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Guski, R. (2007). Sittenwidrigkeit und Gläubigerbenachteiligung. Zu den Schranken von Kreditsicherheiten unter Berücksichtigung gemeinschafts- und kollisionsrechtlicher Bezüge. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52430-3
Guski, Roman. Sittenwidrigkeit und Gläubigerbenachteiligung: Zu den Schranken von Kreditsicherheiten unter Berücksichtigung gemeinschafts- und kollisionsrechtlicher Bezüge. Duncker & Humblot, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52430-3
Guski, R (2007): Sittenwidrigkeit und Gläubigerbenachteiligung: Zu den Schranken von Kreditsicherheiten unter Berücksichtigung gemeinschafts- und kollisionsrechtlicher Bezüge, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52430-3

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Sittenwidrigkeit und Gläubigerbenachteiligung

Zu den Schranken von Kreditsicherheiten unter Berücksichtigung gemeinschafts- und kollisionsrechtlicher Bezüge

Guski, Roman

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 204

(2007)

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Abstract

Die Gestaltung von Kreditverhältnissen vor und in der wirtschaftlichen Krise des Kreditnehmers zählt zum täglichen Unternehmensgeschäft. Die Rechtsprechung hat - noch unter dem reformbedürftigen Konkursrecht und über die Kollisionsfälle hinaus - Kreditsicherungen oft unter dem Gesichtspunkt der Gläubigerbenachteiligung für sittenwidrig erklärt. Roman Guski ordnet die einschlägigen Fälle und zeigt im Folgenden, welche Wertungskriterien für die Praxis auch unter der Insolvenzordnung bedeutsam bleiben. Hierzu verknüpft der Autor vertragsrechtliche mit insolvenzrechtlicher Dogmatik und begründet, warum vorwerfbare Beeinträchtigungen der Gläubigergleichbehandlung in den Anwendungsbereich der §§ 138, 826 BGB fallen: Als Gerechtigkeitsprinzip im Haftungsnotstand erfordert der Grundsatz der gleichmäßigen Gläubigerbefriedigung über die anfechtungsrechtlichen Mechanismen hinaus gehende Verhaltensnormen. Insbesondere hängt die Reichweite des durch die Insolvenzordnung vermittelten Gläubigerschutzes von der Insolvenzauslösung ab, welche mit verliehener Liquidität manipuliert werden kann. Auch unter dem Blickwinkel der Grundfreiheiten im Binnenmarkt haben entsprechende Einschränkungen der Privatautonomie Bestand. Abschließend werden die Ergebnisse in die Europäische Insolvenzverfahrensverordnung sowie in das deutsche internationale Privatrecht eingeordnet.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungen 22
§ 1 Einführung 27
A. Fragestellung und Ziel der Untersuchung 28
B. Sicherungsrechte vs. Haftungsgerechtigkeit: Leitmotive der „großen“ Insolvenzrechtsreform 31
C. Gang der Untersuchung und Abgrenzung 35
Erster Teil: Modelle sittenwidriger Gläubigerbenachteiligung in der Rechtsprechung 38
§ 2 Modelle und ihre Entwicklung in der Rechtsprechung des Reichsgerichts 38
A. Zielkonflikte 38
B. Ansätze reichsgerichtlicher Regelbildung 40
