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Dießner, A. (2008). Die Unterlassungsstrafbarkeit der Kinder- und Jugendhilfe bei familiärer Kindeswohlgefährdung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52429-7
Dießner, Annika. Die Unterlassungsstrafbarkeit der Kinder- und Jugendhilfe bei familiärer Kindeswohlgefährdung. Duncker & Humblot, 2008. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-52429-7
Dießner, A (2008): Die Unterlassungsstrafbarkeit der Kinder- und Jugendhilfe bei familiärer Kindeswohlgefährdung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-52429-7

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Die Unterlassungsstrafbarkeit der Kinder- und Jugendhilfe bei familiärer Kindeswohlgefährdung

Dießner, Annika

Strafrechtliche Abhandlungen. Neue Folge, Vol. 197

(2008)

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Abstract

Gegenstand der Untersuchung bildet die Frage, ob und inwieweit die in der Kinder- und Jugendhilfe Beschäftigten bei Sachverhalten familiärer Kindeswohlgefährdung selbst strafrechtlichen Risiken ausgesetzt sind. Hierzu sind in den letzten Jahren unterschiedliche Entscheidungen ergangen.

Im Anschluss an eine einleitende Darstellung der (verfassungs-) rechtlichen Grundlagen der Jugendhilfe werden die Strafbarkeitsrisiken der Jugendamtsmitarbeiter im Hinblick auf vorsätzliche und fahrlässige unechte Unterlassungsdelikte dogmatisch im Einzelnen behandelt. Inhaltliche Schwerpunkte bilden Fragen der Garantenstellung und daraus erwachsender Garantenpflichten sowie der strafrechtlichen Justitiabilität von Prognoseentscheidungen. Es folgt eine Erörterung der strafrechtlichen Risiken von Personen, die an Teamberatungen teilnehmen oder in sonstiger Weise Rat erteilen, sowie der Vorgesetzten und schließlich der für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Verantwortlichen. Ferner beleuchtet die Autorin die strafrechtliche Situation der Mitarbeiter der freien Jugendhilfe. Die gewonnenen Ergebnisse werden abschließend zusammengefasst und auf die vorhandene Rechtsprechung angewendet.

Annika Dießner gelangt zu dem Ergebnis, dass ein Strafbarkeitsrisiko besteht. Bei der Frage, ob einer Kindeswohlgefährdung durch ein Verbleiben des Kindes in der Familie begegnet werden kann, haben die Jugendamtsmitarbeiter jedoch einen beachtlichen Beurteilungsspielraum. Zudem können sie das Strafbarkeitsrisiko durch Überlastungsanzeigen gegenüber Vorgesetzten minimieren.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 28
Einleitung 35
A. Ausgangssituation 35
B. Gang der Untersuchung 41
C. Ziele der Arbeit 44
Teil 1: Rechtsdogmatische Grundlagen 46
A. Falldokumentationen 46
I. Der Fall „Laura Jane“ 46
1. Sachverhalt 47
2. Entscheidungen 49
a) Urteil des AG Osnabrück 49
b) Urteil des LG Osnabrück 49
c) Urteil des OLG Oldenburg 49
d) Beschluss des LG Osnabrück 50
II. Der Fall „Jenny“ 50
1. Sachverhalt 50
2. Entscheidungen 52
a) Die Anklage der Staatsanwaltschaft Stuttgart 52
b) Der Beschluss des LG Stuttgart 53
c) Der Beschluss des OLG Stuttgart 53
d) Das Urteil des LG Stuttgart 53
III. Der Fall „Tanja“ 54
1. Sachverhalt 54
2. Entscheidungen der Gerichte 54
IV. Der Fall „Dominic“ 55
1. Sachverhalt 55
2. Entscheidung 56
V. Der Fall „Vanessa“ 56
1. Sachverhalt 56
2. Entscheidung 60
3. Berufung 60
VI. Der Fall „Dennis“ 60
