Legitimationsgrundlagen einer europäischen Verfassung
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Legitimationsgrundlagen einer europäischen Verfassung
Von der Volkssouveränität zur Völkersouveränität. Hrsg.: Forschergruppe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Jochum, Georg | Petersson, Niels P. | Schröder, Wolfgang M. | Ullrich, Katrin
Schriften zum Europäischen Recht, Vol. 125
(2007)
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Abstract
"Denn wir wissen: Mit den heutigen Regeln kann die EU weder erweitert werden, noch ist sie zu notwendigen Entscheidungen befähigt." (Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel)Die Europäische Union muss ihre Entscheidungsprozesse neu gestalten. Damit stellt sich die Frage nach der Legitimation der Europäischen Union und ihrer Institutionen. Der vorliegende Band fasst die Ergebnisse eines im Rahmen des WIN-Kollegs der Heidelberger Akademie der Wissenschaft geförderten Forschungsprojekts zu den Legitimationsgrundlagen einer Europäischen Verfassung zusammen, die auf einer Tagung in Heidelberg diskutiert wurden. Thematisch werden zunächst in zwei Beiträgen Grundlagen legitimer suprastaatlicher Herrschaftsausübung und die Funktion und Ausgestaltung staatlicher Souveränität diskutiert. Es folgt eine Analyse des Zustandekommens der Institutionenordnung der EU und ein Vorschlag für ein nach dem Prinzip der "Völkersouveränität" verfasstes geeintes Europa, das einerseits den Mitgliedstaaten die Übertragungs- und Kontrollfunktion belässt, andererseits die demokratische Herrschaftsausübung in der Gemeinschaft stärkt. Schließlich wird in einer Fallstudie die unabhängige Stellung der EZB analysiert.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Wolfgang M. Schröder: Völkersouveränität zwischen demokratischem und republikanischem Prinzip. Zur Legitimations- und Verfassungstheorie des EU-Staaten- und Bürgerverbunds | 17 | ||
I. Einleitung: Unterwegs zur „Europäischen Verfassung“? | 17 | ||
1. Aufbruch – Ein „Europäischer Verfassungsvertrag“ entsteht | 17 | ||
2. Bremsspuren – Die EU nach den Referenden 2005 | 19 | ||
3. Analysen | 21 | ||
4. Folge: Ende des „permissiven Konsenses“ | 25 | ||
5. Dennoch: Constitutional Moment? | 28 | ||
6. Szenarien | 31 | ||
a) Szenario 1: EU-Auflösung | 32 | ||
b) Szenario 2: EU-Aufgliederung | 33 | ||
c) Szenario 3: EU als demokratisch-rechtsstaatlich fortentwickelte Freihandelszone | 34 | ||
d) Szenario 4: Konstitutionalisierung der EU im zweiten Anlauf | 34 | ||
e) Szenario 5: EU als zivile Supermacht | 35 | ||
II. Europas „Verfassungsproblem“ | 38 | ||
1. Strukturprofil | 38 | ||
2. Welche politische Kategorie für den EU-Staatenverbund? | 43 | ||
3. Welche politische Leitidee für den EU-Staatenverbund? | 45 | ||
III. Der Klärungsbeitrag einer interdisziplinären Legitimitätstheorie des EU-Staaten- und Bürgerverbunds | 47 | ||
1. Ansatzpunkte und Programm | 47 | ||
2. Arbeitshypothese „Völkersouveränität“ | 48 | ||
IV. Zur Präzisierung des politischen Legitimitätsbegriffs | 52 | ||
1. Wertungsfragen als Politikum | 52 | ||
2. Grundbedingungen politischer Legitimität | 54 | ||
V. Das Demokratieproblem der Europäischen Union | 56 | ||
1. Der legitimationstheoretische Demokratiebegriff | 56 | ||
2. Die europapolitische Legitimationsfrage | 58 | ||
3. Facetten des EU-Demokratiedefizits | 61 | ||
VI. Optionen zur Behebung des EU-Demokratiedefizits | 65 | ||
1. Klassisches | 65 | ||
2. Die legitimationstheoretische Unverrechenbarkeitsthese | 67 | ||
3. Kompetenztheoretische Grundunterscheidungen | 69 | ||
4. Die kompetenztheoretische Verantwortungsfrage | 70 | ||
5. Die „europäische Sache“, kompetenztheoretisch gesehen | 73 | ||
6. Normative europapolitische Legitimationsprinzipien? | 74 | ||
7. Das republikanische und das demokratische Prinzip | 77 | ||
8. Legitimitätstheoretische Präzisierungen | 80 | ||
VII. Legitimitätstheoretische Grundweichenstellungen des VVE | 81 | ||
1. Rückblick auf den Konventsentwurf | 81 | ||
a) Demokratiepolitik im Konventsentwurf | 81 | ||
b) Kompetenzaufteilung nach dem republikanischen Prinzip | 84 | ||
c) Das Subsidiaritätsprotokoll | 87 | ||
2. Widerspiegelungen im EU-Verfassungsvertrag | 89 | ||
VIII. Legitimitätsprinzip „Völkersouveränität“ | 90 | ||