I. Orientierungsphase nach Inkrafttreten des BGB 40
1. Richterliches Unbehagen gegenüber Gefahren der Kreditsicherung 40
2. Bedeutung des subjektiven Tatbestands 43
3. Offene Fragen 45
II. Reichsgerichtliche Regelbildung und ihr Scheitern 45
1. Die Entscheidung RGZ 136, 247 ff. („Fleischfabrik“) 45
2. Aufgabe der rechtsfolgendifferenzierenden Kategorisierung 49
C. Zusammenfassung 50
§ 3 Modelle des Bundesgerichtshofs 53
A. Vorbemerkungen 53
B. Nichtigkeit dinglicher Kreditsicherheiten gemäß § 138 Abs. 1 BGB 57
I. Pflichtwidrige Kriseninterventionen 58
1. Die „Margarine“-Entscheidung und Folgejudikate 58
2. Objektive Merkmale der Gläubigerbenachteiligung 61
a) Täuschung und Entzug von Haftungspotential 61
b) Personale Schutzrichtung: gegenwärtige und zukünftige Gläubiger 65
c) Umfang und Zeitpunkt der Sicherung 68
3. Subjektiver Sittenverstoß 71
a) Variable Prüfungspflicht des Sicherungsnehmers 72
b) Beweggründe des Sicherungsnehmers 75
II. Gläubigerbegünstigung durch Forderungssicherung 76
1. Krisensicherung als Deckungsvorgang 76
2. Machtstellung des Sicherungsnehmers 80
a) Sicherungsverlangen als Machtausübung 81
b) Schuldnersteuerung als mittelbare Gläubigerbenachteiligung 82
3. Bedingung auf den Insolvenzfall 84
4. Sicherungsübertragungen im Rahmen der Konzernfinanzierung 86
III. Sicherungsglobalzession und Kollisionen 86
1. Die Vertragsbruch-Rechtsprechung 87
a) Grundmodell 87
b) Verwandte Interessenkollisionen und Abgrenzung 88
aa) Die Zession beim sogenannten Factoring 88
bb) Kollision von Globalsicherungen mit gesetzlichen Pfandrechten 89
2. Die sittenwidrigkeitskonstitutiven Kriterien 90
a) Zweipoliger Zwang und mittelbare Täuschung 90
b) Zurechenbarkeit des potentiellen Substratverlustes 91
3. Fazit 93
C. Schadensersatzhaftung des Sicherungsnehmers gemäß § 826 BGB 94
I. Richterliche Haftungskonzepte zu § 826 BGB 95
1. Vorsätzliches Hinausschieben der Insolvenzauslösung 95
2. Vereitelung der Haftungsverwirklichung 98
3. Kreditbetrug 99
II. Probleme des Schadens und des Schädigungsvorsatzes 100
D. Synthese der judikativen Wertungen 101
I. §§ 138 Abs. 1, 826 BGB als funktionales Krisenrecht 101
1. Hinauszögern der Insolvenz („Insolvenzverschleppung“) 102
2. Insolvenzpräventiver Zugriff auf letzte Vermögenspositionen 104
3. Präventive Auslagerung haftungsgeweihten Vermögens 106
4. § 138 Abs. 1 BGB als Krisenpräventionsrecht 106
II. Zusammenfassung und weiteres Vorgehen 107
Zweiter Teil: Gläubigerbenachteiligung durch Kreditsicherheiten im System der Gläubigeranfechtung 109
§ 4 Konkursprinzip und Formen der Gläubigeranfechtung 109
A. Einführung und Überblick 109
I. Zur Genese des modernen Konkursanfechtungssystems 109
II. Schwächen des konkursrechtlichen Anfechtungssystems 112
III. Ergebnisse der Insolvenzrechtsreform im Überblick 113
B. Rechtliche Grundstrukturen 115
I. Problemstellung 116
II. Formen der Gläubigergleichbehandlung 117
1. Das Konkursprinzip 117
a) Deutungsmöglichkeiten 117
b) Die gesetzliche Konzeption 119
2. Rechtliche Begründbarkeit des Prinzips 121
a) Ausgleichshaftung 121