1. Sachverhalt 60
2. Entscheidung 62
VII. Neuere Verfahren 62
VIII. Reaktionen auf die bislang ergangenen Verfahren 63
1. Untersuchungen 63
2. Handlungsempfehlungen 63
a) Einzelne Projekte 64
b) Wirkung 65
IX. Fazit 66
B. Verfassungsrechtliche Ausgangsposition – Dreiklang aus Elternrecht, Kindeswohl und staatlichem Wächteramt 67
I. Elternverantwortung 68
1. Sozialwissenschaftliche Grundlagen 68
2. „Klassische“ Funktionen des Art. 6 Abs. 2 S. 1 GG 69
a) Abwehrrecht 69
(1) Schutzbereich 69
(2) Eingriff 70
b) Objektive Werteordnung 71
c) Institutsgarantie 72
3. Grundrechtsdogmatische „Anomalien“ des Elternrechts 72
a) Innen- und Außenverhältnis 72
b) Herrschaftsverhältnis 73
c) Fremdnützigkeit und Pflichtengebundenheit 74
II. Das Kindeswohl als ungeschriebener Rechtsbegriff 75
1. Definition 75
2. Dilemma des Begriffs des Kindeswohls 76
III. Staatliches Wächteramt als Korrelat von Schutzpflichten 77
1. Herleitung des staatlichen Wächteramts 77
a) Rechtsfigur der Schutzpflicht allgemein 77
b) Schutzpflichten im Kontext elterlicher Kindeswohlgefährdung 78
(1) Rechtslage nach dem Grundgesetz 78
(2) Exkurs: Staatlicher Kinderschutz nach der EMRK 79
(a) Art. 8 EMRK 79
(aa) Schutzbereich 80
(bb) Schutzpflichten 80
(b) Wirkung von Entscheidungen des EGMR 81
(3) Exkurs: Schutzpflichten im Rahmen eines Pflegeelternverhältnisses 81
2. Träger des staatlichen Wächteramts 81
a) „Der Staat“ 82
b) Die sogenannten freien Träger 82
3. Inhalt des Wächteramts 83
a) Anforderungen an Schutzpflichten allgemein 83
b) Art. 6 Abs. 2 S. 2 GG 84
(1) Primat vorbeugender Tätigkeit 84
(2) Informationsbeschaffung 84
(3) Verhältnismäßigkeit 85
c) Anspruch des Kindes auf staatliches Tätigwerden? 86
(1) Grundsätzliche Existenz eines Anspruchs 86
(2) Zeitpunkt der Entstehung des Anspruchs 87
4. Grenzen des Wächteramts 87
a) Verhältnismäßigkeitsprinzip 87
(1) Übermaßverbot 87
(2) Untermaßverbot 88
b) Objektive Werteordnung 89
c) Art. 6 Abs. 3 GG 89
C. Zusammenfassung – verfassungsrechtliche Grundlagen 89
D. Einfachgesetzliche Ausformung des staatlichen Wächteramts 91
I. SGB VIII 92
1. Vom JWG zum SGB VIII 92
2. Struktur des SGB VIII – vor und nach den aktuellen Neuerungen 93
a) „Perspektivenwechsel“ 93
b) TAG, KICK und KEG 95
c) Konkrete Maßnahmen zum Kinderschutz 96
(1) Rechtslage bis zum 30.9.2005 96
(a) Vorbemerkung: Informationsgewinnung – Datenschutz 97
(aa) Keine Handlungsvorgaben 97
(bb) Datenschutz 97
(b) Leistungen der Jugendhilfe – Hilfen zur Erziehung, §§ 27 ff. SGB VIII 99
(aa) § 27 SGB VIII 99
(α) Antrag vonnöten? 99
(β) „Nicht dem Kindeswohl entsprechende Erziehung“ 100
(γ) Geeignetheit und Notwendigkeit der Maßnahme 100
(bb) Insbesondere: § 31 SGB VIII 101
(α) Allgemeines 101
(β) Rechtliche Konstruktion 102
(γ) Verhältnis bei Delegation der Hilfe an den freien Träger 102
(cc) Hilfeplanungsverfahren 102
(α) Entscheidung über das „Ob“ 102
(β) Entscheidung über das „Wie“ 103
(c) Andere Aufgaben der Jugendhilfe 104
(aa) § 1 Abs. 3 Nr. 3 SGB VIII 104
(bb) „Notstandsberatung“ 105
(cc) Inobhutnahme 105
(α) Anlässe 105
(β) Inobhutnahme gegen den Willen der Eltern? 106
(dd) Sonstige Berechtigung zur Inobhutnahme gegen den Willen der Eltern 108
(α) Handeln des Jugendamts als Ortspolizeibehörde? 108
(β) § 43 SGB VIII a.F. 109
(γ) Allgemeine Rechtfertigungsgründe 109
(ee) Herausnahme – § 43 SGB VIII a.F. 114
