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Montesquieu zwischen den Disziplinen

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Mass, E. (Ed.) (2010). Montesquieu zwischen den Disziplinen. Einzel- und kulturwissenschaftliche Zugriffe. Internationale Konferenz aus Anlass des 250. Todesjahres von Charles-Louis de Montesquieu an der Universität Potsdam, Forschungszentrum Europäische Aufklärung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53053-3
Mass, Edgar. Montesquieu zwischen den Disziplinen: Einzel- und kulturwissenschaftliche Zugriffe. Internationale Konferenz aus Anlass des 250. Todesjahres von Charles-Louis de Montesquieu an der Universität Potsdam, Forschungszentrum Europäische Aufklärung. Duncker & Humblot, 2010. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-53053-3
Mass, E (ed.) (2010): Montesquieu zwischen den Disziplinen: Einzel- und kulturwissenschaftliche Zugriffe. Internationale Konferenz aus Anlass des 250. Todesjahres von Charles-Louis de Montesquieu an der Universität Potsdam, Forschungszentrum Europäische Aufklärung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-53053-3

Format

Montesquieu zwischen den Disziplinen

Einzel- und kulturwissenschaftliche Zugriffe. Internationale Konferenz aus Anlass des 250. Todesjahres von Charles-Louis de Montesquieu an der Universität Potsdam, Forschungszentrum Europäische Aufklärung

Editors: Mass, Edgar

Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 161

(2010)

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Abstract

Werke der Weltliteratur und ihre Autoren verbinden sich im kulturellen Bewusstsein miteinander. Auch bieten sie neben der globalen jeder einzelnen Zivilisationsregion eigene Identifikationsbereiche an. Montesquieu repräsentiert dabei Werte, die sich als modern, als rational lesbar und in der politischen und der literarischen Praxis als demokratisch und erfolgreich erwiesen haben. Seine Texte basieren auf Traditions- und Glaubenswerten des europäischen Abendlandes und stellen sie zugleich in progressiv-optimierender Weise in Frage.

Montesquieus Art der Auseinandersetzung steht unausgesprochen im Kontext aktueller Diskussionen der unterschiedlichen Disziplinen. Daraus ergab sich der interdisziplinäre Aufbau des Kongresses, der leider wichtige - teils sogar grundsätzliche - Aspekte wie Philosophie und Kriegswissenschaft nicht berücksichtigen konnte.

Es wurde deutlich, dass die Aktualität Montesquieus weit über seinen Beitrag zum Funktionskomplex der checks and balances durch Gewaltenverteilung in erfolgreichen Staatsformen hinausgeht, dass sein synthetisches Interpretieren für das globale Erkennen komplexer Sachverhalte ein anregendes Vorbild darstellt und dass seine Beschreibung weiblichen Verhaltens und Entscheidens weniger fiktionalen Reduktionen als realen Lebensverhältnissen entsprang.

250 Jahre nach dem Tod Montesquieus haben wir uns das Ziel gesetzt, aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven heraus neue Interpretationen und Forschungsergebnisse zu diskutieren, um die Spannung zwischen Entstehung, Rezeption und heutiger Auseinandersetzung mit den Ideen und dem Werk Montesquieus sichtbar zu machen und auf neue Lektüremöglichkeiten hinzuweisen.