b) Communio incidens 123
c) Zustimmungsfiktion 125
d) Gerechtigkeit im Haftungsnotstand 125
aa) Grundsatz 126
bb) Einwände und Verteidigung 128
cc) Entstehung des gesetzlichen Insolvenzanspruchs 130
3. Gläubigergleichbehandlung und Sicherungsrechte 132
III. Gläubigergleichbehandlung und Haftungsverwirklichung durch Gläubigeranfechtung (§§ 129 ff. InsO) 136
1. Gleichbehandlung und Haftungszuweisung 137
a) Deckungsanfechtung 137
b) Willkürliche Haftungsvereitelung 138
aa) Verbindung von Schuld und Haftung durch Willen 140
bb) Abgrenzung zur Begünstigung einzelner Gläubiger 143
2. Anfechtungssystematische Verzahnungen 144
a) Inkongruenz als krisenbedingter Willkür-Indikator 144
b) Äquivalenzstörung als unmittelbare Benachteiligung 146
3. Abgrenzung sonstiger Normzwecke 147
4. Folgerungen 148
C. Kennzeichen der anfechtungsrechtlichen Gläubigerbenachteiligung 149
I. Begriff der Gläubigerbenachteiligung im Sinne des § 129 InsO 149
1. Unmittelbare und mittelbare Gläubigerbenachteiligung 150
2. Gegenstand der anfechtungsrechtlichen Beurteilung 152
3. Kausalität und Zurechnung 153
II. Persönlicher Schutzbereich 156
1. Die herrschende Ansicht: gegenwärtige und zukünftige Gläubiger 156
2. Die Gegenposition 157
3. Korrektur des Schutzbereichs 158
III. Subjektive Merkmale auf Anfechtungsgegnerseite 161
1. Vorsätzliche Benachteiligung 162
2. Deckungsanfechtung und § 132 InsO 163
D. Zwischenergebnisse 163
§ 5 Anfechtbarkeit von Kreditsicherheiten 164
A. Überblick 164
B. Sicherungsübertragungen als Deckungshandlungen 165
I. Art der Deckung 165
1. Kongruente Sicherungsdeckung 165
2. Inkongruente Sicherungsdeckung 168
II. Sicherungsrechtsspezifische Einzelfragen 169
1. Zeitpunkt der Beurteilung bei antizipierter Übertragung 169
2. Teilanfechtung nachträglicher Mitbesicherung 169
C. Sicherungsübertragung als Teil eines Bargeschäfts 170
I. Bedeutung und Normzweck des § 142 InsO 170
II. Kredit und Sicherung als Bargeschäft 174
1. Die herrschende Ansicht 174
2. Kritik und Notwendigkeit der Einschränkung des Deckungsprinzips 175
a) Begründungsdefizite der herrschenden Ansicht 175
b) Einschränkung des Deckungsprinzips 177
III. Krisenkreditsicherung als unmittelbare Benachteiligung gemäß § 132 InsO? 178
D. Vorsätzliche Gläubigerbenachteiligung durch Sicherungsübertragung 180
I. Der Benachteiligungsvorsatz und seine Normativierung 180
1. Wissens- und Willenselement 180
a) Dokumentierung eines Benachteiligungswillens 181
b) Probleme des Willenselements 184
2. Unlauterkeit des Vorsatzes 188
a) Verzicht auf Unlauterkeit des Handlungswillens? 188
b) Willkürliche Haftungsmanipulation als ziviler Unrechtstatbestand 189
II. Gewillkürte Haftungszuweisung als willkürliche Benachteiligung? 190
1. Kreditsicherung als potentielle Haftungsbegünstigung 190
2. Notwendigkeit der Einschränkung des herrschenden Vorsatzverständnisses 191
III. Zusammenfassung 192
Dritter Teil: Entwicklungsstufen richterlicher Konfliktlösung 194
§ 6 Rechtsentwicklung und ihre Hintergründe 194
