Ineinandergreifen von EuGVVO und nationalem Zivilverfahrensrecht am Beispiel des Gerichtsstands des Sachzusammenhangs, Art. 6 EuGVVO
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Ineinandergreifen von EuGVVO und nationalem Zivilverfahrensrecht am Beispiel des Gerichtsstands des Sachzusammenhangs, Art. 6 EuGVVO
Schriften zum Prozessrecht, Vol. 206
(2007)
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Abstract
Die Europäisierung des Zivilprozessrechts schreitet immer weiter voran. Vor allem im internationalen Verfahrensrecht wird das nationale Recht von Rechtsakten der EU verdrängt, zum Teil sogar vereinheitlicht. Von besonderem Interesse ist daher, ob und welche Schnittstellen es zwischen dem europäischen internationalen Verfahrensrecht und den nationalen Verfahrensregelungen gibt. Diese Schnittstellen zeigen sich besonders deutlich an Art. 6 EuGVVO. Dieser trifft als Ausnahmeregelung unter den dort genannten Voraussetzungen eine Zuständigkeit aus dem Sachzusammenhang und durchbricht damit den Grundsatz actor sequitur forum rei. Entsprechend der vier Ziffern des Art. 6 EuGVVO ist die Arbeit in vier Kapitel gegliedert.Im ersten Kapitel behandelt Wolfgang Winter den Mehrparteiengerichtsstand. Die Drittstaatenproblematik nimmt hier besonderen Raum ein, ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Erfordernis der Konnexität. Im darauffolgenden Kapitel beschäftigt er sich mit dem Gerichtsstand der Gewährleistungs- und Interventionsklage. Größeren Raum nehmen hier mögliche Schranken der Zuständigkeit ein. Die Sonderregelung für Deutschland, Österreich und Ungarn, denen die Gewährleistungs- und Interventionsklage fremd sind und die stattdessen mit der Rechtsfigur der Streitverkündung arbeiten, greift der Autor separat auf. Im Mittelpunkt des dritten Kapitels steht der Gerichtsstand der Widerklage. Wieder nimmt das Konnexitätserfordernis besonderen Raum ein. Der Autor behandelt die Prozessaufrechnung in Abgrenzung zur Widerklage gesondert. Im vierten Kapitel schließlich widmet sich Winter dem dinglichen Gerichtsstand des Sachzusammenhangs. Die Begriffsbestimmung ist hier von größerem Interesse. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse rundet die Arbeit ab.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 15 | ||
Kapitel 1. Gerichtsstand der Streitgenossenschaft, Art. 6 Nr. 1 EuGVVO | 17 | ||
I. Überblick | 17 | ||
II. Begriff | 19 | ||
III. Zuständigkeit | 19 | ||
1. Anwendungsbereich | 19 | ||
a) Streitgenossenschaft auf der Beklagtenseite | 19 | ||
aa) Klageerhebung gegen mehrere Personen | 19 | ||
(1) Parteibegriff | 19 | ||
(2) Maßgeblicher Zeitpunkt der Klageerhebung | 20 | ||
(a) Nachträgliche Parteierweiterung | 20 | ||
(b) Späterer Wegfall der Erstklage | 22 | ||
bb) Wohnsitz eines Beklagten im Gerichtsstaat | 23 | ||
(1) Wohnsitz natürlicher Personen | 23 | ||
(2) Sitz juristischer Personen | 26 | ||
(3) Zeitpunkt des Wohnsitzes | 27 | ||
