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Emissionshandel und Beihilfenrecht

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Pfromm, R. (2010). Emissionshandel und Beihilfenrecht. Eine Analyse der EG-beihilfenrechtlichen Zulässigkeit einer entgeltfreien Zuteilung von Emissionszertifikaten durch die Mitgliedstaaten in Umsetzung der Richtlinie 2003/87/EG. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53048-9
Pfromm, René A.. Emissionshandel und Beihilfenrecht: Eine Analyse der EG-beihilfenrechtlichen Zulässigkeit einer entgeltfreien Zuteilung von Emissionszertifikaten durch die Mitgliedstaaten in Umsetzung der Richtlinie 2003/87/EG. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53048-9
Pfromm, R (2010): Emissionshandel und Beihilfenrecht: Eine Analyse der EG-beihilfenrechtlichen Zulässigkeit einer entgeltfreien Zuteilung von Emissionszertifikaten durch die Mitgliedstaaten in Umsetzung der Richtlinie 2003/87/EG, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53048-9

Format

Emissionshandel und Beihilfenrecht

Eine Analyse der EG-beihilfenrechtlichen Zulässigkeit einer entgeltfreien Zuteilung von Emissionszertifikaten durch die Mitgliedstaaten in Umsetzung der Richtlinie 2003/87/EG

Pfromm, René A.

Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 150

(2010)

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About The Author

Dr. René A. Pfromm, M.A. (econ), LL.M. (Harvard) ist seit 2008 Rechtsanwalt im Bereich Kartellrecht bei Freshfields Bruckhaus Deringer LLP. Seit 2009 ist er zudem Dozent und Lehrbeauftragter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Von 2002 bis 2004 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Univ.-Prof. Dr. Christian Koenig, LL.M. am Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI). Sein Studium absolvierte er an den Universitäten Bonn und Genf, der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften, der Harvard Law School sowie am King's College London (Economics for Competition Law).

Abstract

René A. Pfromm untersucht die beihilfenrechtliche Zulässigkeit einer entgeltfreien Zuteilung von Emissionszertifikaten durch die Mitgliedstaaten in Umsetzung der Richtlinie 2003/87/EG. Der Verfasser wertet zunächst umfassend die Kommissionspraxis bei der beihilfenrechtlichen Beurteilung rein mitgliedstaatlicher Emissionshandelssysteme sowie die Äußerungen der Kommission zum gemeinschaftsweiten Handelssystem aus. Hierauf aufbauend arbeitet er die Kommissionslogik bei der beihilfenrechtlichen Bewertung von Zertifikatzuteilungen heraus. Sodann prüft Pfromm detailliert die beihilfenrechtliche Zulässigkeit einer entgeltfreien Zertifikatzuteilung durch die Mitgliedstaaten auf Grundlage von Art. 10 der Richtlinie 2003/87/EG. Hierbei analysiert und bewertet er insbesondere die - bislang äußerst umstrittenen - beihilfenrechtlichen Fragen der Zurechenbarkeit mitgliedstaatlicher Umsetzungsakte bei bestehenden sekundärrechtlichen Vorgaben, der Begünstigungswirkung, Staatlichkeit und Selektivität der Maßnahme sowie die beihilfenrechtliche Genehmigungsfähigkeit einer entgeltfreien Zertifikatzuteilung.

