlage 148
IV. Zwischenergebnis 149
B. Art. 6 Abs. 2 EUV: Grundlage der unionsrechtlichen Grundrechtsbindung und der Grundrechtsquellensystematik 150
I. Die Grundsätze der Normauslegung im primären Unionsrecht 151
1. Allgemeines zur unionalen Norminterpretatorik 151
2. Zur Anwendbarkeit der Wiener Vertragsrechtskonvention 153
a) Betrachtungen aus der Perspektive der WVK 153
b) Betrachtungen aus der Perspektive des Unionsrechts 154
c) Zwischenergebnis 158
3. Unionale Besonderheiten der Auslegungsmethoden im Einzelnen 159
II. Bedeutung des Art. 6 Abs. 2 EUV für die allgemeine Grundrechtsbindung 163
1. Überblick zu den unterschiedlichen Ansätzen und erste Stellungnahme 164
a) Schrifttum 164
b) Rechtsprechung 165
c) Zusammenfassende Bewertung 167
2. Analyse des Art. 6 Abs. 2 EUV 168
a) Überlegungen zu Historie, Wortlaut und interner Systematik 168
b) Externe Systematik 171
c) Teleologische Überlegungen 171
d) Vergleichender Blick auf die Grundrechtsbindungskonzeptionen der Mitgliedstaaten und der EMRK 174
3. Zwischenergebnis 176
4. Grundrechtsträger und Adressaten des allgemeinen Grundrechtsachtungsgebots 178
a) Grundrechtsberechtigte 178
b) Grundrechtsverpflichtete 180
aa) Europäische Gemeinschaft und Europäische Union 180
bb) Mitgliedstaaten 182
(1) Grundfreiheitliche Einschränkungen 183
(2) Richtlinienumsetzung 185
(3) Umsetzungsakte in den Bereichen der GASP und der PJZS 188
cc) Partikuläre Beschränkungen der Gerichtskontrolle im Bereich völkerrechtlich bedingter Handlungen? 189
(1) Die Entscheidungen des EuG und des EuGH in den Rechtssachen Yusuf, Kadi und Ayadi 191
(a) Tatsächliche und rechtliche Hintergründe 191
(b) Wesentliche Rechtsausführungen des EuG 192
(c) Wesentliche Rechtsausführungen des EuGH 195
(2) Die Entscheidung des EuG in der Rechtssache Organisation des Modjahedines du peuple d’Iran 198
(a) Tatsächliche und rechtliche Hintergründe 198
(b) Wesentliche Rechtsausführungen des EuG 200
(3) Bewertung 201
dd) Grundrechtsbindung natürlicher und juristischer Personen des Privatrechts 206
III. Grundrechtsquellensystematik des Art. 6 Abs. 2 EUV 207
1. Überblick zu den unterschiedlichen Ansätzen 207
a) Ansichten im Schrifttum 207
b) Rechtsprechung des EuGH 210
2. Analyse des Art. 6 Abs. 2 EUV 215
a) Zur allgemeinen Grundrechtsquellensystematik 215
aa) Semantische und systematische Erwägungen 216
(1) Die deutsche Fassung des Art. 6 Abs. 2 EUV 216
(2) Die weiteren Sprachfassungen des Art. 6 Abs. 2 EUV 216
(3) Kriterien zur Auflösung des Vertragssprachenkonflikts 217
bb) Teleologische Erwägungen 219
(1) Allgemeine Überlegungen zu Sinn und Zweck des Art. 6 Abs. 2 EUV im Hinblick auf die Grundrechtsquellendogmatik 219
(2) Betrachtungen zur unmittelbaren Bindung der EU an die EMRK 219
(a) Gewohnheitsrechtliche Bindung 221
(b) Bindung aufgrund zwingenden Völkerrechts 221
(c) Bindung kraft Rechtsnachfolge 223
(d) Bindung durch einseitige Inkorporation 224
(3) Betrachtungen zur Bindung des EuGH an die Rechtsprechung des EGMR 227
(a) Konventionsrechtliche Perspektive 227