A. Judikative Phänomenologie in Leitlinien 194
I. Tendenzen bei der Anwendung der §§ 138, 826 BGB 194
1. Die guten Sitten als Gegenmittel zur Entwicklung der Sicherungsrechte 194
a) Überblick über die Ausweitung der Sicherungsrechte 195
b) Folgerungen 196
2. Degressive Tendenzen in der Anwendung der §§ 138, 826 BGB 197
II. Vorrang der Anfechtungsbestimmungen 198
III. Verselbstständigung der Vertragsbruchtheorie 201
B. Mögliche Ursachen der Entwicklung 201
I. Wertungswandel und Anpassung 202
1. Kautelarpraxisbedingter Wertungswandel im Maßstab der guten Sitten? 202
2. Anpassung der Kreditvergabepraxis 204
II. Konfliktverlagerungen 205
1. Extensive Auslegung des Anfechtungsrechts 205
2. Vom Haftungszugriff zum Sicherungszugriff 207
C. Ergebnisse und weiteres Vorgehen 209
Vierter Teil: Mechanismen der Gläubigerbenachteiligung und die Begründbarkeit ihrer Rechtswidrigkeit 212
§ 7 Bestandsaufnahme bisheriger Lösungsansätze im Schrifttum 212
A. Ausgangslage 212
B. Begründungen für sicherungsnehmerische Sonderpflichten im Schrifttum 213
I. Globalzessionare, Warenlieferanten und Teilverzicht 213
1. Die überwiegenden Einwände 213
2. Alternative Perspektiven 214
II. Sonderpflichten von Kreditgebern als Krisenintervenienten 215
1. Ablehnende Stimmen 215
a) Die wertnominale Betrachtung Harry Westermanns 215
b) Primat der Sicherungsautonomie? 216
2. Begründungen für ein Pflichtenprogramm 218
a) Schuldrechtliche Sonderbeziehung? 218
b) Berufspflichten institutioneller Kreditgeber 220
c) Ökonomische Begründungen 224
aa) Kostenvermeidung und Schadenspräventionspflicht 224
bb) Kreditkaskaden und Interessendivergenzen 226
d) Wertungsanalogie zu den §§ 932 ff. BGB 227
e) Verkehrssicherungspflichten im Verkehr mit Sicherungsrechten 229
f) Wertungsorientierung am System des zivilrechtlichen Gläubigerschutzes? 231
3. Einschränkung des Pflichtenprogramms 231
C. Zusammenfassung 232
§ 8 Gläubigerbeeinträchtigungen durch Kreditsicherheiten und ihre dogmatische Einordnung 233
A. Missbrauch des Vertragsinstituts als Maßstab rechtsgeschäftlicher Verhaltenskontrolle 233
I. Grundlagen 233
1. Sicherungsvertrag als Vertrag zulasten Dritter? 235
2. Verträge mit Lastwirkung und Institutsmissbrauch 235
3. Interessenkollisionen und Verhältnismäßigkeitsmaßstab 237
4. Verminderte Interessenpolarität 238
5. Sittenverstoß und Institutsmissbrauch 240
a) Begriff und Maßstab der guten Sitten 240
b) Sittenkonformität als Funktionsbedingung privatautonomer Interessenverfolgung 241
c) Funktionsmissbrauch und Sittenverstoß 243
II. Dogmatische Anwendungsfragen 244
1. Vertragsgefüge als Anknüpfungspunkt zwischen Vertragskontrolle und Deliktsrecht 244
a) Abstraktionsprinzip und Institutsmissbrauch 244
b) Deliktsrechtliche Relevanz der Lehre vom Institutsmissbrauch 245
2. Relevanz eines Zurechnungsstandards (§ 138 Abs. 1 BGB) 246
III. Zusammenfassung 248
B. Funktionen und Drittwirkungen von Kreditsicherheiten 248
I. Funktionen von Kreditsicherheiten 249
1. Heterogene Funktionstypologie 249
2. Insolvenzrisikovorsorge als übergreifende Funktionsklammer 250