(ff) Anrufung des Familiengerichts – § 50 Abs. 3 SGB VIII a.F. 115
(α) Unbestimmter Rechtsbegriff – Beurteilungsspielraum? 116
(β) Datenschutz 118
(gg) Exkurs – Verpflichtung zu einer Strafanzeige? 120
(2) Aktuelle Rechtslage 121
(a) Konkretisierung des Schutzauftrags – § 8a Abs. 1 SGB VIII 121
(aa) Klarstellungsfunktion 121
(bb) Handlungsvorgaben 121
(α) Untersuchungsgrundsatz 122
(β) Gebot kollegialen Zusammenwirkens 122
(γ) Kooperation mit den Eltern 123
(b) § 8a Abs. 3 S. 1 SGB VIII 124
(c) Vorläufige Krisenintervention – § 42 SGB VIII 125
(3) Ursprünglich geplante Änderungen durch das KEG 126
(a) § 50a SGB VIII-KEG 127
(b) § 65 Abs. 1a SGB VIII-KEG 128
(c) Fazit 128
3. Organisation der Jugendhilfe 128
a) Freie Träger 129
(1) Beispiele 129
(2) Aufgaben der freien Träger 129
(a) Leistungen 129
(b) Andere Aufgaben 130
(3) Sicherstellung eines adäquaten Kinderschutzes – KICK/KEG 130
(a) KICK 130
(b) KEG 131
(4) Auswahl- und Kontrollrecht des Jugendamts 131
(a) Meinungsstand 131
(b) Stellungnahme 132
(aa) Generelle Zulässigkeit 132
(bb) Ermächtigungsgrundlage 133
(cc) Datenschutz 133
(dd) Fazit 134
b) Öffentliche Träger 135
(1) Örtliche/Überörtliche Träger 135
(2) Das Jugendamt 135
(a) Verwaltung 136
(b) Jugendhilfeausschuss 136
(3) ASD 137
c) Verhältnis zwischen Trägern der öffentlichen und der freien Jugendhilfe 137
(1) Förderung der freien Jugendhilfe 137
(2) Subsidiaritätsprinzip? 138
(3) Gesamtverantwortung und Gewährleistungsverpflichtung 138
(a) Allgemeines 138
(b) Gerichtliche Durchsetzbarkeit? 139
II. BGB 140
1. Handlungsinstrumentarien bei Kindeswohlgefährdung 140
2. Verfahren 142
a) Zuständigkeit 142
b) Verfahrensgrundsätze 143
c) Verfahrenspfleger 143
d) Entscheidungsvorschlag des Jugendamts? 143
e) Weisungsbefugnis des Familiengerichts? 144
f) Rechtsmittel 145
(1) Beschwerde 145
(2) Dienstaufsichtsbeschwerde 145
g) Einstweilige Anordnungen 145
E. Zusammenfassung – einfachgesetzliche Grundlagen des Kinder- und Jugendhilferechts 146
I. Wesentliche Schritte bei (dem Verdacht) einer Kindeswohlgefährdung 146
II. Der Perspektivenwechsel in der Kinder- und Jugendhilfe 146
III. Bisherige Unklarheiten 147
IV. Reform/Reformbestrebungen 147
1. KICK 147
2. KEG 149
V. Zusammenarbeit von Jugendamt und Familiengericht 149
VI. Dualismus in der Kinder- und Jugendhilfe 150
F. Fazit: Das Dilemma der Kinder- und Jugendhilfe 150
Teil 2: Strafbarkeitsrisiken im Jugendamt 156
A. Strafbarkeitsrisik oder fallzuständigen Jugendamtsmitarbeiter 157
I. Echte und unechte Unterlassungsdelikte 157
1. Abgrenzungsversuche 157
2. Praktische Bedeutung 158
II. Fahrlässige unechte Unterlassungsdelikte 160
1. Vorbemerkung 161
a) Die einzelnen Handlungslehren und ihre Auswirkungen auf den Unterlassensbegriff 161
(1) Kausale Handlungslehre 162
(2) Finale Handlungslehre 162
(a) Allgemeines 162
(b) Das „Umkehrprinzip“ Armin Kaufmanns 163
(3) Soziale Handlungslehre 163
(4) Negative Handlungslehre 164
(5) Personale Handlungslehre 165
(6) Fazit 165
b) Auswirkungen der einzelnen Handlungslehren auf die Fahrlässigkeit 166
(1) Einfluss der kausalen Handlungslehre 166
(2) Auswirkungen der finalen Handlungslehre 166
(a) Potentielle Finalität 167
(b) Tatsächliche Finalität 167
(c) „Personale Unrechtslehre“ 168
(3) Prämissen der sozialen Handlungslehre 168
(4) Auffassung Roxins 168
(5) Fazit 169
