Die neue Union
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Die neue Union
Beiträge zum Verfassungsvertrag
Editors: Niedobitek, Matthias | Ruth, Simone
Chemnitzer Europastudien, Vol. 4
(2007)
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Abstract
Das Schicksal des am 29. Oktober 2004 unterzeichneten Verfassungsvertrages ist nach wie vor ungewiss. Aber auch unabhängig von den Chancen seines Inkrafttretens bilden die in ihm enthaltenen Bestimmungen den Ausgangspunkt jeder weiteren Diskussion über die Zukunft der Europäischen Union. Dies gilt für die politischen Entscheidungsträger ebenso wie für die Wissenschaft. Aus diesem Grund haben die Herausgeber des vorliegenden Bandes - Matthias Niedobitek ist Inhaber der Professur für Europäische Integration, Simone Ruth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur - die am 7. Juli 2005 an der TU Chemnitz durchgeführte Tagung "Die Europäische Union am Beginn des 21. Jahrhunderts" einzelnen Aspekten des Verfassungsvertrages gewidmet.Die Besonderheit der Tagung bestand darin, dass sie von Studierenden der Chemnitzer Europa-Studiengänge organisiert, moderiert und wissenschaftlich gestaltet wurde; hierbei wurden die Studierenden von den beiden Herausgebern betreut. Der vorliegende Band dokumentiert in fünf studentischen Beiträgen Ergebnisse der Tagung, welche die beiden Herausgeber um eigene Beiträge ergänzt haben. Alle Abhandlungen beschäftigen sich mit grundlegenden Problemen des Verfassungsvertrages: den rechtlichen und politischen Handlungsmöglichkeiten in der gegenwärtigen Ratifikationskrise, der künftigen Rolle der regionalen Ebene in der EU aus Sicht der Bundesländer, den unionsrechtlichen Voraussetzungen der nunmehr ausdrücklich vorgesehenen Möglichkeit des Austritts aus der Union, den neu eingefügten Beistands- und Solidaritätsklauseln unter Berücksichtigung völkerrechtlicher Aspekte, der Konzeption und Einrichtung eines Europäischen Auswärtigen Dienstes, der Konventsmethode im Verfahren der Vertragsänderung und ihrer Kritik aus rechtspolitischer Sicht sowie dem Spannungsverhältnis von formal-vertragsrechtlichem Bruch und materiell-inhaltlicher Kontinuität zwischen alter und neuer Union.Herausgeber und Autoren hoffen, der Diskussion über die Zukunft der Europäischen Union, die unter deutschem Ratsvorsitz in der ersten Hälfte des Jahres 2007 intensiviert werden soll, mit dem vorliegenden Band einige inhaltliche Impulse zu geben.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Martin Behrens: Der Verfassungsvertrag in der Ratifikationskrise: Handlungsoptionen | 9 | ||
I. Ratifikationsprobleme | 9 | ||
1. Folgen einer Nichtratifizierung | 10 | ||
2. Unterschiedliche Behandlung von „Nicht-Ratifizierern“? | 12 | ||
II. Handlungsoptionen bei Nichtratifizierung | 14 | ||
1. Status Quo-Optionen | 14 | ||
a) Umsetzung im Rahmen der bestehenden Verträge | 15 | ||
aa) Selbstorganisationsrecht der Organe | 16 | ||
bb) Interinstitutionelle Zusammenarbeit | 16 | ||
cc) Sekundärrechtliche und politisch verbindliche Beschlüsse | 17 | ||
dd) Verstärkte Zusammenarbeit | 17 | ||
b) Außervertragliche Umsetzung | 18 | ||
2. Neuverhandlungs-Optionen | 20 | ||
a) Deklaratorische Zugeständnisse | 20 | ||
b) Opt-Out-Zugeständnisse | 21 | ||
c) Substanzielle Revision | 22 | ||
3. Austritts-Optionen | 23 | ||
a) Austritt von „Nicht-Ratifizierern“ | 23 | ||
b) Austritt der „Ratifizierer“ und Neugründung | 25 | ||
III. Ausblick | 25 | ||
Martin David: Stärkung der unionsrechtlichen Position der deutschen Bundesländer durch den Verfassungsvertrag? Die regionale Ebene im Vertrag über eine Verfassung für Europa | 27 | ||
I. Einleitung | 27 | ||
II. Die Anerkennung des Grundsatzes der regionalen Selbstverwaltung und die Achtung der nationalen Identitäten der Mitgliedstaaten | 31 | ||