(aa) Blick auf die EMRK 227
(bb) Blick auf die Rechtsprechungspraxis des EGMR 230
α) Die Rechtssache Melchers & Co. 231
β) Die Rechtssache Cantoni 232
γ) Die Rechtssachen Matthews, Waite und Kennedy sowie Beer und Regan 232
δ) Die Rechtssachen DSR Senator Lines und Emesa Sugar NV 233
ε) Die Rechtssache Bosphorus 235
(cc) Bewertung 238
(b) Unionsrechtliche Perspektive 242
(aa) Blick auf die Rechtsordnung 242
(bb) Blick auf die Rechtsprechungspraxis des EuGH 244
α) Bezugnahmen als Ausdruck kohärenter Rechtsauffassung 244
β) Konvergenzbemühungen des EuGH 246
(4) Zwischenergebnis 249
cc) Folgerungen für die allgemeine Quellensystematik des Art. 6 Abs. 2 EUV 251
(1) Auflösung des Vertragssprachenkonflikts 251
(2) Existenz einer Rechtsquelle und zweier norminterner Erkenntnisquellen 252
(3) Einwände gegen den Wolfschen Rechtsquellenansatz 255
dd) Reichweite des Quellenverweises auf die EMRK 257
(1) Bindungsdichte in Bezug auf die EMRK und die Verfassungstraditionen 257
(2) Einbeziehung der Zusatzprotokolle 258
(3) Berücksichtigung mitgliedstaatlicher Vorbehalte 261
ee) Zwischenergebnis 263
b) Zum inneren Quellenverhältnis und einer normativen Exklusionswirkung 264
aa) Anwendungs- und Rangverhältnis der beiden Rechtserkenntnisquellen 264
(1) Kumulative oder alternative Anwendung der Erkenntnisquellen 264
(a) Wortlaut und interne Systematik 265
(b) Sinn und Zweck 265
(2) Interne Hierarchie der Erkenntnisquellen 269
bb) Offenes oder geschlossenes System der Rechtserkenntnisquellen 271
(1) Offene Quellensystematik des EuGH 271
(2) Keine Ausschlusswirkung des Art. 6 Abs. 2 EUV 274
(3) Zwischenergebnis 276
3. Überlegungen zu normexternen Grundrechtsquellen 276
a) Die Charta der Grundrechte der Europäischen Union 276
aa) Zweck und Inhalt im Kurzüberblick 277
bb) Rechtliche Bindungswirkung der Charta 280
(1) Selbstbindung einzelner EU-Organe 280
(2) Bezugnahmen und Hinweise auf die Charta in der Praxis 281
(3) Wertende Darstellung der rechtsdogmatischen Ansätze zur Begründung einer Bindungswirkung der Charta 285
(a) „Rechtliche Wirksamkeit“ der zu Art. 6 Abs. 2 EUV kongruenten Teile 285
(b) Die Charta als Bestandteil des Rechts im Sinne des Art. 220 EGV 286
(c) Die Charta als echte Rechtserkenntnisquelle 288
(d) Weiche Charta-Verbindlichkeit 289
(e) Die Charta als mitgliedstaatlicher Wertekonsens 292
(f) Rechtserhebliche Bedeutung der Charta bei der Auslegung späteren EG-Sekundärrechts 293
(g) Die Charta als Hilfserkenntnisquelle 295
(aa) Fürsprechende Überlegungen 296
(bb) Bedenken 297
α) Unzulänglichkeiten der fünften Präambelerwägung 297
β) Vielfalt der Chartavorbilder 298
γ) Kein Vorbildschwerpunkt zugunsten der Verfassungstraditionen 299
δ) Keine Folgerung von den Verfahrensbeteiligten auf einen gemeinsamen verfassungsrechtlichen Wertekonsens 301
ε) Kein Schluss pars pro toto 301
(cc) Nutzen einer fallabhängigen Aktivierung der Charta 302
(h) Die Charta als Auslegungshilfe im Bereich der EMRK 304
(4) Zwischenergebnis 304
b) Rechtsquellencharakter der Rechtsprechung des EGMR 306