c) Auswirkungen der Handlungs- und Verbrechenslehren auf die fahrlässigen Unterlassungsdelikte 169
(1) Crux fahrlässigen Unterlassens 169
(a) Verwandtschaft von Fahrlässigkeit und Unterlassung? 169
(b) Geschichtliche Entwicklung 170
(2) Konkrete Auswirkungen 171
d) Fazit 171
2. Tatbestandsmäßigkeit 172
a) Nichtvornahme der gebotenen Handlung trotz physisch-realer Möglichkeit 172
(1) Abgrenzung von Tun und Unterlassen 172
(a) Allgemeines 172
(aa) Naturalistisch-ontologische Betrachtungsweise 174
(bb) Normative Betrachtungsweise 175
(α) „Schwerpunkttheorie“/sozialer Handlungssinn 175
(β) „Konkurrenzlösung“ 176
(cc) Stellungnahme 176
(b) Sonderproblem: Betreuungsabbruch 177
(aa) Eigene oder fremde Rettungsbemühungen? 178
(bb) Tun oder Unterlassen? 179
(cc) Sonderfall „Untätigbleiben“? 180
(dd) Fazit 180
(2) Die gebotene Handlung 180
(3) Handlungsfähigkeit 181
(a) In physischer Hinsicht 181
(aa) Personelle Unterbesetzung im Amt/Überbelastung des Sozialarbeiters 182
(bb) Urlaubs-/Krankheitsfälle 183
(cc) Fehlende Kenntnis der Gefahrensituation 184
(α) Denkbare Konstellationen 184
(β) Notwendigkeit der Kenntnis des Handlungsziels? 185
(γ) Kritik 186
(δ) Stellungnahme 186
(b) In rechtlicher Hinsicht 187
(aa) Rechtswidrige Dienstanweisungen 187
(bb) Zusammenwirken von Fachkräften 188
(cc) Spekulativer Ausgang einer Meldung nach § 8a Abs. 3 S. 1 SGB VIII 188
(dd) Ablehnende Entscheidung des Familiengerichts 190
b) Abschichtung vorsätzlicher Unterlassungsdelikte 190
(1) Generelle Problematik 190
(a) Sogenannte Vorstellungstheorien 191
(b) Sogenannte Willenstheorien 191
(c) Stellungnahme 192
(2) Existenz eines Unterlassungsvorsatzes? 193
(a) „Umkehrprinzip“ Armin Kaufmanns 193
(b) Definition nach herrschender Meinung 194
(3) Fazit 194
c) Zurechenbarkeit des Erfolgs 195
(1) Kausalität 195
(a) Grundsätzliche Definitionsansätze 195
(b) Kausalitätsfeststellung im Rahmen des Unterlassens 197
(aa) Allgemeines 197
(bb) „Umkehrprinzip“ Armin Kaufmanns 198
(cc) Fazit 198
(dd) Definition des Erfolgsbegriffs beim Unterlassen 198
(α) Praktische Bedeutung der Frage 198
(β) Diskussionsstand 199
(γ) Stellungnahme 200
(ee) Kausalität im Rahmen des Zusammenwirkens von Fachkräften 200
(c) Lehre vom Regressverbot? 201
(2) Lehre von der objektiven Zurechnung 202
(a) Allgemeines 202
(b) Risikoverringerung? 203
d) Garantenstellung 204
(1) Genereller Meinungsstand zur dogmatischen Herleitung 204
(a) Exkurs: Maßgaben des Art. 103 Abs. 2 GG 206
(aa) Bedeutungsgehalt 206
(bb) Geltung des Art. 103 Abs. 2 GG im Rahmen des Allgemeinen Teil des StGB 209
(cc) Wirkungen der Garantien des Bestimmtheitsgebots auf die Auslegung des § 13 StGB 210
(b) Genereller Diskussionsstand zur Garantenfrage in Judikatur und Lehre 211
(aa) Bedeutung von Rechtspflichten 212
(α) „Strenge Rechtspflichtlehre“ 213
(β) „Eingeschränkte Rechtspflichtlehre“ 214
(bb) Materialisierungsansätze 216
(α) Soziologisch orientierte Theorien 216
(β) Vertrauens- oder Abhängigkeitsbeziehung 218
(γ) Gefährdungskriterium 220
(δ) Handlungsverantwortung und soziale Zuordnung 221
(ε) Kasuistische Herangehensweise 222
(ζ) Organisations- und Institutionszuständigkeit 223
(η) Herrschaftsverhältnis über den Erfolgsgrund 224
(c) Fazit 227
(aa) Gemeinsamkeiten 227
(bb) Unterschiede 227
(α) Bedeutung von Normen 227
(β) Ingerenz 228
(γ) Herrschaftsmoment 228
(cc) Stellungnahme 229