René A. Pfromm gelangt zu dem Ergebnis, dass die entgeltfreie Zertifikatzuteilung überwiegend eine nicht genehmigungsfähige Beihilfe darstellt, und zeigt die sich hieraus ergebenden Folgen für die Zertifikatempfänger und ihre Wettbewerber sowie die Reaktionsmöglichkeiten der Mitgliedstaaten auf.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
A. Die Zuteilung von Emissionszertifikaten als beihilfenrechtliches Problem 19
I. Gegenstand der Abhandlung 19
1. Der Emissionshandel als „neues“ Instrument des Umweltrechts 20
a) Schwächen eines rein ordnungsrechtlichen Ansatzes 20
b) Der umweltökonomische Hintergrund einer Flexibilisierung des Ordnungsrechts durch ökonomische Anreizmechanismen 22
c) Das Konzept handelbarer Emissionszertifikate 25
d) Die verteilungsökonomische Bedeutung der Zertifikatzuteilung 27
2. Der gemeinschaftsweite Emissionshandel gemäß der Richtlinie 2003/87/EGr 28
3. Die entgeltfreie Zertifikatzuteilung als beihilfenrechtliches Problem 34
II. Gang und Ziel der Darstellung 38
B. Die Kommissionslogik bei der beihilfenrechtlichen Bewertung der mitgliedstaatlichen Zertifikatzuteilung 40
I. Beihilfenrechtliche Bewertung mitgliedstaatlicher Handelssysteme durch die Kommission 40
1. Dänemark: Der CO2-Handel im Elektrizitätssektor 41
a) Darstellung des Handelssystems 41
b) Beihilfenrechtliche Bewertung durch die Kommission 42
(1) Beihilfentatbestand 42
(2) Genehmigungsfähigkeit der Beihilfe 42
2. Vereinigtes Königreich: Das freiwillige Emissions Trading Scheme 44
a) Darstellung des Handelssystems 44
b) Beihilfenrechtliche Bewertung durch die Kommission 45
(1) Beihilfentatbestand 45
(2) Genehmigungsfähigkeit der Beihilfenmaßnahme 46
3. Belgien: Das flämische Handelssystem für Grünstromzertifikate 48
a) Darstellung des Handelssystems 48
b) Beihilfenrechtliche Bewertung durch die Kommission 49
4. Niederlande: Der NOx-Handel 51
a) Darstellung des Handelssystems 51
b) Beihilfenrechtliche Bewertung durch die Kommission 52
(1) Beihilfentatbestand 52
(2) Genehmigungsfähigkeit der Beihilfenmaßnahme 54
5. Zwischenergebnis: Die Kommissionspraxis bezüglich der mitgliedstaatlichen Handelssysteme 55
II. Beihilfenrechtliche Kommissionsbewertung der mitgliedstaatlichen Zertifikatzuteilung im gemeinschaftsweiten Handelssystem 56
1. Grünbuch 57
2. Richtlinienvorschläge und weiteres Gesetzgebungsverfahren 60
3. Non-Paper vom 01. 04. 2003 61
4. Richtlinie 2003 / 87 /EG vom 13. 10. 2003 62
5. Mitteilung zur Anwendung der Anhang III-Kriterien 64
6. Schreiben der Generaldirektionen Umwelt und Wettbewerb an Dänemark 65
7. Bewertung der nationalen Allokationspläne 67
a) Äußerungen der Kommission zur ersten Handelsperiode 67
b) Äußerungen der Kommission zur zweiten Handelsperiode 69
c) Maßstäbe der Kommissionsbewertung 71
8. Bislang keine beihilfenrechtliche Kommissionsentscheidung 72
a) Grundsatz: Dualismus der Verfahren 72
(1) Verfahren gemäß Art. 9 Abs. 3 EHRL 72
(2) Verfahren gemäß Art. 88 Abs. 3 EG 73
(3) Bewertung 74
b) Keine förmliche Notifizierung gemäß Art. 88 Abs. 3 EG 77
c) Pflicht zur Verfahrenseröffnung ex officio 78
d) Keine Offensichtlichkeit des Beihilfenausschlusses 79
e) Zwischenergebnis 80
9. Beihilfenrechtliche Notifizierungspflicht 80
a) Keine Befreiung durch die Richtlinie 2003 / 87 / EG 81
b) Keine Befreiung wegen Kapitel F des Gemeinschaftsrahmens für staatliche Umweltschutzbeihilfen 83
c) Keine Befreiung durch das Schreiben der Kommission vom 17. 03. 2004 83
d) Keine Befreiung wegen Offensichtlichkeit 84
e) Zwischenergebnis 84
III. Ergebnisse 84
C. Beihilfenrechtliche Bewertung einer entgeltfreien Zertifikatzuteilung durch die Mitgliedstaaten 87
I. Vorliegen einer Beihilfe 88
1. Dem Mitgliedstaat zuzurechnende Maßnahme 89
a) Bloße Umsetzung einer gemeinschaftsrechtlichen Vorgabe 89
(1) Richtlinienumsetzung grundsätzlich durch die Mitgliedstaaten 90