c) Überlegungen zu weiteren internationalen Menschenrechtsquellen 307
aa) Unverbindlichkeit der AllgErklMenschenR 308
bb) Indizierung gemeinsamer Verfassungstraditionen durch Menschenrechtsverträge 309
cc) Herleitung von Verfassungstraditionen über das Völkergewohnheitsrecht 312
dd) Direkte Quellenimplementierung über die Geltung der allgemeinen Regeln des Völkerrechts im Gemeinschaftsrecht 313
ee) Die völkervertragsrechtlichen Menschenrechtsverpflichtungen der Mitgliedstaaten als Rechtserkenntnisquelle 315
IV. Ergebnis zu Bedeutung und Regelungsgehalt des Art. 6 Abs. 2 EUV 318
C. Konsequenzen für die Quellen des Grundrechts auf effektiven Rechtsschutz 319
Teil 3: Ausblick auf bevorstehende Entwicklungen des unionalen Grundrechtsregimes 320
A. Die Charta der Grundrechte 320
I. Anwendungsbereich 320
1. Geltung gegenüber den „Organen der Union“ 321
2. Geltung gegenüber den Mitgliedstaaten 323
a) Grammatikalische Erwägungen 323
b) Teleologische Erwägungen 324
3. Unmittelbare Drittwirkung der Chartarechte 326
4. Räumlicher Anwendungsbereich und persönliche Grundrechtsberechtigung 327
II. Verhältnis zwischen einer rechtsverbindlichen Grundrechte-Charta und dem kontemporären Grundrechtsquellensystem 330
1. Chartainternes Vertikalverhältnis 330
a) Allgemeine Schrankensystematik des Art. 52 Abs. 1 u. 2 GrCh 330
b) Spezifische Vorgaben 332
aa) Zu den der EMRK entsprechenden Chartarechten 332
bb) Zu den verfassungsverwandten Chartarechten 335
cc) Rechte unter Spezialvorbehalt 336
c) Risiken und Schwächen der Schrankenregelung 337
2. Chartaexternes Horizontalverhältnis 341
a) Koexistenz unionaler Grundrechtsquellen 341
b) Bildung einer einheitlichen Grundrechtsordnung 344
c) Konkurrenzverhältnis 347
d) Redundante Chartarechte 349
III. Nutzen einer verbindlichen Grundrechte-Charta 350
IV. Formalverbindlichkeit der Grundrechte-Charta de constitutione vel de lege ferenda 354
1. Die Grundrechte-Charta im EU-Reformvertrag 354
a) Hintergrund zur Enstehung des Vertragsentwurfs 354
b) Ausgewählte Aspekte 358
aa) Verfassungsbegriff 358
bb) Verschmelzung der EU und EG zu einer „Union“ 360
cc) Inhaltliche Schwächen 360
c) Die Stellung der Charta im EU-Reformvertrag 362
2. Alternative Behandlung der Charta im Falle des Scheiterns der Reformvorhaben 363
B. Beitritt der EU zur EMRK 364
I. Formale Probleme und ausgewählte offene Fragen 364
1. Beitrittsfähigkeit der EU 364
2. Öffnung der Konvention für ein nichtstaatliches Mitglied 365
3. Probleme eines „bedingten Beitritts“ 366
4. Weitere anstehende Änderungen im Verfahrenssystem der EMRK 367
a) Streitgenössische Bindung zwischen der EU und ihren Mitgliedstaaten 367
b) Verfahrensvertretung 368
c) Vorlageverfahren zum EGMR 369
d) Zwischenresümee 372
II. Überlegungen zum Für und Wider eines Beitritts der EU zur EMRK 373
1. Gefahr einer heteronomen Steuerung des systemeigenen Grundrechtsregimes 373
2. Eigenständigkeit der Rechtsordnung und Verbesserung des individuellen Grundrechtsschutzes 374
