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Digitalisierung demokratischer Prozesse

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Hilbert, M. (2007). Digitalisierung demokratischer Prozesse. Gefahren und Chancen der Informations- und Kommunikationstechnologie in der demokratischen Willensbildung der Informationsgesellschaft. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52423-5
Hilbert, Martin. Digitalisierung demokratischer Prozesse: Gefahren und Chancen der Informations- und Kommunikationstechnologie in der demokratischen Willensbildung der Informationsgesellschaft. Duncker & Humblot, 2007. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52423-5
Hilbert, M (2007): Digitalisierung demokratischer Prozesse: Gefahren und Chancen der Informations- und Kommunikationstechnologie in der demokratischen Willensbildung der Informationsgesellschaft, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52423-5

Format

Digitalisierung demokratischer Prozesse

Gefahren und Chancen der Informations- und Kommunikationstechnologie in der demokratischen Willensbildung der Informationsgesellschaft

Hilbert, Martin

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 144

(2007)

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Abstract

Seit Ende des 20. Jahrhunderts haben digitale Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) die Art und Weise, wie Menschen kommunizieren und ihren demokratischen Gemeinwillen bilden, für immer verändert. Jedoch wurden weder demokratische Institutionen und Prozesse noch IKT für ihre gemeinsame Anwendung geschaffen. Dies führt zu einer Reihe von Entwicklungen, die nicht durchweg und vor allem nicht automatisch demokratieförderlich sind. Zur Untersuchung der Folgen der Digitalisierung demokratischer Prozesse wird davon ausgegangen, dass diese stark von den institutionellen Rahmenbedingungen des gewählten Demokratiemodells beeinflusst werden. Abhängend von Gesetzesherrschaft, direkter Bürgerbeteiligung und republikanischer oder liberalistischer Ausrichtung, werden acht sterilisierte Demokratiemodelle unterschieden und separat auf digitale Konsequenzen untersucht. Die verschiedenen Blickweisen ermöglichen die Identifizierung von generellen Veränderungen der digitalen Interaktion, so wie auch spezielle Folgen von bestimmten Faktorkombination. Der fortlaufende Einbezug traditioneller Demokratieliteratur zeigt, dass IKT weder zurück zur Polis-Demokratie Athens, noch zur ökonomischen Demokratie Schumpeters oder zur idealisierten Führerdemokratie Webers führen werden, jedoch zu einer neuen Konstellation, in welcher deliberative- und konkordanzdemokratische Elemente eine entscheidende Rolle spielen. Das Ergebnis unterstreicht die neue Brisanz von Themen wie Privatsphärenschutz und Meinungsmanipulation, allgemeiner Zugang zur Öffentlichkeit, direktdemokratische Beteiligung und die Aufgaben der Parteien und Medien. Ein weiterer zentraler Punkt auf der zukünftigen Forschungsagenda ist die Entwicklung von demokratieförderlicher IKT Anwendung. Es zeigt sich, dass die Digitalisierung demokratische Prozesse aktiv beeinflusst werden kann und - zum Wohle der Demokratie - auch muss.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 12
Kapitel 1: Einleitung, Definitionen und Modellierung 13
I. Einleitung 13
II. Von demokratischen Prozessen 19
III. Von der Informationsgesellschaft 24
1. Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) 25
2. Der informationsgesellschaftliche Paradigmenwechsel 30
3. Besonderheiten digitaler Interaktionen 34
4. Die Übergangsphase in die Informationsgesellschaft 40
IV. Drei Grundachsen zur theoretischen Demokratieanalyse 49
1. Wer beteiligt sich an der Wahrheitsfindung und Rechtserkenntnis? 49
