Integrität in Staat und Wirtschaft
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Integrität in Staat und Wirtschaft
Beiträge auf der 11. Speyerer Demokratietagung vom 23. bis 24. Oktober 2008 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
Editors: Arnim, Hans Herbert von
Schriftenreihe der Hochschule Speyer, Vol. 205
(2010)
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Hans Herbert von Arnim ist Jurist und Volkswirt. Nach der arbeitsrechtlichen Promotion in Heidelberg leitete er zehn Jahre lang das Forschungsinstitut des Bundes der Steuerzahler in Wiesbaden. Er habilitierte sich in Regensburg für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, lehrte in Marburg und folgte 1981 dem Ruf der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften nach Speyer, wo er auch über seine Pensionierung hinaus lehrt und forscht. Von 1993-1995 war er Rektor der Hochschule. Sein Thema sind Grundfragen von Staat und Gesellschaft, was direkte Einmischung in die Politik aber nicht ausschließt.Abstract
Das Thema "Integrität" hat in jüngerer Zeit einen unübersehbaren Aufschwung genommen. Zahlreiche Skandale in Politik, Verwaltung, Gerichtsbarkeit, Wirtschaft, in den Medien und im Sport tragen dazu bei. Der Eindruck greift um sich, vielen - und offenbar immer mehr Leuten in inzwischen fast allen gesellschaftlichen Sektoren - sei der Orientierungskompass für angemessenes Verhalten verloren gegangen. Darum beschäftigt das Thema im zunehmenden Maße auch die Wissenschaft. Hier findet unter Stichwörtern wie "public integrity", "public sector ethics" und "business ethics" eine intensive Diskussion um unterschiedliche theoretische Ansätze und praktische Empfehlungen zur Sicherung der Integrität von Amtsträgern und Wirtschaftsfunktionären statt. Ziel des Bandes ist es, einen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Debatte zu geben und den sowohl sektor- als auch disziplinübergreifenden Vergleich zu fördern. Bei der Auswahl der Themen wurde Wert auf einen Wechsel zwischen praxisorientierter und theoretischer Perspektive gelegt, um durch die Zusammenschau auch eine Plattform für den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis zu bieten. Das Thema Integrität wird zunächst im politischen Kontext betrachtet, wo die deutsche Realität häufig von individuellen Machtkalkülen und parteipolitischen Interessen geprägt ist. In den Blick wird sodann die öffentliche Verwaltung genommen, die ihrem Ideal nach dem Gemeinwohl verpflichtet ist, wo in der Praxis aber Korruption immer mehr um sich zu greifen scheint, worauf es angemessen zu reagieren gilt. Die wirtschaftsethische Dimension des Integritätsbegriffs wird ebenso durchleuchtet wie seine dunkle Facette, die Schattenwirtschaft, das Gegenbeispiel von integrem Verhalten, das im Verborgenen bestens gedeiht. Auch die Medienwelt wurde nicht geschont, die zwar als Wächter von Demokratie und moralischen Prinzipien in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft auftritt, aber oft ihr eigenes Berufsethos verleugnet, wenn sie etwa unter Gewinndruck verkaufsträchtige "Storys" produziert, statt seriös zu recherchieren.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Karl-Peter Sommermann: Begrüßung durch den Rektor | 9 | ||
Hans Herbert von Arnim: Integrität und Politik | 13 | ||
I. Einleitung | 13 | ||
II. Integritätsanforderungen an Individuen und Regelwerke | 14 | ||
III. Die deutsche Realität | 18 | ||
IV. Integrität: Ein unscharfer Begriff | 19 | ||
V. Parteien und Integrität | 23 | ||