3. Erstrebung paneuropäischer Grundrechtskohärenz vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtsprechung des EGMR 375
4. Folgen einer Einbindung der EU in das Konventionssystem für den EuGH 377
5. Kompetenzüberhang zugunsten des EGMR in den intergouvernementalen Säulen des Unionsrechts? 380
6. Zwischenergebnis 383
C. Fazit zu Teil 3 383
Teil 4: Effektivität des Systems primären Individualrechtsschutzes gegen normative EG-Rechtsakte 385
A. Das unionale Individualrechtsschutzsystem und seine wesentlichen Schwachpunkte 385
I. Allgemeine Systematik des Individualrechtsschutzes 385
II. Bereichsspezifischer Blick auf die einzelnen Mittel prinzipalen und inzidenten, echten und unechten Individualrechtsschutzes 386
1. Die Nichtigkeitsklage 387
a) Gerichtszuständigkeit, Parteifähigkeit und Klagegegner 387
b) Anfechtungsgegenstand und Klagebefugnis 388
aa) Allgemeine Klagegegenstandssystematik 388
bb) Allgemeine Klagezugangssystematik 389
(1) Unmittelbare Betroffenheit 390
(2) Individuelle Betroffenheit 391
cc) Der Problemkomplex zur Angreifbarkeit normativer Rechtsakte 392
(1) Anfechtbarkeit echter Verordnungen 392
(a) Verordnungen als zulässiger Klagegegenstand 393
(b) Anforderungen an die individuelle Betroffenheit 396
(aa) Beeinträchtigung einer materiellen Rechtsposition 396
(bb) Verfahrensbeteiligung 397
(cc) Berücksichtigungspflichten 399
(dd) Gemeinschaftsgrundrechte 399
α) Materielle Grundrechte 400
β) Verfahrensgrundrechte 402
(ee) Betroffenheit von Vereinigungen 406
(ff) Zwischenergebnis 406
(2) Anfechtbarkeit von Richtlinien 407
c) Klagefrist und Eintritt der Bestandskraft des Klagegegenstands 410
d) Weitere Sachentscheidungsvoraussetzungen 411
e) Begründetheit und Urteilsbindungswirkung 412
f) Gesamtschau zu den neuralgischen Punkten der Individualnichtigkeitsklage 414
2. Untätigkeitsklage 415
3. Inzidentkontrolle gemäß Art. 241 EGV 418
a) Wesentliche Voraussetzungen 419
aa) Anhängiges Hauptverfahren 419
bb) Rügefähigkeit und Rügegegenstand 420
cc) Entscheidungserheblichkeit und Rechtsschutzbedürfnis 421
dd) Folgen der zulässigen Rüge 422
b) Neuralgie der inzidenten Normenkontrolle 423
4. Vorabentscheidungsverfahren 424
a) Wesentliche Voraussetzungen 426
aa) Zuständigkeit, Verfahrensbeteiligte und deren Verfahrensstellung 426
bb) Verfahrensgegenstand 427
cc) Vorlageberechtigung, Vorlageverpflichtung und Grenzen 428
(1) Initiativberechtigung 428
(2) Vorlageverpflichtungen 429
(3) Grenzen der Vorlagepflicht 431
dd) Entscheidungserheblichkeit 434
ee) Keine relative Bestandskraft des Vorlagegegenstands 435
ff) Urteilsbindungswirkung 436
b) Wesentliche neuralgische Punkte des Vorabentscheidungsverfahrens 438
c) Rechtsschutzmöglichkeiten im Falle einer pflichtwidrigen Nichtvorlage 440
aa) Entfernte Rechtsschutzmöglichkeit gegen die Nichtvorlage auf der zentralen Rechtsschutzebene: Anregung eines Vertragsverletzungsverfahrens 440
bb) Rechtsbehelfe gegen die pflichtwidrige Nichtvorlage im Rahmen der nationalen Gerichtsbarkeit 445
(1) Ordentliche Rechtsbehelfsmöglichkeiten 445
(a) Primärer Rechtsschutz 445