(α) Allgemeines 229
(β) Herrschaftssystementwürfe 230
(γ) Zweiteilung Armin Kaufmanns 231
(2) Diskussionsstand zur Garantenstellung zuständiger Jugendamtsmitarbeiter in Rechtsprechung und Literatur 232
(a) Beschützergarantenstellung 232
(aa) Garantenstellung aus besonderem Rechtssatz 233
(α) Ansicht des LG Osnabrück (Fall „Laura Jane“) 233
(β) Urteil des OLG Oldenburg 235
(γ) Urteile des OLG Düsseldorf (Fall „Tanja“), LG Stuttgart (Fall „Jenny“) sowie des AG Mönchengladbach (Fall „Vanessa“) 236
(δ) Resonanz in der Literatur 236
(ε) Stellungnahme 239
(bb) Aus Vertrag 244
(α) LG Osnabrück (Fall „Laura Jane“) 244
(β) Stellungnahme 245
(cc) Aus tatsächlicher Übernahme 247
(α) Beschluss des OLG Stuttgart (Fall „Jenny“) 247
(β) Reaktionen in der Literatur 247
(γ) Stellungnahme 251
(dd) Aus Amtsträgerschaft 262
(α) Dogmatische Grundlagen der Garantenstellung kraft Amtsträgerpflicht 262
(β) Grundsätzliche Zulässigkeit von Amtsträgergarantenstellungen 265
(γ) Argumente im Zusammenhang mit der Beschützergarantenstellung einzelner Amtsträger 266
(δ) Ansichten speziell zu Jugendamtsmitarbeitern 271
(ee) Aus Ingerenz 275
(α) Urteil des LG Osnabrück (Fall „Laura Jane“) 275
(β) Aussagen Bringewats 276
(γ) Stellungnahme 276
(ff) Fazit 279
(b) Überwachergarantenstellung 279
(aa) Ansicht Bringewats 279
(bb) Stellungnahme 280
(c) Fazit 281
e) Garantenpflichten 281
(1) Allgemeines 281
(2) Qualitative Steigerung? 282
(3) Einzelfragen 283
(a) Delegation? 284
(aa) Möglichkeit der Delegation einer Garantenstellung 284
(bb) Auswirkungen auf den Pflichtenkreis 284
(α) Bestehenbleiben der Garantenstellung? 284
(β) Konsequenzen für die Garantenpflichten 286
(γ) Effekt von „Freizeichnungsklauseln“? 289
(cc) Fazit 290
(b) Nachträgliche Unzuständigkeit 291
(aa) Bestehenbleiben der Garantenstellung? 291
(α) Oberlandesgericht Stuttgart (Fall „Jenny“) 291
(β) Landgericht Stuttgart (Fall „Jenny“) 291
(γ) Literatur 292
(δ) Stellungnahme 293
(bb) Fazit 294
(c) Überlastung des einzelnen Sozialarbeiters 294
(aa) Überlastungsanzeige 295
(bb) Stellungnahme 295
(d) Vertretungsfälle 295
(aa) Ansicht Bringewats 296
(bb) Stellungnahme 296
(e) Teambesprechungen 297
(aa) Ansicht der Literatur 297
(bb) Stellungnahme 297
(f) Weisungen des Vorgesetzten 298
(aa) Ansicht Fieselers 298
(bb) Ansicht Münders u. a. 298
(cc) Stellungnahme 299
(g) (Erfolglose) Meldung gegenüber dem Gericht 299
(aa) Ansicht Kunkels 300
(bb) Stellungnahme 300
(h) Fazit 301
f) Fahrlässigkeitsprüfung 301
(1) Verfassungsrechtliche Grundlagen/Bestimmung der Fahrlässigkeit 302
(a) Verfassungsrechtliche Grundlagen 302
(b) Definitionsansätze 303
(aa) Sorgfaltspflichtverletzung 303
(bb) Objektive Zurechenbarkeit/unerlaubtes Risiko 303
(c) Stellungnahme 304
(2) Besonderheiten des fahrlässigen Unterlassens 305
(a) Varianten fahrlässiger Unterlassung 306
(aa) Objektive Sorgfaltspflichtverletzung beim aktiven Tun 306
(bb) Objektive Sorgfaltspflichtverletzung beim Unterlassen 306
(cc) „Umkehrprinzip“ Armin Kaufmanns 307
(dd) Kritik 307
(b) Indizierung der Sorgfaltspflichtverletzung durch die Verletzung der Garantenpflicht? 308
(aa) Identität von Sorgfaltspflicht und Garantenpflicht 308
(bb) Strenge Trennung 308
(cc) Teilweise Übereinstimmung 309
(dd) Stellungnahme 309
(3) Verletzung der objektiven Sorgfaltspflicht 310
(a) Ansichten der Rechtsprechung 310