3. Funktionaler Zusammenhang zwischen Kredit und Sicherung 251
II. Gläubigerrelevante Drittwirkungen von Sicherungsverträgen 252
1. Einzelzuweisung potentiellen Gesamthaftungsvermögens 252
2. Blockade anderweitigen Sicherungs- oder Vollstreckungszugriffs 253
3. Einfluss auf die schuldnerische Kreditwürdigkeit 254
a) Definitionsmöglichkeiten: Kreditwürdigkeit 254
b) Täuschungseignung der sogenannten publizitätslosen Mobiliarsicherheiten? 258
aa) Sachenrechtliche Publizität und Bestimmtheit als Haftungsinformationsquellen? 258
bb) Rechnungslegungspublizität 264
c) Insolvenzdilatorische Wirkung verliehener Liquidität 265
aa) Außerkraftsetzen der gesetzlichen Insolvenzauslöser 267
bb) Gefahren verzögerter Insolvenzauslösung für Drittgläubiger 270
(1) Sicherungszufluss und Masseabfluss 270
(2) Forderungserwerb durch Dritte 271
d) Folgerungen 276
4. Verlust wirtschaftlicher Bewegungsfreiheit des Schuldners 277
5. Existenzvernichtung durch Sicherungsrechte? 278
C. Institutsmissbrauch und Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen 279
I. Erkennbare Beeinträchtigung der Haftungsordnung und gewollte Haftungsvereitelung 279
1. Deckung durch Anspruchssicherung 279
2. Willkürliche Haftungsvereitelung 281
II. Verleihung insolvenzverzögernder Liquidität 281
1. Vorsätzliche Insolvenzverzögerung 282
a) Grundmodell des Kredit- und Kreditsicherungsmissbrauchs 282
aa) Manipulation der Gläubigergleichbehandlung 283
bb) Mittelbare Irreführung künftiger Gläubiger 286
b) Überbrückungskredite 287
2. Pflichtwidrige Insolvenzverzögerung gemäß § 138 Abs. 1 BGB 288
a) Grundmodell 289
aa) Vorwirkung der Gleichbehandlung im vorhandenen Gläubigerkollektiv 289
bb) Unverhältnismäßige Gefährdung künftiger Gläubiger 290
cc) Grobe Fahrlässigkeit als subjektiver (Mindest-)Zurechnungsmaßstab 292
b) Vorfinanzierung von Vorhaben 294
III. Globalsicherung als unverhältnismäßige Risikoabwälzung 295
1. Unbeschränkte Sicherungsglobalzession 295
2. Unechtes Factoring als unverhältnismäßige Verlagerung des Haftungsrisikos 297
D. Rechtsfolgen der Verletzung von Rücksichtnahmepflichten 299
I. Nichtigkeit dinglicher Kreditsicherungen gemäß § 138 Abs. 1 BGB 299
1. Totalnichtigkeit 299
2. Maßgeblicher Beurteilungszeitpunkt 301
II. Schadensersatz gemäß § 826 BGB 304
1. Gesamtschaden der Insolvenzmasse 304
2. Vertrauensschaden einzelner Gläubiger 304
E. Zusammenfassung 305
§ 9 Normenkonkurrenz bei Gläubigerkonkurrenz: Zur Abgrenzung von Sittenverstoß und Gläubigeranfechtung 306
A. Problemstellung und Streitstand 307
I. Struktur und Bedeutung des Konkurrenzproblems 307
1. Methodische Vorüberlegungen 307
2. Sittenverstoß als Möglichkeit der Masseanreicherung 308
a) Ablauf der Anfechtungsfrist 308
b) Beweisprobleme 309
3. Geltendmachung fehlender Rechtsbeständigkeit 309
II. Bestandsaufnahme 310
1. Meinungsstand vor Inkrafttreten der Insolvenzordnung 310
a) Der Standpunkt der Rechtsprechung 310
b) Das Schrifttum 313
aa) Anwendungsvorrang der Gläubigeranfechtung 313
bb) Einfache Gesetzeskonkurrenz 315