Table of Contents

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Inhaltsverzeichnis 5
Edgar Mass: Eine interdisziplinäre Würdigung zu Montesquieus 250. Todesjahr 9
Sektion Staatswissenschaft. Gewaltenteilung in der Mehrebenenpolitik 13
Hans-Jürgen Papier: Rechtsprechung zwischen Subsumtion und Gesetzessurrogation. Zur Rolle der Verfassungsgerichtsbarkeit 15
I. Einleitung 15
II. Die Judikative bei Montesquieu 16
III. Probleme richterlicher Rechtsfortbildung 17
IV. Das Verhältnis zwischen BVerfG und Gesetzgeber 18
1. Doppelstatus des Bundesverfassungsgerichts 19
2. Methodik der Entscheidungsfindung 19
3. Das Verhältnis von Verfassungsgerichtsbarkeit und Gesetzgebung im Spiegel der Tenorierungspraxis des Bundesverfassungsgerichts 21
a) Vereinbarkeitserklärung und verfassungskonforme Auslegung 22
b) Die Nichtigerklärung 23
c) Die (bloße) Feststellung der Unvereinbarkeit mit der Verfassung 23
d) Anordnung eigener Regelungen durch das Bundesverfassungsgericht 24
V. Schluss 25
Detlef Merten: Bundesstaatlicher Föderalismus als vertikale Gewaltenteilung 27
I. Einleitung 27
II. Montesquieus antizentralistische Gewaltenteilungslehre 27
III. Montesquieus „république féderalisme“ 30
IV. Altes Reich und Deutscher Bund 31
V. Vom Norddeutschen Bund zur Bundesrepublik Deutschland 33
VI. Die Gewaltenteilung in der Bundesrepublik Deutschland 34
VII. Der Bundesrat 35
VIII. Schluss 40
Sektion Literatur 41
Sebastian Neumeister: Montesquieu und die Literatur 43
Edgar Mass: Von der Schönheit der Lettres persanes 47
I. Geschichte 47
II. Deutungen 58
1. Die Struktur der Erzählung 58
2. Die Erzählung 61
III. Abfolgen der Veröffentlichung 61
1. Die ersten Textstufen oder die Anfangssequenz der ersten ‚neun‘ Briefe 61
2. Die letzte Textstufe oder die Schlusssequenz der letzten ‚neun‘ Briefe 66
IV. Konsequenzen 69
Literatur zur Ästhetik der Lettres persanes 70
Christoph Strosetzki: Die ‚Dekadenz‘ Roms, ihre Ursachen und ihre Dialektik bei Montesquieu 71
I. Vorgeschichte 71
1. Zyklische Struktur und Niedergang im antiken und humanistischen Denken 71
2. Tacitus und der Tacitismus 73
3. Machiavelli 75
II. Zwischen Grandeur und Décadence 77
1. Grandeur bei Montesquieu 77
2. Scheitelpunkt und Tugend nach Auffassung antiker Autoren 78
3. Décadence bei Montesquieu 80
III. Ursachen und Auswirkungen 82
1. ‚causes‘ bei Montesquieu 82
2. Dialektik von Dekadenz und Fortschritt 85
Sebastian Neumeister: Montesquieu als Aphoristiker: Mes Pensées 89
Jens Häseler: Montesquieu in den Korrespondenzen: La Condamine, La Beaumelle und Formey ... ou, l’autre parti des philosophes? 97
Sektion Geschichte. Montesquieu als Historiker 107
Günther Lottes: Montesquieu und die Geschichte als Prozess 109
Jens Häseler: Historische Argumente in den Lettres persanes 117
Vanessa de Senarclens: Montesquieus historische Herangehensweise am Beispiel Roms 125
Catherine Volpilhac-Auger: Montesquieu et l’histoire: une occasion manquée? 135
I. Le retour des voyages 136
II. Doutes sur la constitution d’Angleterre 139
III. Histoire et politique 142
Diego Venturino: Montesquieu historien? À propos du Testament de Richelieu et d’un projet d’Histoire de Louis XIV 147
I. Le Testament politique du cardinal de Richelieu 149
II. Louis XIV sans son Siècle 156
III. Conclusion 160
Robert Charlier: Montesquieu und Hölderlin – Grenzgänge zwischen Literatur und Geschichte 163
I. Antipoden der Rezeption? 164
II. Komplementäre Kulturlandschaften. Hölderlins Bordeaux-Erlebnis 166
III. Metamorphosen der Teleologie. Klimalehre und Geschichtsphilosophie 170
IV. Von den ‚Lettres persanes‘ zum ‚Hyperion‘? 173
V. Usbeks Enkel und die Geburt des „Okzidentalismus“ 174
Sektion Politologie. Kulturelle Bedingungen politischer Regime: Europa, Asien, Amerika 179
Paul-Ludwig Weinacht: Einleitung 181
Hella Mandt: Kulturelle Vorbedingungen gelingender Institutionalisierung 187
I. Tocquevilles Kritik an Montesquieu 188
II. Begriffsgehalt von Sitten im Esprit des Lois 190
III. Institutionen bei Montesquieu 195
IV. John Adams, Francis Hutcheson und die Marginalisierung der Sitten 196
Michael Hereth: Politische Bedingungen der Wirtschaft. Die Ökonomie vergangener Republiken, ferner Despotien und der Monarchien in Montesquieus Vom Geist der Gesetze 201
I. Der Primat der Prinzipien 201
II. Politische Ordnungen als Basis des Wirtschaftens 203
III. Handelsgeist 205
IV. Wirtschaft und Politik 206
Thomas Leuerer: Großräumigkeit und Kleinräumigkeit bei Montesquieu. England und das Empire 209
I. Großräumigkeit und Kleinräumigkeit bei Montesquieu 209
II. Die Integration der britischen Insel zu Großbritannien 212