Friedrich Schneider: Starker Rückgang der Schattenwirtschaft in Deutschland bei Nichteinführung der Mindestlöhne: Fluch oder Segen? | 27 | ||
I. Einleitung | 27 | ||
II. Zeitliche Entwicklung der Schattenwirtschaft | 28 | ||
1. Entwicklung der Schattenwirtschaft in Deutschland von 1975 bis 2006 | 31 | ||
2. Das Ausmaß der Schattenwirtschaft in Deutschland für 2007 | 32 | ||
3. Berechnung für Deutschland für 2008 | 34 | ||
4. Schattenwirtschaft in Österreich und in der Schweiz | 36 | ||
5. Ausmaß der Schattenwirtschaft im internationalen Vergleich | 36 | ||
III. Aufteilung der Schattenwirtschaft in Sektoren | 41 | ||
IV. Berechnung der „im Schatten arbeitenden“ Beschäftigten | 42 | ||
V. Wirtschaftspolitische sowie anreizorientierte Maßnahmen zur weiteren Reduktion der Schattenwirtschaft | 45 | ||
VI. Fluch oder Segen? | 47 | ||
Karl Homann: Korrupte Wirtschaft: Wahrnehmungsproblem oder System-Defizite? | 49 | ||
I. Einleitung | 49 | ||
II. Ethik der Marktwirtschaft | 50 | ||
III. Ethik von Unternehmen | 52 | ||
IV. Die Desorientierung der Führungskräfte | 54 | ||
V. Was ist zu tun? | 55 | ||
VI. Schluss | 57 | ||
Eberhard Cherdron: Integrität in der christlichen Religion | 59 | ||
Klaus P. Behnke: Integrität in der öffentlichen Verwaltung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser | 65 | ||
I. Vorbemerkungen | 65 | ||
II. Begriffe | 67 | ||
III. Typologie von Integritätsverletzungen | 67 | ||
IV. Systematisierung der Themenfelder | 68 | ||
V. Ethik-Infrastruktur der OECD (1996) | 69 | ||
VI. Ausmaß des Problems | 70 | ||
VII. Ursachen von Integritätsverletzungen | 71 | ||
VIII. Auswirkungen unethischen Verhaltens | 72 | ||
IX. Allgemeine Überlegungen zu Maßnahmen der Integritätsförderung | 73 | ||
X. Eignung der Elemente der OECD-Infrastruktur | 74 | ||
XI. Rechnungshöfe: Möglichkeiten und Grenzen | 79 | ||
XII. Gefahren des Übermaßes | 81 | ||
XIII. Fazit | 82 | ||
Johann Hahlen: Verwaltungsmodernisierung und neue Integritätsanforderungen im öffentlichen Dienst | 83 | ||
I. Einleitung | 83 | ||
II. Zum Ausmaß von Korruption | 83 | ||
III. Was zeichnet den integren Bediensteten, insbesondere den integren Beamten aus? | 86 | ||
IV. Gefährdungen für die Integrität des öffentlichen Dienstes | 90 | ||
1. Parteipolitisierung | 90 | ||
2. Verwaltungsmodernisierung | 96 | ||
3. Korruption | 100 | ||
V. Schluss | 108 | ||
Sylvia Schenk: Die Rolle der Zivilgesellschaft in der Korruptionsbekämpfung | 109 | ||
I. Einleitung | 109 | ||
II. Worum geht es? | 109 | ||
III. Die Zivilgesellschaft: Eine differenzierte Betrachtung | 110 | ||
IV. Was wurde erreicht, was bleibt zu tun? | 112 | ||
Thomas Leif: Skandale in der Mediengesellschaft: Das aufgeblasene Nichts und die ignorierte Relevanz | 115 | ||
I. Einleitung | 115 | ||
II. Suchpfad: Anatomie des Wirtschaftsjournalismus | 116 | ||
III. Defizite in der Recherche treiben die übertriebene Skandalisierung an | 117 | ||
IV. Trübe Quellen und Pseudo-Experten befördern die Skandalisierung | 118 | ||
V. Unterhaltung und Boulevard als zentrales Selektions-Instrument wirkt als Prinzip und katalysiert die Skandal-Berichterstattung | 120 | ||
VI. Defizitäre Standards im Journalismus beeinflussen die Skandal-Berichterstattung | 120 | ||
VII. „Orchestrierte Kommunikation“ fördert die Skandalberichterstattung über Personen | 121 | ||
VIII. Skandalberichterstattung ist Teil des (politischen) entertainments | 121 | ||
IX. „Zu viel Recherche macht die schönste Geschichte kaputt“ | 122 | ||
Verzeichnis der Autoren | 125 |