(aa) AG Osnabrück (Fall „Laura Jane“) 310
(bb) LG Osnabrück (Fall „Laura Jane“) 311
(cc) Standpunkt des OLG Oldenburg (Fall „Laura Jane“) 311
(dd) Aussagen des OLG Stuttgart (Fall „Jenny“) 312
(ee) Urteil des LG Stuttgart (Fall „Jenny“) 312
(ff) Urteil des AG Mönchengladbach (Fall „Vanessa“) 312
(gg) Urteil des AG Leipzig (Fall „Dominic“) 313
(b) Außer-Acht-Lassen der im Verkehr gebotenen Sorgfalt 313
(aa) Individueller oder generalisierender Sorgfaltsmaßstab? 313
(α) (Wohl) herrschende Meinung 314
(β) Abweichende Ansicht 314
(γ) Meinung Roxins 314
(δ) Stellungnahme 315
(bb) Bedeutung sogenannter Sondernormen 315
(α) Existenz im Kinder- und Jugendhilferecht 315
(β) Bedeutung 316
(γ) Prognoseentscheidungen im Verwaltungsrecht – Auswirkungen des Beurteilungsspielraums auf das Strafrecht 316
(cc) Sogenannte Verkehrsnormen 326
(α) Existenz 326
(β) Strafrechtliche Relevanz 327
(γ) Inhalt der Empfehlungen des Deutschen Städtetages 327
(dd) „Differenzierte Maßfigur“ 328
(α) Allgemeines 328
(β) Rolle der „Fachlichkeit“ 329
(γ) Meinungsbild in der Fachwelt 329
(δ) Stellungnahme 333
(ε) Eigene Lösung – verfassungskonforme Interpretation 335
(ee) Überlastung – Übernahmefahrlässigkeit 336
(ff) Erlaubtes Risiko 337
(α) Allgemeines 337
(β) Vertrauensgrundsatz 338
(γ) Fazit 344
(c) Objektive Voraussehbarkeit des Erfolgseintritts 344
(aa) Allgemeines 344
(bb) Äußerungen der Rechtsprechung 345
(α) Allgemeines 345
(β) Vorliegende Fälle 345
(cc) Reaktionen in der Literatur 346
(α) Zum „Freigängerfall“ 346
(β) Zu den vorliegend relevanten Konstellationen 346
(dd) Stellungnahme 347
(d) Objektive Vermeidbarkeit 348
(aa) Pflichtwidrigkeitszusammenhang 348
(α) Ermittlung des Pflichtwidrigkeitszusammenhangs bei Abhängigkeit der Rettung vom Verhalten Dritter 350
(β) Einwand der möglichen Schädigung des Kindes zu einem späteren Zeitpunkt 357
(bb) Fazit 365
3. Rechtswidrigkeit 365
a) Pflichtenkollision 366
(1) Allgemeine Voraussetzungen des Rechtfertigungsgrundes 366
(2) Fahrlässige Rechtfertigung? 366
b) „Rechtswidrige verbindliche Anweisung“? 367
(1) Gesetzliche Regelungen 367
(a) Allgemeines 367
(b) „Erkennbarkeit“ 368
(2) Verbindlichkeit der Weisung auch bei Rechtswidrigkeit oder Zweifeln? 369
c) Fazit 370
4. Schuld 370
a) Subjektive Sorgfaltspflichtverletzung 370
(1) Subjektive Sorgfaltspflichtverletzung 370
(a) Allgemeines 370
(b) Übernahmeverschulden 371
(2) Subjektive Voraussehbarkeit und Vermeidbarkeit 371
b) Entschuldigungsgründe – Unzumutbarkeit normgemäßen Verhaltens 372
(1) Existenz des Entschuldigungsgrundes der Unzumutbarkeit 372
(2) Rechtswidrige Dienstanweisungen 372
5. Irrtumsfragen 373
a) Tatbestandsirrtum 373
b) Gebotsirrtum 373
(1) Rechtsprechung 374
(a) Fall „Laura Jane“ 374
(b) Fall „Jenny“ 374
(2) Reaktionen in der Literatur 374
(3) Stellungnahme 375
(a) Unrechtsbewusstsein 375
(aa) Auf dem Gebiet des Unterlassens 375
(bb) Auf dem Gebiet der Fahrlässigkeit 375
(α) Unbewusste Fahrlässigkeit 375
(β) Bewusste Fahrlässigkeit 377
(b) Vermeidbarkeit 377
(aa) Anlass 378
(bb) Erkundigungen 378
(α) Eigene Recherchen 378
(β) Rat eines Rechtskundigen 379
(γ) Rat sonstiger Kollegen 379
(cc) Möglichkeit zur Erlangung korrekter Informationen 380
(dd) „Vorverschulden“? 380
(4) Fazit 381
c) Erlaubnistatbestandsirrtum 382
(1) Meinungsstand 382
(a) Modifizierte Vorsatztheorie 382