1. Auslegung von Art. I-5 Abs. 1 VV | 31 | ||
a) Der Schutzbereich von Art. I-5 Abs. 1 VV | 32 | ||
b) Die nationale Identität der Mitgliedstaaten und die Verpflichtung der EU, diese zu achten | 33 | ||
c) Die Relevanz des Schutzbereichs von Art. I-5 VV für die deutschen Länder | 34 | ||
2. Das bundesstaatliche Strukturprinzip des Grundgesetzes | 36 | ||
3. Hochstufung des bundesstaatlichen Strukturprinzips durch Art. I-5 VV auf die europäische Verfassungsebene? | 37 | ||
4. Vergleich des Strukturschutzes der europaverfassungsrechtlichen Ebene mit Art. 79 Abs. 3 GG und Art. 6 Abs. 3 EUV | 37 | ||
III. Die Einbeziehung der regionalen Ebene in das Subsidiaritätsprinzip | 38 | ||
1. Die Bedeutung von Art. I-11 Abs. 3 VV | 38 | ||
2. Der Bundesrat als zweite Kammer im Sinne des Verfassungsvertrages und seine Bedeutung in Art. I-11 Abs. 3 VV | 41 | ||
3. Zwei Kontrollsysteme zur Wahrung des Subsidiaritätsgrundsatzes und ihre Bedeutung für die deutschen Bundesländer | 42 | ||
4. Klagerecht eines einzelnen Bundeslandes und das Gesetz über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union | 42 | ||
5. Der Vergleich von Art. I-11 Abs. 3 VV mit Art. 5 EGV | 45 | ||
IV. Die Schaffung eines Klagerechts für den Ausschuss der Regionen | 46 | ||
1. Die Entwicklung des Ausschusses der Regionen | 46 | ||
a) Allgemeines | 46 | ||
b) Die Zusammensetzung des Ausschusses der Regionen und seine Arbeit | 47 | ||
c) Die Bedeutung des Ausschusses der Regionen für die deutschen Länder | 49 | ||
2. Die Bedeutung des Klagerechts des Ausschusses der Regionen für die deutschen Länder | 51 | ||
V. Ergebnis | 51 | ||
Marie-Therese Gold: Voraussetzungen des freiwilligen Austritts aus der Union nach Art. I-60 Verfassungsvertrag | 55 | ||
I. Einleitung | 55 | ||
II. Inhaltlicher Überblick und Definition des Austritts im Verfassungsvertrag gemäß Art. I-60 VVE | 56 | ||
III. Voraussetzungen des Austritts nach Art. I-60 VVE | 59 | ||
1. Der Beschluss des Austritts als Voraussetzung | 59 | ||
a) Der Verweis auf nationale Verfassungsvorschriften im geltenden Recht | 61 | ||
b) Der Verweis auf nationale Verfassungsvorschriften im Verfassungsvertrag | 62 | ||
2. Die Mitteilung der Absicht als Voraussetzung des Austritts | 63 | ||
3. Austrittsabkommen als Voraussetzung | 65 | ||
a) Die Systematik des Art. I-60 VVE | 65 | ||
b) Rechtsstellung der Bürger Europas | 66 | ||
c) Das Solidaritätsprinzip | 67 | ||
d) Die Unionstreue | 69 | ||
e) Anforderungen an das Abkommen | 70 | ||
IV. Schluss | 72 | ||
Lisa-Marie Heimeshoff: Beistands- und Solidaritätsklausel im Vertrag über eine Verfassung für Europa | 75 | ||
I. Einleitung | 75 | ||
II. Die Beistandsklausel | 77 | ||
1. Auslegung in Übereinstimmung mit der UN-Charta | 77 | ||
2. Die verschiedenen Sprachfassungen des Art. I-41 Abs. 7 VVE | 78 | ||
3. Der bewaffnete Angriff im Völkerrecht | 79 | ||
4. Der besondere Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik: Neutrale Staaten | 81 | ||
5. Automatismus | 83 | ||
6. Art der Hilfe und Unterstützung | 84 | ||
7. Verfahren | 85 | ||
8. Die Bedeutung der europäischen Beistandsklausel für das Verhältnis zwischen NATO und EU | 85 | ||
9. Die Beistandsklausel der Westeuropäische Union | 86 | ||
10. Die Beistandsklausel der NATO | 87 | ||
III. Die Solidaritätsklausel im Verfassungsvertrag | 88 | ||
1. Art der Unterstützung | 89 | ||
2. Einschränkung durch die Regierungskonferenz | 90 | ||
3. Automatismus | 90 | ||
4. Verfahren | 90 | ||
IV. Das Verhältnis der Beistands- und der Solidaritätsklausel innerhalb des Verfassungsvertrages zueinander | 92 | ||
V. Fazit | 92 | ||
Maximilian Müngersdorff: Die Einrichtung eines Europäischen Auswärtigen Dienstes. Struktur, institutionelle Ansiedlung und Aussicht für die Zukunft | 95 | ||