cc) Abgrenzung nach dem Initiativ-Schwerpunkt 316
2. Heutiger Meinungsstand 317
a) Die überwiegende Literatur 317
b) C. Paulus 318
c) Häsemeyer 318
d) Kirchhof und Henssler 319
3. Kritik der herrschenden Spezialitätstheorie 319
a) Fehlende Konsequenz 319
b) Konkurrenzrechtsdogmatische Einwendungen 321
c) Folgerungen 323
B. Methodische Abgrenzung durch Auslegung 323
I. Normenkonkurrenzlösung als Tatbestands- und Rechtsfolgenbetrachtung 323
1. Tatbestandsseite: Anfechtbare Rechtshandlungen als Sittenverstoß? 324
a) Vorsätzliche Gläubigerbenachteiligung 324
b) Verstoß gegen die Gläubigergleichbehandlung 325
2. Rechtsfolgenseite: Anfechtungssystematik und Verkehrsschutz 326
a) Rechtsfolgen der Gläubigeranfechtung 327
aa) Zur dogmatischen Einordnung der Anfechtungsfolgen 327
bb) Bereicherungsanaloge Restitution 328
cc) Divergenzen von Nichtigkeit und Anfechtbarkeit 329
b) Teleologische Folgenbetrachtung 330
aa) Anfechtbarkeit als Konsequenz rechtsgeschäftlicher Gültigkeitsdogmatik 330
bb) Anfechtbarkeit im Interesse des Verkehrsschutzes 331
3. Anwendungsanspruch der Gläubigeranfechtungsregeln 333
a) Grundsatz 333
b) Historische Betrachtung der reformierten Behandlung von Kreditsicherheiten 334
II. Wertungsdivergente Ergänzung: Gläubigerbenachteiligung durch Insolvenzverzögerung 336
1. Rekapitulation: Mechanismus verliehener Liquidität 336
2. §§ 129 ff. InsO und Insolvenzauslösung 336
a) Schutz künftiger Gläubiger 337
b) Gläubigerkollektiv und Insolvenzauslösung 338
aa) Deckungsanfechtung 338
bb) Der Sonderfall des § 132 InsO 339
cc) Vorsätzliche Benachteiligung 339
III. Wertungsdivergenz: Sicherungskollisionen und Anfechtbarkeit 341
IV. Wertungsanaloge Ergänzung des anfechtungsrechtlichen Schutzes 343
1. Zur Ergänzungsfunktion der §§ 138 Abs. 1, 826 BGB 343
a) Die Kontroverse im Überblick 345
b) Begrenzte Ergänzungsfunktion der §§ 138, 826 BGB 346
2. Ergänzung der Deckungsanfechtung 347
3. Gewollter Entzug von Haftungsmasse 350
4. Gestörte Vertragspolarität und qualifizierte Machtausübung 352
C. Ergebnisse 353
Fünfter Teil: Gläubigerbenachteiligung durch Kreditsicherheiten aus der Perspektive des europäischen Binnenmarktes und des internationalen Privatrechts 355
§ 10 Europarecht 355
A. Verhaltenspflichten von Sicherungsnehmern und ihre Vereinbarkeit mit den Grundfreiheiten des EG-Vertrages 355
I. Vorrang höherrangigen Rechts 355
II. Binnenmarktrechtliche Relevanz nationaler Verhaltensanforderungen des Privatrechts 356
1. Konkurrenzen betroffener Grundfreiheiten 357
2. Kapitalverkehrsfreiheit gemäß Art. 56 EGV 358
a) Eingriff in den Schutzbereich 358
aa) Begriff der Kapitalverkehrsfreiheit 358
bb) Vorliegen eines Eingriffs 359
b) Rechtfertigung eines hypothetischen Eingriffs 363
aa) Schutz der öffentlichen Ordnung im Sinne des Art. 58 EGV 363
bb) Lauterkeit des Handelsverkehrs 364
cc) Gläubigerschutz als zwingender Rechtfertigungsgrund? 365
3. Warenverkehrs- und Dienstleistungsfreiheit 366
B. Ergebnis 367
§ 11 Internationales Privatrecht 367
A. Fragestellung 367