(b) Strenge Schuldtheorie 382
(c) Eingeschränkte Schuldtheorie 383
(d) Rechtsfolgenverweisende eingeschränkte Schuldtheorie 383
(2) Stellungnahme 383
6. Fazit 384
III. Vorsätzliche unechte Unterlassungsdelikte 390
1. Grundsätzliches 390
a) Täterschaftsfragen und „eigenhändige“ Delikte 390
b) Abgrenzung zwischen Täterschaft und Teilnahme 391
c) Besonderheit aufgrund Unterlassens? 391
(1) Vertretene Ansichten 391
(2) Stellungnahme 393
2. Vorsatz 393
a) Abgrenzung zwischen dolus eventualis und bewusster Fahrlässigkeit 393
b) Unterlassungsvorsatz 394
c) „Doppelter Gehilfenvorsatz“ 394
(1) Vorsatz hinsichtlich der vorsätzlich begangenen Haupttat 394
(2) Vorsatz hinsichtlich des Hilfeleistens 395
d) Irrtumsfragen 396
(1) § 16 StGB 396
(2) § 17 StGB 396
3. Versuchsproblematik 396
a) Allgemeines 396
b) Voraussetzungen der Beihilfe zum Versuch 397
4. Fazit 397
B. Strafbarkeitsrisiken sonstiger Jugendamtsmitarbeiter 398
I. Strafbarkeitsrisiko nicht unmittelbar fallzuständiger Kollegen – Übermittlungspflichten? 399
1. Tatbestandsmäßigkeit 399
a) Garantenstellung 399
(1) Beschützergarantenstellung 400
(a) Aus Gesetz 400
(b) Aufgrund tatsächlicher Schutzübernahme 400
(aa) Tatsächliches Moment 400
(bb) Normatives Moment 401
(2) Kraft Amtsträgergarantenstellung 402
(3) Fazit 404
b) Garantenpflichten 404
c) Fahrlässigkeitsprüfung 405
(1) Objektive Sorgfaltspflichtverletzung 405
(a) „Sondernormen“ 405
(b) „Verkehrsnormen“ 406
(aa) Existenz 406
(bb) Stellungnahme 406
(c) „Differenzierte Maßfigur“ 407
(2) Objektive Voraussehbarkeit 407
(3) Objektive Vermeidbarkeit 408
(a) Rechtmäßiges Alternativverhalten generell 408
(b) Speziell: Einwand möglichen Fehlverhaltens des fallzuständigen Sozialarbeiters 408
2. Rechtswidrigkeit 409
3. Ergebnis 409
II. Strafbarkeitsrisiko der an Teambesprechungen teilnehmenden/abstimmenden/ratgebenden Kollegen 410
1. Abgrenzung von Tun und Unterlassen 410
a) Allgemeine Abgrenzung 410
(1) Energieeinsatzkriterium/Konkurrenzlösung 410
(2) „Schwerpunktformel“/sozialer Sinn 411
(3) Stellungnahme 411
b) Abbruch eines rettenden Kausalverlaufs? 412
c) Zwischenergebnis 412
2. Garantenstellung 412
a) Aus Gesetz 413
b) Aus tatsächlicher Übernahme 413
c) Aus Amtsträgerschaft 413
3. Fahrlässigkeitsprüfung 414
a) Objektive Sorgfaltspflichtverletzung 414
b) Objektive Voraussehbarkeit 415
c) Objektive Vermeidbarkeit 415
4. Ergebnis 416
C. Strafbarkeitsrisiken der Dienstvorgesetzten 416
I. Organisationsmängel der Leitungsebene 417
1. Tatbestand 418
a) Garantenstellung 418
(1) Beschützergarantenstellung 418
(a) Tatsächliche Übernahme 418
(b) Amtsträgergarantenstellung 418
(2) Überwachergarantenstellung 419
b) Garantenpflichten 420
c) Fahrlässigkeitsprüfung 420
(1) Objektive Sorgfaltspflichtverletzung 420
(a) Verkehrsnormen 420
(b) „Differenzierte Maßfigur“ 421
(2) Objektive Voraussehbarkeit 421
(3) Objektive Vermeidbarkeit 422
(a) Einwand fehlender finanzieller Ressourcen 422
(b) Stellungnahme 422
2. Schuld 423
a) Subjektive Voraussehbarkeit und Vermeidbarkeit 423
b) Unzumutbarkeit normgemäßen Verhaltens? 423
3. Ergebnis 423
II. Dienstanweisungen 424
1. Tatbestand 424
a) Aktives Tun 424
b) Fahrlässigkeit 425
(1) Objektive Sorgfaltspflichtverletzung 425
(2) Objektive Voraussehbarkeit 425
(3) Objektive Vermeidbarkeit 425
2. Fazit 426
Teil 3: Strafbarkeitsrisiken der administrativ Verantwortlichen 427