2. Wie gestaltet sich die Regierungsform? 56
3. Was für eine Art von Bürgerlichkeit bringt der zugrunde liegende Gesellschaftsvertrag hervor? 63
Kapitel 2: Acht Entwicklungsszenarien der Demokratie in der Informationsgesellschaft 74
I. Von der Polis-Demokratie in der Informationsgesellschaft 76
1. Theoretische Grundlagen der Polis-Demokratie 76
2. Entwicklung der Polis-Demokratie in der Informationsgesellschaft 83
a) Digitale Deliberation in virtuellen Kommunen 83
b) Wo der Gleichgesinnte nur einen „Klick“ entfernt ist 88
3. Folgen der Entwicklung der Polis-Demokratie 95
II. Von der Cyber-Demokratie in der Informationsgesellschaft 102
1. Theoretische Grundlagen der Cyber-Demokratie 103
2. Entwicklung der Cyber-Demokratie in der Informationsgesellschaft 110
3. Folgen der Entwicklung der Cyber-Demokratie 112
III. Von der plebiszitären Führerdemokratie in der Informationsgesellschaft 115
1. Theoretische Grundlagen der plebiszitären Führerdemokratie 115
2. Entwicklung der plebiszitären Führerdemokratie in der Informationsgesellschaft 120
3. Folgen der Entwicklung der plebiszitären Führerdemokratie 121
IV. Von der Big-Brother-Demokratie in der Informationsgesellschaft 126
1. Theoretische Grundlagen der Big-Brother-Demokratie 126
2. Entwicklung der Big-Brother-Demokratie in der Informationsgesellschaft 129
3. Folgen der Entwicklung der Big-Brother-Demokratie 133
V. Von der ökonomischen Demokratie in der Informationsgesellschaft 137
1. Theoretische Grundlagen der ökonomischen Demokratie 137
2. Entwicklung der ökonomischen Demokratie in der Informationsgesellschaft 141
a) Die digitale Wirtschaft 142
b) Digitale Marktmechanismen in der ökonomischen Demokratie 145
3. Folgen der Entwicklung der ökonomischen Demokratie 149
a) Zersplitterung der Öffentlichkeit 149
b) Infotainment und kommerzielle Skaleneffekte 154
VI. Von der Knopfdruck-Demokratie in der Informationsgesellschaft 159
1. Theoretische Grundlagen der Knopfdruck-Demokratie 160
2. Entwicklung der Knopfdruck-Demokratie in der Informationsgesellschaft 165
a) Verzerrungen im Spiegelbild durch ungleichen Zugang 165
b) IKT sind rasend schnell, demokratische Willensbildung extrem langsam 168
3. Folgen der Entwicklung der Knopfdruck-Demokratie 169
VII. Von der römischen Republik in der Informationsgesellschaft 173
1. Theoretische Grundlagen der römischen Republik 173
a) Rom und das Prinzip der Republik 173
b) Wie Publizität und Öffentlichkeit die Sittlichkeit fördert 178
c) Wie Herrschafts- und Abhängigkeitsverhältnisse die Verwirklichung der Publizität einschränken 181
2. Entwicklung der römischen Republik in der Informationsgesellschaft 184
3. Folgen der Entwicklung der römischen Republik 190
VIII. Von der Matrix-Demokratie in der Informationsgesellschaft 191
1. Theoretische Grundlagen der Matrix-Demokratie 192
2. Entwicklung der Matrix-Demokratie in der Informationsgesellschaft 195
a) Informationsstrukturierung als Feineinstellung zwischen Prosa und Ja/Nein 196
b) Künstliche Intelligenz, um die Wertneutralität des Systems sicherzustellen 206
c) Konkordanzdemokratische Methoden für die Intermediation des Gemeinwillens 213
3. Folgen der Entwicklung der Matrix-Demokratie 220
Kapitel 3: Schlussfolgerungen und Ausblick 226
I. Schlussfolgerungen 226
II. Ausblick 234
1. Renovierung des Parteiensystems und Rolle der Massenmedien 235
2. Entwicklung von demokratiefördernden IKT-Anwendungen 243
3. Revision der Grenzen zwischen direkter und repräsentativer Demokratie 252
4. Die digitale Spaltung während und nach dem Übergang in die Informationsgesellschaft 258
5. Sicherheitsgesetzgebung und Privatsphärenschutz 267
Zusammenfassung 274
Literaturverzeichnis 280
Sachwortverzeichnis 302