(2) Keine Übertragbarkeit der „Deutsche Bahn“-Rechtsprechung 93
(a) Keine Aussagen zur Zurechenbarkeitsfrage in „Braathens Sverige“ 93
(b) Keine Übertragbarkeit wegen unterschiedlicher Sachverhalte 94
(3) Normhierarchische Gründe (Vorrang des Primärrechts) 96
(4) Auslegung der Richtlinie 2003 / 87 /EG 98
(a) Grammatikalische Auslegung 98
(b) Systematische Auslegung 98
(c) Teleologische Auslegung 99
(d) Auslegungsergebnis 99
(5) Zwischenergebnis 99
b) Art. 249 Abs. 3 EG als Ausnahmevorschrift zu Art. 87 Abs. 1 EG 100
2. Begünstigung 101
a) Gewährung eines geldwerten Vorteils 103
(1) Kein Begünstigungsausschluss wegen Systemimmanenz 104
(2) Kein Begünstigungsausschluss wegen Belastungscharakters des Zertifikathandels 104
(a) Zusätzliche Kostenbelastung 104
(b) Entzug des Rechts zur unlimitierten Emission 107
(3) Kein Begünstigungsausschluss bei bedarfsgerechter Zertifikatzuteilung 108
(4) Kein Begünstigungsausschluss wegen gemeinschaftsweiten Zertifikathandels 109
(5) Zwischenergebnis 110
b) Kein angemessenes Leistungs- / Gegenleistungsverhältnis 110
c) Kriterien der „Altmark Trans“-Rechtsprechung nicht erfüllt 114
(1) Keine Dienstleistung von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse 115
(2) Keine Betrauung 117
(3) Weitere Kriterien ebenfalls nicht erfüllt 118
(4) Zwischenergebnis 118
d) Exkurs: Ausklammerung von Zertifikatpflicht 119
e) Zwischenergebnis 120
3. Staatlich oder aus staatlichen Mitteln gewährt 120
a) Staatlichkeit der Mittel 121
b) Belastung öffentlicher Haushalte 121
(1) Die „PreussenElektra“-Rechtsprechung 121
(2) Keine Vergleichbarkeit der Sachverhalte 123
(3) Belastung öffentlicher Haushalte durch Einnahmeverzicht 124
(4) Grundsätzliche Möglichkeit einer entgeltlichen Zertifikatzuteilung 125
(5) Gegenargumente und Stellungnahme 132
(a) Typischerweise keine Erhebung von Abgaben auf Emissionen 132
(b) Nur Schaffung der Voraussetzungen für einen Markt 134
(c) Kein Zwang zur entgeltlichen Vergabe 135
(d) Verzichtsleistung nur fiktiv 136
(e) Vergleichbarkeit mit Erlaubnissen und Konzessionen 138
(f) Lenkungsfunktion 139
(6) Zwischenergebnis 139
c) Zwischenergebnis 139
4. Bestimmte Unternehmen oder Produktionszweige 140
5. Verfälschung des Wettbewerbs 144
a) Relevanter Markt 146
b) Wettbewerbsverfälschung 148
c) Zwischenergebnis 150
6. Beeinträchtigung des Handels zwischen den Mitgliedstaaten 150
a) Handelsbeeinträchtigung 150
b) De-minimis-Beihilfen 152
c) Zwischenergebnis 154
7. Zwischenergebnis 154
II. Genehmigungsfähigkeit 154
1. Genehmigungsfähigkeit gemäß Art. 87 Abs. 3 lit. b) EG 156
a) Gemeinschaftsrahmen für staatliche Umweltschutzbeihilfen 156
b) Wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse 160
c) Erforderlichkeit der entgeltfreien Zertifikatzuteilung 161
(1) Ökologische Betrachtung 162
(2) Umweltökonomische Betrachtung 162
(3) Beihilfenrechtliche Betrachtung 166
(4) Zwischenergebnis 167
d) Zwischenergebnis 168
2. Art. 87 Abs. 3 lit. c) EG 168
a) Genehmigungsvoraussetzungen des Kapitel F des Gemeinschaftsrahmens 169
b) Genehmigungsvoraussetzungen der Ziffer 72 des Gemeinschaftsrahmens 170
c) Zwischenergebnis 171
3. Art. 87 Abs. 3 lit. e) EG 171
4. Art. 88 Abs. 2 UAbs. 3 EG 173
5. Art. 86 Abs. 2 EG 174
6. Zwischenergebnis 175
III. Ergebnisse 175
D. Schlussfolgerung und Ausblick 178
I. Schlussfolgerung 178
1. Ergebnis der Untersuchung 178
2. Folgen des Ergebnisses 181
a) Auswirkungen auf die Zertifikatempfänger und ihre Wettbewerber 181
b) Reaktionsmöglichkeiten der Mitgliedstaaten 182
c) Handlungsoptionen der Kommission 184
d) Exkurs: Rückforderung der Beihilfe 185
II. Ausblick 187
III. Schlussbemerkungen 190
1. Leitlinien für staatliche Umweltschutzbeihilfen 2008 191
2. Konsolidierte Richtlinie 2003 / 87 / EG 193
3. Bewertung 194
Literaturverzeichnis 196
Sachverzeichnis 211