A. Begriffsbestimmungen 427
B. Tatbestand 428
I. Unterlassen 428
II. Garantenstellung 428
1. Aus Gesetz 429
2. Aus tatsächlicher Übernahme 429
3. Aus Amtsträgerstellung 429
4. Aus Ingerenz 430
C. Ergebnis 430
Teil 4: Strafbarkeitsrisiken der Mitarbeiter freier Träger 432
A. Strafbarkeitsrisiko der fallverantwortlichen Fachkräfte 432
I. Tatbestand 433
1. Abgrenzung von Tun und Unterlassen 433
2. Handlungsfähigkeit 433
a) Omissio libera in omittendo 433
b) Individuelle Handlungsfähigkeit 434
3. (Quasi-)Kausalität und objektive Zurechnung 434
4. Garantenstellung 434
a) Aus Gesetz 434
b) Aus tatsächlicher Schutzübernahme 435
(1) Meinungsstand in der Literatur 435
(a) Ansicht von Bringewat 435
(b) Ansicht von Beulke/Swoboda 437
(c) Ansicht von Papenheim 437
(2) Stellungnahme 437
(a) Tatsächliches Moment 437
(b) Normatives Moment 438
(aa) Vertrauen des Jugendamtsmitarbeiters 438
(bb) Vertrauen des Kindes bzw. seiner Eltern 438
(cc) Fazit 439
d) Aus Amtsträgerschaft 439
e) Zwischenergebnis 439
5. Garantenpflichten 439
a) § 8a Abs. 2 SGB VIII 440
b) Empfehlungen des Deutschen Städtetages 440
c) Literatur 440
(1) Ansicht von Papenheim 440
(2) Ansicht von Bringewat 441
d) Stellungnahme 441
6. Fahrlässigkeit 442
a) Objektive Sorgfaltspflichtverletzung 442
(1) Sonder-/Verkehrsnormen 442
(2) „Differenzierte Maßfigur“ 442
(a) „Fachlichkeit“ als Maßstab? 442
(aa) Ansicht von Bringewat 443
(bb) Ansicht von Papenheim 443
(cc) Stellungnahme 443
(b) Erlaubtes Risiko 444
(c) Vertrauensgrundsatz 444
(aa) Geltung gegenüber dem zuständigen Jugendamtsmitarbeiter 444
(bb) Geltung gegenüber dem Vorgesetzten bei Weisungen 445
(cc) Vorsätzliches Dazwischentreten eines Dritten 446
(d) Übernahmefahrlässigkeit 446
b) Objektive Voraussehbarkeit 447
c) Objektive Vermeidbarkeit 447
II. Rechtswidrigkeit 447
1. Allgemeines 447
2. Weisungen 448
III. Schuld 449
1. Subjektive Sorgfaltspflichtverletzung 449
2. Subjektive Voraussehbarkeit und Vermeidbarkeit 449
3. Unzumutbarkeit normgemäßen Verhaltens 449
IV. Irrtümer 450
1. § 16 StGB 450
2. § 17 StGB 450
V. Fazit 450
B. Strafbarkeitsrisiko der Leitungsverantwortlichen bei den freien Trägern 451
I. Organisationsmangel 451
1. Beschützergarantenstellung 451
a) Aus Gesetz 451
b) Aus Amtsträgerschaft 452
c) Aus tatsächlicher Übernahme 452
d) Ingerenz 452
e) Fazit 452
2. Überwachergarantenstellung 452
3. Fahrlässigkeitsprüfung 453
4. Fazit 454
II. Dienstanweisung 454
Teil 5: Zusammenfassung und Ergebnisse 455
A. Gang der Arbeit 455
I. Rechtsdogmatische Grundlagen 456
II. Strafbarkeitsrisiken im Jugendamt 456
III. Strafbarkeitsrisiken der administrativ Verantwortlichen 460
IV. Strafbarkeitsrisiken der Mitarbeiter der freien Träger 460
B. Überblick über die wichtigsten Ergebnisse 460
I. Allgemeines 460
1. Zum fahrlässigen unechten Unterlassungsdelikt 460
2. Zu den fallzuständigen Jugendamtsmitarbeitern 461
3. Zu den sonstigen Jugendamtsmitarbeitern 467
4. Zu den Dienstvorgesetzten im Jugendamt 468
5. Zu den administrativ Verantwortlichen 469
6. Zu den Mitarbeitern der freien Träger 470
II. Bewertung der dokumentierten Entscheidungen 471
1. Der Fall „Laura Jane“ 472
2. Der Fall „Jenny“ 473
3. Der Fall „Tanja“ 474
4. Der Fall „Dominic“ 475
5. Der Fall „Vanessa“ 475
6. Der Fall „Dennis“ 476
C. Resümee 476
Anhang 479
Literaturverzeichnis 493
Sachwortregister 519