Private Krankenversicherung und Gesundheitsreform 2007
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Private Krankenversicherung und Gesundheitsreform 2007
Verfassungs- und europarechtliche Probleme des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes
Schriften zum Gesundheitsrecht, Vol. 5
(2007)
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Abstract
Die im November 2006 erschienene 1. Auflage bezog sich noch auf den Entwurf eines GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes (GKV-WSG). Aufgrund des großen öffentlichen Interesses an der Publikation sowie einiger substantieller Änderungen des Entwurfs im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens wurde die Schrift nunmehr überarbeitet. Die 2. Auflage hat das GKV-WSG vom 26. März 2007 zum Gegenstand. Dieses Gesetz enthält auch Regelungen, die das Recht der privaten Krankenversicherung (PKV) nachhaltig ändern. Dazu gehören die verpflichtende Einführung eines Basistarifs mit Kontrahierungszwang ohne vorangegangene Risikoprüfung und die Anrechnung der Alterungsrückstellungen eines in der PKV Versicherten bei einem Wechsel des Versicherers im Umfang des Basistarifs. Diese Maßnahmen stoßen auf schwerwiegende verfassungs- und europarechtliche Einwände, die in der aktuellen Publikation von Helge Sodan eingehend dargelegt werden.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
Einleitung | 15 | ||
Erster Teil: Beurteilung der Regelungen im GKV-WSG betreffend die PKV | 17 | ||
A. Gesetzgebungsverfahren und Parlamentsvorbehalt | 17 | ||
B. Portabilität der Alterungsrückstellungen | 20 | ||
I. Regelungsinhalt | 20 | ||
1. Portabilität der Alterungsrückstellungen innerhalb der PKV | 22 | ||
2. Portabilität der Alterungsrückstellungen zwischen GKV und PKV | 22 | ||
II. Beurteilung der Regelungen | 22 | ||
1. Konsequenzen für die Kalkulation der Beitragssätze und die Zukunft der PKV | 23 | ||
a) Grundsätze der Beitragskalkulation | 23 | ||
aa) Äquivalenzprinzip | 24 | ||
bb) Risikoverteilung auf die Versichertengemeinschaft | 25 | ||
cc) Alterungsrückstellungen | 25 | ||
b) Versicherungsmathematische Unmöglichkeit der Individualisierung von Alterungsrückstellungen | 26 | ||
aa) Berechnung der Alterungsrückstellungen | 26 | ||
bb) Vererbung von Alterungsrückstellungen als notwendiges Element der Beitragskalkulation | 27 | ||
cc) Kollektive Risikozurechnung als Basis der Kalkulation von Alterungsrückstellungen | 28 | ||
c) Zerstörung der PKV als Folge der Einführung der Portabilität von Alterungsrückstellungen im bisherigen Sinn | 29 | ||
aa) Rechenmodelle für die versicherungsmathematische Zuordnung von Alterungsrückstellungen zu einem bestimmten Versicherten | 29 | ||
(1) Transfer der risikogruppenbezogen kalkulierten Alterungsrückstellung | 29 | ||
(2) Anpassung der Alterungsrückstellungen an das Individualrisiko | 30 | ||
(3) Ergänzung der Alterungsrückstellung um rentenversicherungsrechtliche Elemente | 31 | ||
(4) Portabilisierung der Alterungsrückstellungen im Umfang des Basistarifs | 32 | ||
(5) Wechsel des Versicherungsunternehmens innerhalb eines Basisschutzes für Neukunden | 32 | ||
(6) Zwischenergebnis | 33 | ||
bb) Konsequenzen der Übertragbarkeit von Alterungsrückstellungen für die PKV | 34 | ||
(1) Risikoselektion | 34 | ||
(2) Erhöhung der Beitragssätze | 35 | ||
(3) Gefährdung der dauernden Erfüllbarkeit | 36 | ||
(4) Verhinderung des Wettbewerbs innerhalb der PKV sowie zwischen GKV und PKV | 36 | ||
(5) Zerstörung der PKV als leistungsfähige Systemalternative zur GKV | 38 | ||
2. Rechtlicher Gestaltungsrahmen | 39 | ||
a) Portabilität der Alterungsrückstellungen beim Wechsel zwischen privaten Krankenversicherern | 39 | ||
aa) Verfassungsrechtliche Vorgaben | 39 | ||
(1) Grundrechte der privaten Krankenversicherungsunternehmen | 39 | ||
(a) Wettbewerbs- und Kalkulationsfreiheit | 39 | ||
(b) Eigentumsfreiheit | 43 | ||
(aa) Idealkonkurrenz zwischen Eigentums- und Berufsfreiheit | 43 | ||
(bb) Eingriff in das Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbetrieb | 44 | ||
(cc) Eingriff in die Wettbewerbsfreiheit | 46 | ||
(dd) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 47 | ||
(c) Rückwirkungsverbot zum Schutz des Vertrauens | 49 | ||
(2) Grundrechte der bislang in der PKV Versicherten (Altbestand), die einen Wechsel des Versicherungsunternehmens beabsichtigen | 50 | ||
(a) Eigentumsfreiheit | 50 | ||