1. Zwischenergebnis | 90 | ||
2. „Völkersouveränität“: Präzisierungen | 92 | ||
3. Konkretionen | 95 | ||
IX. Diskussion | 98 | ||
Niels P. Petersson und Wolfgang M. Schröder: Souveränität und politische Legitimation. Analysen zum „geschlossenen“ und zum „offenen“ Staat | 103 | ||
I. Einleitung: Souveränität, Selbstbestimmung und Legitimität | 103 | ||
II. Souveränität in der klassischen Staats- und Völkerrechtslehre und in der Staatenpraxis der Neuzeit | 107 | ||
1. Die klassische Staats- und Völkerrechtslehre | 107 | ||
2. Staatenpraxis in der Neuzeit | 110 | ||
a) Die Frühgeschichte der Souveränität, 1648–1789 | 110 | ||
b) Volkssouveränität, nationale Souveränität und bürgerliches Zeitalter | 113 | ||
c) Souveränität nach dem Ersten Weltkrieg | 119 | ||
d) Zwischenbilanz | 126 | ||
III. Theorie und Praxis offener Staatlichkeit | 129 | ||
1. Der Transformationsprozess vom souveränen zum „offenen“ Staat und das Schicksal der Souveränitätsthese | 129 | ||
a) Praxis offener Staatlichkeit | 129 | ||
b) Verfassungstheorie offener Staatlichkeit | 136 | ||
2. Der offene Staat als „pouvoir intermédiaire“? | 139 | ||
a) Pouvoir intermédiaire oder Verschwinden von Staatlichkeit? | 140 | ||
b) Die autoritative Mittlerfunktion des offenen Nationalstaates | 143 | ||
IV. Fazit | 145 | ||
V. Diskussion | 147 | ||
Georg Jochum und Niels P. Petersson: Vom „Mitregieren“ zu demokratischer Legitimation: Institutionelle Architektur und politische Legitimation im Vereinten Europa | 151 | ||
I. Einleitung | 151 | ||
II. Legitimitätsfragen und institutionelle Struktur in der Geschichte der europäischen Integration | 151 | ||
1. Die Anfänge: Von der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft | 152 | ||
a) Montanunion, Verteidigungsgemeinschaft und Politische Gemeinschaft | 152 | ||
b) Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft | 157 | ||
2. Supranationalismus, Intergouvernementalismus und die Herausbildung neuer Politikmuster in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft | 160 | ||
a) „Europa der Vaterländer“ oder „unvollendeter Bundesstaat“? | 160 | ||
b) Eurosklerose? | 163 | ||
3. Die Europäische Union und die Möglichkeit der Demokratie im „Staatenverbund“ | 166 | ||
a) Die Einheitliche Europäische Akte (EEA) von 1986 | 166 | ||
b) Der Vertrag von Maastricht | 168 | ||
c) Von Maastricht zum Verfassungskonvent | 170 | ||
III. Möglichkeiten legitimer Institutionen im Staatenverbund | 173 | ||
1. Das Verantwortungsdefizit | 174 | ||
a) Der demokratische Legitimationszusammenhang | 174 | ||
b) Die „doppelte“ Legitimation der Gemeinschaftsgewalt | 176 | ||
c) Die Auflösung des Verantwortungszusammenhangs | 177 | ||
2. Möglichkeit der Legitimation durch die Staatsvölker | 178 | ||
a) Erforderlichkeit der zweifachen Legitimation | 178 | ||
b) Bedingungen einer Legitimation durch die Staatsvölker | 181 | ||
c) Die demokratische Legitimation nach dem Verfassungsvertrag | 182 | ||
d) Bewertung des Verfassungsvertrages | 183 | ||
e) Institutionelle Erfordernisse für eine Legitimation durch die Staatsvölker | 185 | ||
3. Sicherung des Primats der Staatsvölker | 188 | ||
IV. Resümee | 190 | ||
V. Diskussion | 193 | ||
Niels P. Petersson und Katrin Ullrich: Die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank im historischen und ökonomischen Kontext | 197 | ||
I. Einleitung | 197 | ||
II. Die Legitimation, Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit von Zentralbanken | 198 | ||
III. Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit von Zentralbanken vom 19. Jahrhundert bis zur Europäischen Zentralbank | 206 | ||
1. Die Zentralbanken unter dem Goldstandard vor dem Ersten Weltkrieg | 206 | ||
2. Die Rolle unabhängiger Zentralbanken in der Zwischenkriegszeit | 210 | ||
3. Nationale Zentralbanken nach dem Zweiten Weltkrieg | 215 | ||
4. Die Europäische Zentralbank | 219 | ||
IV. Schlussfolgerungen für die Europäische Zentralbank | 224 | ||
1. Zentralbankunabhängigkeit als Ausnahme vom Demokratieprinzip | 224 | ||
2. Legitimität und faktische Unabhängigkeit | 226 | ||
3. Unabhängigkeit und Verantwortlichkeit | 228 | ||
4. Fazit | 231 | ||
V. Zusammenfassung | 232 | ||
VI. Diskussion | 233 | ||
Literaturverzeichnis | 237 | ||
Die Autoren | 261 | ||
Sachverzeichnis | 263 |