(b) Antrag auf Aufhebung eines bestandskräftigen Verwaltungsakts 447
(c) Sekundärer Rechtsschutz 449
(aa) Die Rechtssache Köbler 450
(bb) Die Rechtssache Traghetti del Mediterraneo 452
(cc) Bewertung 454
(2) Verfassungsbeschwerde zum BVerfG 458
(a) Mögliche verfassungsrechtliche Anknüpfungspunkte 458
(b) Anforderungen an eine auf das Recht auf den gesetzlichen Richter gestützte Verfassungsbeschwerde 459
(c) Blick auf die neuere Rechtsprechung 461
(d) Würdigung 462
cc) Individualbeschwerde zum EGMR 468
d) Zwischenergebnis 470
5. Schadensersatzklage gegen die Gemeinschaft 470
a) Zulässigkeitsvoraussetzungen 470
aa) Temporäre Aspekte 471
bb) Rechtsschutzbedürfnis 472
cc) Subsidiaritätsaspekte 474
b) Begründetheitsanforderungen 475
6. Schutz gemeinschaftsrechtlicher Rechtspositionen durch den EGMR 477
7. Primäre Rechtsschutzmöglichkeiten im weiteren Sinne: Der Bürgerbeauftragte, das Petitionsrecht und die Nichtigkeitsklage der privilegiert Klagebefugten 479
a) Einlegung einer Petition beim Parlament 479
b) Beschwerde zum Ombudsmann 480
c) Anregung einer privilegierten Nichtigkeitsklage 482
d) Zwischenergebnis: Mittelqualifizierung als „unechte“ Rechtsbehelfe 484
III. Gesamtbetrachtung zu den Problemen beim Primärangriff unmittelbar individualbelastender EG-Rechtsakte 484
1. Rechtswegklarheit 485
2. Drohende Bestandskraft 485
3. Gerichtszugang auf der nationalen Ebene vor dem Hintergrund der Rechtssachen Unión de Pequeños Agricultores und Jégo-Quéré 490
a) Mitgliedstaatlicher Rechtsschutz in Abwesenheit nationaler Durchführungshandlungen 490
b) Klagemöglichkeiten nach der deutschen Verwaltungsprozessordnung 492
c) Gerichtszugang über einen intentionellen Rechtsverstoß 493
4. Unzureichende Auffangwirkung der sekundären Rechtsschutzebene 496
5. Gesamtschau zur Systemneuralgie 498
B. Grundrechtlicher Abgleich des Individualrechtsschutzsystems 501
I. Einfluss grundrechtlicher Wertungen auf das primärrechtliche EG-Verfahrensrecht 502
1. Primärrechtliche Auslegungsrelevanz der Grundrechte im Allgemeinen 502
2. Primärrechtliche Auslegungsrelevanz der Rechtsschutzgarantie 503
II. Wesentliche Rechtsschutzfaktoren und ihr Schutzgehalt 505
1. Bestimmung des allgemeinen Kontrollmaßstabs 505
2. Schutzanforderungen im Einzelnen 508
a) Effektiver Zugang zu einem gesetzlich errichteten Gericht 508
b) Angemessene Verfahrensdauer 512
aa) Abwägungskriterien 513
bb) Fristbestimmung 514
cc) Rechtsfolgen der Verletzung des Rechts auf angemessene Verfahrensdauer 516
III. Systemabgleich 518
1. Zugang zu einer gerichtlichen Kontrolle 518
2. Zeitliche Angemessenheit 521
3. Eingeschränkte Aussagekraft der konventionsrechtlichen Äquivalenzbestätigung durch den EGMR 522
4. Fazit 524
C. Wege einer effektiven Rechtsschutzgewährleistung 526
I. Lösungsmöglichkeiten de lege lata 526
1. Modifikationen im Zusammenhang mit dem dezentralen Rechtsschutzzweig 526
a) Verbesserung der Initiativstellung des Einzelnen 526
b) Effektuierung der Vorlageverpflichtung durch den EuGH 527
c) Effektuierung über die nationale Verfassungsgerichtsbarkeit 527