B. Regelungsstruktur der EuInsVO 368
I. Universalitätsprinzip und (territoriale) „lex pigneris“ 368
1. Anwendungsbereich des Art. 4 EuInsVO 368
a) Die Grundkollisionsnorm des Art. 4 EuInsVO 368
b) Haftungsverwirklichung nach der lex concursus 368
2. Sonderanknüpfung der Art. 5 und Art. 7 EuInsVO 369
a) Regelungszweck 369
b) Kollisions- oder sachrechtlicher Regelungsgehalt? 370
c) Andere als Wirkungsfragen 371
3. Relativierung des Sicherungsstatuts durch Art. 5 Abs. 4, Art. 7 Abs. 3 EuInsVO 371
II. Vertrauensschutz des Anfechtungsgegners durch Art. 13 EuInsVO 372
1. Funktion und Tatbestand 372
2. Kritik des Normzwecks 373
3. Kollisionskonflikte und allseitige Haftungsabwicklung 376
C. Das auf gläubigerbenachteiligendes Verhalten von Sicherungsnehmern anwendbare Recht 377
I. Dogmatische Ausgangslage 378
1. Zur Methode der Qualifikation 378
2. Qualifikation und Insolvenzstatut nach Art. 4 EuInsVO 379
3. Rekapitulation der zu qualifizierenden „Rechtsverhalte“ 379
II. Qualifikation rechtswidriger Gläubigerbenachteiligung 380
1. Pflichtwidrige Verzögerung der Insolvenzauslösung 380
a) Einschlägigkeit des Art. 4 Abs. 2 Satz 2 lit. m EuInsVO? 381
b) Geltungsanspruch des Insolvenzstatuts (Art. 4 EuInsVO) 382
2. Beeinträchtigung der Ausschaltungsfunktion des Insolvenzverfahrens 385
3. Sicherungskollisionen (insbesondere Geld- und Warenkredit) 386
4. Gleichbehandlungswidriger Deckungsvorteil und haftungswidrige Vermögensverschiebung 387
III. Folgen der Regelungssystematik der Art. 5, 7 und 13 EuInsVO 387
1. Vorrang des Insolvenzstatuts 388
2. Entsprechende Anwendung des Art. 13 EuInsVO? 388
D. Rechtslage nach autonomem deutschen Kollisionsrecht 390
I. Das „Sachstatut“ der Kreditsicherung nach EGBGB im Überblick 390
1. Sachen 390
2. Forderungen 390
3. Notwendigkeit einer selbstständigen Anknüpfung sicherungsspezifischer Drittschranken 392
II. Qualifikation und Anknüpfung rechtswidriger Gläubigerbenachteiligung 392
1. Regelungssystematik der §§ 335, 339, 351 InsO 393
2. Autonome Anknüpfung nach Vertrags- oder Deliktsstatut? 394
3. Anwendbarkeit des Insolvenzstatuts 395
a) Grundsatz 395
b) Vertrauensschutz des Sicherungsnehmers analog § 339 InsO? 396
E. Verstoß gegen den deutschen ordre public 396
I. Zu Begriff und Funktion des ordre public 397
II. Rücksichtnahmepflichten unter Gläubigern als Bestandteil des deutschen ordre public 399
1. Kreditsicherungsspezifische Gefahren 399
a) Insolvenzdilation als Störung der Haftungsverwirklichung 399
b) Gewährleistung der Ausschaltungsfunktion der Insolvenz 401
c) Sicherungskollisionen 401
2. Deckungsvorteile und Haftungsvereitelung durch funktionsmissbräuchliche „Kreditsicherungen“ 402
III. Rechtsfolgen eines Verstoßes gegen den deutschen ordre public 403
F. Zusammenfassung 404
Zusammenfassung der Ergebnisse 406
§ 12 Thesen 406
A. Die guten Sitten als Schranke zulässiger Vertragsgestaltung mit Haftungsbezug 406
B. Die guten Sitten und Divergenz nationaler Rechtsordnungen 410
C. Schluss 410
Literaturverzeichnis 413
Sachregister 438