(aa) Alterungsrückstellung in der PKV als individuelle Eigentumsposition des einzelnen Versicherten? | 51 | ||
(bb) Weiter Gestaltungsspielraum des Gesetzgebers bei der Realisierung der grundrechtlichen Schutzpflicht | 54 | ||
(b) Schutz der Privatautonomie | 55 | ||
(c) Allgemeiner Gleichheitssatz | 56 | ||
(3) Grundrechte der bislang privat Krankenversicherten (Altbestand), die keinen Unternehmenswechsel beabsichtigen | 58 | ||
(a) Eigentumsfreiheit | 58 | ||
(b) Privatautonomie | 59 | ||
(c) Allgemeiner Gleichheitssatz | 61 | ||
(d) Vertrauensschutz | 62 | ||
(4) Grundrechte eines bislang nicht in der PKV Versicherten, der eine Versicherung in der PKV anstrebt (Neukunde) | 63 | ||
(a) Eigentumsfreiheit | 63 | ||
(b) Privatautonomie vor Vertragsschluss | 63 | ||
(aa) Absicht des Neukunden, die Alterungsrückstellung im Kollektiv zu belassen | 63 | ||
(bb) Absicht des Neukunden, portable Alterungsrückstellungen zu vereinbaren | 64 | ||
(cc) Schutz der Privatautonomie nach Vertragsschluss | 65 | ||
(5) Sozialstaatliche Vorgaben | 65 | ||
bb) Europarechtliche Vorgaben | 67 | ||
(1) Europarechtlicher Gestaltungsrahmen für mitgliedstaatliche Regelungen der PKV | 67 | ||
(2) Art. 54 Dritte Richtlinie Schadenversicherung vom 18. Juni 1992 (92/49/EWG) | 68 | ||
(3) Art. 56 Versicherungsbilanzrichtlinie vom 19. Dezember 1991 (91/674/EWG) | 70 | ||
(4) Art. 15 Abs. 1 Erste Richtlinie Schadenversicherung vom 24. Juli 1973 (73/239/EWG) | 70 | ||
b) Portabilität der Alterungsrückstellungen beim Wechsel zwischen PKV und GKV | 71 | ||
aa) Verfassungsrechtliche Vorgaben | 71 | ||
(1) Grundrechte der Krankenversicherungsunternehmen | 71 | ||
(2) Grundrechte der Altbestandskunden | 72 | ||
(3) Grundrechte der Neukunden | 72 | ||
bb) Europarechtliche Vorgaben | 72 | ||
III. Rechtskonforme Gestaltungsalternativen | 72 | ||
C. Einführung eines Basistarifs mit Kontrahierungszwang | 74 | ||
I. Bisherige Rechtslage | 74 | ||
II. Regelungsinhalt | 75 | ||
III. Beurteilung der Regelungen | 78 | ||
1. Konsequenzen für die Kalkulation der Beitragssätze der PKV | 78 | ||
2. Verfassungsrechtliche Vorgaben | 80 | ||
a) Grundrechte der privaten Krankenversicherungsunternehmen | 80 | ||
aa) Wettbewerbs- und Kalkulationsfreiheit | 80 | ||
(1) Eingriff in den Schutzbereich | 80 | ||
(2) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 81 | ||
(a) Nicht mehr Versicherte wegen Zahlungsverzugs und nachfolgender Kündigung des Versicherungsvertrags | 81 | ||
(b) Nicht mehr Versicherte wegen Drohung, arglistiger Täuschung oder arglistiger Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht | 83 | ||
(c) Freiwillig in der GKV Versicherte | 84 | ||
(d) Zwangsweise Einführung eines Basistarifs für alle in der PKV Versicherten | 86 | ||
bb) Eigentumsfreiheit | 87 | ||
(1) Eingriff in das Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbetrieb | 87 | ||
(2) Eingriff in die Wettbewerbsfreiheit | 87 | ||
(3) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung | 88 | ||
cc) Rückwirkungsverbot zum Schutz des Vertrauens | 88 | ||
b) Grundrechte der Altbestandskunden | 90 | ||
aa) Privatautonomie | 90 | ||
bb) Vertrauensschutz | 91 | ||
c) Grundrechte der Neukunden mit Zugangsberechtigung zum Basistarif | 91 | ||
d) Sozialstaatsprinzip | 93 | ||
3. Europarechtliche Vorgaben | 94 | ||
IV. Rechtskonforme Gestaltungsalternativen | 96 | ||
D. Steuerfinanzierung der beitragsfreien Mitversicherung von Kindern nur für die GKV | 97 | ||
I. Regelungsinhalt | 97 | ||
II. Beurteilung der Regelung | 99 | ||
1. Einfachgesetzliche Rechtslage | 99 | ||
2. Verfassungsrechtliche Vorgaben | 99 | ||
a) Besonderer Schutz der Familie | 99 | ||
b) Allgemeiner Gleichheitssatz | 101 | ||
aa) Differenzierung bei der Finanzierung der Krankenversicherung für Kinder | 101 | ||
(1) Vergleichsgruppen: Versicherte in GKV und PKV, die Steuern zahlen | 101 | ||
(2) Ungleichbehandlung | 102 | ||
bb) Verfassungsrechtliche Legitimität der Ungleichbehandlung | 102 | ||
3. Europarechtliche Vorgaben | 105 | ||
III. Rechtskonforme Gestaltungsalternativen | 107 | ||
Zweiter Teil: Zusammenfassung in Leitsätzen | 108 | ||
I. Gesetzgebungsverfahren und Parlamentsvorbehalt | 108 | ||
II. Portabilität der Alterungsrückstellungen | 109 | ||
III. Einführung eines Basistarifs mit Kontrahierungszwang | 111 | ||
IV. Steuerfinanzierung der beitragsfreien Mitversicherung von Kindern nur für die GKV | 113 | ||
V. Fazit | 115 | ||
Literaturverzeichnis | 116 | ||
Sachwortverzeichnis | 120 |