III. Das Empire – ein Weltreich des Handels und der Freiheit? 216
IV. Die Umweltdimension politischer Kultur: Montesquieus Milieutheorie angewandt auf das Empire 221
V. Kleinräumigkeit als postimperiales Strukturmuster. Das devolvierte Britannien 223
VI. Ergebnisse 228
Effi Böhlke: Asienbilder Montesquieus: Persien, China, Russland 231
I. Erklärung von Differenzen 231
II. Persien – Idealtyp des despotischen Staates 233
III. China – Kultur als Basis des despotischen Regimes 233
IV. Russland – ein Paradox 236
V. Ergebnisse 237
Alois Riklin: Was Montesquieu noch nicht wissen konnte. Überlegungen zur Revision der Gewaltenteilungslehre 239
I. Gesetzgebung 240
II. Friedliche Aussenpolitik 241
III. Kriegerische Aussenpolitik 243
IV. Revisions-Desiderata 245
Guillaume Barrera: 1787–2005 Les débats constitutionnels, américain et européen, à la lumière de la pensée de Montesquieu. Convergences et divergences 247
Sektion Genderforschung. Montesquieu et la féminité - Montesquieu from a gender perspective - Montesquieu im Blick der Geschlechterforschung 261
Claudia Opitz-Belakhal: Montesquieu from a gender perspective. An introductory essay 263
I. Montesquieu and the eighteenth century debate on women, gender and politics 265
II. The lessons to learn from Montesquieu in the third millenium 270
Sylvana Tomaselli: Montesquieu’s L’Esprit des Lois from a Contemporary Feminist Point of View 273
Dena Goodman: La Liberté des femmes. Lire le personnage de Roxane de Montesquieu à travers les lettres de Catherine de Saint-Pierre et Manon Phlipon 283
I. Un premier exemple. Catherine de Saint-Pierre 284
II. Un deuxième exemple. Manon Phlipon, future Madame Roland 288
III. Conclusion 293
Carolin Fischer: Emanzipation als forma mentis. Weibliche Selbstbestimmung im Widerspruch zu äußeren Zwängen 297
I. Ausgangssituation 298
II. Françoise de Grafigny, ‚Lettres d’une Péruvienne‘ 301
III. Germaine de Staël, ‚Corinne ou l’Italie‘ 305
IV. Montesquieu, ‚Lettres persanes‘ 306
V. Ergebnisse 311
Zwischen Tradition und Moderne. Zur Ortsbestimmung der Montesquieu-Forschung. Montesquieu-Lektüren 313
Edgar Mass: Einleitung 315
Klaus Adomeit: Montesquieu und seine Lehre von der Gewaltenteilung in aktueller Sicht 319
I. Aus dem Geist der Gesetze 319
II. Die Staatsgewalten nach dem Grundgesetz 320
III. Rechtsprechung und Rechtsfortbildung 321
IV. Die Richterwahl zu den obersten Bundesgerichten 324
V. Gewaltenteilungsprobleme in der Europäischen Union 325
Guillaume Barrera: La question de l’union politique européenne, présente et à venir, envisagée à la lumière de la pensée de Montesquieu 329
I. Objections 330
II. Réponses 334
III. Apports 338
IV. Conclusion 340
Claudia Opitz-Belakhal: Orientalische Despotie und die Ordnung der Geschlechter. Die Werke Montesquieus im Blick der Geschlechterforschung 343
Literatur 352
Hubert Rottleuthner: Natürliche Grundlagen des Rechts 355
I. Montesquieu 356
1. Der Anspruch 356
2. Empfehlungen an den Gesetzgeber 359
3. Erklärungen für die gesellschaftlichen Einrichtungen 360
a) Größe des Landes 361
b) Topographische Bedingungen, Bodenbeschaffenheit, Qualität des Bodens 362
c) Klima 362
d) Die Art der materiellen Reproduktion 364
e) Zusammenfassung 364
II. Nach Montesquieu 365
III. Neuere Ansätze 372
Paul-Ludwig Weinacht: Montesquieu und die Wiederherstellung des Rechtsstaates in Deutschland (1946–1949) 375
I. Verfassungsberatungen 377
II. Debatten in der Richterschaft 386
III. Ergebnisse 390
Simone Zurbuchen: Zur Diskussion von Montesquieus Theorie der Regierungsformen in Republik und Monarchie (Schweiz, Preußen) 393
I. Einleitung 393
II. Die aufgeklärte Monarchie als beste Regierungsform 394
III. Die aufgeklärte Monarchie im Vergleich zu Montesquieus Einteilung der Regierungsformen 398
IV. Perspektiven für eine vergleichende Untersuchung von verfassungstheoretischen Debatten im Europa der Aufklärung 401
Edgar Mass: Montesquieu zwischen den Disziplinen. Eine Zusammenfassung der deutschen Rezeption 405
I. Biographische Nuancen 406
II. Rechtswissenschaft 410
1. Gewaltenteilung 410
2. Le juge – la bouche de la loi 415
3. Soziologie und Anthropologie 416
III. Literatur 417
1. Von Bern nach Weimar 417
2. Das Axiom Montesquieu 424
IV. Geschichte 432
1. Eine Montesquieu-Schule von A.H.L. Heeren 432
a) Zwischen Paulskirche und Reich 434
b) Ein neuer Zugang 436
2. Rom 438
3. Die englische Verfassung 440
4. Feudalismus 442
V. Politikwissenschaft 443
VI. Genderforschung 445
VII. Schluss 445
Abkürzungsverzeichnis 447
Stellenverzeichnis 449
Personenverzeichnis 453
Referenten 468