cc) Klage gegen den den Gerichtsstand bestimmenden Beklagten von vornherein unzulässig | 29 | ||
dd) Drittstaatenproblematik | 30 | ||
(1) Rechtslage nach dem EuGVÜ | 31 | ||
(2) Rechtslage nach Inkrafltreten der EuGVVO | 37 | ||
b) Streitgenossenschaft auf Klägerseite | 39 | ||
2. Klagearten | 39 | ||
3. Zuständigkeit im engeren Sinn | 41 | ||
a) Internationale Zuständigkeit | 41 | ||
b) Örtliche Zuständigkeit | 41 | ||
c) Sachliche Zuständigkeit | 42 | ||
d) Rechtsweg | 42 | ||
IV. Zulässigkeit – Konnexität | 42 | ||
1. EuGH-Entscheidung in Sachen Kalfelis / Schröder | 43 | ||
2. Analyse der Entscheidung | 44 | ||
3. Art der Konnexität | 46 | ||
4. Qualifikation der Konnexität | 49 | ||
a) Tatsächlicher Zusamrnenhang | 49 | ||
b) Prozessrechtlicher Zusammenhang | 50 | ||
c) Materiellrechtlicher Zusammenhang | 51 | ||
d) Ergebnis | 52 | ||
5. Fallgruppen | 53 | ||
a) Rechtsgemeinschaft | 53 | ||
b) Gemeinsame Verpflichtung | 53 | ||
c) Teilschuld | 54 | ||
d) Akzessorische Haftung | 54 | ||
V. Schranken der Zuständigkeit | 56 | ||
1. Allgemeines Missbrauchsverbot | 56 | ||
2. Zuständigkeitsvereinbarungen | 57 | ||
3. Weitere Vorschläge einer Einschränkung | 57 | ||
Kapitel 2. Gerichtsstand der Gewährleistungs und Interventionsklage, Art. 6 Nr. 2 EuGVVO | 60 | ||
I. Überblick | 60 | ||
lI. Begriff | 60 | ||
1. Gewährleistungsklage | 61 | ||
2. Interventionsklage | 63 | ||
III. Zuständigkeit | 65 | ||
1. Anwendbarkeit | 65 | ||
2. Klagearten | 68 | ||
3. Zuständigkeit im engeren Sinn | 68 | ||
a) Internationale Zuständigkeit | 69 | ||
b) Örtliche Zuständigkeit | 69 | ||
c) Sachliche Zuständigkeit | 69 | ||
d) Rechtsweg | 71 | ||
4. Schranken der Zuständigkeit | 71 | ||
a) Zusammenhang | 71 | ||
b) Missbrauchsverbot | 73 | ||
aa) Kollusion | 74 | ||
bb) Klage ohne Grund | 75 | ||
cc) Kläger als Gewährleistungs- oder Interventionskläger | 76 | ||
c) Zuständigkeitsvereinbarungen | 76 | ||
aa) Gerichtsstandsvereinbarung gemäß Art. 23 EuGVVO | 77 | ||
bb) Gerichtsstandsvereinbarung bei rein inländischen Sachverhalten | 78 | ||
d) Zweckmäßigkeitserwägungen | 79 | ||
IV. Zulässigkeit des Verfahrens | 81 | ||
1. Zulässigkeit der Gewährleistungs- und Interventionsklage | 82 | ||
a) Beteiligte Personen und Parteirollen | 83 | ||
b) Parteibegriff | 84 | ||
c) Partei- und Prozessfähigkeit | 84 | ||
d) Fristen und Zeitpunkt der Drittbeteiligung | 85 | ||
e) Sonstige Zulässigkeitsvoraussetzungen | 85 | ||
f) Verfahrenstrennung | 86 | ||
2. Schranken der Einschränkung der Zulässigkeit | 86 | ||
V. Sonderregelung für Deutschland, Österreich und Ungarn | 87 | ||
1. Wesen und Wirkung der Streitverkündung | 87 | ||
2. Anwendbarkeit der EuGVVO auf den Folgeprozess | 91 | ||
3. Zeitpunkt der Prüfung der Zulässigkeit der Streitverkündung | 94 | ||
a) Europarechtlicher Einfluss | 95 | ||
b) Einzelfälle | 97 | ||
4. Voraussetzungen der Anerkennung der Nebeninterventionswirkung | 99 | ||
5. Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot, Art. 12 EGV? | 100 | ||
Kapitel 3. Gerichtsstand der Widerklage, Art. 6 Nr. 3 EuGVVO | 101 | ||
I. Überblick | 101 | ||
II. Begriff | 101 | ||
III. Zuständigkeit | 103 | ||
1. Anwendungsbereich | 103 | ||
a) Erfordernis eines Gerichtsstands der Hauptklage nach der EuGVVO? | 103 | ||
b) Erfordernis eines Wohnsitzes des Klägers/Widerbeklagten innerhalb der Mitgliedstaaten? | 105 | ||
2. Klagearten | 108 | ||
3. Zuständigkeit im engeren Sinn | 108 | ||
a) Internationale Zuständigkeit | 108 | ||
b) Örtliche Zuständigkeit | 108 | ||
c) Sachliche Zuständigkeit | 109 | ||
d) Rechtsweg | 109 | ||
4. Zuständigkeitsvereinbarung | 110 | ||
5. Ausschließliche Zuständigkeiten | 111 | ||
IV. Zulässigkeit | 111 | ||
1. Konnexität | 111 | ||
a) Derselbe Vertrag | 113 | ||
b) Derselbe Sachverhalt | 115 | ||
2. Inkonnexe Widerklagen | 117 | ||
3. Sonstige Zulässigkeitsvoraussetzungen | 118 | ||
a) Widerklageverbote im nationalen Prozessrecht | 118 | ||
b) Ausschließliche örtliche Zuständigkeit | 119 | ||
c) Parteierweiternde Widerklage | 119 | ||
d) Sonstige Zulässigkeitsvoraussetzungen nach nationalem Recht | 120 | ||
V. Prozessaufrechnung | 121 | ||
1. Begriff der Aufrechnung | 121 | ||
2. Zuständigkeit nach Art. 6 Nr. 3 EuGVVO bei Prozessaufrechnung | 123 | ||
3. Reichweite der Verweisung auf das nationale Recht | 123 | ||
a) Unterscheidung zwischen materiellrechtlicher und prozessualer Lage | 124 | ||
aa) Materiellrechtliche Lage | 124 | ||
bb) Prozessuale Lage | 125 | ||
b) Anwendungsbereich des nationalen Rechts | 130 | ||
Kapitel 4. Dinglicher Gerichtsstand des Sachzusammenhangs, Art. 6 Nr. 4 EuGVVO | 131 | ||
I. Überblick | 131 | ||
II. Begriff | 131 | ||
1. Vertrag oder Ansprüche aus einem Vertrag | 131 | ||
2. Klage wegen dinglicher Rechte an unbeweglichen Sachen | 133 | ||
a) Unbewegliche Sachen | 134 | ||
aa) Auslegung | 134 | ||
bb) Einzelheiten | 136 | ||
b) Dingliche Rechte | 137 | ||
c) Klage wegen dinglicher Rechte | 139 | ||
aa) Gegenstand der Klage | 139 | ||
bb) Einzelheiten | 139 | ||
III. Zuständigkeit | 141 | ||
1. Internationale, örtliche und sachliche Zuständigkeit | 141 | ||
2. Rechtsweg | 142 | ||
3. Ausschließliche Zuständigkeit | 142 | ||
4. Zuständigkeitsvereinbarung | 143 | ||
IV. Zulässigkeit | 144 | ||
1. Zusammenhang | 144 | ||
a) Tatsächlicher Zusammenhang | 145 | ||
b) Prozessrechtlicher Zusammenhang | 146 | ||
c) Keine isolierte Vertragsklage | 147 | ||
2. Identität der Parteien | 148 | ||
3. Sonstige Zulässigkeitsvoraussetzungen | 149 | ||
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse | 150 | ||
I. Mehrparteiengerichtsstand | 150 | ||
II. Gerichtsstand der Gewährleistungs- und Interventionsklage | 151 | ||
III. Gerichtsstand der Widerklage | 153 | ||
IV. Dinglicher Gerichtsstand des Sachzusammenhangs | 154 | ||
V. Ineinandergreifen von EuGVVO und nationalem Prozessrecht | 156 | ||
Literaturverzeichnisr | 158 | ||
Sachwortverzeichnis | 164 |