I. Einleitung | 95 | ||
II. Geplante Konzeption des EAD auf Grundlage des Verfassungsvertrags | 96 | ||
1. Sichere Elemente hinsichtlich der Konzeption des EAD | 97 | ||
2. Offene Fragen zum EAD | 97 | ||
a) Tätigkeitsbereich des EAD | 97 | ||
b) „Doppelhutfunktion“ des Außenministers der Union | 99 | ||
c) Struktur und institutionelle Ansiedlung des EAD | 100 | ||
d) Integration der auswärtigen Beziehungen und finanzielle Mittel | 101 | ||
III. Institutionelle Verankerung und Zuständigkeiten des EAD | 101 | ||
1. Institutionelle Verankerung des EAD im Generalsekretariat des Rates | 101 | ||
2. Institutionelle Verankerung des EAD in der Europäischen Kommission | 102 | ||
3. Aufbau einer separaten administrativen Einheit | 103 | ||
4. Modelle zum künftigen Zuständigkeitsbereich des EAD | 104 | ||
IV. Zu beachtende Aspekte bei der Konzeption des EAD | 105 | ||
1. Kohärenz in der institutionellen Zuordnung | 105 | ||
2. Kohärenz in den Zuständigkeitsbereichen | 106 | ||
3. Kohärenz in der personellen und finanziellen Ausstattung | 106 | ||
V. Zukunft des EAD nach den gescheiterten Referenden über den Verfassungsvertrag | 108 | ||
1. Änderung des Verfassungsvertrags oder Änderungsvertrag nach bisherigem Muster | 109 | ||
2. Keine Vertragsänderung | 110 | ||
VI. Ein steiniger Weg – Fazit | 111 | ||
Simone Ruth: Die Konventsmethode im Verfahren der Vertragsänderung | 113 | ||
I. Einleitung | 113 | ||
II. Die Konventsmethode | 115 | ||
1. Der Grundrechtekonvent | 115 | ||
a) Rechtsgrundlagen | 115 | ||
b) Die Bezeichnung des eingesetzten Gremiums als Konvent | 116 | ||
c) Zusammensetzung des Grundrechtekonvents | 116 | ||
d) Arbeitsweise des Grundrechtekonvents, insbesondere das Präsidium | 117 | ||
e) Mandat | 118 | ||
f) Verbindlichkeit einer Charta der Grundrechte | 118 | ||
2. Der Europäische Konvent | 119 | ||
a) Rechtsgrundlagen des Europäischen Konvents | 119 | ||
b) Bezeichnung des Europäischen Konvents | 120 | ||
c) Zusammensetzung des Europäischen Konvents | 120 | ||
d) Arbeitsweise des Europäischen Konvents, insbesondere das Präsidium | 121 | ||
e) Mandat des Europäischen Konvents | 122 | ||
f) Verbindlichkeit des vom Europäischen Konvent verfassten Abschlussdokumentes | 123 | ||
3. Der Konvent im Verfassungsvertrag | 123 | ||
a) Rechtsgrundlage für die Arbeit des Konvents | 124 | ||
b) Bezeichnung | 124 | ||
c) Zusammensetzung des Konvents | 124 | ||
d) Arbeitsweise des Konvents, inbesondere das Präsidium | 125 | ||
e) Mandat des Konvents | 125 | ||
f) Verbindlichkeit des Prüfungsergebnisses des Konvents | 125 | ||
g) Änderungen des Verfassungsvertrages ohne die Einberufung eines Konvents | 125 | ||
4. Charakteristik der Konventsmethode | 126 | ||
III. Rechtspolitische Thesen zur Kritik der Konventsmethode | 128 | ||
IV. Schlussbetrachtung | 133 | ||
Matthias Niedobitek: Kontinuität zwischen alter und neuer Union | 135 | ||
I. Einleitung | 135 | ||
II. Vertragskontinuität und Vereinfachung der Verträge | 137 | ||
III. Die Aufhebung der bestehenden Verträge | 140 | ||
IV. Die Neugründung der Union | 144 | ||
V. Die Gewährleistung rechtlicher Kontinuität zwischen alter und neuer Union | 147 | ||
1. Vermeidung eines sekundärrechtlichen Vakuums: Neuschaffung oder Übernahme des Besitzstands? | 147 | ||
2. Die Übernahme des Besitzstands | 148 | ||
a) Techniken der Übernahme des Besitzstands | 148 | ||
b) Die Übernahme des Besitzstands im Verfassungsvertrag | 150 | ||
3. Der Auslegungs- und Prüfungsmaßstab für den übernommenen Besitzstand | 152 | ||
4. Vermeidung eines institutionellen Vakuums | 154 | ||
5. Rechtsnachfolge zwischen alter und neuer Union | 155 | ||
VI. Zusammenfassung und Ausblick | 156 |