d) Revision der Rechtsprechung zur Bestandskraft des Vorlagegegenstandes 528
e) Zwischenresümee 530
2. Modifikationen zum inzidenten Normkontrollverfahren nach Art. 241 EGV 530
3. Modifikationen zur Klagefrist der Direktklage nach Art. 230 EGV 531
4. Modifikation der Anforderungen an die individuelle Betroffenheit des Direktklägers 532
a) Auslegungsfähigkeit des Begriffs der individuellen Betroffenheit 532
b) Norminterpretative Annäherung 533
aa) Semantik 533
bb) Betrachtungen zur norminternen und -externen Systematik 534
(1) Interne Systematik 535
(2) Normexterne Systematik zu Art. 249 EGV 536
(3) Normexterne Systematik zum allgemeinen Subsidiaritätsprinzip 538
cc) Weitere vertragsübergreifende und entstehungsgeschichtliche Überlegungen 539
dd) Teleologische Wertungsfaktoren 540
ee) Zwischenergebnis 541
c) Die Neuauslegungsvorschläge des EuG und von Generalanwalt Jacobs 542
d) Beurteilung und eigener Auslegungsansatz 543
e) Betrachtung rechtlicher und praktischer Einwände 546
aa) Subsidiäre Rechtsschutzlast der zentralen Gemeinschaftsgerichte 546
bb) Systemimmanente Grenzen prätorischer Rechtsgestaltungskompetenzen 548
cc) Kapazitätsüberlastung des Gerichtshofs und Verfahrensverlängerung 553
f) Zwischenfazit 555
II. Lösungsmöglichkeiten de lege ferenda 557
1. Primärrechtliche Verbesserungsmöglichkeiten im Kontext zum dezentralen Rechtsschutz 558
a) Zentrale Kontrolle des nationalgerichtlichen Vorlageverhaltens 558
b) Echte Initiativberechtigung des Einzelnen 559
c) Modellkombinierung 559
d) Funktionale Stärkung der dezentralen Gemeinschaftsgerichte 560
e) Zwischenbewertung 560
2. Primärrechtliche Verbesserungsmöglichkeiten auf der Zentralebene 562
a) Effektuierung der Inzidentkontrolle nach Art. 241 EGV 563
b) Veränderungen im Bereich prinzipalen Rechtsschutzes 563
aa) Modifikation der Klagezugangsanforderungen 563
bb) Einrichtung einer Grundrechtsbeschwerde 564
cc) Zwischenschaltung eines Annahmeverfahrens 565
dd) Modifikation der Klagefrist 567
III. Gesamtbewertung 568
D. Ausblick: Die Änderungen des Systems individuellen Rechtsschutzes gegen normative Unionsrechtsakte im Verfassungsvertrag 572
I. Die wesentlichen Änderungen des Systems primären Rechtsschutzes 572
1. Neue Rechtsaktssystematik 573
a) Komparative Deskription der Neuerungen 573
b) Wesentliche Schwachpunkte der neuen Systematisierung 575
aa) Begrenzte Aussagekraft des Gesetzesbegriffs 576
bb) Doppelfunktionale Stellung des Rats 576
cc) Wirkungskongruenzen 576
dd) Beibehaltung intergouvernementaler Züge im Bereich der GASP und der GSVP 577
ee) Zwischenbewertung 578
2. Neuregelung des Zugangs zum EuGH 578
a) Adressatenklagen 579
b) Betroffenenklagen 581
c) Verordnungsklagen 582
aa) Beschränkung auf Rechtsakte mit Verordnungscharakter 583
bb) Beschränkung auf Rechtsakte ohne Durchführungsmaßnahmen 584
cc) Beschränkung auf unmittelbar Betroffene 585
II. Bewertung 586
E. Ergebnis zu Teil 4 592
Zusammenfassung und abschließende Bewertung 593
Literaturverzeichnis 598
Sachverzeichnis 637